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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2021

Gelungener Agententhriller-Krimi-Mix

Der letzte Pilger (Ein Fall für Tommy Bergmann 1)
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Die Krimihandlung ist im Jahr 2003 angesiedelt und die bei den Ermittlungen sich ergebene Problematik der Agententätigkeiten umfasst den Zeitrahmen 1939 bis 1945. Der Autor springt somit bei der Erzählung ...

Die Krimihandlung ist im Jahr 2003 angesiedelt und die bei den Ermittlungen sich ergebene Problematik der Agententätigkeiten umfasst den Zeitrahmen 1939 bis 1945. Der Autor springt somit bei der Erzählung zwischen diesen beiden Zeitebenen hin und her. Durch Orts- und Zeitangaben behält man als Leser aber den Überblick. Das Erzähltempo bekommt dabei seine eigene Dynamik und die Spannung bleibt auf einem guten Niveau.
Beauftragt mit der Lösung des Falls wird Tommy Bergmann, der sich gemeinsam mit seinem Team voll in den komplexen Fall „verbeisst“. Allerdings kommen die Ermittlungen nur sehr schleppend voran und dann geschieht auch noch ein weiterer Mord.
Gerd Sveen hat hier aus einer Vielzahl von Komponenten wie Machthunger, Patriotismus aber auch Liebe und Hingabe zu einer Sache, einen fesselnden Krimi erdacht. Die Verwicklungen aus Vergangenheit und Gegenwart, die mit etlichen Wendungen überrascht, findet erst in einem fulminanten Finale seinen Abschluss. Die dabei auftretenden Figuren sind gut charakterisiert und auch der Schreib- und Erzählstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Mich hat dieser Agententhriller-Krimi-Mix gut unterhalten und deshalb vergebe ich 4,5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.01.2021

Super Histo-Krimi-eBundle

Mörderisches Dresden (3in1-Bundle)
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Der Angstmann: Man spürt, dass dem Autor „sein Dresden“ am Herzen liegt. Die historischen Tatsachen werden überzeugend erzählt. Für mich ein fesselnder Krimi und ein beeindruckender Debütroman.Das Buch ...

Der Angstmann: Man spürt, dass dem Autor „sein Dresden“ am Herzen liegt. Die historischen Tatsachen werden überzeugend erzählt. Für mich ein fesselnder Krimi und ein beeindruckender Debütroman.Das Buch beginnt etwas zäh und legt nach der „Bombennacht“ an Tempo zu. Heller geht nun seinem Instinkt nach. Er muss diesen Fall einfach abschließen, denn nach seinem Verständnis muss der Mörder seine Strafe bekommen. Wie Heller zwischen den verschiedenen Personen (z. B. Chef, die neuen Besetzer – die Russen) manövriert um in seinen Ermittlungen voranzukommen wirkt überzeugend. Ich habe das Buch förmlich verschlungen und bin schon gespannt wie sich die Lebenssituation für Heller weiter gestalten wird. Sowohl Heller als auch Dresden bieten dafür genug Potenzial.

Tausend Teufel: Auch dieser Teil der historischen Krimireihe besticht durch die Darstellung der Lebensumstände im Dresden des Jahres 1947. Im nachkriegsgebeutelten Dresden jagt Kommissar Heller einen Mörder, der es scheinbar auf Angehörige der Roten Armee abgesehen hat. Hunger und Kälte im 2. Nachkriegswinter stellen ihn dabei auf eine harte Probe. Die Schilderung der Geschehnisse die durch die Besatzungstruppen der Roten Armee ereignen, werden fesselnd erzählt. Auch die politischen Machenschaften die im verborgenen ablaufen wirkten real und nachvollziehbar. Doch bleibt auch durch das intensive „Politisieren“ der eigentliche Krimi etwas auf der Strecke. Die Figur Heller und seine private Situation wird weiter ausgebaut, und dadurch wird dem Leser die Lage des „kleinen Mannes“ und seine Mühen den Tag zu überstehen nahegebracht. Um die Verhältnisse der handelnden Figuren nachvollziehen zu können, sollte man den 1. Teil gelesen haben. Zusammenfassend ergibt sich ein anständiger Krimi, der durchaus seine Reize hat, aber leider nicht ohne kleine Schwächen auskommt. Mich hat dieser historische Roman gut unterhalten und ich kann ihn durchaus weiterempfehlen.

