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Veröffentlicht am 28.02.2021

ein fantastischer Abschluss

Diamond Empire - Forbidden Royals
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„Er geht fort… und ich kann ihm keinen einzigen Grund zum Bleiben geben.“
(Emilia über Carter in Diamond Empire)

Worum geht’s?

Einst eine normale junge Frau trägt Emilia nun plötzlich die Krone ...

„Er geht fort… und ich kann ihm keinen einzigen Grund zum Bleiben geben.“
(Emilia über Carter in Diamond Empire)

Worum geht’s?

Einst eine normale junge Frau trägt Emilia nun plötzlich die Krone einer Königin. Nach den sich überschlagenden Ereignissen ist sie nun die Herrscherin. Während sie noch immer unter Panikattacken leidet und zudem Chloe und Carter stark vermisst, muss Emilia sich an die neuen Aufgaben gewöhnen. Zwischen Leuten, die ihr nach der Krone trachten, Verbündeten, die zu Feinden werden, und der ungeahnten Möglichkeit, das Königreich komplett neu zu reformieren, jagt Emilia aber vor allem ein Dämon aus ihrer Vergangenheit: Sie kann Carter einfach nicht vergessen. Aber Zusammensein mit ihm? Das geht auch nicht…

Diamond Empire ist Band 3 der Forbidden Royals-Reihe. Es werden Vorkenntnisse aus Band 1 und 2 benötigt, die Reihe wird mit diesem Band abgeschlossen. Die Bücher können nicht unabhängig gelesen werden.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird wieder linear durch Emilia als Ich-Erzählerin berichtet. Dem erneut zynischen Prolog ist zudem ein Stammbaum zur besseren Übersicht der Charaktere vorgeschaltet. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte (PTBS, Drogen). Das Buch beinhaltet explizite Szenen.

Meine Meinung

Es war einmal eine Leserin, die Silver Crown und Golden Throne enorm geliebt hat und voller Vorfreude, aber zugleich auch Angst Diamond Empire entgegengeschaut hat. Wird die Autorin es schaffen, eine plausible Erklärung für alles zu geben und zugleich die Reihe zu einem guten Abschluss zu bringen? Oder wird Band 3 alles zerstören und nur ein zerrüttetes Königreich zurücklassen? Groß war die Angst – aber noch viel größer die Begeisterung.

Diamond Empire ist vieles. Der längste Teil der Reihe. Der, in dem logischerweise am meisten passiert. Der, der mir die meisten Emotionen entlockt hat. Es ist ein absolut würdiger, krönender Abschluss einer außergewöhnlichen Reihe gewesen. Mittlerweile trägt Emilia die Krone der Königin auf dem Kopf, nachdem sich in Band 2 so viele Ereignisse überschlagen haben und gegenwärtig kein Lancester vorrätig ist, der die Krone sonst übernehmen könnte. Junge 21 Jahre alt, nie in den adligen Kreisen aufgewachsen und noch dazu unter PTBS, dem familiären Verlust und den Verrat ihrer engsten Vertrauten leidend. Doch Emilia nimmt den Kampf auf, eine Rolle auszufüllen, die sie nie wollte und auf die sie nie vorbereitet war. Mit der Zeit erkennt Emilia aber auch, wie viel Macht und Möglichkeiten sie mit der Krone kriegt und so beginnt sie, sich für Gleichberechtigung in ihrem Königreich starkzumachen. Das gefällt natürlich nicht allen und schon bald beginnt ein Kampf zwischen dem ehemaligen Mädchen aus dem Volk und dem Adel. Es werden wieder zahlreiche Intrigen gesponnen, es gibt so auch ein Wiedersehen mit der geliebten Stiefmutter Octavia. Und um ihre Krone zu sichern, muss sich Emilia auf einmal auch fragen, wie weit sie gehen würde. Denn ein überraschender Liebhaber hält plötzlich um ihre Hand an. Und auch wenn ihr Herz nicht für ihn schlägt, sagt ihre Vernunft, dass diese Ehe für alle das Beste wäre. Nur kann sie wirklich jemand anderen heiraten, wenn ihr Herz eigentlich an Carter hängt?

Einen großen Teil der Geschichte geht es erneut um Emilias Verdienste unter der Krone. Sie entwickelt sich sehr stark, ist eine unsichtige und gut durchdachte Herrscherin, die sich nicht zu einer Marionette machen lassen will. Das gefällt einigen natürlich nicht und so werden bald Allianzen geschmiedet, um sie ersetzen zu lassen. Denn mit ihrer Debatte um die Gleichberechtigung und den Zugang für Frauen zum Parlament hat die Autorin eine für das Parlament unbequeme, für den Leser aber starke und beeindruckende Diskussion eröffnet. Emilia ist und bleibt unkonventionell, muss sich aber auch eingestehen, dass sie nicht komplett frei schalten und walten kann. So versucht sie einen Spagat zwischen Tradition und Zukunftsdenken, was aber vor allem von viel Rücksicht geprägt ist. Sie ist – wie zu erwarten war – eine beeindruckende, greifbare und nahbare Königin. Gleichzeitig erhält der Leser aber auch Einblicke in ihr kaputtes Herz, was nach den Verlusten und dem schrecklichen Erlebnis aus Band 2 noch nicht geheilt ist. Sie wandelt nachts durchs Schloss, erschreckt sich bei Knallgeräuschen und ist auch so am Ende ihrer Kräfte. Wie gut, dass sie tolle Verbündete hat, die ihr helfen. Galizia und Riggs, ihre Leibwächter, muss man einfach ins Herz schließen. Und auch mit Chloe gibt es Entwicklungen, die mich sehr erfreut haben. Zwischen der vielen Schwere der Geschichte gibt es auch viel zum Lachen. Chloes herrlich zynische Kommentare, Galizias steife Art, die Entwicklungen in den sozialen Medien – hier kommt so viel zusammen, was passt und Spaß macht.

