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Veröffentlicht am 27.02.2017

Ein Buch dem ich noch viele Leser wünsche

The Power of the Heart
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Im Buch „The Power oft he Heart – Finde den wahren Sinn deines Lebens“ ebnet Baptist de Pape dem Leser einen Weg dahin, die Macht seines Herzens zu erkennen. Im Gespräch mit 18 der größten Denker, spirituellen ...

Im Buch „The Power oft he Heart – Finde den wahren Sinn deines Lebens“ ebnet Baptist de Pape dem Leser einen Weg dahin, die Macht seines Herzens zu erkennen. Im Gespräch mit 18 der größten Denker, spirituellen Lehrer, Schriftsteller und Wissenschaftlern hat der Autor ergründet, welche Rolle unser Herz dabei spielt unsere wahre Bestimmung zu finden. Nach einem persönlichen Vorwort folgen drei größere Teile, die nochmals in verschiedene Kapitel unterteilt sind. Im ersten Teil bringt Baptist de Pape uns die Intelligenz unseres Herzens nahe, den Zusammenhang aller körperlichen Funktionen zum Rhythmus dieses Organs. Die Weisheit des Herzens übertrifft die des Verstands bei weitem und wer innehält und auf die Stille lauscht, wird die Botschaften erkennen. Doch das ist zunächst nicht so einfach. Hilfreich dabei sind die Kontemplationen am Ende jeden Kapitels.

Zu erkennen, wie wichtig es ist, authentische Macht zu entwickeln, erfährt der Leser im zweiten Teil des Buchs. Auch hierbei helfen die Übungen am Ende der Kapitel. Um uns dem Leben gegenüber zu öffnen, sollte unser Herz mittels Intuition sprechen. Folgen wir der Sprache unseres Herzens können wir Vertrauen aufbauen. Mit diesem Verständnis beschreibt nun der dritte Buchteil wie wir uns in der Welt zurechtfinden können, d.h. wie wir so unterschiedlichen Gefühlen wie Angst und Liebe begegnen können. Auch wenn wir mit offenem Herzen in die Welt gehen bleiben wir verletzlich. Der Autor weicht diesen Problemen nicht aus, sondern gibt Ratschläge wie wir damit umgehen können.

Schon seit Schulzeiten versuche ich im Leben einen für mich bestimmten Sinn zu finden. In diesem Buch bin ich Menschen begegnet, deren Worte mich tief berührt haben und die mir aus der Seele heraus und in die Seele hinein gesprochen haben. Neben Ausschnitten aus den Interviews hat Baptist de Pape seinen Text mit vielen wunderschönen Sprüchen weiterer Denker und spiritueller Lehrer ergänzt und bereichert. Gerne werde ich immer wieder dieses Buch zur Hand nehmen um sie nachzulesen.
Das Buch verlangt nicht nur danach im Text einzutauchen, sondern vor allem sich damit auseinanderzusetzen. Beim Lesen des ersten Teils kamen mir ungeduldige Gedanken. Statt innezuhalten eilten diese voraus und warfen Ängste auf. Doch auch auf diese Sorgen geht der Autor letztlich ein. Aus meiner Erfahrung heraus, weiß ich, dass mein inneres Gefühl mir schon oft die richtige Richtung gewiesen hat. Mitgefühl und Verständnis für seine Mitmenschen aufzubringen gehört sicher zu den schwierigeren Übungen, sehr oft spielt das gegeneinander abwiegen im Eigeninteresse des Verstands in die Handlungsentscheidung hinein. Der Weg zu unserem Herzen ist kein einfacher.

Diesem Buch wünsche ich noch viele Leser und hoffe, dass es ihre Denkweise so verändert, dass sie ihr Herz sprechen lassen und damit die Welt etwas friedlicher machen.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Eine schwierige Entscheidung

Der dunkle Weg
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Im Buch „Der dunkle Weg“ nimmt Susanne Goga den Leser mit nach Dublin ins Jahr 1912. In Irland schließen sich immer mehr Iren zusammen, um gemeinsam für die Selbstbestimmung des Landes zu kämpfen, nicht ...

