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Veröffentlicht am 07.03.2021

Schön, aber man braucht Geduld

Infinity Plus One
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Bonnie und Clyde. In dem Fall der Superstar und das Mathegenie. Bezeichnungen, die zwar einen großen Teil ihres Wesens zeigen, aber trotzdem nur eine einzige Seite betiteln. Denn wir bestehen ja wohl aus ...

Bonnie und Clyde. In dem Fall der Superstar und das Mathegenie. Bezeichnungen, die zwar einen großen Teil ihres Wesens zeigen, aber trotzdem nur eine einzige Seite betiteln. Denn wir bestehen ja wohl aus einer Summe von Eigenschaften, die uns beschreiben. Aber wenn die Gesellschaft uns einen Titel aufdrückt, ist das ziemlich schwer, vor allem in den Medien, diesen wieder los zu werden. So geht es auch Bonita Rae Shelby, die nach dem Tod ihrer Schwester einfach nur mal sie selbst sein muss, Zeit braucht um zu trauern, und deren schicksalshafter Retter ausgerechnet Infinity Clyde sein soll – ein junger Mann mit einem Hakenkreuz auf der Brust. Aber… Vorurteile, ihr wisst schon.

Amy Harmon hat in dieses Buch eine ganz andere Geschichte gepackt, als ich es erwartet hätte. Klar, ein cooler Roadtrip à lá Bonnie und Clyde ist dabei. Die Medien machen, wie beim berühmten gleichnamigen Paar eine Verbrecherserie daraus, dabei tun die zwei was ganz anderes : Sie retten die Welt. Aber die Geschichten der Personen sind so so anders. Tiefgründiger.

Nicht nur einmal hat mich die Autorin sehr berührt. Die Verzweiflung beider Charaktere ist greifbar und auch unterschiedliche Ängste schwingen die ganze Zeit mit. Ich hatte Tränen in den Augen und musste trotzdem oft schmunzeln, da wohl niemand Bonnie Rae Shelby etwas abschlagen kann.

Bonnie und Clyde sind auch so ganz anders, als ich erwartet hätte. Da gibt es erstmal nur wenig Liebesgeschichte, denn Clyde ist verschroben und vorsichtig. Er hilft ihr zwar, wird aber eher von der jungen Frau überfahren. Sie überrumpelt ihn mit so vielen Dingen, dass ich mich schon gefragt habe, wann dieser in sich gekehrte Typ ausflippt. In seinem Innern brennt auf jeden Fall ein Feuer, wobei er erstmal merken muss, dass er genauso viel wert ist, wie alle anderen Menschen und seine temperamentvolle Seite ruhig raus lassen darf. Ich liebe seine mathematische Denkweise und fand es sehr authentisch, wie die Autorin sich da rein gearbeitet hat. Er glaubt halt an andere Dinge, was ihn aber nicht wirklich zugänglicher macht.

Bonnie ist dafür recht religiös. Die alten Kirchenlieder aus ihrer Kindheit in armen Verhältnissen geben ihr Kraft. Sie glaubt auch an das Schicksal und an Vorherbestimmung. Überhaupt singt Bonnie in jeder Situation aus allen möglichen Gründen. Sie ist eigentlich ein sehr verrückter, fröhlicher Mensch, doch das andere sie so ausgenutzt haben, hinterlässt Spuren in der Seele der jungen Frau. Sie ist einfach fertig mit der Welt und braucht ein extra Aufbauprogramm ohne die Glitzerwelt. Dabei findet sie eine ganz neue Stärke in sich und das spürt man als Leser einfach

Auf der einen Seite hat mir “Infinity Plus One ” so viel gegeben. Auf der anderen verstrickte sich Amy Harmon oft in Gedanken oder ausufernden Vergangenheitsbewältigungen. Ich verstehe, was sie damit bezwecken wollte, aber es zog das Buch manchmal derartig in die Länge, dass ich ein wenig brauchte um die Motivation zum weiterlesen zu finden. Auch die gefühlvollen Momente zwischen Bonnie und Clyde litten darunter. Zum Schluss ging es dafür so schnell, dass ich nicht mitkam. Es war leider nicht so ganz ausgewogen.

Ich würde wieder zu einem Buch der Autorin greifen, kann dieses hier aber nur bedingt empfehlen. Man braucht Geduld und auch ein wenig Interesse an besonderen Menschen mit besonderen Talenten und Eigenarten.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Da geht noch was

Catch my Girl
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Seit Jahren schon ist Grace in ihren besten Freund Ben verliebt. Doch niemals fand sie den Mut ihm die Wahrheit zu sagen und schaut lieber zu, wie er im Laufe der Jahre eine Freundin nach der nächsten ...