Vergessene Seelen: Diesmal macht Heller nicht die Kälte sondern die Hitze zu schaffen. Der Hunger und die Armut jedoch sind noch nicht wesentlich besser. Kommissar Heller muss sich bei seinem Fall mit einer Kinderbande auseinandersetzen und verfällt dabei auch seinen eigenen Gespenstern aus der Kindheit. Seine ungebrochene Tatkraft zwingt ihn förmlich dazu, trotz aller Widrigkeiten die sich ihm in den Weg stellen, den Mord an einem Jungen und später weiteren Opfern aufzuklären. Das erweist sich allerdings im Dresden des Jahres 1948 alles andere als einfach. Gewalt (die er diesmal auch am eigenen Leib erfahren muss), Drogen, Kummer und Leid stellen ihn immer wieder vor große Probleme. Auch der Druck durch die Parteigenossen nimmt zu und lassen seine Ermittlungen immer wieder ins Leere laufen. Aber auch diesen Fall kann Heller dank seiner Hartnäckigkeit zum Abschluss bringen. Seine familiäre Situation wird hier parallel wieder weitererzählt und ergänzt den Krimiplot gekonnt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig zu lesen. Um die Beziehungen der Hauptfiguren (beruflich wie privat) zu Heller verstehen zu können, sollte man am Besten die Vorgänger gelesen haben. Das erhöht auf alle Fälle das Lesevergnügen. Mich konnte auch dieser historische Roman wieder gut unterhalten.

Veröffentlicht am 19.01.2021

Kalifornische Mandeln...

Mandelglück
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Dieses Buch ist nach Wintervanille und Orangenträume der 3. Teil er zauberhaften Kalifornische-Träume-Reihe. Dieses Buch kann unabhängig von den beiden anderen gelesen werden. Es tauchen zwar ab und an ...

Dieses Buch ist nach Wintervanille und Orangenträume der 3. Teil er zauberhaften Kalifornische-Träume-Reihe. Dieses Buch kann unabhängig von den beiden anderen gelesen werden. Es tauchen zwar ab und an „alte Bekannte“ auf, was Serienkenner freuen wird, für Einsteiger das Lesevergnügen aber nicht mindert.
Auch wenn die Autorin hier die mexikanischen Einwanderer in die USA und ihren Kampf um ein menschenwürdiges Dasein zum Gegenstand der Geschichte macht, versteht sie es aber dem Ganzen auch noch die Sonnenseite des Lebens entgegenzusetzen. Man spürt sehr stark, dass sie Kalifornien liebt mit all seinen Gegensätzlichkeiten.
Mit ihren Hauptprotagonistinnen hat sie starke Figuren geschaffen, die mich von Beginn an in ihren Bann ziehen konnten. Sie werden alle wunderbar charakterisiert und machen dadurch auch die Geschichte erst richtig rund. Der lockere und leicht zu lesende Schreib- und Erzählstil taten ihr übriges um mir unterhaltsame Lesestunden zu bescheren. Ich empfehle diesen 3. Teil gern weiter
zudem auch die Romantik hier nicht zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 31.12.2020

HistoKrimi im Doppelpack

Leo Berlin - Tod in Blau
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Leo Berlin: Leo Wechsler, Witwer und alleinerziehender Vater zweier Kinder ist Kriminalbeamter bei der Mordkommission in Berlin des Jahres 1922. Gemeinsam mit seinen Kollegen muss er den Mord an einem ...

