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Veröffentlicht am 28.02.2017

Solide gestrickter Teil der „Dangerous Dukes“ Reihe, dessen Heldenpaar mich jedoch nicht so richtig in seinen Bann ziehen konnte

Der Duke, der mir die Sinne raubte
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Eigentlich war Griffin Stone, Duke of Rotherham, unterwegs zu seinem Landsitz, wo er mit seinem, vermutlicherweise, in eine Verschwörung verwickelten Verwalter, ein Hühnchen rupfen wollte. Doch dann läuft ...

Eigentlich war Griffin Stone, Duke of Rotherham, unterwegs zu seinem Landsitz, wo er mit seinem, vermutlicherweise, in eine Verschwörung verwickelten Verwalter, ein Hühnchen rupfen wollte. Doch dann läuft ihm bei Nacht und Nebel eine junge Frau, nur bekleidet in Nachwäsche und barfuss, vor die Kutsche, wodurch sie sich eine Kopfverletzung zuzieht. Griffin zögert nicht lange und bringt sie zu seinem Anwesen, wo er sie von seinem Arzt untersuchen lässt. Die junge, betörend schöne Dame, kann sich an nichts erinnern; hat wohl ihr Gedächtnis verloren. Doch ihre beängstigend klingenden Träume, lassen darauf schließen, dass sie zuvor Opfer einer Entführung wurde. Griffin fürchtet, dass Bella, so nennt er sie, womöglich von den Männern entführt wurde, die auch in die Verschwörung gegen den König verwickelt sind. Er behält sie zunächst bei sich und gewährt ihr Schutz. Bella fühlt sich zu dem großen, wortkargen aber außerordentlich attraktiven Mann hingezogen und würde sich ihm gerne hingeben, doch Griffin zögert. In ihrem Träumen rief Bella nach einem Michael. Kann es sein, dass sie bereits versprochen oder gar verheiratet ist? Bellas unschuldiges Gebaren spricht eigentlich eine andere Sprache…

Der bereits dritte Teil der „Dangerous Dukes“ Reihe, die aus Kurzromanen und regulär langen Romanen besteht, erzählt nun die Geschichte des „Dangerous Dukes“, Griffin, der seit Jahren verwitwet ist und nie eine liebevolle Beziehung kennenlernen durfte, denn seine Frau verachtete ihn, bis sich schließlich Selbstmord beging. Griffin ist ein, zugegeben recht wortkarger Mensch, der eine schroffe Art an sich hat, die seine Mitmenschen zumindest verwirrt. Aber wer ihn kennt, weiß, dass auf ihn Verlass ist und dass er die Menschen, die er mag beschützt. Ich mochte Griffin bislang von allen „Dangerous Dukes“ am liebsten und habe mich auf seine Story sehr gefreut, die dann auch spannend und unterhaltsam zugleich war. Warum dann nur 4 von 5 Punkten? Nun, mich hat es etwas gewundert beim Lesen, dass eine angeblich jungfräuliche Dame aus gutem Hause, während sie an Gedächtnisverlust leidet, an nichts anderes denken kann, als sich einem zwar fürsorglichen aber unbekannten Mann hinzugeben. Und das, obwohl sie eine traumatische Entführung hinter sich hat, während der sie sogar gefoltert und geschlagen wurde. Körperliche Anziehungskraft reichte für meinen Geschmack einfach nicht aus, um Bellas/Beas plötzliche Liebe erklären zu können. Und auch Griffin, selbst wenn er etwas vorsichtiger zur Tat schreitet, verhält sich nicht angemessen. Wirkt zum Teil sehr launisch und unsympathisch in seiner eigenen Geschichte, auch wenn man sein Verhalten durchaus nachvollziehen kann ab dem Zeitpunkt, als man von seiner lieblosen Kindheit und Ehe erfährt. Daher wurde ich nicht so wirklich mit dem Heldenpaar warm, auch wenn die Autorin mit „Der Duke, der mir die Sinne raubte“ abermals einen hocherotischen Teil der Dangerous Dukes Reihe abgeliefert hat. Dank des flüssigen, regencytypischen Schreibstils, lässt sich der Roman wie im Fluge lesen und wer meine obig genannten Kritikpunkte ausblenden kann, wird sich sicherlich auch von diesem Roman gut unterhalten fühlen.