Seit Jahren schon ist Grace in ihren besten Freund Ben verliebt. Doch niemals fand sie den Mut ihm die Wahrheit zu sagen und schaut lieber zu, wie er im Laufe der Jahre eine Freundin nach der nächsten hat. Als nun Rebecca – perfekt, arrogant, unerträglich höflich – auftaucht, ist Grace am Boden zerstört. Da kommt Noahs plötzliche Idee, seinen Bruder eifersüchtig zu machen, dann Grace mit ihm zu vereinen und nebenbei noch Rebecca los zu werden, eigentlich genau richtig. Oder? Genau… oder?!?!

Im Großen und Ganzen ist das Debüt von Nadine Wilmschen ja eine herzzerreißende Geschichte. Jeder Charakter hat seine guten und auch schlechten Seiten, wird dadurch einfach authentischer und nicht so gedrungen perfekt. So ist Grace eigentlich eine intelligente, liebevolle Frau mit einer gewissen Portion an Ehrgeiz, doch was die Liebe angeht blind wie ein Maulwurf. Was ich nicht so recht glauben wollte, war der plötzliche Umschwung auf einen anderen Loveinterest. Ich hätte mir hier echt gewünscht, sie hätte sich selbst eingestanden, z. B. Gefühle nur projiziert zu haben, weil sie als Teenager von Noah so verletzt wurde, oder das die Gefühle vorher da waren und Grace sie nur hinten an geschoben hat. Es war mir einfach am Ende etwas zu schwammig. Wobei ich die Auflösung am Ende des Buches sehr reif und wunderschön fand. Dennoch mag ich Grace, genau weil sie halt ist, wie sie ist. Nicht perfekt, etwas trottelig, aber wer ist schon perfekt. Sie ist niedlich.

Ben ist mir eigentlich total unsympathisch, was ich mega schade fand. Ich hätte gerne nachvollziehen können, warum sie ihn so mag und vor allem warum er so ein ausgesprochen guter Freund sein soll. Meiner Meinung nach hat er sich nämlich die meiste Zeit – wenn Ben denn überhaupt anwesend war im Buch – wie ein Idiot aufgeführt. Von ihm hätte ich genauso eine Entschuldigung am Ende erwartet, wie von jemand anderem. Er hat Grace sitzen lassen, sie wie Luft behandelt oder sich gar nicht mehr gerührt. Erst als plötzlich Probleme auftauchten, kam der Anruf. Etwas seltsam, wenn man bedenkt, wie dick die zwei miteinander sein sollen.

Noah ist total liebenswert. Klar, er ist echt eine Diva, das muss man ihm lassen. Seine Schutzhülle ist meterdick und seine Ausstrahlung wie Eis, wenn er das möchte. Dafür hat er ein gutes Herz, eine treue Seele und wenn er jetzt die ganze Sache, wo sie doch endlich echt war, nicht so überdramatisieren würde, wäre er zum Niederknien sexy. Ich liebe seine Natürlichkeit, was gerade Grace’ Unsicherheiten angeht. Ihm ist das völlig egal, was andere sagen oder über ihn denken. Er macht, was er will. Ich konnte mich gut in ihn und seine Gründe rein versetzen, auch wenn die fehlende Kommunikation die verlorene Zeit nicht so ganz rechtfertigt. Aber das müsst ihr selbst raus finden.

Der Schreibstil von Nadine Wilmschen ist angenehm fließend. Die Seiten fliegen locker dahin und wenn sie jetzt in weiteren Büchern noch ein wenig genauer arbeitet, detaillierter an manche Hintergründe ran geht und nicht zu viel Drama auf Zwang produziert, könnte ich mir gut vorstellen, ein weiteres Buch von ihr zu lesen.

Die Nebencharaktere haben sich nämlich auch so vehement bemerkbar gemacht, dass man natürlich die Geschichten gerade von z.b. Josh, Em oder Annie lesen möchte. Ich bin gespannt.

Von mir gibt es 3,5 Lilien, 4 in gängigen Portalen.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Da geht noch was

Silvershade Academy 1: Verborgenes Schicksal
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Wenn man von einer normalen Highschool plötzlich in ein Internat gesteckt wird, das eigentlich an diesem Ort gar nicht existieren dürfte, kann das schonmal Fragen aufwerfen. Wenn dort aber auch noch ein ...

