Wenn man die Liebe nicht erkennt....
Gilly ist ein Pflegekind und kommt wieder einmal zu einer neuen Pflegefamilie. Sie gibt sich kratzbürstig, kalt und abweisend. Eigentlich ist sie aber ein sehr nettes und liebenswertes Mädchen - das leider ...
Gilly ist ein Pflegekind und kommt wieder einmal zu einer neuen Pflegefamilie. Sie gibt sich kratzbürstig, kalt und abweisend. Eigentlich ist sie aber ein sehr nettes und liebenswertes Mädchen - das leider viel zu viele Rückschläge einstecken musste und sich daher abschottet. Am liebsten würde sie bei Ihrer leiblichen Mutter leben und konzentriert sich nur darauf, von der neuen Pflegefamilie wegzukommen.
Protagonisten: Die Figuren sind wunderbar ausgearbeitet und jede für sich liebenswert, einzigartig und besonders. Manchmal hatte ich das Gefühl Gilly zu verstehen und erst mal alles doof zu finden. So nach und nach - wie Gilly auch - habe ich alle Figuren lieben gelernt.
Jede Figur erscheint wie ein Außenseiter und ist dennoch so normal wie du und ich.
Meinung: Katherine Paterson hat es geschafft eine riesiges Gefühlschaos in so wenige Seiten zu packen. Zunächst gibt es nur Trotz, Leid, Sehnsucht und Vorurteile. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich vor allem die Gefühle der kleinen Gilly: Hilfsbereitschaft, Verständnis und Liebe.
Neben der Hauptfigur hat mich vor allem die Pflegemutter Trotter unheimlich beeindruckt. Sie nimmt Gilly trotz ihrer pubertären und kaltherzigen Stimmung an und liebt sie wie eine echte Tochter, auch wenn sie kein Geld, Wohlstand, Schönheit oder Bildung zu bieten hat - dafür aber ein großes Herz.
Am Ende konnte ich das Buch nicht mehr weglegen, da noch so viel Geschichte auf so wenigen Seiten erzählt werden wollte.
Fazit: Liebenswert und herzlich - ein so gefühlsbetontes und lehrreiches Jugendbuch findet man nur selten. Großartig!