Spannend, wendungsreich, informativ
Die Maske der SchuldRichard Schwarz arbeitet für das LKA. Er wird zu den Ermittlungen hinzugezogen, als eine Leiche aus der Donau gefischt wird. Die Leiche weist nicht nur erhebliche Verletzungen aus, Richard erkennt den ...
Richard Schwarz arbeitet für das LKA. Er wird zu den Ermittlungen hinzugezogen, als eine Leiche aus der Donau gefischt wird. Die Leiche weist nicht nur erhebliche Verletzungen aus, Richard erkennt den Toten als Jan Dorn, seinen ehemaligen Polizeikollegen. Somit hat der Fall oberste Priorität für Richard und er ermittelt zunächst im Umfeld des Opfers. Dies führt ihn unter anderem zu einer Selbsthilfegruppe, der Jan beigewohnt hat. Nach und nach findet Schwarz heraus, dass sie aus Wunderheilern besteht, denen es nur darum geht, die Angst der Menschen vor dem Tod auszunutzen und daraus Profit zu schlagen. Ziemlich harter Tobak, wie ich finde, was es für mich umso spannender machte.
Die Spannung war für mich von Anfang bis Ende präsent und zog sich wie ein roter Faden durch die Story. Der angenehm lebhafte Schreibstil und die kurzen Kapitel haben mich eingeladen, alles in einem Rutsch zu verschlingen. Besonders gefallen hat mir die Ermittlungsarbeit, in die der Leser einen intensiven Einblick bekommt. Man merkt hier sehr deutlich, wie viel Mühe und Zeit die Autorin in die Recherche gesteckt hat, denn sie trumpft hier mit allerlei Wissen auf.
Richard Schwarz empfand ich als sehr sympathisch und authentisch. Er wirkte auf mich kompetent und seine Handlungen waren jederzeit nachvollziehbar.
Interessant fand ich auch, die Entwicklung der Theres mitzuerleben. Ein Beispiel dafür, wie manipulierbar Menschen sind und wie leicht sie sich beeinflussen lassen.
Die Autorin geht neben dem normalen Handlungsstrang außerdem auf die unheilbare Krankheit Multiple Sklerose (MS) ein. Dieses sensible Thema hat mich als Leser ziemlich berührt und ich fand es daher sehr lobenswert, dass am Ende des Buches eine Adressliste mit Anlaufstellen für MS-Erkrankte beigefügt wurde.
Apropos Ende! Hier darf sich der Leser auf einen überraschenden Ausgang freuen, der für mich das I-Tüpfelchen war.
Persönliches Fazit: Jennifer B. Wind ist mit diesem Werk ein überaus spannender Thriller gelungen. Sie verbindet hier geschickt einen interessanten Mordfall mit Erkenntnissen einer leider noch unheilbaren Krankheit und integriert viele Informationen zur Polizeiarbeit. Großartig gelungen!