Im Buch „Der dunkle Weg“ nimmt Susanne Goga den Leser mit nach Dublin ins Jahr 1912. In Irland schließen sich immer mehr Iren zusammen, um gemeinsam für die Selbstbestimmung des Landes zu kämpfen, nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Worten. Der dunkle Weg ist nicht der einfache, angepasste, er ist stattdessen schwierig und steinig, vor ihm kommt die Angst ihn zu betreten. Vor der Entscheidung diesen Weg an der Seite ihrer Freunde zu beschreiten steht die Protagonistin des Romans Ida Martens.

Ida, aus einer reichen Hamburger Kaufmannsfamilie stammend, ist Malerin. Auf Einladung ihrer Freundin Grace, mit der gemeinsam sie in London studiert hat, begibt sie sich auf eine Reise nach Dublin. Sie ist von der Stadt fasziniert und erwägt schon bald einen längeren Aufenthalt. Der Verkauf einiger ihrer Arbeiten und eine feste Arbeitsstelle ermöglichen es ihr schließlich, unabhängig von ihren Eltern zu leben. Durch Bekannte lernt sie den jungen Arzt Cian O’Connor kennen, der ihr gegenüber zunächst aber Abstand hält. Mit der Zeit entdecken beide jedoch ihre Sympathien zueinander. Cians Freunde kämpfen für ein von England unabhängiges Irland und Cian steht auf ihrer Seite. Teilweise arbeitet er unentgeltlich für die arme Bevölkerung der Stadt, die sich keinen Arzt leisten können. Mit Sorgen blickt Ida nach Österreich-Ungarn. Als Deutsche in Irland spürt Ida das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber ihrem Heimatland. Die Schatten des ersten Weltkriegs überlagern sogar den Freiheitskampf Irlands. Ida muss sich entscheiden, ob sie in Dublin an der Seite Cians bleibt und sich für die Ziele ihrer Freunde einsetzt oder zurück in die Heimat kehrt.

Die Autorin hat einen Roman geschrieben, der mich schon sehr bald in seinen Bann gezogen hat. Ida und ihre Freundin Grace sind liebenswerte und selbstbewusste junge Frauen sind, die mich für sich eingenommen haben. Susanne Goga schildert die innere Zerrissenheit der Protagonisten in Bezug auf deren Gefühle, denn Ida muss sich entscheiden zwischen Hamburg und ihrer Wahlheimat, zwischen ihren Eltern und ihren neuen Freunden. Die Charaktere handeln wirklichkeitsnah und nachvollziehbar.

Neben dem Freiheitskampf der Iren gibt es vor Ort ein weiteres Problemfeld, das der Religionszugehörigkeit. Auch dieses Thema spiegelt sich in der Erzählung wieder. Grace ist eine historisch verbürgte Person, deren Vater und Brüder Katholiken, deren Mutter und Schwestern aber Protestanten sind. An diesem Beispiel zeigt die Autorin die Schwierigkeiten auf, die bei der Wahl von Freunden und Partner unterschiedlicher Glaubensrichtungen entstehen können. Der historische Hintergrund ist genau recherchiert und in den Roman eingearbeitet, ohne jedoch auszuschweifen. Zur Untermalung sind zahlreiche Bücher, Bilder und Theaterstücke erwähnt, die man zu der Zeit in der die Geschichte spielt gelesen, betrachtet beziehungsweise angesehen hat. Das Geschehen der damaligen Zeit konnte so vor meinen Augen lebendig werden.

Ganz nebenher macht die Autorin deutlich, wie wichtig Freundschaft und Vertrauen aufeinander sind. Obwohl Ida es in Dublin nicht leicht hat, gefiel es mir, sie auf einem kleinen Stück ihres fiktiven Lebenswegs zu begleiten. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und gerne empfehle ich es daher weiter, vor allem an Leser historischer Romane.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Bittersüße Liebesgeschichte

Die Widerspenstigkeit des Glücks
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Alice Island ist der Haupthandlungsort des Buchs „Die Widerspenstigkeit des Glücks“ der US-amerikanischen Schriftstellerin Gabrille Zevin. Das Bezaubernde an diesem Buch ist es, das es den Leser mitnimmt ...

