Ein humorvoller und bewegender Roman mit wundervollen Charakteren
Die sieben Tode des Max LeifAuch wenn das Jahr noch kurz ist, kann ich jetzt schon sagen, dass das Buch „Die sieben Tode des Max Leif“ garantiert eines meiner diesjährigen Highlights sein wird. Es kommt selten vor, dass mich ein ...
Auch wenn das Jahr noch kurz ist, kann ich jetzt schon sagen, dass das Buch „Die sieben Tode des Max Leif“ garantiert eines meiner diesjährigen Highlights sein wird. Es kommt selten vor, dass mich ein Buch emotional so beschäftigt und nahe geht. Man nimmt es der Autorin eindeutig ab, dass sie sich lange und intensiv mit der Hauptfigur Max Leif beschäftigt hat, denn dieser wirkt so lebendig und glaubhaft, als würde eine reale Persönlichkeit aus seinem Leben berichten.
Max Leif ist 41 Jahre alt, als unter anderem ein unerwarteter Herzinfarkt und der Tod seines besten Freundes einen Umbruch in seinem Leben einläuten. Max, der als erfolgreicher Musikproduzent ein turbulentes Leben gewohnt ist, wird sich plötzlich seiner Verletzlichkeit bewusst, beginnt in sich hinein zu horchen und entwickelt sich zu einem waschechten Hypochonder. Warum fühlt er sich plötzlich so schlecht? Was für Krankheiten könnte er ausbrüten?
Max Leif erzählt in der Ich-Perspektive aus seinem Leben, der Leser kann über mehrere Monate an seinen Leiden, Gedanken und Problemen teilhaben. Das klingt tragisch und ist es auch in einigen Momenten, es überwiegt jedoch ein humorvoller und oft ironischer bis sarkastischer Ton, beim Lesen habe ich oft zwischen Weinen und Lachen geschwankt.
Das Buch ist abwechslungsreich erzählt, ein von Max streng gehütetes Geheimnis sorgt für zusätzliche Spannung.
Zu unterhaltsamen und amüsanten Szenen tragen auch die Charaktere bei, die Max zur Seite gestellt werden. Insbesondere seine russische Putzfrau Jekaterina Poljakow und Max‘ resolute Hausärztin Dr. Bärbeißer sind echte Originale und Sympathieträger.
Das kann man von Max nicht unbedingt behaupten, für meinen Geschmack ist Max oft zu nervig und überzogen, dennoch ist er mir ein Stück ans Herz gewachsen, ich habe mit ihm gelitten und mich manchmal maßlos über sein Verhalten geärgert.
Für mich ist dieser Roman rundum gelungen und hat meine Erwartungen deutlich übertroffen.