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Veröffentlicht am 07.01.2021

Ja ne, is klar ... ;)

Der Turbo von Marrakesch
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Wie nicht anders zu erwarten war, hat Atze Schröder auch mit seinem zweiten Roman wieder mal so eine richtige Räuberpistole rausgehauen. Ein falsch geliefertes Päckchen löst eine Kette von Ereignissen ...

Wie nicht anders zu erwarten war, hat Atze Schröder auch mit seinem zweiten Roman wieder mal so eine richtige Räuberpistole rausgehauen. Ein falsch geliefertes Päckchen löst eine Kette von Ereignissen aus, die kaum zu toppen sind. Mal als Jäger, mal als Gejagter rast Atze mit seinem Porsche Turbo von Essen über Monaco bis nach Marrakesch und zurück. Natürlich bleiben die Kollateralschäden nicht aus und schon bald bleibt es nicht bei einer Leiche. Gespickt ist das ganze mit Atzes Humor, der mich mehr als einmal dazu brachte lauthals los zu prusten. War es ein Roman mit Tiefgang? Nein. Hatte ich das erwartet? Nein. Ein Hörbuch des Ruhrpottkomikers und Essens berühmtestem Lockenkopf soll nur eins … entertainen, und das hat er wieder hervorragend geschafft. In Buchform – never! Als Hörbuch – unschlagbar! Und genau dafür gibt es von mir die volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 30.12.2020

"Die Tochter muss wie ein Frühregen sein… geräuschlos, ohne Ansprüche und voller Segen.“

Leuchtende Tage
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Großartig, dieses Hörbuch hat mir ausgesprochen gut gefallen und mich bei meinen vorweihnachtlichen Aktivitäten bestens unterhalten.

Mutig, mutig entschließt sich die junge Lisette dem herrschaftlichen ...

Großartig, dieses Hörbuch hat mir ausgesprochen gut gefallen und mich bei meinen vorweihnachtlichen Aktivitäten bestens unterhalten.

Mutig, mutig entschließt sich die junge Lisette dem herrschaftlichen Leben bei den Eltern und den beiden Brüdern ein Ende zu bereiten und mit dem Schneidergesellen, der einst die erkrankte Hausschneiderin im Hause Winter vertrat, ein neues Leben zu beginnen. Beide haben Visionen neuer Kleiderkreationen im Kopf und auf dem Papier, doch schnell holt die Wirklichkeit sie ein. Woher sollen die Kunden kommen? Und wo können sie sich vor Lisettes Familie verstecken? Es wird ein steiniger Weg werden. Wird es ein Happy End geben?

Im Gegenwartsteil lernen wir Maya, die Urenkelin kennen, die auch ihren Platz im Leben noch nicht gefunden zu haben scheint. Zieht sich da ein roter Faden durch die Familie?

Auf ganz wunderbare Weise verleiht Astrid Ruppert dem Buch ihre Gedanken und fasst sie in Worte. Aber auf ebenso erstaunliche Weise erhält es durch Stephanie Keller eine Stimme und wird zum Leben erweckt. Ich habe es beim Hören gespürt, das Leuchten, das dem Buch seinen Namen gegeben hat. Die leidenschaftliche Lisette und die doch eher ein wenig pragmatische Maya haben mein Herz im Sturm erobert, und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil dieser Trilogie, in der Lisette Winter, ihre Tochter Charlotte, ihre Enkelin Paula und ihre Urenkelin Maya im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Daumen hoch und ein großes Lob an die Autorin und die Sprecherin. Von mir gibt es für „Leuchtende Tage“ mit fünf Sternen die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Die wahre Liebe kennt keine Grenzen ...

Geliebte Berthe
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Wow! Ganz zum Monatsende hat sich doch da glatt nochmal ein SUB Schätzchen in meine Hände geschmuggelt, das sich als absolutes Monatshighlight entpuppt hat. Was kann die liebe Frau Barth-Grözinger für ...

Wow! Ganz zum Monatsende hat sich doch da glatt nochmal ein SUB Schätzchen in meine Hände geschmuggelt, das sich als absolutes Monatshighlight entpuppt hat. Was kann die liebe Frau Barth-Grözinger für tolle Bücher schreiben!