Alice Island ist der Haupthandlungsort des Buchs „Die Widerspenstigkeit des Glücks“ der US-amerikanischen Schriftstellerin Gabrille Zevin. Das Bezaubernde an diesem Buch ist es, das es den Leser mitnimmt in die Welt der Bücher, denn der Protagonist A.J., Ende 30 und Witwer, betreibt die einzige Buchhandlung der Insel. Außerdem liest er selbst leidenschaftlich gern. Er hat einen sehr eigenen Buchgeschmack, aber in seinem Sortiment dürfen Bücher nicht fehlen, die eine große Leserschaft ansprechen, damit sein Geschäft sich rentiert.

Als Verkaufsberaterin eines großen Verlags hat die wahrheitsliebende, vor allem im Kleidungsgeschmack eigenwillige Amelia Lomar bei ihrem ersten Besuch auf Alice Island ihre Probleme mit A.J., weil dieser sich über das von ihr präsentierte aktuellen Verlagsprogramm eher ablehnend äußert. Für beide ist das kein guter Start.

Eines Tages findet A.J. bei seiner Rückkehr von einer Joggingrunde die zweijährige Maya in seiner Buchhandlung vor. Auf einem Zettel findet er den Wunsch der Mutter, dass Maya inmitten von Büchern aufwachsen soll. Wieder einmal hat damit das Leben eine Überraschung für A.J. bereit, die für ihn zur Herausforderung wird. Etwas bewegt Maya in seinem Herzen und beeinflusst indirekt auch das Verhältnis zu Amelia, die ihn als Handelsvertreterin weiter besucht.

Auf dem Cover des Buchs sind am unteren Rand eine Reihe Bücher aufgestellt. Über diese und noch viele weitere spricht A.J. mit seinen Kunden und Freunden. Er bewertet jedes Buch das er gelesen hat. Beispiele dafür sind den Kapiteln im Buch vorgestellt Sie sind mehr als Kritiken und richten sich mit manchen Ratschlägen versehen oder kleinen Geschichten aus A.J.‘s Leben an Maya. Für jeden Kunden und potentiellen Leser findet er die passende Lektüre. Die Geschichte könnte durchlaufend heiter sein, wenn das Glück von A.J. beständig wäre und sich ihm nicht immer wiedersetzen würde. Leider hält es manche unerwartete Wendung, teilweise nicht zum Besseren, für ihn bereit.

Gabrielle Zevin schreibt mit leichter Feder und versteht es mit wenigen Worten Szenen und Personen zu beschreiben, so dass der Leser sie sich in seiner Fantasie gut vorstellen kann. Vor allem A.J. und Amelia sind liebenswerte und interessant gestaltete Charaktere. Die in den Roman eingeflochtene bittersüße Liebesgeschichte lässt keine Zeit zum traurig sein, denn gleichzeitig bietet sie zumindest in Bezug auf Bücher und Buchhandlungen Hoffnung und Zukunft. Ein sehr lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 27.02.2017

Auf den Spuren zum glücklicheren Leben

Wo geht’s denn hier zum Glück?
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Wie kommt es, dass Deutschland in einer Auflistung der glücklichsten Länder der Welt auf den hinteren Plätzen zu finden ist? Diese Frage stellte sich Maike van den Boom und machte sich 2013 auf zu einer ...

Wie kommt es, dass Deutschland in einer Auflistung der glücklichsten Länder der Welt auf den hinteren Plätzen zu finden ist? Diese Frage stellte sich Maike van den Boom und machte sich 2013 auf zu einer Reise um die Welt. 13 Länder in neun Wochen standen auf ihrer Reiseliste. Nach einem Jahr Vorbereitung ging es los. Mit einem Fragekatalog im Gepäck versuchte sie die unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten in einem Land vor die Kamera zu bekommen und zu interviewen. Dabei wollte sie nicht nur wissen, warum man in dem bestimmten Land glücklich ist, sondern was die Deutschen anders machen können, damit sie glücklicher werden. Den Begriff des Glücks fokussiert die Autorin dabei auf den Einzelnen.

