Cover-Bild Erdbebenwetter
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783608120073
Zaia Alexander

Erdbebenwetter

Roman
»Zaia Alexander erzählt ebenso mitreißend wie reflektiert von der Begegnung mit Menschen, deren Worte so ins Zentrum der eigenen Existenz treffen, als hätte man ein Leben lang darauf gewartet.«
Denis Scheck

Kojoten ziehen hungrig durch die Wohnviertel, in den Nachrichten warnen sie vor Schießereien und blinder Verkehrswut. Mit der Hitze kommt eine unheimliche Stille. Erdbebenwetter. Das Leben in L.A. gleicht in diesem Roman nicht dem Hollywood, das uns die großen Studios in ihren Filmen vorgaukeln. Und auch Lous Alltag ist nicht aus dem Stoff der Traumfabrik. Ihr Leben scheint in einer Endlosschleife hängengeblieben zu sein, als sie bei einer Filmpremiere einen alten Freund wiedertrifft, der mittlerweile ein erfolgreicher Regisseur ist. Er nimmt sie mit zu einem Kurs in einem Tanzstudio in Santa Monica und führt sie in die Welt der Hexer ein. Damit gewinnt ihr Leben eine elektrisierende Intensität. Das allzu Bekannte wird außergewöhnlich, der Alltag rückt in ein neues Licht. Lou erkennt, dass es Ausfahrten und Schlupflöcher im vermeintlich festgelegten Koordinatensystem des Lebens gibt. Ein poetischer, kraftvoller, kosmopolitischer Roman, der Grenzen überschreitet, Hierarchien zwischen Tier und Mensch und Kindern und Eltern ins Wanken bringt und L.A. als jenes flirrende Geheimnis in der Wüste zeigt, das die Stadt bis heute ist. 

»Als ich am nächsten Morgen durch den windigen Canyon fuhr, stand vor mir auf der Straße ein Kojote. Ich hatte den starken Impuls, Gas zu geben. Kurz vor ihm bremste ich ab und brachte das Auto zum Stehen. Wir starrten uns durch die Windschutzscheibe an. Reglos und lange, wie es schien. Dann machte er kehrt und rannte ins verdorrte Gebüsch.«

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Arbade in einem Regal.
  • Arbade hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2020

Spannend

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Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist poetisch, kraftvoll, interessant und auch sehr spannend. Das Thema ist vielleicht nicht neu, aber gekonnt und aufregend umgesetzt mit einer Stadt als Schauplatz, ...

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist poetisch, kraftvoll, interessant und auch sehr spannend. Das Thema ist vielleicht nicht neu, aber gekonnt und aufregend umgesetzt mit einer Stadt als Schauplatz, um die sich bis heute viele Mythen winden. Der Schreibstil war sehr angenehm und auch das Cover fand ich schön und passend. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Blaue Geschichten?

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Es ist nicht leicht für mich über dieses Buch zu sprechen. Denn Zaia Alexander erzählt in ihrem Debütroman keine gewöhnliche Hexengeschichte.

Das Buch ist vielmehr ein Sammelsurium von Erinnerungen an ...

Es ist nicht leicht für mich über dieses Buch zu sprechen. Denn Zaia Alexander erzählt in ihrem Debütroman keine gewöhnliche Hexengeschichte.

Das Buch ist vielmehr ein Sammelsurium von Erinnerungen an bestimmte Ereignisse aus dem Leben der Protagonistin Lou. Die Erinnerungen betreffen sowohl die Gegenwart wie auch die Vergangenheit und scheinen willkürlich miteinander verflochten zu sein. Die junge Frau, die vorher anders hieß, hat den Namen Lou von den Hexern verliehen bekommen, in deren Gemeinschaft sie seit kurzer Zeit lebt. Ab sofort bestimmen die Hexer über Lous Leben, verbieten ihr alle bisherigen Kontakte, sie bekommt eine neue Wohnung und eine neue Identität. Manches erinnert hier sehr stark an ein Leben in einer Sekte, wo man zu einigen Handlungen auf bestimmte Weise gezwungen wurde.

Während des Lesens fragte ich mich oft, warum die junge Frau all das tut und worum es in diesem Roman eigentlich geht. Einige Antworten liefern die Kapitel, in denen Lou sich an ihre Vergangenheit erinnert. Sie hatte eine schwierige Kindheit, wurde von einer labilen Mutter erzogen, die sie ständig auf alle möglichen drohenden Katastrophen vorbereitet hat. Lou wollte Regisseurin werden, aber der berufliche Start ist ihr nicht gelungen. In die Hexer-Gemeinschaft hat sie ihr alter Schulfreund, jetzt ein erfolgreicher Regisseur, eingeführt.

Das Leben in Hexer-Gemeinschaft verändert vollkommen die bisher orientierungslose Lou, verwandelt sie in eine verantwortungsvolle Frau, die auch die Erziehung ihrer Adoptivtochter übernehmen muss. Sogar die von ihrer Tochter gerettete Katze Sophie und später ihre Kätzchen wurden von ihr versorgt. Über diese Ereignisse berichtet Lou in den Kapiteln mit der Überschrift „Blau“. Diese Kapitel sollen das Magische, Unlogische, Mysteriöse vermitteln, dafür steht hier die Farbe Blau.

Aber auch die anderen Handlungen dieses Romans sind seltsam. Der Mentor der Hexer-Gemeinschaft erzählte den Mitgliedern oft diverse Geschichten. Lou spricht so darüber:
„Die Geschichten wurden meistens völlig absurd. Ihnen schien jeder Bezug zur Realität zu fehlen.“
(Zitat Seite 112)
Dieses Gefühl hatte ich oft beim Lesen dieses Buches.

Trotzdem fasziniert mich die Lebensgeschichte der Protagonistin Lou, einer außergewöhnlichen jungen Frau. Der Roman konnte ich jedoch nur sehr mühsam lesen, für mein Geschmack gibt es darin zu viel des Unlogischen und Absurden, dafür aber zu wenig von der mysteriösen Magie. Das Leben der Hexer hat mich irritiert, ich fand es nicht wirklich interessant.

Dafür liebevoll und oft sehr poetisch schreibt Zaia Alexander über Los Angeles, die Stadt wo der Roman spielt und wo die Autorin aufgewachsen ist.

FAZIT: keine leichte Lektüre, am besten für die Liebhaber des magischen Realismus zu empfehlen.

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