Wenn man von einer normalen Highschool plötzlich in ein Internat gesteckt wird, das eigentlich an diesem Ort gar nicht existieren dürfte, kann das schonmal Fragen aufwerfen. Wenn dort aber auch noch ein Ast vor deinen Augen aus dem Baum schießt und dann wieder verschwindet, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man ist verrückt oder auf der Silvershade Akademy für Magische.

Eve ist selbstverständlich letzteres, auch wenn sie das nicht wusste. Die Idee fand ich auch ganz klasse und es passt zu ihrem Charakter. Eve ist etwas unnahbar, was sich nach und nach legt, aber völlig authentisch ist. Sie ist sympathisch, pflichtbewusst und hilfsbereit, und wenn sie nicht gerade an ihren Fähigkeiten zweifelt, sogar selbstbewusst. Ich mochte sie, vor allem weil ihr Glaube an den guten Funken in jedem mir bekannt vor kommt.

Alistair kommt relativ typisch daher. Sichtlicher Bad Boy, aber natürlich steckt mehr in ihm und dennoch mag ich seine Ausstrahlung. Er hat einfach eine tolle Art Eve gegenüber.

Die Nebencharaktere finde ich spannend und mega sympathisch. Wie sie Eve unterstützen und dabei ihre Persönlichkeiten in die Story einbringen, ist gut gemacht. Ich möchte keinen missen.

Was mir nicht so zugesagt hat, sind die Floskeln, die Annie Lane gerne verwendet. In manchen Situationen konnte ich schon vorher sehen, was jetzt für eine Antwort kommt. Das war mir einfach zu simpel und wirkt sich auch ein wenig auf die Handlung aus. Die Autorin hat mich nicht so recht überraschen können. Nur am Ende dann und das war cool.

Was mich für die Autorin etwas geärgert hat, war das Lektorat. Es kamen immer noch Satzbaufehler vor und das nicht zu wenig. Das lies einen dann im Lesefluss hängen und störte einfach. Da hätte man durchaus besser arbeiten müssen. Natürlich habe ich diesen Punkt nicht in meine Bewertung einfließen lassen.

Im Großen und Ganzen ist es eine flüssige, packende Geschichte. Die Charaktere sind sympathisch und ich lese ja gern so magische Schulstorys. Dass man das Rad nicht neu erfinden kann, ist auch klar, aber ein bisschen mehr Spannung hätte ich mir gewünscht.

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Veröffentlicht am 13.11.2019

Ein wichtiges Thema

Sieh mich an
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Ava liebt Musik und den Unterricht von Zuhause aus. Seit dem großen Brand vor einem Jahr, bei dem sie ihre Eltern und ihre Cousine verloren hat, ist nichts mehr wie es einmal war. Furchtbare Narben entstellen ...

Ava liebt Musik und den Unterricht von Zuhause aus. Seit dem großen Brand vor einem Jahr, bei dem sie ihre Eltern und ihre Cousine verloren hat, ist nichts mehr wie es einmal war. Furchtbare Narben entstellen ihren ganzen Körper, aber nicht nur dies. Ihr fehlen Körperteile, Haare und auch ihre neu angewachsene Haut muss immer noch unter der Kompressionswäsche versteckt bleiben, um die Haut zu schützen. Als ihr Arzt Ava’s Tante grünes Licht für eine “normale Schule” gibt, bricht bei Ava Panik aus. Äußerlich ist sie tough und besitzt ein schlagfertiges Mundwerk. Aber innerlich geht ihr ganz schön die Muffe. Verständlich bei den heutigen Reaktionen.

Leider soll sie damit recht behalten.

Jeder von uns weiß, wie Schüler im Teenageralter sein können. Selbst Erwachsene schaffen es nicht immer, ihr Auftreten respektvoll gegenüber Menschen mit sichtbaren Verletzungen oder gar Behinderungen zu gestalten. Ava muss wahnsinnig stark sein. Ihr schlägt leider genau das entgegen, was sie schon befürchtet hat.

Ekel. Ignoranz. Schockierende Aufkeuchen…. und sogar aggressive Bewertungen ihres eigenen Wertes als menschliches Wesen.

