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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ein Regio-Krimi mit Luft nach oben [ Band 1 ]

Mordsbraut
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+ + Regio-Krimi, mit einem Humor den man mögen muss - - an einigen Stellen unnötig ordinär + +

Ich kenne das Allgäu und das Dorf Legau sehr gut und deshalb steht dieser Krimi schon länger auf meiner ...

+ + Regio-Krimi, mit einem Humor den man mögen muss - - an einigen Stellen unnötig ordinär + +

Ich kenne das Allgäu und das Dorf Legau sehr gut und deshalb steht dieser Krimi schon länger auf meiner Leseliste.

In "Mordsbraut" lernen wir die Kripo-Beamtin Sissi Sommer und ihren Kollegen Klaus Vollmer kennen und begleiten sie bei ihrem ersten gemeinsamen Fall. Die attraktive Marie Kromer wurde am Tag ihrer Hochzeit während der Feierlichkeiten auf der Toilette erschossen. Hauptverdächtiger ist der Ehemann. Im Verlauf der Ermittlungen lernen wir einige skurrile Figuren kennen und einige könnten auch ein Motiv für den Mord haben.

Die Grundidee der Story finde ich sehr gut, aber die Umsetzung hat mich nicht richtig überzeugt. Es gibt viel zu viele Randgeschichten und überzeichnete Situationen, die irgendwie gar nichts zur Handlung beigetragen haben.

Die Autorin beschreibt das Dorf Legau und die Strecke zwischen Legau und Memmingen viel zu ausführlich. Das ging alles auf Kosten der Spannung.

Für mich waren es viel zu viel unnötige Dialoge, die ein Gefühl für die Besonderheiten vom (Unter-) Allgäu und Legau vermitteln sollten.

Man hätte die Geschichte ohne dass was nennenswertes fehlt, auch mit 100 Seiten weniger erzählen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2021

Kann es bei einer Zwei-Parteien-Demokratie überhaupt eine Mitte geben?

Amerika im Kalten Bürgerkrieg
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+ + Zu viel Trump - zu wenig amerikanische Lebenswirklichkeit + +

Ich interessiere mich sehr für Politik und lese auch gerne Bücher von Politikern verschiedener Parteien. Bei diesem Buch haben mich ...

+ + Zu viel Trump - zu wenig amerikanische Lebenswirklichkeit + +

Ich interessiere mich sehr für Politik und lese auch gerne Bücher von Politikern verschiedener Parteien. Bei diesem Buch haben mich Titel und Cover neugierig gemacht. Torben Lütjen, den ich bis zu diesem Buch nicht kannte, ist Politikwissenschaftler. Er lehrt an der Vanderbilt University / USA.

Der Einstieg ins Buch hat mir gut gefallen. Herr Lütjen beginnt mit seinen ersten Eindrücken und Erfahrungen in Nashville. Das fand ich gut.
Danach wurde es für mich allerdings recht zäh, weil es fast nur um die gegenseitige Ablehnung von Anhängern/Mitgliedern der beiden großen Parteien, Republikaner und Demokraten, ging und der Autor selber kein Geheimnis über seine tiefe Verachtung der Person des ( Stand Jan. 2021 – ehemaligen ) US-Präsidenten Donald Trump machte. Für die republikanische Partei hat er nicht viel Verständnis und für ihre Anhänger noch viel weniger. Das Kapitel über die demokratische Partei fand ich sehr interessant. Er vergleicht die Haltungen und Positionen der Clinton-Ära, die überhaupt nicht mehr zum heutigen Zeitgeist der Partei passen würden ( z.B. Lewinsky-Affäre – metoo ) und macht die zwei Hauptströmungen der Partei, social politics oder identity politics , deutlich. Mit Joe Biden ist ein Vertreter der identity politics ins Weiße Haus gezogen.

Im letzten Kapitel habe ich eine Idee für eine Politik der Mitte erwartet, aber dann ging es nochmal über die Person Donald Trump. Die Vergleiche mit Napoleon III oder dem deutschen Kaiser Wilhelm II konnte ich weder nachvollziehen noch waren sie hilfreich für ein Verständnis der amerikanischen Gesellschaft.

Auf den letzten Seiten wagt der Autor einen Blick auf den Mittwoch, 20.Januar 2021, Washington, D.C. Er hat das Drehbuch fast perfekt vorhergesehen. Das fand ich schon fast unterhaltsam.

Ich hatte andere Erwartungen an das Buch, weil ich mehr über eine Politik der 'Mitte' und die Probleme der „Durchschnitts-Amerikaner“ erfahren wollte. Durch das Buch von Bernie Sanders „Unsere Revolution“ habe ich diesbezüglich mehr erfahren können.

Wer die tiefe Ablehnung der Person Donald Trump mit dem Autor teilt, kann sich mit diesem Buch herrlich empören.

Nach diesem Buch stelle ich mir einmal mehr die Frage: Warum halten die Amerikaner an ihrem Zwei-Parteien-System fest und welche Inhalte bräuchte eine neue Bewegung?

Veröffentlicht am 02.01.2021

Gabor, mein Freund, was willst Du mir sagen?

Die unbequeme Wahrheit
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+ + Durch die pointierte Sprache unterhaltsam zu lesen, aber inhaltlich für mich nicht überzeugend + +

Ich habe dieses Buch in unserer Stadtbibliothek entdeckt und aus Neugier mitgenommen. Titel und ...

+ + Durch die pointierte Sprache unterhaltsam zu lesen, aber inhaltlich für mich nicht überzeugend + +

Ich habe dieses Buch in unserer Stadtbibliothek entdeckt und aus Neugier mitgenommen. Titel und Klappentext haben mich angesprochen und die knapp 200 Seiten, in relativ großer Schrift und großzügiger Gestaltung, haben nach leicht zu lesender Lektüre ausgeschaut.

