Cover-Bild Als hätten sie Land betreten
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Braumüller Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 10.09.2020
  • ISBN: 9783992002856
Claudia Sammer

Als hätten sie Land betreten

Die besondere Freundschaft zwischen der jüdischen Veza und der nichtjüdischen Lotti in den 1930er-Jahren ist Ausgangspunkt einer Geschichte über sechs Frauen. Über mehrere Generationen hinweg werden Lebensentwürfe skizziert, die geprägt sind von Abhängigkeit und Selbstständigkeit, vom Zweifeln und Sich-Finden, vom Glauben an eine höhere Macht und dem Festhalten an der Erinnerung. Erst nach ihrem Tod erfährt Lottis Familie von Vezas Existenz und der gemeinsamen Zeit, eine Entdeckung, welche die Enkelin dazu ermutigt, neue Wege zu gehen.

"Sammer gelingt es allerdings kraft ihrer klaren, unaufgeregten Sprache, diesen Frauen eindringliche Stimmen zu geben und ihre Ängste, Nöte, Wünsche und Träume plastisch und nachvollziehbar zu
machen. Freiheitsbedürfnisse, Gefühlsstürme und Glaubenszweifel beschreibt sie so kunstvoll wie empathisch, so schonungslos wie intensiv. Neben einer berührenden Erzählung über eine ganz besondere Freundschaft ist Sammer mit Als hätten sie Land betreten auch ein spannender Roman über die Vielschichtigkeit weiblicher Lebenswelten gelungen."
Literaturhaus.at, Veronika Hofeneder

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2021

Eine Reise zu sich selbst

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Zum Inhalt möchte ich nicht viel sagen, da ich nicht zu viel verraten möchte. Es geht zunächst um die besondere Freundschaft zwischen Veza und Lotti. Sie gehen im Guten auseinander, sehen sich aber nie ...

Zum Inhalt möchte ich nicht viel sagen, da ich nicht zu viel verraten möchte. Es geht zunächst um die besondere Freundschaft zwischen Veza und Lotti. Sie gehen im Guten auseinander, sehen sich aber nie mehr wieder. Diese Freundschaft wird über mehrere Generationen hinweg eine große Bedeutung haben. Mit den beiden Figuren sind weitere vier Frauen verbunden, an deren Leben wir auch teilhaben dürfen. Alle sechs Frauen hatten es nicht leicht im Leben, hatten schwere Schicksäler. Und doch finden sie auf besondere Weise zu sich selbst und zu einem unabhängigen Leben.

Es handelt sich hier mit 172 Seiten um ein Büchlein, welches aber von einer unglaublichen Intensität ist und in dem jedem Satz eine große tiefgehende Bedeutung beigemessen werden kann.

Die Sprache ist durchgehend poetisch und bildhaft, sodass die Gedanken und Gefühle der verschiedenen Frauen so greifbar und eindrücklich beschrieben sind, dass man einen Moment in sich gehen muss, um über das Geschriebene zu reflektieren. Man muss aufmerksam lesen, um den Mehrwert jedes einzelnen Satzes aufzugreifen.

Die Zeit- und Perspektivsprünge sind sehr klug eingesetzt worden, weil auf diese Weise im Laufe des Romans unterschiedliche Sichtweisen auf die einzelnen Frauen ermöglicht werden. Die Frauen aus verschiedenen Generationen werden somit miteinander verknüpft und es wird deutlich, welchen Einfluss sie aufeinander haben. Der Roman ist perfekt abgerundet und endet damit, wie er angefangen hat, nämlich mit der Freundschaft zwischen Lotti und Veza.

Die Bandbreite an Themen ist sehr groß. Es geht um Verlust, Unsicherheit, das Einnehmen anderer Rollen im Leben, das Nicht verstanden werden, Fremdsein, Abhängigkeit und Unabhängigkeit, Sich Finden und Sich Verlieren, die Schönheit der Natur und des Lebens, verschiedene Ansichten über Gott und die Welt.

