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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2017

Recht vorhersehbar aber auch ganz witzig

Glückssterne
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Den Einstieg in das Buch fand ich etwas verwirrend. Da geht es um zwei Schwestern, die sich einen mit Blut besiegelten ewigen Schwur leisten. Dieser Prolog hat mit der eigentlichen Geschichte eigentlich ...

Den Einstieg in das Buch fand ich etwas verwirrend. Da geht es um zwei Schwestern, die sich einen mit Blut besiegelten ewigen Schwur leisten. Dieser Prolog hat mit der eigentlichen Geschichte eigentlich nichts zu tun. Die Schwestern sind zwar auch später als ältere Damen in der Handlung aktiv, doch eine rechte Rolle spielt ihre “Blutsbrüderschaft” für diese nicht. Da es sich um eine gekürzte Lesung handelt kann es aber durchaus sein, dass entscheidende Passagen in dem Hörbuch fehlen.

Die Geschichte selber ist eine klassische Liebesgeschichte. Josefine möchte Heiraten, kann dies aber nur mit dem Ring ihrer Großmutter. Denn bekommt sie diesen nicht als Ehering angesteckt, steht die Ehe mit Justus unter keinem guten Stern. Blöd nur, dass sich ihre Cousine Charlie mit dem Ring nach Schottland abgesetzt hat. Kurz entschlossen und trotz extremer Flugangst macht sich Josie auf um sich das gute Stück zurückzuholen und ihre Hochzeit zu retten. Doch die Suche nach ihrer Cousine erweist sich als gar nicht so einfach. Da sind erst mal ihre zwei Tanten, die sie in Edinburgh überraschen und natürlich auch noch Aiden, ein attraktiver Schotte, der ihr immer wieder über den Weg läuft…..

Mit Jessica Schwarz als Sprecherin tat ich mir erst mal gar nicht leicht. Die Geschichte fühlte sich so vorgelesen an, nicht interpretiert. Doch das legte sich dann nach den ersten Kapiteln.

Punkten konnte die Story durch ihre lebensechten Charakter. Besonders die älteren Tanten brachten mich so manches mal zum Lachen. Ihre liebenswürdige schrullige Art passe zu der mit viel Klischees durchzogenen Story. Witzige humorvolle Geschehnisse tummeln sich geradezu in der Geschichte. Recht absehbar zwar, aber doch unterhaltsam.

Mein Fazit:

Die Handlungsabläufe sind recht vorhersehbar und stereotyp. Die Geschichte bietet aber eine nette und kurzweilige Unterhaltung, Ideal für zwischendurch wenn man mal auf eine leichte unterhaltsame Posse Lust hat.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Gute Mischung aus Science Fiction und Dystopie

Rat der Neun - Gezeichnet
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Die Geschichte wird abwechselnd aus Akos und Cyras Sicht erzählt. Mit Shenja Lacher hatte ich zu Beginn doch etwas Probleme. Irgenwie konnte ich mich nicht recht auf seinen Part einstellen. Durch Laura ...


Die Geschichte wird abwechselnd aus Akos und Cyras Sicht erzählt. Mit Shenja Lacher hatte ich zu Beginn doch etwas Probleme. Irgenwie konnte ich mich nicht recht auf seinen Part einstellen. Durch Laura Maier hingegen, die die Cyra verkörpert – und das tat sie wirklich wie ich finde! – wurde es besser. Shenja Lacher wurde mir aber immer sympathischer und überzeugender je länger ich ihm lauschte.
Der Einstieg in die Geschichte ansich war recht leicht. Gefallen hat mir, dass man viel über Akos und Cyras Leben vor der Herrschaft Ryzeks erfuhr. Wie jeder zu dem wurde, den er dann in der Geschichte verkörpert. Jeder Mensch kommt unschuldig zur Welt und entwickelt sich dann zu dem was sein Schicksal für ihn bestimmt. Das hat Veronica Roth für mich in den einzelnen Charakteren ziemlich gut dargestellt.
Cyra wird von ihrem Bruder Ryzek als Werkzeug eingesetzt um den Menschen Angst einzujagen und auch um auf seine Befehle hin zu töten. Arkos, der Gewalt und Mord verabscheut, muss töten, will er überleben und seinen Bruder Eyshe aus Ryzeks Fängen befreien. „Honor has no place in survival“ – „Ehre hat keinen Platz beim Überleben“ heißt es auf dem Cover des Englischen Original. Genau das spielt sich auch in der Geschichte ab.
Neben diesen vier Charakteren gibt es noch zahlreiche andere, die alle für sich gut ausgearbeitet und perfekt zur Geschichte passen. Allerdings machten mir die vielen fremden Namen gerade dann zu schaffen, als sich die Geschichte dem Höhepunkt näherte. Da kamen so viele zusammen, dass es etwas mühsam war, sie immer wieder richtig zuzuordnen.