Doch nun ein paar Worte zum Inhalt … nicht jeder hat das Glück im Leben, die große Liebe zu finden. Unserer Protagonistin Bertha scheint es vergönnt als sie während eines Besuchs in Straßburg den jungen Armand kennenlernt. Einen Tag im Glücksrausch dürfen sie nur zusammen verbringen, doch für Beide fühlt es sich richtig an. Beide sehnen sich nach Liebe und Wärme und einer gemeinsamen Heimat. Bertha hat beide Elternteile verloren, und eine ewig nörgelnde Stiefmutter macht ihr das Leben unerträglich. Armand hat seinen Bruder verloren und seine Mutter hat sich in eine stumme Trauer geflüchtet. Doch Armands Bruder Pierre ist im Krieg gegen die Deutschen gefallen und die Mutter denkt deshalb nicht daran eine „Boche“ in das Leben ihrer Familie zu lassen. Es gilt viele Hürden zu überwinden, viele Steine aus dem Weg zu räumen, um endlich seine geliebte Berthe zu sich zu holen. Doch der Hass ihr gegenüber scheint noch nicht ausgestanden. Ist ihre Liebe stark genug?

Mhhh, wenn ich da meine eigene Zusammenfassung nochmal so durchlese, käme man leicht auf den Gedanken, das Buch könnte ins Kitschige abdriften. Aber mitnichten. Sie schildert das Leben der Familie von Berthe und Armand mit einer Ruhe und Einfühlungskraft, die das Lesen zum absoluten Genuss machen. Die Seiten blätterten sich fast von selbst um und so verschaffte mir das Buch eine schlaflose Nacht. Lediglich den letzten kleinen Teil fand ich ein wenig zu sehr gerafft, vergebe aber dennoch gerne fünf von fünf Sternen und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus.

P.S.: Sehr gut gefallen haben mir auch die Passagen mit den Gedichten des wunderbaren Lyrikers Arthur Rimbaud. Sie haben doch einigen der Charaktere im Buch einen schönen Zusammenhalt und eine gemeinsame Basis gegeben. Vielen Dank, dass Sie, Frau Barth-Grözinger, ihn in Ihrem Buch wieder zum Leben erweckt haben.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Hier bleibt nicht viel Zeit zum Luftholen ... sehr spannend und anschaulich ...

Das doppelte Gesicht
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Mit „Das doppelte Gesicht“ hat die Autorin Heidi Rehn einen tollen Serienauftakt hingelegt. Die Thematik ist natürlich nicht neu, wie sollte sie auch? Es muss schwer gewesen sein im ausgebombten München ...

Mit „Das doppelte Gesicht“ hat die Autorin Heidi Rehn einen tollen Serienauftakt hingelegt. Die Thematik ist natürlich nicht neu, wie sollte sie auch? Es muss schwer gewesen sein im ausgebombten München nur wenige Monate nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs, ein Krieg der nicht nur äußerliche, sondern auch tiefliegende innere Spuren hinterlassen hat. Viele Menschen haben alles verloren, leider Hunger und hausen ohne feste Bleibe. Doch es gibt auch die „Gewinner“, wie sie sich selbst bezeichnen. Drei strahlende Kriegsheimkehrer, die zu intakter Bleibe mit intaktem Körper heimkehren. Und genau hier lernen wir Billa Löwenfeld kennen, die mutige Kriegsreporterin, die den Weg zurück in die alte Heimat wagt. Schnell stellt sie fest, dass der von ihr angenommene Job wohl ein wenig größer ist als erwartet, denn ihr Interviewpartner kann nicht mehr reden, er ist tot. Und genau jetzt erscheint nun auch der zweite Hauptcharakter, der angehende junge Kommissar Emil Graf. Doch man merkt, die Amerikaner haben im Moment das Sagen in der bayrischen Hauptstadt und das ist auch gut so, denn zu viel Schuld haben doch nicht wenige Deutsche auf sich geladen und einige sind immer noch nicht bereit, das einzugestehen. Sowie Billa als auch Emil haben Glück und jeweils eine Art Mentor, ja vielleicht sogar Protektor auf der amerikanischen Seite gefunden. So gehen sie nun gemeinsam und auch wieder nicht auf die Mörderjagd. Doch sie sollten sich beeilen, denn es bleibt nicht lange bei dem einen Toten …