Alle Frauen haben schwierige Zeiten gehabt, aber wieder zu sich gefunden, indem sie ihre Unabhängigkeit wiedererlangt haben.

Zudem geht es auch darum, was die Liebe und ihre Abwesenheit mit einem macht, die Liebe zu und von den Eltern, die Liebe zwischen Mann und Frau, die Liebe zu Gott. Wie löst man sich von den anderen, die einen vorschreiben wollen, was zu tun und zu lassen ist, und geht seinen eigenen Weg?

Fazit:

Das Buch hat mich mit seiner poetischen Bildsprache und den vielfältigen und tiefgehenden Gedanken begeistert. Ich kann aus diesem Buch sehr viel mitnehmen und werde es mit Sicherheit noch weitere Male lesen. Zudem habe ich eine neue Autorin entdeckt, deren andere Romane ich sehr gerne lesen möchte.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Lebensentwürfe

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Im Roman „Als hätten sie Land betreten“ gelingt es der Autorin Claudia Sammer auf wenigen Seiten, gelungene Porträts und Lebensgeschichte sechs unterschiedlicher Frauen darzustellen. Nicht alle kennen ...

Im Roman „Als hätten sie Land betreten“ gelingt es der Autorin Claudia Sammer auf wenigen Seiten, gelungene Porträts und Lebensgeschichte sechs unterschiedlicher Frauen darzustellen. Nicht alle kennen sich und doch gibt es verschiedene Berührungspunkte, so dass die Erzählung, obwohl sie über Generationen hinweg geht, trotzdem stimmig wirkt. Der Schreibstil ist literarisch, voller Sprachbilder und liest sich nicht immer leicht. Um die ganze Fülle an Bedeutungen zu erfassen, braucht es als Leser*in etwas Konzentration. Obwohl die Protagonistinnen, teils nur kurz skizziert werden, wirken diese trotzdem charaktervoll mitsamt ihren Schwächen und Stärken. Ein Roman der sowohl durch Sprache als auch durch seinen Inhalt anders ist, dafür aber umso lesenswerter.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Als hätten sie Land betreten

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Klappentext von der Verlagsseite:

Die besondere Freundschaft zwischen der jüdischen Veza und der nichtjüdischen Lotti in den 1930er-Jahren ist Ausgangspunkt einer Geschichte über sechs Frauen. Über mehrere ...

Klappentext von der Verlagsseite:

Die besondere Freundschaft zwischen der jüdischen Veza und der nichtjüdischen Lotti in den 1930er-Jahren ist Ausgangspunkt einer Geschichte über sechs Frauen. Über mehrere Generationen hinweg werden Lebensentwürfe skizziert, die geprägt sind von Abhängigkeit und Selbstständigkeit, vom Zweifeln und Sich-Finden, vom Glauben an eine höhere Macht und dem Festhalten an der Erinnerung. Erst nach ihrem Tod erfährt Lottis Familie von Vezas Existenz und der gemeinsamen Zeit, eine Entdeckung, welche die Enkelin dazu ermutigt, neue Wege zu gehen.

“Sammer gelingt es allerdings kraft ihrer klaren, unaufgeregten Sprache, diesen Frauen eindringliche Stimmen zu geben und ihre Ängste, Nöte, Wünsche und Träume plastisch und nachvollziehbar zu


machen. Freiheitsbedürfnisse, Gefühlsstürme und Glaubenszweifel beschreibt sie so kunstvoll wie empathisch, so schonungslos wie intensiv. Neben einer berührenden Erzählung über eine ganz besondere Freundschaft ist Sammer mit Als hätten sie Land betreten auch ein spannender Roman über die Vielschichtigkeit weiblicher Lebenswelten gelungen.”


Literaturhaus.at, Veronika Hofeneder


Autoreninfo von der Verlagsseite:

Claudia Sammer, geboren 1970 in Graz, studierte Rechtswissenschaften und Literarisches Schreiben. Nach beruflichen Stationen in Wien und Mailand lebt sie mit ihrer Familie in Graz.