Den Titel finde ich total unpassend. Vom „Rat der Neun“ bekommt man nicht wirklich was mit. Was genau er verkörpert und wo er sich befindet, ist mir bis zum Schluss rätselhaft geblieben. Vielleicht erfährt man dazu im nächsten Band mehr. „Gezeichnet“ ist ja der Beginn einer neuen Serie der Autorin.

Das Cover finde ich sehr schön. Passt zu diesem Scifi-Fantasy Genre. Die Schnitte sollen wohl das Gezeichnet darstellen. Was es damit aufsich hat verrate ich an dieser Stelle nicht!

Beide Sprecher fand ich, bis auf die Anfangsschwierigkeiten, genial. Jeder auf seine ganz eigene Art hat den Charakteren Leben eingehaucht.

Mein Fazit:

Das Ende kam überraschend und aprupt, jetzt hänge ich in der Luft und bin gespanne wie es denn mit Cyra, Arkos und den Anderen weitergeht. Sieht man davon einmal ab, ist der Autorin mit diesem Start einer neuen Serie eine gelungene Mischung aus Science Fiction und Dystopie gelungen.

Veröffentlicht am 03.02.2017

In ruhigen Worten und doch aufwühlend und intensiv

Der Ruf der Bäume
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Auf recht ruhige Art und ohne Wild-West-Manier erfährt man, wie hart das Leben für die Pioniere in Amerika war. Im Versuch das Land fruchtbar zu machen und ein möglichst lebenswertes Dasein zu führen tut ...

Auf recht ruhige Art und ohne Wild-West-Manier erfährt man, wie hart das Leben für die Pioniere in Amerika war. Im Versuch das Land fruchtbar zu machen und ein möglichst lebenswertes Dasein zu führen tut sich die Familie schwer. Krankheit und Tod ist keine Seltenheit in diesen schweren Zeiten. Für Zuneigung und echte Liebe ist kein Platz, weder zwischen den Eltern noch zu den Kindern. Das Ehepaar verbindet eher eine Art Hassliebe, die sich in Gewalt und ausartenden Wortgefechten widerspiegelt. Robert, das jüngste Kind, muss irgendwann die Familie verlassen. Briefe, die er an seine Geschwister schreibt, bleiben unbeantwortet. Das ist schon sehr bedrückend zu lesen. Welche Tragödie sich davor in der Familie abgespielt hat, eröffnet sich einem erst später.

Die Charaktere sind gezeichnet von dem harten Leben. Besonders die Mutter hat neben der Härte, die ihr wohl dieses Leben auf erzwungen hat, oftmals auch eine übertriebene Bosheit an sich. Scharfe Wortwechsel, Gemeinheiten, Schläge und Züchtigungen prägen das Familienbild.

Die Bäume prägen die Geschichte. Apfelbäume und wie man sie veredelt, verstehe ich jetzt in der Theorie und den Duft und Geschmack der Äpfel kann man sich auch sehr gut vorstellen. Für mich besonders schön aber, Roberts Geschichte mit seinen Streifzügen durch die Wälder mit den riesigen Redwood- und Mammutbäumen. Dieses gigantischen Riesen, einfach wunderschön und Ehrfurcht einflößend!

Mein Fazit:

Eine gelungene Mischung aus bedrückender Familiengeschichte, gepaart mit schönen Naturschauplätzen. Sprachlich gut dargestellte Szenarien, in ruhigen Worten zwar, doch durchaus auch aufwühlend, mit einem guten Maß an Hintergrundinformation.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Sehr authentisch

Libellen im Kopf
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“Libellen im Kopf”, der Titel machte mich neugierig. Libellen, diese zarten anmutigen Flugwesen, die so wunderschön anzuschauen sind, aber auch recht kopflos werden können, wenn ihnen etwas im Weg ist. ...

“Libellen im Kopf”, der Titel machte mich neugierig. Libellen, diese zarten anmutigen Flugwesen, die so wunderschön anzuschauen sind, aber auch recht kopflos werden können, wenn ihnen etwas im Weg ist. Abby, eine schöne junge Frau, zart und fragil, ist manisch depressiv. In ihrem Kopf sind die Libellen. Als Leser weiß man zwar schon im Vorfeld, dass sie unter einer Psychose leidet, doch wie sich diese in ihrem Alltag entwickelt bekommt man erst während des Lesens richtig zu spüren. Ich muss zugeben: Bevor ich den Roman las, konnte ich mir unter manisch nicht wirklich etwas vorstellen. Depressiv ja, manisch nein. Wie wirkt sich das Manisch auf den Menschen aus? Ich hatte keine Ahnung. Erst durch Abbys Geschichte hat mir der Autor diese psychische Erkrankung näher gebracht.