Ein anderer Part der Geschichte ist natürlich das riesige Chaos an Handlungssträngen aus Band 1 und 2. Es gibt zahlreiche Fragen, die offen sind. Wer steckt hinter welcher Tat, wer hat welche Ziele und wie kann Emilia dagegen vorgehen? Immer wieder gibt es kleinere Momente, wo der Leser Infos kriegt, die er verzweifelt versucht, zusammenzusetzen. Endlich verstehen, was hier gespielt wurde, das war mein größter Wunsch. Ich hatte aber auch Sorge, dass am Ende die Auflösung nicht stimmig sein könnte. Und vor allem: Wie will man das Buch eigentlich enden lassen? Soll Emilia die Krone wieder abgeben müssen, damit sie frei für Carter ist? Wird ihr die Krone weggenommen? Wirft sie hin? Am Ende kann ich nur sagen, dass meine Sorge unbegründet war. Die Auflösungen, die Entwicklungen, es hat einfach alles gepasst. Einige Sachen habe ich vermutet, einige sehr spezifische sogar vorhergesehen, von wieder anderen war ich aber mehr als überrascht und erschüttert. Das Finale? Hochgradig dramatisch. Es ist wieder so, dass sich die Ereignisse überschlagen und wirklich in letzter Sekunde der Retter auftaucht, den die Geschichte gebraucht hat – und kleiner Spoiler: Es ist wider Erwarten nicht Carter. Daraus hat sich die Autorin im Buch wirklich einen Spaß gemacht, denn immer wieder lässt sie Leute irgendwo reinplatzen und verrät erst später, wer es ist. Das führt teilweise zu einigen echt überraschenden Momenten. Auf jeden Fall bin ich am Ende mit allen Auflösungen – egal ob es die Frage nach dem Brandstifter, der Champagnerflöte oder Avas und Aldens Geheimnis ist – sehr zufrieden. Auch die Frage um die Krone wird für mich in einer passenden, starken Weise geklärt, wie ich es nach so einem Buch erwarten würde.

Das, wofür aber wahrscheinlich die meisten gekommen sind (mich eingeschlossen), ist die Frage, ob Emilia und Carter endlich ihr Happy End kriegen. Bislang war die Liebesgeschichte ja in meinen Augen eher stark untergeordnet. Auch in diesem Teil ist sie nicht so präsent, wie ich eigentlich erwartet hätte, aber präsent genug, um wehzutun. Wirklich. Es sind nur ein paar Szenen, aber die Wucht ebendieser ist hoch. Carter hat Emilia nicht aufgegeben, aber Emilia hält ihn weiter auf Abstand. Und so kommt es immer wieder zu geladenen Zusammentreffen – voller Wut, Verzweiflung, Lust und Sehnsucht. Es ist beeindruckend, wie wenig man über Carter erfährt, wie sehr er und sein Handeln einem aber trotzdem unter die Haut geht. Die Momente der beiden zusammen taten weh, absolut. Die Entwicklung des Ganzen hat mir gut gefallen, auch wenn es andere sicher unbefriedigt zurücklassen wird. Als sich am Ende die Wahrheit entfaltet, hat man einen kurzen Schmachtmoment, absolut toll. Einzig ein Punkt, der mir nach 3 Bänden immer noch Fragezeichen in den Kopf zaubert: Wieso haben die beiden eigentlich eine verbotene Liebschaft? Sie sind keine Blutsgeschwister, haben 20 Jahre ohneeinander gelebt und nie irgendwas geteilt, was an Geschwister erinnert. Bis zuletzt bleibt für mich diese Thematik nebulös und hätte einfach nicht sein müssen – zumal es ganz am Ende ja dann offenbar auch kein Thema mehr spielt. Nichtsdestotrotz haben mir die beiden zusammen gut gefallen.

Mein Fazit

Diamond Empire ist ein grandioser Abschluss einer wahnsinnig tollen Reihe. Eine starke Protagonistin, eine herzzerreißende Liebesgeschichte, jede Menge spannende Twists und die beeindruckende Entwicklung der Rolle als Königin können einfach von Seite 1 bis zum Ende hin begeistern. Es ist ein Buch, bei dem man sich zwischen den Seiten verliert und rauszufinden versucht, was wirklich gespielt wird. Intrigant, hoffnungsvoll, bewegend und manchmal auch zum Schmunzeln – die etwas andere „Plötzlich Prinzessin“-Geschichte mit Suchtfaktor. Gaz klare Leseempfehlung für die komplette Reihe.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 05.02.2021

angenehm und mitreißend

One Last Dance
1

„Für ihn war Tanzen so wie atmen, aber für mich bedeutete es Schmerz. Echter, tiefsitzender und beklemmender Schmerz.“
(Gillian über Jaz in One last dance)

Worum geht’s?

Tanzen war ihre große Leidenschaft. ...

„Für ihn war Tanzen so wie atmen, aber für mich bedeutete es Schmerz. Echter, tiefsitzender und beklemmender Schmerz.“
(Gillian über Jaz in One last dance)

Worum geht’s?