Leo Berlin: Leo Wechsler, Witwer und alleinerziehender Vater zweier Kinder ist Kriminalbeamter bei der Mordkommission in Berlin des Jahres 1922. Gemeinsam mit seinen Kollegen muss er den Mord an einem Wunderheiler aufklären. Alles andere als einfach, spürt man doch überall noch die negativen Auswirkungen des letzten Krieges. Jedermann versucht so gut es geht seinen Lebensunterhalt zu sichern. Mit viel Zeit- und Lokalkolorit hat Susanne Goga ihre Krimihandlung in die damaligen politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten eingebaut. Die Figurenzeichnung fand ich sehr gelungen, nicht zuletzt deshalb, weil ihre Hauptfigur ein Herz für „den kleinen Mann“ hat, und ab und an auch mal etwas durchgehen lässt. Auch wenn durch die Darstellung der Umstände im Berlin der 1920er Jahre sehr vordergründig erzählt wird und der eigentliche Krimi dadurch etwas zu kurz kommt, fand ich diesen historischen Krimialroman atmosphärisch und fesselnd. Mich hat der Roman gut unterhalten und ich empfehle ihn gern weiter. Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sterne.

Tod in Blau: Im seinem zweiten Fall bekommt es Leo Wechsler mit einem Mordfall zu tun, der sich im Künstlermilieu Berlins des Jahres 1922 ereignet hat. Die Autorin macht hier den Unterschied in den Lebensbedingungen zwischen Arm und Reich zum Thema und baut darum herum ihren Kriminalfall auf. Sehr intensiv zeigt sie den Kontrast in den Jahren der Weimarer Republik auf, und es entfaltet sich ein atmosphärisch dichter HistoKrimi. Wer den 1. Fall kennt, wird hier schnell auf bekannte Figuren treffen, aber auch einige Örtlichkeiten wiedererkennen. Der Schreib- und Erzählstil ist wie schon im Vorgänger sehr angenehm und dadurch sehr unterhaltsam zu lesen. Da sich die Krimihandlung Stück für Stück entwickelt, bleibt bis zum Schluss die Spannung wer nun der Täter war, erhalten. Dieser neue Fall für Leo Wechsler hat mir einen ticken besser gefallen als sein Vorgänger. Leser die das Flair der 1920er Jahre in Berlin erlesen wollen, denen sei dieser HistoKimi sehr empfohlen. Ich vergebe volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.12.2020

Rasanter und intelligent aufgebauter Thriller

Sühne
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Im nunmehr 5. Teil der Reihe mit dem Ermittlergespann Sander und Jensen, greift der Autor das Thema Pharmaindustrie und ihre unlauteren Geschäfte auf und baut darum herum einen überzeugenden Thriller. ...

Im nunmehr 5. Teil der Reihe mit dem Ermittlergespann Sander und Jensen, greift der Autor das Thema Pharmaindustrie und ihre unlauteren Geschäfte auf und baut darum herum einen überzeugenden Thriller. Die Handlung ist dabei sehr gut durchdacht. Man merkt schon, dass der Autor vor seiner schriftstellerischen Berufung im medizinischen Bereich tätig war. Der Thriller ist ein Zusammenspiel aus überzeugender Handlung aber auch aus gut gezeichneten Charakteren, Perspektivwechseln und einiger Actionpassagen, die den Spannungsbogen immer wieder neu beleben.
Obwohl es schon Teil 5 ist, muss man die Vorgänger nicht zwingend kennen. Relevante Informationen aus diesen Bänden, hauptsächlich in Bezug auf das Ermittlerduo, werden für Neueinsteiger noch einmal kurz erklärt, so dass das Lesevergnügen nicht getrübt wird.
Mein Fazit: „Sühne“ ist wie schon seine Vorgänger ein rasanter und intelligent aufgebauter Thriller. Der Schreib- und Erzählstil ist modern und flüssig zu lesen. Mir hat der Thriller spannende Lesestunden beschert und ich kann ihn absolut weiterempfehlen.