Zuletzt bei Braumüller erschienen: Ein zögerndes Blau (2019)


Erster Satz:

Der Tod war gestern unerwartet gekommen.


Meinung:

Ich liebe Novellen und so war ich auch sehr begeistert Claudia Sammers Novelle “Als hätten sie Land betreten” in den Händen zu halten. Ein sehr schmales Buch wie es sich für eine gute Novelle gehört, gerade mal 176 Seiten umfasst die Geschichte um die Freundschaft von Lotti und Veza. Ich war gespannt, wie man auf so kleinen Raum nicht nur die Geschichte der beiden, sondern auch noch die der nachfolgenden beiden Generationen unterbringen kann.

Claudia Sammer hat es geschafft, dass kann ich schon mal sagen und es ist durchaus gelungen, wenn man dran bleibt. Und das Dranbleiben ist so manches Mal das Problem. Es liegt zu einem an den poetischen und bildhaften Schreibstil, der mir gefällt, da ich so etwas liebe und gerne ein Kopfkino habe. Aber nun kommen wir zum Problem, es teilweise langatmig und monoton, vor allem die Spannungsbögen sind etwas eigen gesetzt. Der eine zu Beginn und der andere zum Ende hin, dazwischen passiert leider sehr wenig bis hin zu nichts. Dies ist mein größter Kritikpunkt an der ganzen Geschichte.

Der Sprachstil mit seiner Poetik, die wunderschönen kurzen Kapitel mit den einleitenden Worten und der Kapitelüberschrift machen die Monotonie in der Handlung etwas weg. Ja, nur etwas weg. Denn man muss wie gesagt an der Novelle dranbleiben. Man kann sie nicht in einem Rutsch weglesen, denn die Sätze fordern aufgrund der Sprache. Gelegentlich verhaspelt sich Sammer in den Umschreibungen und Umschreibungen der Begebenheiten, oft musste ich sie immer wieder und wieder lesen, um auch wirklich jede Bedeutung fassen zu können. Es ist anstrengend, aber es lohnt sich dranzubleiben, denn dieses Buch ist ein Kleinod an Poesie und literarischer Sprache, welches mir doch durch seine besagten Schwächen gefallen hat.


Fazit

Eine kleine zarte melancholische Novelle mit ihren Stärken und Schwächen. Nichts für schnell zwischendurch. Ein Buch für das man sich Zeit lassen muss.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Eine Freundschaft, die verbindet

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Der Roman „Als hätten sie Land betreten“ von Claudia Sammer ist im Braumüller Verlag erschienen.

In sechs unterschiedlichen Perspektiven erzählt Claudia Sammer die Geschichte einer Freundschaft zwischen ...

Der Roman „Als hätten sie Land betreten“ von Claudia Sammer ist im Braumüller Verlag erschienen.

In sechs unterschiedlichen Perspektiven erzählt Claudia Sammer die Geschichte einer Freundschaft zwischen der jüdischen Veza und der nichtjüdischen Lotti, sie erzählt so aber auch die Lebensgeschichte von vier anderen Frauen, die durch Veza und Lotti verbunden sind.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei durchgehend bildhaft und poetisch, so dass die einzelnen Charaktere für mich persönlich zum Leben erwacht sind und ich mich gut in die Personen und ihr Leben einfühlen konnte. Die Zeitsprünge sind gut gewählt, und vertiefen den Blick auf die Protagonistinnen über Generationen hinweg.

Das Lesen hat mir Konzentration gekostet, da der Schreibstil nicht flüssig leicht durch das Buch trägt, aber so haben sich viele Fragen in meinem Kopf aufgetan und das Buch hat auch nach dem Lesen nachgehallt. Für mich Prädikat lesenswert, obwohl ich das Buch sicher noch einmal lesen muss, um mehr „greifen“ zu können.

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