Tanzen war ihre große Leidenschaft. Doch durch einen Schicksalsschlag hat Gillian ihre Zukunft als Ballerina aufgegeben. Stattdessen leitet sie jetzt die NYMSA-Akademie, die ihr Vater gegründet hat. An der Schule läuft einiges schief und Gillian verliert sicher immer mehr in der Bürokratie und in ihren Zweifeln. Bis sie Jaz begegnet, der auf der Straße lebt und nichts hat außer seinem wahnsinnigen Talent als Streetdancer. Und Jaz schafft es, in Gillian eine Flamme zu entzünden, die sie längst vergessen hat. Aber wenn Welten aufeinandertreffen, verläuft dies nicht immer problemlos…

One last dance ist Band 2 der „One last“-Reihe, die sich verbindend um eine Akademie in New York dreht. Die Geschichte ist in sich geschlossen und komplett unabhängig lesbar. Die Protagonisten aus Band 1 und 3 kommen jedoch als Randfiguren vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Jaz und Gillian in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Das Buch enthält mehrere Intimszenen.

Meine Meinung

One last song war für mich ein unglaublicher Überraschungshit. Oft stehe ich deutschsprachigen Autoren ein wenig skeptisch gegenüber, da die Bücher oft Längen haben und sehr seicht verlaufen. Und dann kam da eine sympathische, mitreißende Liebes- und Lebensgeschichte, die mich fast restlos begeistern konnte! Entsprechend hoch war meine Erwartung an One last dance, denn Tanzen in Büchern ist doch eher eine Seltenheit. Und ich kann nur sagen: Nicole Böhm hat wieder geliefert!

Dieses Mal geht es um Gillian, die bereits in Band 1 einige kurze Auftritte hatte. Sie hat die Führung der NYMSA übernommen, nachdem ihr Vater erkrankt ist. Doch an allen Ecken und Enden gibt es Probleme, von fehlendem Geld über ein marodes Bauwerk bis hin zu Sorgen bezüglich des Wachstums. Jaz hingegen kennt der Leser noch nicht, man lernt ihn aber sehr schnell kennen – und lieben. Seit langer Zeit lebt er bereits auf der Straße, hält sich mit Tanzauftritten vor Touristen über Wasser und schläft nachts in einem verlassenen Fabrikgebäude. Unterschiedlicher können die beiden kaum sein, aber eines verbindet sie, nämlich die Liebe zum Tanzen. Gillian hat früher Ballett getanzt, aber aufgehört und seitdem nie wieder einen Schritt in die Richtung gemacht. Wieso? Das bleibt zunächst ihr Geheimnis. Als sie Jaz beim Tanzen beobachtet, ist sie wie im Rausch. Zwischen den beiden entwickelt sich eine interessante Freundschaft, bei der es schon bald knistert. Aber funktionieren diese beiden gegensätzlichen Welten zusammen?

Ach, wo kann ich nur anfangen, um zu erzählen, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat? Zunächst bei offensichtlichem: One last dance ist wieder sehr facettenreich. Neben Einblicken in Gillians Arbeitsalltag, den mit der Akademie verbundene Problemen, einer spannenden Hintergrundgeschichte, Jazs mitreißenden Auftritten, den Einblicken in sein Straßenleben und die hiermit verbundenen Gefahren geht es natürlich vor allem um die Liebe zum Tanz. Jaz merkt schnell, dass Gillian Tanzen liebt, aber merkt auch, dass sie etwas betrübt. Langsam, behutsam, mit einer wirklich tollen Energie und jeder Menge Feingefühl fängt er an, diese wunderschöne Frau zum Lächeln zu bringen – und langfristig auch dazu, Tanzen nicht mehr als reine Qual zu betrachten. Es ist eine Kunst, in glaubwürdiger Weise ein Trauma überwinden zu lassen, und Nicole Bähm hat das hier super hinbekommen. Sie gibt ihren Figuren Zeit, sie gibt ihnen Raum für Entwicklung, Impulse für Überlegungen und vor allem jede Menge Liebe, denn selten sind Charaktere so gut und greifbar ausgearbeitet gewesen wie bisher in dieser Reihe. Und so fesselt bereits von Anfang an diese ungewöhnliche Liebesgeschichte das Herz an das Buch und lässt es bis zum Ende nicht mehr los. Ich habe ehrlich gesagt das komplette Buch in einem Rutsch gelesen, weil ich es nicht weglegen konnte, zu sehr haben mich Jaz und Gillian gefangen genommen und mitgerissen. In diesem Buch passiert eigentlich gar nicht so viel und gleichzeitig jede Menge. Es ist ein Lernprozess, ein Miteinander, ein Voneinander und auch ein Wegen-Einander. One last dance ist mehr als eine Liebesgeschichte mit ein wenig Tanz. Es geht um das Lebensgefühl, was Tanzen einem geben kann. Es geht um Hoffnung, Verzweiflung und um jede Menge Liebe. Mit einer wunderbaren Dosierung von kleineren Dramen, größeren Problemen und überraschenden Ereignissen schafft die Autorin es, einfach eine rundum angenehme, stimmige und emotionale Geschichte zu Papier zu bringen. Schon bei Band 1 war ich von der Entwicklungsgeschwindigkeit begeistert und auch hier kann ich es nur wieder betonen: Es gibt genug Drumherum, dass man zwischendurch auch etwas verschnaufen kann, aber es wird sich nicht in seitenfüllenden Nebensächlichkeiten verrannt, sodass man sich von Längen erschlagen fühlt. Gleichzeitig eilt die Autorin aber auch nicht durch die Geschichte, was für Tiefe, Gefühl und Greifbarkeit von hoher Bedeutung ist. Ganz ehrlich? Hier versteht jemand etwas von seinem Handwerk. Und so war auch bis fast zum Schluss dieses unglaublich zufriedene Gefühl da, eine wunderbar stimmige Geschichte vor sich zu haben.

