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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2021

Spannend und kritisch

Fair Play
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„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder ...

„Fair Play: Spiel mit, sonst verlierst du alles!“ ist ein spannender Thriller der Autorin Kerstin Gulden, der mich ein wenig an „Die Welle“ von Morton Rhue erinnert - ein Experiment läuft aus dem Ruder - sich aber mit einer vollkommen anderen und aktuellen Thematik beschäftigt.

In einem Schulprojekt zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit haben Kera, Leonard, Elodie und Max eine App entwickelt, die zu einem bewussterem und nachhaltigerem Leben motivieren soll. Durch die App wird der ökologische Fußabdruck der Mitspieler erstellt. Je nach Verhalten wird das Konto des Spielers grün oder rot und damit ergibt sich ein Gruppenzwang und eine Dynamik, die nicht vorherzusehen war.

Die vier App-Erfinder sind keine guten Freunde, ticken äußerst unterschiedlich und wurden für das Projekt zufällig zusammengewürfelt. Die entschiedene Idee kam von Kera, die eher eine Einzelgängerin ist. Leonard ist ein echter Nerd und hat die App programmiert. Elodie ist Influencerin und hält ihre Leser über das Experiment auf dem Laufenden und Max, der sich dem ganzen widersetzt, aber mitmachen muss, um versetzt zu werden. Die Protagonisten werden facettenreich und vielschichtig beschrieben. Durch die Bemühungen aller, ihre Konten grün zu bekommen, entsteht einen Gruppendynamik, Mitspieler, denen es nicht gelingt sich ökologisch korrekt zu verhalten, werden bloßgestellt und verurteilt. Es wird getrickst und nicht immer mit fairen Mitteln gespielt. Neben der Handlung um die App gibt es noch die typischen Teenagerdramen, die sich üblicherweise an Schulen unter den Mitschülern abspielen.

Die einzelnen Abschnitte werden aus der Ich-Perspektive der Protagonisten erzählt, dadurch erfährt man mehr über ihre persönlichen Motive und kann ihre Gedanken recht gut nachvollziehen.

Die aktuelle Thematik in Bezug auf den Klimawandel und die Aufgaben und das fehlende Handeln in der Politik wurde gut mit den Ereignissen verknüpft.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand die Rollen der Sprecher mit Julian Greis, Pascal Houdus, Toini Ruhnke und Merete Brettschneider gut besetzt. Jede/r von ihnen hat seine Rolle passend und authentisch intoniert, so dass die Ereignisse äußerst lebendig bei mir ankamen.

Mein Fazit: Ein spannender Thriller zu einem aktuellen Thema rund um Umweltschutz, Politik, soziale Medien und Überwachung, der mich gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Emotional, berührend & atmosphärisch

Der Liebesbrief
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„Der Liebesbrief“ ist ein sehr atmosphärischer Roman der britischen Autorin Ruth Saberton mit dem sie ihre Leser/innen direkt mit an die Küste Cornwalls nimmt.

Die 32-jährige Künstlerin Chloe benötigt ...

„Der Liebesbrief“ ist ein sehr atmosphärischer Roman der britischen Autorin Ruth Saberton mit dem sie ihre Leser/innen direkt mit an die Küste Cornwalls nimmt.

Die 32-jährige Künstlerin Chloe benötigt nach dem Tod ihres Mannes Neil ein wenig Abstand von ihrem bisherigen Leben. Deshalb zieht sie an die Küste von Cornwall und richtet sich dort in einem Cottage ein Atelier ein. Der malerische Küstenort wird durch den Dichter Kit Rivers geprägt, der im Ersten Weltkrieg verschollen ist. Auch Chloe ist von ihm fasziniert und nachdem sie das Tagebuch einer jungen Frau - Daisy - entdeckt, die in engen Zusammenhang mit Kit steht, begibt sie sich gemeinsam mit dem Historiker Matt auf Spurensuche.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach grandios – emotional und bildgewaltig. Sie versteht es die Gefühle ihrer Protagonisten zu transportieren und ebenso gut beschreibt sie das Cottage und die raue Küstenlandschaft Cornwalls, so dass beim Lesen direkt Bilder vor meinen Augen entstanden.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da ist zum Einen das Leben von Daisy und Kit zwischen 1914 und 1916 und zum Anderen die Ereignisse in der Gegenwart. Alle vier Protagonisten wirken authentisch und sympathisch. Ihre Emotionen kamen eins zu eins bei mir an und ich habe mit ihnen gehofft und gelitten. Es geht vor allem um Liebe, Verlust, Krieg und Trauer. Mir hat besonders der Teil in der Vergangenheit gut gefallen.

Das Nachwort der Autorin rundet den Roman gelungen ab, da sie in diesem noch einmal verdeutlicht, dass es hier nicht nur um Daisy und Kit geht, sondern dass diese stellvertretend für viele Schicksale im Ersten Weltkrieg stehen.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Ferienzeit mit Abenteuer

Mission Hollercamp Band 1 - Der unheimliche Fremde
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„MISSION HOLLERCAMP - Der unheimliche Fremde“ ist der erste Band der neuen Abenteuer-Reihe der Autorin Lena Hach für Kinder ab 10 Jahren.

Jedes Jahr in den Ferien treffen sich Leon, Emily und Jakub ...

„MISSION HOLLERCAMP - Der unheimliche Fremde“ ist der erste Band der neuen Abenteuer-Reihe der Autorin Lena Hach für Kinder ab 10 Jahren.