In jedem beschriebenen Land erhält sie eine oder mehrere mögliche Erklärungen, warum die Einheimischen glücklich sein könnten. Die Kapitel sind zwar jeweils einem Land gewidmet, doch wenn die Autorin zu einem neuen Ansichtspunkt kommt, lässt sie Interviewpartner aus verschiedenen Ländern dazu Stellung nehmen, um diesen zu untermauern. Jeden Interviewten skizziert sie mit wenigen Worten, so dass man immer sehr schnell eine bildliche Vorstellung von ihm hat.

Glück macht natürlich nicht nur an einem Begriff fest und in den 13 besuchten Ländern findet Meike van den Boom unterschiedliche Lebensstile und Einstellungen zum Leben. Mal ist es der Zusammenhalt in der Familie und darüber hinaus, mal die Natur oder die Gelassenheit Dinge hinzunehmen die die Person als Glück einschätzt. Selbstverwirklichung verbunden mit Hilfsbereitschaft und noch viele weitere Aspekte werden in diesem Buch angeschnitten. Sie alle können uns Deutsche dazu anregen, über unser jetziges Leben nachzudenken. Sicher kann man eine Kultur nicht von heute auf morgen umbauen und der Einzelne bewirkt allein auch wenig. Mal weniger nörgeln, einander freundlicher begegnen und unterstützend tätig werden wären wichtige Schritte auf dem Weg zu einer anhaltenden Verhaltensänderung in Richtung Glück. Wenn noch ganz viele dieses Buch lesen würden und es sie zum Reflektieren bewegen könnte, würden Deutschland und die Deutschen vielleicht im Laufe der Jahre glücklicher werden.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Köstlich amüsante Unterhaltung

Wie Buddha in der Sonne
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Frida Jochems, fast 40 Jahre alt, hört ihre innere Uhr ticken, wenn es darum geht, ein Kind zu bekommen. Darum hat sie in Bezug auf Zeit, Kleidung und geheimnisvollen Accessoires alles für schöne Stunden ...

Frida Jochems, fast 40 Jahre alt, hört ihre innere Uhr ticken, wenn es darum geht, ein Kind zu bekommen. Darum hat sie in Bezug auf Zeit, Kleidung und geheimnisvollen Accessoires alles für schöne Stunden mit ihrem Ehemann im Urlaub geplant. Noch dazu soll die Trauminsel Larishang die perfekte Location dazu abgeben, in einem Bungalow mit eigenem Badesteg. Leider hat Frida nicht mit dem Geisterglauben der Inselbewohner und dem hartgesottenen Hotelmanagement gerechnet. Doch die Eheleute Jochems sind nicht als einzige über die Bedingungen vor Ort entrüstet. Dabei hat alles so gut angefangen … oder eigentlich doch nicht.

Hanna Dietz‘ Protagonisten Frida geht im Buch „Wie Buddha in der Sonne“ mit ganz vielen Vorsätzen in die lang erwarteten Ferien. Sie schlanker und attraktiver werden für ihren Mann, selbstbewusster und vor allem schwanger wieder aus dem Urlaub zurückkehren. Wobei sich eins zum anderen fügen soll.

Es ist köstlich amüsant mitzuerleben wie Frida bei dieser Selbstfindung von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Dabei ist sie doch immer die Freundliche und Hilfsbereite! Schnell merkt sie, dass sie diese Eigenschaften auch mal zur Seite schieben sollte, um ihre Ziele zu erreichen. Das ist aber gar nicht so leicht.

Die Autorin spielt in ihrem Roman mit allen möglichen Klischees über Männer und Frauen. Viele Situationen und Wortwechsel hat man auch schon selbst beobachtet und zugegebenermaßen erkennt man sich auch mal selbst darin wieder. Die Geschichte ist zu keiner Zeit langweilig, denn es kommt bei Frida und den übrigen Urlaubsreisenden zu neuen Wendungen und unerwarteten, teils turbulenten Geschehnissen. Hanna Dietz hat Frida eine wohldosierte Menge eigenwilliger Reisegefährten zur Seite gestellt bei denen erheiternde Reibereien an der Tagesordnung sind.

Das Buch ist ideal als Strandlektüre geeignet, aber natürlich auch zum Lesen zu Hause für jeden, der etwas Entspannendes vom Alltag sucht.