Für mich eine der größten Stärken im Buch ist die glaubhafte Thematisierung von Jaz‘ Leben. Nicht selten hat man Bücher, wo das Leben als Obdachloser romantisiert wird. Hier nicht. Von Anfang an berichtet Jaz davon, wie schwer es teilweise ist, sein Einkommen zu generieren, um sich was zu essen zu kaufen. Ist er verletzt, muss er zweimal überlegen, ob er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen kann. Packend, ehrlich und schonungslos, aber gleichzeitig wunderbar lebensbejahend baut die Autorin die Geschichte um Jaz auf. Von Überfällen, Gefahren durch verfeindete Gangs, Schlagestehen fürs Essen bis hin zu einem starken Zusammenhalt untereinander spricht sie sehr viele Aspekte des Lebens an. Und das hat mich so sehr begeistert, weil es einfach so ehrlich ist. Und gleichzeitig hat sie mit Jaz eine Persönlichkeit geschaffen, die Spaß macht, die man sofort als Kumpel wahrnimmt. Mit seiner positiven Einstellung, seiner Energie reißt er einem mit und es ist so verständlich, wieso auch Gillian dieser Magie verfällt. Anfangs vielleicht noch ein wenig mehr auf die körperliche Anziehung ausgerichtet, merkt man sehr bald auch das emotionale Bonding der beiden. Gillian lässt Jaz in ihr Leben – was eben auch bedeutet, dass der Straßenjunge jetzt in einem normalen Bett schläft. Jaz fällt das nicht leicht und so kommt diese ungleiche Beziehung immer wieder ins Straucheln. Als dann noch äußere Umstände dazukommen, wird es kompliziert. Und hier setzt leider mein großes Aber im Hinblick auf das Buch an.

Ok, es ist eigentlich gar kein großes Aber, um ehrlich zu sein. Aber es ist ein Aber. Die einzige Sache, die mich irgendwie an diesem Buch gestört hat, weil es nicht notwendig war oder vielleicht auch innerlich ein gewisses Störgefühl in mir auslöst. Worum es geht? Das große Finale mit dem obligatorischen Knall. Natürlich passiert etwas, was beide alles in Frage stellen lässt. Es war vorhersehbar und überraschend zugleich. Aber vor allem war es leider eins: Gar nicht nötig. Denn das Buch hätte das Drama einfach gar nicht gebraucht. Es hat alles gepasst, es gab auch so genug Höhen und Tiefen. Sicher ist eine gewisse Sozialkritik in dem Knall eingebaut, aber irgendwie wirkte es für mich zu gewollt. Das gipfelte leider dann auch darin, dass die Autorin den Konflikt einige Seiten brodeln lässt, dann aber die Lösung in einer gigantischen Geschwindigkeit durchhaut, dass es für das Buch unpassend ist. So ein gewichtiges Problem und so wenig Input zwischen Gillian und Jaz? Das habe ich nicht verstanden. Das Ende war zu schnell, zu gekünstelt und für mich zu wenig geklärt. Wer so ein Thema aufmacht, muss sich auch Mühe beim Schließen geben. Und das Gefühl hatte ich hier nicht. Es wurde eher ein wenig drüber gebügelt und dann mit einem fast schon überzogenen Epilog geschlossen, der leider auch Fragen aufwirft, weil er in meinen Augen zu einigen vorherigen Punkten im Widerspruch steht. Ach, warum nur das Ganze? Es war doch alles gut. Dennoch muss ich gestehen, dass es Meckern auf sehr hohem Niveau ist. Denn es geht wirklich nur um die letzten Irrungen und Wirrungen des Buches. Und bei New Adult Romanen sage ich sowieso immer, dass der Weg das Ziel ist – und der Weg war hier einfach wieder großartig. Abzüge bei der B-Note in meinem Herzen gibt’s zwar, aber die Gesamtbewertung sagt einfach wieder: Mega Buch! Ich freue mich extrem auf das Finale und hoffe so sehr, dass von der Autorin weitere New Adult Romane kommen werden.

Mein Fazit

Auch One last dance ist wieder ein tolles, wunderbar vielseitiges und mitreißendes Buch. Auch wenn das Ende eigentlich etwas überflüssig war, habe ich die Seiten vorher geliebt und weginhaliert. Die Energie des Buches ist wunderbar, die Liebesgeschichte kann einen fesseln und auch sonst zeigt die Autorin einfach nur wieder, wie wunderbar sie Bücher aufbauen kann. Absolute Leseempfehlung und für mich definitiv ein Anwärter auf „eines der besten deutschsprachigen New Adult Bücher ever“.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 28.01.2021

eine faszinierende, intensive und mitreißende Geschichte

Between Your Words
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„Jedes Mal zog die Verwirrung über ihr Gesicht und fegte alles weg. Löschte unsere fünf Minuten. Löschte, wer und was wir füreinander waren.“
(Jim über Thea in Between your words)

Worum geht’s?

Fünf ...

„Jedes Mal zog die Verwirrung über ihr Gesicht und fegte alles weg. Löschte unsere fünf Minuten. Löschte, wer und was wir füreinander waren.“
(Jim über Thea in Between your words)

Worum geht’s?

Fünf Minuten. In guten Situationen vielleicht auch ein paar mehr. Das ist alles, was Thea noch vom Leben hat. Nach einem schrecklichen Autounfall leidet sie unter dem zweitschlimmsten Fall von Amnesie. Nach etwa fünf Minuten löscht ihr Gehirn ihr Kurzzeitgedächtnis, ein Zugriff auf ihr Langzeitgedächtnis ist kaum möglich. Seit über zwei Jahren lebt sie nun in einem Sanatorium für Leute mit Gehirnverletzungen. Hier fängt Jim eine Tätigkeit als Hilfspfleger an und ist von Tag 1 an von der jungen Frau fasziniert. Je mehr er sich um sie kümmert, desto mehr realisiert er, dass in ihren Bildern Botschaften versteckt sind, dass irgendwo die richtige Thea gefangen ist. Als eine riskante OP bevorsteht, könnte es Theas Leben für immer ändern – und ihr ihr altes Leben zurückgeben. Doch was ist, wenn der Preis für die Erinnerungen zu hoch ist?