Dieses Buch ist wichtig um aufzuzeigen, wie die Gesellschaft mit gezeichneten Menschen umgeht. Es bringt uns aber auch näher, dass es nur eine Handvoll stärkende Personen geben muss, um Ava’s Selbstvertrauen wieder hoch zu puschen und ihr ein wenig mehr Lebenslust zu vermitteln. Ihre Freundin Piper zum Beispiel, die auch von einem Unfall noch einige Dinge mit sich rum schleppt, geht rotzfrech mit ihrem Schicksal um, bringt Ava dazu, mehr sie selbst zu sein, sich nicht zu verstecken.
Das war authentisch und sehr positiv.

Aber natürlich gibt es auch die üblichen Klischees: Die böse Schulprinzessin, die den Mädchen das Leben schwer macht, in den Jungen verliebt sein, der aber in die beste Freundin verliebt ist und noch einige andere. Wobei mich das weniger störte.

Auch der Schreibstil von Erin Stewart ist recht angenehm und flüssig. Ihr schwarzer Humor, den sie der Protagonistin verpasst hat, trägt eine gewisse Leichtigkeit in das Thema, was es uns Lesern einfacher macht, in die Geschichte einzutauchen.

Doch trotzdem ist das Buch für mich nicht rundum perfekt. Ich wurde mit den Charakteren nicht richtig warm, fühlte mich oft eher nur als Betrachter des Ganzen, als mitfühlen zu können und auch so manche Handlung konnte ich nicht so nachvollziehen. ich tat mich schwer mit der Handlung und denke, die Geschichte ist einfach nichts für jedermann.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Eine süsse Story mit ein paar kleinen Macken

Perfect Mistake
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“Perfect Mistake” von Kylie Scott trägt schon einen Titel bei dem man ein wenig schmunzeln muss, oder kennt ihr das nicht, wenn man genau weiß, man macht etwas blödes, aber es fühlt sich so toll an?

Adele ...

“Perfect Mistake” von Kylie Scott trägt schon einen Titel bei dem man ein wenig schmunzeln muss, oder kennt ihr das nicht, wenn man genau weiß, man macht etwas blödes, aber es fühlt sich so toll an?

Adele und Pete sind auch so ein Fall…

Sie ist die Tochter des Chefs der Hausbaufirma in der er arbeitet. Adele ist 16 Jahre als sie den 31 Jährigen Pete auf einer Baustelle ihres Dads kennen lernt. Dieser weiß so gar nichts mit seiner Tochter anzufangen und überlässt es gern Peter den Babysitter zu spielen. Er empfindet auch nicht mehr für sie und die zwei verbringen ab diesem Zeitpunkt jeden Sommer, den Adele zu Besuch ist, mit Kinobesuchen, Strandgängen und vielen Gesprächen. Doch für Adele ist mit 18 Jahren alles anders. Es kommt wie es kommen muss. Eine überaus peinliche Situation reißt das Freundesgespann auseinander und 9 Jahre müssen vergehen, bis sie ihm wieder unter die Augen treten muss.
Definitiv nicht ganz freiwillig…

Aus dem 31 Jährigen ist ein stattlicher, anbetungswürdiger 40 Jähriger geworden – mit den gleichen sozial gestörten Bindungsproblemen wie damals. Doch was wird Adele tun? Kämpft sie weiter um ihn oder war es nur eine Teenagerliebe? Sie treffen aufeinander und die Luft explodiert förmlich. Was daraus wird? Wir werden sehen.

Kylie Scott hat ein Talent dafür aus ihren Charakteren die ungewöhnlichsten Eigenschaften raus zu kitzeln. Sie sind nie stereotypisch, überraschen den Leser mit verrückten Anwandlungen und verhalten sich einfach nie so, wie ich es erwarte. Ich mag es, das es nie vorhersehbar wird und ich daher auch keine Langeweile empfinde.

Doch leider bleibt die Authentizität dieses mal ein klein wenig auf der Strecke und ich hab manchmal das Gefühl nicht so ganz nachvollziehen zu können, warum die Protagonisten jetzt so reagieren, wie sie es tun, aber genau diese Tatsache macht sie auch wieder einzigartig. Ich könnte jetzt nicht genau den Finger drauf legen, aber “Perfect Mistake” konnte mich nicht komplett überzeugen. Mich hat das Buch mit witzigen Anekdoten und leidenschaftlichen Momenten durchaus unterhalten, nur die Emotionalität ging dieses Mal etwas verloren. Es hat einfach ein bisschen was gefehlt. Vielleicht hat das nächste Buch wieder ein wenig mehr Tiefgang. Trotzdem habe ich das Buch schnell durch gelesen und würde wieder zu einem Buch von Kylie Scott greifen, da ihr Schreibstil mir persönlich einfach Spaß macht.