Jedes Jahr in den Ferien treffen sich Leon, Emily und Jakub auf dem Campingplatz. Dort genießen sie alle Freiheiten und können ihre Ferientage so planen wie sie möchten. Doch in diesem Jahr ereignen sich merkwürdige Dinge auf dem Campingplatz von denen auch die drei Freunde betroffen sind. Sofort gerät ein Fremder unter Verdacht. Aber ist er wirklich für die Ereignisse verantwortlich ? Die drei Freunde beginnen nachzuforschen.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und die Campingplatzatmosphäre springt direkt über. Die gesamte Geschichte wird aus der Perspektive von Leon erzählt, dadurch ist man direkt mittendrin und bei jedem Schritt der drei Freunde dabei. Die Kapitel sind kurz, 36 Stück auf nur 220 Seiten. Dadurch und durch die einfachen Sätze eignet sich das Buch perfekt für junge Leser ab 10 Jahren. Gleichzeitig vermittelt es Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt und beschäftigt sich mit Schwerhörigkeit und anderen Kulturen.

Im gesamten Buch befinden sich passende Illustrationen von Lisa Hänsch und am Rande findet man handschriftliche Kommentare von Emiliy, die uns immer wieder zum Lachen gebracht haben.

Insgesamt ist es ein spannendes Buch mit, das seine Leser mitnimmt in die Natur und Lust auf Camping und Ferien macht.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Drei Frauen mit Kind – wie sich das Leben verändert

Das Beste, was mir je passiert ist
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„Das Beste, was mir je passiert ist“ ist ein lebendiger Roman der Autorin Johanna Schreiber in dem deutlich wird, wie sehr Kinder das Leben verändern.

Die drei Protagonistinnen Ermina, Sigrid und Freddie ...

„Das Beste, was mir je passiert ist“ ist ein lebendiger Roman der Autorin Johanna Schreiber in dem deutlich wird, wie sehr Kinder das Leben verändern.

Die drei Protagonistinnen Ermina, Sigrid und Freddie sind total unterschiedlich. Eigentlich haben sie nicht viel gemeinsam außer der Tatsache, dass ihr Leben gerade durch ein Kind auf den Kopf gestellt wird. Nichts ist mehr so wie zuvor und schnell müssen sie feststellen, dass Kinder nicht nur das große Glück bedeuten, sondern auch anstrengend sind und die Partnerschaft auf die Probe stellen. Die drei Frauen lernen sich zufällig kennen, freunden sich an und unterstützen sich gegenseitig.

Der Roman wird im Wechsel aus der Perspektive von Ermina, Sigrid und Freddie erzählt. Jede für sich ist authentisch und wirkt sympathisch. Der Schreibstil der Autorin ist locker und humorvoll, so dass sich das Buch angenehm leicht lesen lässt. Ich konnte mich in keiner und in jeder der drei Frauen ein wenig wiederfinden und ich denke, dass jede Mutter, die das Buch liest, bekannte Situationen vorfinden wird.

Ich habe den Roman gerne gelesen, hätte mir aber gewünscht, dass sich die drei Freundinnen auch ein wenig mehr auf die positiven Dinge konzentrieren und weniger auf die Einschränkungen, die eine Mutterschaft mit sich bringt. Aber vielleicht gelingt ihnen das ja noch mit ein wenig Abstand. ;)

Trotzdem ist es ein schöner Roman, der zeigt, dass auch bei anderen nicht immer alles nach Plan läuft und wie wichtig Freundschaften und Verbündete sind.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Wenn Eltern schwierig werden

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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„Wie man seine Eltern erzieht“ ist der erste Band von dem britischen Filmkritiker, Lehrer und Autor Pete Johnson mit dem zwölfjährigen Protagonisten Luis.

Nachdem Luis mit seiner Familie in die Nähe ...

„Wie man seine Eltern erzieht“ ist der erste Band von dem britischen Filmkritiker, Lehrer und Autor Pete Johnson mit dem zwölfjährigen Protagonisten Luis.

Nachdem Luis mit seiner Familie in die Nähe von London gezogen ist und eine neue Schule besucht, scheint der Spaß aus seinem Leben verschwunden zu sein. In der Schule herrscht ein enormer Leistungsdruck und auch die Veränderung seiner Eltern, die wesentlich mehr als zuvor erwarten, ist einfach anstrengend.

Das Buch ist in Tagebuchform aus Sicht von Luis geschrieben und man begleitet ihn ab dem ersten Tag an seiner neuen Schule über ein halbes Jahr von Anfang Januar bis Anfang Juli. Fast jeden Tag gibt es einen kurzen Eintrag. Oft sind es nur wenige Sätze, aber diese haben es in sich. In kurzen knappen Worten stellt Luis seine Situation amüsant und humorvoll dar. Dabei beschreibt er seine Eltern, Mitschüler und Lehrer auf eine äußerst erfrischende Art und Weise, man kann gar nicht anders als grinsen. Luis selbst ist allerdings ein wenig eigensinnig und seine Ideen sind nicht immer die besten. Die Situationen, in die er durch seine gerade Art unversehens hineingerät, laden zum Lachen ein. Der Wettkampf den sich Luis Eltern mit den Eltern der Mitschülern liefern ist totaler Irrsinn, ein wenig überzogen aber dennoch in groben Zügen nah an der Realität.

An dem Buch wird bestimmt nicht nur die Zielgruppe der 10- bis 14-jähigen ihren Spaß haben, da es einfach zu schön ist, die ein oder andere ehrgeizige Mutter oder den überambitionierten Vater wiederzuentdecken. ;)

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