Between your words ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Durch das Buch führen Jim und Thea als Ich-Erzähler, wobei der Erzählanteil von Jim überwiegt. Die Geschichte verläuft linear. Das Buch ist in drei Teile unterteilt und verfügt über zwei Epiloge. Der Schreibstil der Autorin ist emotional und tiefgründig. Das Buch enthält leichte Erotikszenen und potenziell triggerende Inhalte wie Verlust und sexuellen Missbrauch.

Meine Meinung

Was ist, wenn du dich nicht an dein Leben erinnern könntest? Wenn da ein großes Nichts wäre, was nach fünf Minuten immer wieder gelöscht wird? Wie ein Neustart, ein Sprung in einer Schallplatte oder eine Blase. der du nie entkommst? Diese Fragen waren es, die mich an diesem Buch am meisten gereizt haben. Nachdem Emma Scott und ich mal absolute Herzschmerzbuddys und mal absolute Anti-Freunde sind, hatte ich hohe Erwartungen, aber zugleich auch viele Ängste im Hinblick auf dieses Buch. Doch am Ende kann ich sagen: Ich wünschte, ich könnte meine Erinnerung an Between your words verlieren und könnte dieses wundervolle Buch noch einmal lesen.

Between your words begleitet die gemeinsame Reise und Thea und Jim. Thea ist eine junge Frau, die einst voller künstlerischer Ambitionen wunderbare Kunstwerke gemalt hat, deren Leben aber durch einen furchtbaren Unfall auf den Kopf gestellt wird. Nicht nur verliert sie ihre Eltern, sie verliert sich selbst und alles, was sie ausmacht – nämlich ihr Gedächtnis. Seit über zwei Jahren ist sie im Sanatorium untergebracht und auf Hilfe und Routinen angewiesen. Denn nach etwa fünf Minuten startet ihr Gehirn regelrecht neu. Leute, mit denen sie eben noch gesprochen hat, sind nun fremd. Tätigkeiten, die sie begonnen hat, erkennt sie nicht wieder. Nur ganz wenige Sachen sind ihr geblieben, etwa ihre kunstvollen Zeichnungen, in denen sich endlose Wortketten verstecken. Genau diese Wortketten sind es auch, die Jim entdeckt. Jim, dem das Leben bisher echt nicht gut mitgespielt hat, kommt als Hilfspfleger ins Sanatorium. Als Kind und Jugendlicher durch zahlreiche Pflegefamilien gegeben, in der Schule gemobbt und bedroht und mit einem Sprachfehler belegt, hat er sich durch das Leben gekämpft. Sein Traum? Sprachtherapeut werden, damit Kinder nicht das durchmachen müssen, was er erlebt hat. Doch daran, es zu schaffen, glaubt er nicht. Als er an seinem Arbeitsplatz auf Thea trifft, ist er von Anfang an von ihr fasziniert. Er beginnt, sich um sie zu kümmern, ihr Künstlerbedarf zu besorgen und ihr bei Spaziergängen Musik vorzuspielen. Zunehmend merkt er, dass Thea „noch da“ ist. Als ein Arzt mit einer noch nicht erprobten OP-Möglichkeit daherkommt, besteht auf einmal die Chance, dass Thea ihr Leben zurückkriegen kann. Doch wie wird sie sein und wie wird sie zu Jim stehen? Und die viel schlimmere Frage: Was ist, wenn alles anders läuft, als alle hoffen?

Teil 1. Teil 2, Teil 3. Unauffällige Worte, die in diesem Buch aber für sehr viel stehen. Denn Between your words ist in 3 Teile unterteilt und würde ich ihnen Überschriften geben müssen, wäre es wahrscheinlich: Faszination, Hoffnung, Verzweiflung.

Faszination. Anders kann ich den ersten Teil nicht beschreiben. Durch Jim erhalten wir Einblicke in das Leben und die Arbeitsweise des Sanatoriums. Durch seine Augen betrachtet der Leser, wie Thea lebt und handelt. Es ist ein wahnsinnig schwieriges Thema und ich bin verblüfft, wie greifbar Emma Scott es umgesetzt hat. Auf erschütternde, eindringliche Weise zeigt sie dem Leser, was für ein Leben Thea aufgezwungen wurde und führt wiederkehrend durch die Thematik, wie es ist, wenn sich alles von selbst löscht. Ein Leben, bei dem an allen Gegenständen Post-Its kleben müssen, damit Thea weiß, wo was ist. Wo sie immer wieder die gleichen Fragen stellt, weil sie denkt, gerade erst aufgewacht zu sein. Ein Leben zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Wieder und wieder durchläuft Jim gewisse Dialoge mit Thea und die zunehmende Erkenntnis, wie grausam ihr Schicksal ist, sorgte bei mir für Gänsehaut. Das schwere Gefühl, welches ich in der Brust spürte, wollte nicht weggehen. Und mit dem Gefühl kam auch das Kopfkino: Was wäre, wenn? Wie würde man selbst in so einer Situation – sowohl als Thea als auch als Jim – handeln? Doch auch die Einblicke in die Folgen für Theas Schwester Delia, die immer wieder vorkommt, sind erschütternd. Die Einblicke in die Arbeitsweise des Sanatoriums, wo außer Jim niemand wirklich versucht, Thea zu verstehen. Und auch die Hilflosigkeit, unter der Thea leiden muss, wird facettenreich dargestellt. Es gibt einige Ereignisse, die wahnsinnig bedrückend sind, bei denen sich aber vor allem zeigt, wie wahnsinnig wichtig es ist, dass jemand – in diesem Fall Jim – aufmerksam in der Umgangsweise mit den Patienten ist. Teil 1 zeigt einfach so sehr, wie schwierig die Lage für alle Beteiligten ist. Und natürlich wirft der Abschnitt auch die Frage auf: wie soll eine Liebesgeschichte zwischen zwei Leuten funktionieren, wenn einer sich nach wenigen Minuten nicht an den anderen erinnern kann?

