Könnten wir doch nur tauschen
Dieses Buch beginnt mit einer Szene, die Rätsel aufgibt. Eine Frau genießt mit ihrem kleinen Sohn einen heißen Sommertag am Pool ihrer Schwiegereltern. Da bekommt sie eine Besucherin, die einen Sohn im ...
Dieses Buch beginnt mit einer Szene, die Rätsel aufgibt. Eine Frau genießt mit ihrem kleinen Sohn einen heißen Sommertag am Pool ihrer Schwiegereltern. Da bekommt sie eine Besucherin, die einen Sohn im gleichen Alter hat, und sich mit demselben Namen vorstellt. Was es damit auf sich hat wird in einer spannenden Geschichte nach und nach aufgerollt.
Die 12jährige Audrey ist verzweifelt, denn sie soll von nun an ein Internat besuchen. Sie läuft von Zuhause weg und trifft dabei die gleichaltrige Eve. Die zwei Mädchen könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Audrey in einem wohlhabenden, aber kalten Elternhaus aufwächst, ist Eves Familie arm, aber liebevoll.
Im Laufe der Jahre sehen sich die beiden Mädchen immer mal wieder. Als junge Erwachsene leben beide in London. Nach einem tragischen Verlust wollen sie ihrem Land dienen. Sie machen eine militärische Ausbildung, damit sie als Krankenwagenfahrerinnen Menschenleben retten können.
Das Liebesleben der beiden Mädchen birgt Schwierigkeiten. Audrey soll standesgemäß heiraten, doch sie träumt von einem Mann, der sie wirklich von Herzen liebt und sich nicht nur für das Vermögen ihres Vaters interessiert. Eve ist verliebt und malt sich eine Zukunft mit ihrem Traumprinzen aus, doch dieser würde sein ganzes Vermögen verlieren, wenn er jemanden aus der Arbeiterklasse heiraten würde.
Diese Geschichte zeichnet ein eindrückliches Bild von den Mühen des Kriegs in England. Der Leser erlebt mit, wie traurige Londoner Kinder aufs Land geschickt werden, wie angsterfüllte Menschen eine lange Nacht in einem Bombenschutzraum verbringen und beim Heraustreten ein völlig zerstörtes Stadtteil vorfinden, wie Menschen nachts in U-Bahn-Stationen schlafen, um den Bomben zu entkommen, und wie Frauen im Einsatz für ihr Land über sich selbst hinauswachsen.
Der Anfang der Geschichte wirft viele Fragen auf, das macht die Erzählung so spannend. Immer wieder schwenkt der Blick von den Kriegsjahren zurück zum Jahr 1950, im dem die beiden Freundinnen versuchen ihren schwerwiegenden Konflikt zu lösen. Diese Einblicke in die gegenwärtige Situation werfen neue Rätsel auf, die in der nächsten Episode der Geschichte gelöst werden. Diese Erzählweise macht es schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Beide Frauen überdenken im Laufe der Jahre ihren Gottesglauben. Während Audrey nach und nach lernt Gott auch in Schwierigkeiten zu vertrauen, löst sich Eves Kindheitsglauben auf. Der gute Hirte, vom dem ihre Großmutter immer erzählt hatte, scheint seine Versprechen in den Nöten des Kriegs nicht zu erfüllen. So entschließt sich Eve diesem guten Hirten den Rücken zu kehren.
Fazit: Eine spannende, inspirierende Geschichte über den Mut von zwei britischen Frauen im Zweiten Weltkrieg. Sie erleben große Schwierigkeiten und Verluste. Sie finden wahre Liebe und verlieren sie. Sie überlegen, wie sie anderen dienen können und sie fragen nach Gott. Sehr empfehlenswert!