Den Einstieg in die Handlung war recht lustig muss ich sagen. Fast schäme ich mich für den Lachanfall, den mir die ersten Seiten bescherten. Aber Gavin Extence hat eine gute Portion Britischen Schwarzen Humor in diese ersten Seiten einrieseln lassen und so kam ich um dieses Gackern gar nicht herum. Da der Autor selber unter dieser Krankheit leidet, ist dieser Humor aber durchaus ok. Erst allmählich eröffnete sich mir als Leser die ganze Tragik um Abby und ihre Krankheit. Es beginnt schleichend. Durch den Fund des toten Nachbarn kommt in Abby wieder alles durcheinander. Sie schläft wenig, grübelt viel. Der Schlafmangel, das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater, der Konsum von Partydrogen – all dies zieht sie hinunter. Doch auf dieses Tief, doch es folgt auch ein Hoch. Sie ist überschwänglich, voller Datendrang, stürzt sich in die Arbeit. Die Talfahrt ist rapide und beängstigend.

Abby war mir zu diesem Zeitpunkt schon sehr nahe. Wie eine jüngere Freundin und ich stand ihrem Verhalten hilflos gegenüber. Wollte ihr so manches mal zurufen: bitte, bitte lass dir helfen! Dein Freund, deine Therapeuten, sie sind für dich da! Doch es war natürlich kein herankommen mehr an sie. Nur sie selber konnte am Ende eine Entscheidung treffen. Es war die richtige Entscheidung. Wie und was sich da abgespielt hat, verrate ich aber nicht weiter!

Am Ende der Geschichte hat Gavin Extence noch einen sehr persönlichen Brief für seine Leser in das Buch gepackt. Darin erzählt er offen über seine manischen und depressiven Phasen. Wie sich dies auf ihn und auch auf das Leben ausgewirkt hat und immer wieder tut. Auch wenn Abby eine erfundene Person ist, ist in die Geschichte viel seines persönlichen Leidens eingeflossen.

Mein Eindruck:

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, das ist Abby. Mir hat der Roman die Krankheit Manisch Depressiv näher gebracht und lässt mich Menschen die darunter Leiden besser verstehen. Das Buch ist kein Ratgeber, dessen sollte man sich aber bewusst sein!

Veröffentlicht am 16.11.2016

Ein lehrreicher Spaziergang ...

Das geheime Leben der Bäume
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Als bekennender “Hug a tree” Fan, ist dieses Buch genau das Richtige für mich. Ich liebe Bäume, ich liebe den Wald. Da wollte ich natürlich wissen, was der Autor über das geheime Leben der Bäume zu berichten ...

Als bekennender “Hug a tree” Fan, ist dieses Buch genau das Richtige für mich. Ich liebe Bäume, ich liebe den Wald. Da wollte ich natürlich wissen, was der Autor über das geheime Leben der Bäume zu berichten hat. Und das ist jede Menge!

Als Förster ist Herr Wohlleben natürlich für den Wald verantwortlich. Doch Herr Wohlleben tat noch mehr. Er beobachtete die Bäume, studierte sie regelrecht und kam dem Seelenleben der standhaften Waldbewohner auf die Spur. Dieses Entdecken und Wissen gibt er in dem Buch auf sehr einfache und verständliche Weise an uns Leser, oder in diesem Fall an mich als Zuhörer, weiter. Bäume sind Lebewesen mit einem Gedächtnis, mit Schmerzempfinden und einer sozialen Einstellung, die man so als Laie noch nicht kennt.

Interessant ist es zu erfahren, wie das Gedächtnis der Bäume funktioniert und wie sich dieses auf ihr Umfeld und ihr Wachstum auswirkt. Auch wie sich die verschiedenen Baumarten untereinander verhalten, wie sie ihren “Nachwuchs” ansiedeln und erziehen, auf dass sie irgendwann einmal ebenfalls zu Giganten der Wälder werden und vor allem wie das Leben in und unter den Bäumen funktioniert, brachte mir das Buch als nahe.

Gelesen wurde der Hauptteil von Roman Roth. Seine Stimme war mir gleich sehr sympathisch und ich fühlte mich mit ihm als Sprecher richtig wohl. Es war wie ein langer, ausgiebiger, lehrreicher Spaziergang durch den Wald.

Auf der Bonus CD erzählt Peter Wohlleben selber seinen Lebensweg. Von seinem Wunsch Förster zu werden, dem harten Weg dorthin und die Steine die ihm während dessen und immer mal wieder darauf gelegt wurden.

Mein Fazit:

Ein gelungenes (Hör)buch das mir “Das geheime Leben der Bäume” auf einfache und bildhafte Art gezeigt hat. Jedem zu empfehlen, der sich für die Natur interessiert und besonders in Bäumen nicht nur Holz zum Bauen und Heizen sieht