Und hier kommt die Hoffnung. Teil 2. Während in anderen Büchern von Emma Scott vor allem die Gegensätze oft das Wundermitel sind, ist es hier anders. Sicher sind Thea und Jim in vielen Punkten unterschiedlich, aber sie sind keine extremen Gegensätze. Jim ist kein Badboy, sondern einfach der liebe Junge von Nebenan, der anderen helfen möchte und seine Bestimmung darin findet, an Theas Seite zu sein und sie zu lieben – egal ob mit Erinnerungen oder ohne. Thea ist anfangs so hilflos und dann so übermütig, dass man sie stoppen will. Kann man es ihr verübeln? Ganz sicher nicht. Zwar empfand ich es zwischenzeitlich auch hin und wieder als anstrengend, aber gleichzeitig war im Hinterkopf immer der Gedanke daran, dass man es nachvollziehen kann. Jim und Thea haben – obwohl das Schicksal sie mehr als einmal gebeutelt hat – eine wahnsinnig lebensbejahende Art, eine besondere Form von Zuversicht. Und das ist es, womit sie einem vor allem im zweiten Teil abholen können. Mit einer trügerisch leichtfüßigen Art lässt Emma Scott den Leser Hoffnung erleben. Hoffnung, weil auf einmal alles anders sein könnte. Weil Thea und Jim doch eine Chance kriegen, die man ihnen so sehr wünscht. Hoffnung, weil Thea aus ihrem unglaublichen Gefängnis ausbrechen kann und in der Lage ist, zu erzählen, wie es war. Das große Nichts, zu dem sie auf keinen Fall zurückmöchte. Der Schwung, der nunmehr in die Geschichte kommt, reißt einen schnell mit. Und dennoch bleibt ein kleiner Funken Zweifel. Was wäre, wenn? Aber welches wenn überhaupt? Viele Theorien haben sich mir aufgezwungen und am Ende war es doch eine ganz andere Wendung. Denn nach der Hoffnung kommt

Die Verzweiflung. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich es nicht genau so erwartet hätte. Eine Emma Scott ist niemand, der einfach so ein Happy End für seine Charaktere gewährt. Trügerische Sicherheit, ein anhaltendes Glücksgefühl beim Lesen – und dann der Schlag, den man befürchtet hat, aber dennoch nur bedingt kommen sah. Thea, die so sehr leben möchte und das erleben mag, was ihr in den letzten Jahren vergönnt war. Jim, der sie beschützen möchte und ihr so sehr verfällt, dass rationale Entscheidungen vielleicht nicht die erste Wahl sind. Und dennoch kann man es beiden in keinster Weise verübeln. Es ist ein Spiel mit der Hoffnung, mit der Zuversicht und mit dem Willen, beiden ihre Chance zu geben. Aber es ist auch die brutale Ehrlichkeit, die benötigte Erdung und der Moment, wo das Herz vor Verzweiflung bricht, was diese Geschichte für mich so greifbar und real gemacht hat. Das Leben ist kein Wunschkonzert, keine Zaubertüte. Es ist eine Lotterie und wer hoch pokert, kann viel verlieren. Wie soll ich nur in Worte fassen, wie der letzte Teil mein Herz zerlegt hat? Wie Emma Scott mit so simplen Stolpersteinen, so starken Entscheidungen und so wehtuenden Momenten einen Abschluss gestaltet, der diesem Buch in unglaublicher Weise gerecht wird, dass ich wirklich voller Begeisterung las, welchen Weg die Autorin für Jim und Thea vorgesehen hat? Ich kann es kaum in Worte fassen. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, es ist Schmerz, Hoffnung, Verzweiflung, Wut, Angst, Freude und jede Menge Emotionen dazwischen.

Das Buch gipfelt in zwei Epilogen. Ich bin normalerweise kein Fan davon, wenn es zwei gibt. Aber ich verstehe bei diesem Buch, wieso es nötig war. Ich oute mich als bekennender Fan von Epilog 1 und gestehe, dass das Buch für mich liebend gern an dieser Stelle hätte enden dürfen. Wirklich. Es war für mich wunderbar rund, stimmig, es war perfekt. Ich verstehe aber auch, dass die meisten Leser Epilog 2 brauchen – aus emotionaler Sicht. Und das ist in Ordnung, denn beide Epiloge, so unterschiedlich wie sie auch sind, passen zu der Geschichte.

Für mich ist Between your words keine richtige -oder eher keine reine - Liebesgeschichte. Sicher spielt Liebe eine Rolle, eine sehr große sogar. Aber ich finde, dass es das Buch in unzulässiger Weise auf etwas reduzieren würde, was dem Buch nicht allein gerecht wird. Between your words ist so viel mehr als eine Liebesgeschichte. Es ist der Leidensweg einer jungen Frau, der durch einen Unfall alles genommen wurde, was sie ausmacht. Es ist der holprige Weg eines jungen Mannes, der seinen Job so gut macht, dass einige denken, er schießt über das Ziel hinaus. Es ist eine Niederschrift eines medizinischen Phänomens, an das sich die Autorin wagt und mit dem sie eine Geschichte aufbaut, die sich tief ins Herz bohrt. Es ist eine Geschichte voller Hoffnung, voller Rückschläge, voller Zuversicht und voller Zweifel. Emma Scott zaubert hier eine wahnsinnig emotionale, unglaublich beeindruckende Geschichte, die mein Herz und meinen Kopf für lange Zeit nicht mehr verlassen wird. Sie ist für mich eine Magierin der Emotionen, die aber nicht nur in einer Liebesgeschichte zu finden sind, sondern weit darüber hinaus gehen.