Inhaltlich hat mich das Buch aber leider nicht überzeugt und die Sprache hat mich nicht erreicht. Mir waren viele Stellen und Beschreibungen zu bildlich-symbolisch. z.B. der feuriger Kern der Produktion und des Kapitals und die bläuliche Kruste, in der sich diejenigen befinden, die nichts mehr oder noch nichts zur Wertsteigerung beitragen können.

Einzelne Gedanken, wie "Der Staat in seiner heutigen Verfasstheit ist das Problem, nicht die Lösung" konnte ich teilen und nachvollziehen, aber die wurden dann nicht weiterverfolgt. Vielleicht ist das auch der Anspruch, des Buches, dass viel angetriggert wird und jeder einzelne sich dann seine eigenen Gedanken machen muss.

Wer intellektuell-philosophische Werke mag, hat wahrscheinlich seine Freude mit dem Büchlein. Ich bin mehr ein Freund der klaren Worte.

Veröffentlicht am 01.01.2021

"Lebe gefährlich - aber mit Bedacht" - - Das Lebensmotto der Frau Musk

Eine Frau, ein Plan
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+ + Kurzweilige biographische Erzählung - - Einblicke in die Familie von Elon Musk - - an manchen Stellen für mich zu oberflächlich + +

Titel und Cover haben mich bei diesem Buch sofort angesprochen. ...

+ + Kurzweilige biographische Erzählung - - Einblicke in die Familie von Elon Musk - - an manchen Stellen für mich zu oberflächlich + +

Titel und Cover haben mich bei diesem Buch sofort angesprochen. Erst durch die Suchmaschine, habe ich erkannt, dass Maye Musk, die Mutter des prominenten Elon Musk ist. Das war dann der ausschlaggebende Grund, dass ich mich für dieses Buch entschieden habe.

Frau Musk erzählt auf den gut 200 Seiten Geschichten aus ihrem Leben. Es geht viel um ihre eigenen Eltern und ihre 3 Kinder ( Elon, Kimbal, Tosca). Sie erzählt von ihrer katastrophalen Ehe und den Nöten, die sie später als alleinerziehende Mutter durchstehen musste. Maye Musk hat einen Abschluss in Ernährungswissenschaften und war immer bemüht sich einen Namen auf diesem Gebiet zu machen. Parallel hat sich für sie, fast aus Zufall, eine Modell-Karriere ergeben, die interessanterweise erst im Alter ( mit ihren weißen Haaren ) richtig erfolgreich wurde. Bei instagram @mayemusk zeigt sie sich z.B. gerne in Pose und man bekommt ein Gefühl für sie.

Das Buch selber ist leicht und flüssig zu lesen. Durch private Fotos bekommt man noch ein besseres Gefühl für die Familie. Inhaltlich sind die Tipps der Frau Musk sehr einfach, vielleicht für manche Leser/innen zu einfach.

Veröffentlicht am 30.12.2020

interessant, aber sehr einseitig

Zukunft verpasst?
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+ + interessante Einblicke in die Welt der Konzerne - - ein hohes Lob auf die Digitalisierung, ohne Blick auf die Kehrseite + +

Thomas Middelhoff ist ein großer Name in der deutschen Konzernwelt und ...

+ + interessante Einblicke in die Welt der Konzerne - - ein hohes Lob auf die Digitalisierung, ohne Blick auf die Kehrseite + +

Thomas Middelhoff ist ein großer Name in der deutschen Konzernwelt und seine Sicht auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation hat mich neugierig gemacht. Conny Boersch war mir bis jetzt völlig unbekannt.

Die ersten 100 Seiten haben mir richtig gut gefallen. Ich konnte den Autoren gut folgen und ihre Ausführungen waren sehr aufschlussreich. Danach hat sich für mich der Inhalt mehr oder weniger wiederholt. Es geht durchgängig um den rasanten Aufstieg von China, das Wachstum der Tec-Giganten in den USA und den veralteten Strukturen in den deutschen Konzernen. Thomas Middelhoff hatte in seiner Karriere mehrmals die Möglichkeit ein Unternehmen in die digitale Welt zu führen. Mit Quelle/Karstadt wäre z.B viel möglich gewesen, aber ihm war wohl der eigene kurzfristige Profit ( Boni,.. ) wichtiger, als die langfristige Umstrukturierung. Genau dieses Verhalten werfen, die Autoren der Manager-Generation der letzten 20 Jahre vor.

Obwohl sie klar und deutlich die falschen Entscheidungen und Subventionen der Politik kritisieren, sehen sie gerade in der Politik einen Lösungsweg. Der Punkt 1 des Maßnahmenplans "Deutscher Digitaler Entwicklungsfond", ist mit dem momentanen politischen Personal, aus meiner Sicht, nicht umsetzbar.

Bei dem ganzen Lob auf Homeoffice, flachen Hierarchien und digitaler Unterhaltungsindustrie, werden die ( nötigen / möglichen ) gesellschaftlichen Veränderungen nicht beleuchtet. z.B. Wie wird sich unser Geld- und Wirtschaftssystem in einer vernetzten globalisierten Welt weiterentwickeln? Werden Kryptowährungen, ICOs, blockchainbasierte Beteiligungen an Unternehmen, die Investmentmärkte verändern? Wie muss die Schulbildung reformiert werden, um deutsche Elite-Universitäten mit einer lebendigen Start-Up Szene am Markt zu platzieren?

Ich fand das Buch dank der sehr angenehmen und flüssigen Sprache sehr leicht zu lesen. Die hochwertige Gestaltung verdient ein Extralob. Aber einen wirklichen Mehrwert/Erkenntnisgewinn konnte ich für mich nicht erkennen.