Mal wieder hatte ich das Glück an einer wunderbaren Leserunde, die von der Autorin selbst sehr ausdauernd und aktiv begleitet wurde, teilnehmen zu dürfen. Mit dem doppelten Gesicht hat sie es geschafft nicht nur einen Kriminalroman zu schreiben, dessen Spannungsbogen durchgängig hochgehalten wurde und somit stets zum Weiterlesen animierte, nein, sie hat es auch geschafft, den Leser am Leben im zerbombten München fast live teilhaben zu lassen. Besonders die rasanten Autofahrten aber auch das amerikanische Geschehen machten ihn für mich direkt zu einem Event, das ich mit dem nächsten Teil sehr gerne wiederholen möchte. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, denn ganz zum Schluss dieses Buchs kommt ja noch ein Überraschungsgast zu Tage … ich befürchte, hier liegen bald Freund und Leid ganz nah beieinander. Liebe Heidi, von mir bekommst du die vollen fünf von fünf Sternchen und eine dicke Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Smyrna ... ein tragisches Schicksal vor hundert Jahren ...

Das Haus der Granatäpfel
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WOW! Was für ein Werk die Autorin Lydia Conradi da kreiert hat. Ich bin total begeistert und überwältigt! Ein beeindruckender Roman rund um Smyrna – das heutige Izmir – und seine Geschichte. Der Roman ...

WOW! Was für ein Werk die Autorin Lydia Conradi da kreiert hat. Ich bin total begeistert und überwältigt! Ein beeindruckender Roman rund um Smyrna – das heutige Izmir – und seine Geschichte. Der Roman dreht sich in buntem Treiben um die beiden Hauptprotagonisten Klara und Sevan, die wir von jungen Jahren an begleiten dürfen. Klara hat das biedere Leben als Einzelkind einer betuchten Familie satt. Sie will ausbrechen, sie will etwas erleben und von der Welt sehen und dafür bietet sich eine Heirat mit dem schüchternen und netten Peter Delacloche mehr als an. Peter nimmt sie nach zu seiner reichen Familie nach Smyrna, doch dort wird sie leider nicht mit offenen Armen empfangen. Zu eng sind die Delacloche Familienbande verknüpft, als dass sie der deutschen jungen Frau Raum in ihren Reihen freimachen würden. Doch Klara lässt sich nicht unterkriegen und greift dabei nicht gerade zu moralisch einwandfreien Mitteln … im zweiten Erzählstrang dürfen wir Teil der wundersamen Entwicklung von Sevan werden. Sevan, der kleine armenische Junge aus der Provinz, der als Kind gemobbt und gehänselt wird. Sevan „Kann-nicht“ ist noch eine der netteren Bezeichnungen. Doch er bekommt eine großartige Chance – ausgerechnet von Klaras Vater – und straft sie alle Lügen, die missgünstigen Spötter ...

Doch dieser Roman ist so viel mehr als eine Familien- oder gar Beziehungsgeschichte. Lydia Conradi nimmt ihre Leser mit und entführt sie tief ins Osmanische Reich Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Was nach außen hin zuerst wie das Paradies auf Erden anmutet, in dem alle Völker friedlich zusammenleben können, entpuppt sich schnell als Farce. Der 1912/13 geführte Erste Balkankrieg in dem die jungen Nationalstaaten Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland das Osmanische Reich angriffen, führt dazu, dass es den Großteil seiner Territorien auf der Balkanhalbinsel verliert. Schnell folgt der Ausbruch des Ersten Weltkriegs und Deutschland überredet den Sultan auf seiner Seite zu kämpfen. Auf einmal finden sich Familienmitglieder, Freunde und Bekannte auf unterschiedlichen Seiten der Schlacht und ein grausames Gemetzel nimmt seinen Lauf.

Ich fand mich beim Lesen schnell in der Geschichte gefangen, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Sehr anschaulich ist das Bild, das Lydia Conradi zeichnet. Fast spürt man die Wärme Smyrnas, atmet man die Düfte der Basare ein und lauscht man dem Glasharmonikaspiel junger Mädchen. Der Roman hat mich viel Geschichte gelehrt und mich mal wieder dazu animiert noch ein wenig weiter zu forschen. Vielen Dank, liebe Lydia für diesen Ausflug in eine fremde Welt vor hundert Jahren, die so glücklich sein wollte und am Ende doch so kläglich gescheitert ist … Von mir gibt es ein unbedingte Leseempfehlung und für die Bewertung natürlich die volle Punktzahl! Lydia Conradi, auch bekannt als Charlotte Lyne, Carmen Lobato und Charlotte Roth – ein Schreibtalent, das man sich unbedingt merken muss!

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