Mein Fazit

Zwischen den Seiten dieses Buches findet man eine unglaublich faszinierende Geschichte, die bedrückt aber zugleich auch beeindruckt. Das Thema um Theas Amnesie wurde vielseitig aufgearbeitet und mit vielen Höhen und Tiefen eingebaut. Zwar hätte die Liebesgeschichte sicher an einigen Stellen etwas mehr Substanz kriegen können, aber Jim und Thea zusammen sind einfach so toll, dass es einen überhaupt nicht stört. Mit den zahlreichen Wendungen und einem bewegenden Finale voller Gänsehaut ist es ein Buch, welches lange in Erinnerung bleiben wird. Dank zweier Epiloge ist auch für jedes Leserherz etwas dabei. Eine absolute Leseempfehlung!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]



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Veröffentlicht am 23.01.2021

ein tolles Workbook

Entdecke die Heldin in dir
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Was ist das?

Entdecke die Heldin in dir – so titelt die Autorin. Es geht darum, das eigene Ich zu analysieren und gute und schlechte Einflüsse zu finden und das Beste aus ihnen zu machen. Denn in jedem ...

Was ist das?

Entdecke die Heldin in dir – so titelt die Autorin. Es geht darum, das eigene Ich zu analysieren und gute und schlechte Einflüsse zu finden und das Beste aus ihnen zu machen. Denn in jedem steckt bereits die eigene Heldin, man muss nur lernen, gut mit ihr in Verbindung zu treten. Mit zahlreichen Aufgaben und Ideen unterstützt die Autorin den Analyseprozess und gibt dem Leser die Möglichkeit, sich selbst bewusster kennezulernen.

Wie sieht es aus?

Es handelt sich bei dem Workbook um eine broschierte Softcover-Ausgabe. Das in verschiedenen Rosatönen gehaltene Cover ist dezent und unaufdringlich, wirkt zugleich aber feminin und ansprechend. Der Titel ist teils goldfoliert. Das Format entspricht etwa dem A5-Format und das Buch ist ca. 1cm dick, sehr handlich und nicht sehr schwer. Es fühlt sich von der Haptik her wie ein normales Übungsbuch an.

Der Innenteil aus etwa 190 Seiten besteht aus unbeschichteten Papier von normaler Dicke. Die äußere Farbgebung setzt sich auch im Inneren vor. Mit zahlreichen farbigen Bildern, Ausfüllelementen und Grafiken ist das Buch sehr vielseitig gestaltet. Es gibt immer wieder einführende Worte und dann Aufgaben oder Impulse. Für die Aufgaben gibt es Freiräume zum Bearbeiten, mal in Formen von Felder, mal durch Blankoseiten und oftmals durch Linien. Der Platz hierfür ist in meinen Augen großzügig bemessen. Generell ist die Farbgebung sehr feminin und sanft, die Schrift ist sehr gradlinig und gut lesbar. Der Textanteil im Buch ist etwa 50%, die Texte sind prägnant und informativ.

Was erwartet einen?

Das Buch ist unterteilt in drei Kapitel – Um dich herum, in dich drin und deine neue Vision. Bei Um dich herum geht es um die Faktoren, die sich aus unserem Umfeld bestimmen. Es geht darum, Freundschaften zu analysieren, Social Media Einflüsse zu erkennen und auch das eigene Zuhause anzuschauen. Im zweiten Abschnitt geht es um das Innere. Es geht um die Akzeptanz des eigenen Körpers, um Ängste und Glaubenssätze und das, was wir fühlen und denken. Im letzten Abschnitt geht es um die neue Vision, die uns antreiben soll. Von Zielsetzung über Motivation bis zu Erfolgsdokumentation ist hier alles dabei, um neue Ansätze zu finden. Die Autorin führt immer mit kurzen Texten in das jeweilige Thema ein und erzählt dabei auch viel über sich selbst und ihren Lebens- und Leidensweg. Sie wirkt dabei sehr sympathisch und man fühlt sich direkt wohl. Die Aufgaben und Impulse reichen von „notiere deine Gedanken“ bis zu „was verbindest du mit xyz“. Es sind vielseitige Fragen zu vielseitigen Themen mit interessanten Einblicken. Die Erkenntnisse, die man teilweise gewinnen kann, können teilweise sehr überraschend sein und manchmal ehrlich gesagt auch etwas schmerzhaft. Es ist aber auf jeden ein sehr motivierendes Buch, was auch dazu geeignet ist, den eigenen Erwartungshorizont an sich selbst etwas zu verschieben.

Mein Fazit

Selbstliebe ist ein komplexes, aber durchaus wichtiges Thema, das vor allem in unserer schnelllebigen Zeit durch die hohe Erwartungshaltung der Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund gerät. Dieses wirklich liebevoll gestaltete Workbook ist ein toller Alltagsbegleiter, der mit kleinen und großen Aufgaben und Fragen Anregungen gibt, um einmal „aufzuräumen“ und sich selbst besser zu verstehen. Mit einer hohen inhaltlichen Vielfalt von Themen, die sowohl das Umfeld als auch das Innere beleuchten, hat man wirklich ganzheitliche Ansätze. Zwischen den Seiten verstecken sich viele tolle Tipps und Ideen, von denen ich einige definitiv umsetzen werde. Auch wenn nicht jede Aufgabe meinen Geschmack trifft, kann mich das Buch im Ganzen sehr begeistern. Es ist definitiv ein Buch, das mir langfristig helfen wird, einiges zu verändern. Denn ich muss für mich selbst der wichtigste Mensch sein.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.12.2020

schön gestaltet

Mein Dankbarkeits-Tagebuch: Die schönsten Momente des Tages in 6 Minuten festhalten
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Was ist das?

Mein Dankbarkeits-Tagebuch soll 365 Tage lang ein kleiner Begleiter sein, um so mehr Achtsamkeit du Dankbarkeit zu finden. Es steht für 365 Chancen, jedem Tag für mit mehr Dankbarkeit zu ...

Was ist das?

Mein Dankbarkeits-Tagebuch soll 365 Tage lang ein kleiner Begleiter sein, um so mehr Achtsamkeit du Dankbarkeit zu finden. Es steht für 365 Chancen, jedem Tag für mit mehr Dankbarkeit zu begegnen und bietet zeitgleich die Chance, eine unvergessliche Erinnerung über die vergangenen 365 Tage zu schaffen – das Tagebuch der etwas anderen Art.

Wie sieht es aus?

Bei dem Dankbarkeitstagebuch handelt es sich um eine gebundene Hardcover-Ausgabe mit einem abnehmbaren Schutzumschlag. Der Umschlag ist in Rosatönen gehalten und erinnert an Wassermalfarbe. Das Cover ist sehr dezent, aber sehr ansprechend. Die Aufmachung wirkt sehr feminin. Nimmt man den Umschlag jedoch ab, ist es, als hätte man ein ganz anderes Buch in der Hand. Es ist dunkelblau und hat einen Oberfläche in Leinenoptik. Das Cover ist sehr dezent und unisex gestaltet, zudem gibt es goldfolierte Highlights. Das Gleiche gilt auch für die Buchrückseite. Es gibt einen abziehbaren ISBN-Sticker. Das Buch verfügt über ein hellblaues Fadenlesezeichen. Das Format entspricht ungefähr dem A5-Format, das Buch ist etwa 1cm dick und fühlt sich sehr hochwertig an.
Die Gestaltung des Hardcover-Buches zieht sich auch im Inneren weiter durch. Während ich beim Umschlag viel rosa und verspielte Elemente erwartet habe, ist die Innengestaltung wunderbar clean und neutral. Die weißen Seiten haben einen dunkelblauen Rand, die Schrift ist ebenfalls dunkelblau und es gibt noch dunkelrote Highlights wie etwa das Datum. Daher ist das Buch auf jeden Fall für alle Interessenten gleichermaßen geeignet und man sollte sich vom Umschlag nicht täuschen lassen.

Was erwartet einen?

Nicht viel und doch jede Menge. Man muss sich vor Augen halten, dass es sich hierbei um ein Tagebuch handelt, es also ein Ausfüllbuch ist. Dementsprechend hat das Buch selbst wenig redaktionellen Inhalt. Jede Woche hat zwei mal zwei Seiten, auf jeder Seite ist Platz für 2 Tage, ist nur ein Tag auf der Seite, ist noch ein schönes Zitat oder ein Spruch dabei, ansonsten gibt es zwischendurch immer wieder ganzseitige Zitate und Sprüche, die sehr schön gestaltet wurden. Und so zieht es sich durch das komplette Buch, 365 Tage lang, bis zum Ende. Es gibt keine Informationsinhalte oder Leerseiten, keine Übersichtsseiten oder ähnliches. Nur zum Ausfüllen die Tage. Jeder Tag besteht dabei aus drei Elementen: Der schönste Moment heute, 3 Dinge zum Dankbarsein und Darauf freue ich mich morgen. Die Tage sind zwar undatiert, jedoch als Wochentage ausgewiesen. Das Buch startet somit auf einem Montag.

Meine Meinung

Das Dankbarkeits-Tagebuch ist ein wirklich liebevoll gestaltetes Buch. Auch wenn ich über die sich durchbrechende Aufmachung (Umschlag sehr feminin und rosa, innen sehr neutral) verwundert war, gefällt mir langfristig gerade diese Wandelbarkeit auch sehr. Denn somit ist es für eine noch breitere Gruppe geeignet. Inhaltlich gibt das Buch natürlich nicht so viel her, denn eigentlich sind es immer nur die gleichen drei Elemente, die sich wiederholen und ausgefüllt werden wollen. Bei so einer Art von Tagebuch finde ich das aber überhaupt nicht schlimm, denn solche Dauerbücher sind vor allem auch wegen ihrer Vergleichbarkeit über einen längeren Zeitraum sehr hilfreich. Allerdings hätte ich mir vielleicht noch 1-2 Seiten zwischendurch gewünscht, wo man mal einen längeren Zeitraum reflektieren kann, zB bestimmte Ereignisse, erreichte Ziele oder Momente, die einen besonderen Platz verdienen. Oder vielleicht auch am Ende, eine Art „Dankbarkeits Hall of Fame“ oder so. Der zeitliche Bedarf pro Tag ist sehr schmal, bei einer abendlichen Tasse Tee oder noch kurz 2-3 Minuten vorm Zubettgehen reicht vollkommen aus. Auf jeden Fall eine sehr gute Idee, die sehr liebevoll umgesetzt wurde und mit den vielen tollen Zitaten auch noch ein kleines Highlight mitbringt.

Mein Fazit

Ein wunderschön gestaltetes Buch, was einem täglich einen Moment innehalten lässt und dazu führt, dass man die kleinen und großen Dinge etwas mehr wertschätzt. Es ist ein Erinnerungsträger, dem man am Ende des Jahres auch nochmal durchblättern kann. Auch als Geschenk sehr zu empfehlen!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]