Kurz gefasst: Solide gestrickter Teil der „Dangerous Dukes“ Reihe, dessen Heldenpaar mich jedoch nicht so richtig in seinen Bann ziehen konnte.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Anrührender Auftaktband der neuen Sunshine Creek Vineyard Reihe

Neue Träume in Sunshine Valley
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Jordan Kincade lebt und brennt für seinen Sport Eishockey. Ausgerechnet, als sich seine Mannschaft in der heißesten Phase des Jahres befindet und nur kurz vor dem Titelgewinn steht, bekommt er einen folgenschweren ...

Jordan Kincade lebt und brennt für seinen Sport Eishockey. Ausgerechnet, als sich seine Mannschaft in der heißesten Phase des Jahres befindet und nur kurz vor dem Titelgewinn steht, bekommt er einen folgenschweren Anruf von einem seiner Brüder, der ihm mitteilt, dass ihre Eltern mit einem Hubschrauber abgestürzt und tödlich verunglückt sind.

Für Jordan, der schon lange insgeheim mit sich hadert, die Familie in den letzten Jahren vernachlässigt zu haben, gibt es nur eine Option. Er kehrt zurück in seinen Heimatort und will von nun an, eine Stütze in dieser schweren Zeit für seine Geschwister und seine Tante sein. Doch sein Entschluss stößt nicht bei allen auf Gegenliebe.

Ausgerechnet seine jüngste und einzige Schwester Nicole, zeigt ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass sie nichts mit ihm zu tun haben möchte und verhält sich auch allen anderen Geschwistern gegenüber ungewohnt aufmüpfig. Nachdem der Familienrat ausdrücklich beschlossen hat, dass Jordan die Aufgabe zukommt, sich mit Nicole und ihren Problemen zu befassen, wendet sich der Eishockeyspieler an Nicoles Lehrerin und bittet diese um Mithilfe, denn auch Nicoles Noten sind alles andere als gut. Lehrerin Lucy fällt dagegen aus allen Wolken, als plötzlich Jordan, nach so vielen Jahren, wieder vor ihr steht. Einst gingen sie ein paar Mal aus, doch ließ er sie am Tag des Abschlussballs sitzen, was sie nur schwer verwinden konnte.

Erneut versucht Jordan Lucy zu umgarnen, doch mittlerweile ist sie etwas mehr gefeit vor seiner Attraktivität, glaubt sie zumindest und weist ihn in seine Schranken. Aber es imponiert ihr, dass er sich um seine Schwester kümmern möchte und ehe sie sich versieht, hat sie sich leichtfertigerweise auf ein Date mit Jordan eingelassen. Wird er sie abermals enttäuschen?

Der erste Teil, der neuen Sunshine Creek Vineyard Reihe, war auch gleich mein erster Roman von Candis Terry, deren Schreibstil angenehm zu nennen ist. Zudem legt sie eine sehr bildhafte Erzählweise an den Tag, bei ihrer Geschichte um die Winzerfamilie Kincade. In „Neue Träume in Sunshine Valley“, lernt man zunächst einmal zwei Mitglieder etwas besser kennen. Zum einen Jordan, den Sportler und seine Schwester Nicole, deren anfängliche Zickigkeit und Unsicherheit, wenn man später die Gründe dafür erfährt, durchaus nachzuvollziehen sind. Zwar hat die Autorin für viele Dialoge zwischen Jordan und seinen übrigen Brüdern gesorgt, doch plätschern diese im Eröffnungsband, noch ein wenig zu sehr an der Oberfläche- bezeugen lediglich die tiefen Gefühle, die die Geschwister füreinander haben, sorgen für eine lockere, familiäre Atmosphäre und bringen trotz der tragischen Ausgangssituation, hier und da, die nötige Prise Humor mit in die Story.

Die Liebegeschichte zwischen Jordan und Lucy steht aber hier eindeutig im Fokus und wird sehr süß und romantisch erzählt. Dabei geht Jordan überaus behutsam vor, denn Lucy ist nicht nur ein gebranntes Kind in Sachen Beziehung und hatte einen gewalttätigen Ehemann zu verkraften, sondern war auch als Kind bereits ein Außenseiter. Während Lucy für alles im Leben kämpfen musste, hatte Jordan alles. Ein liebevolles Elternhaus, nette Geschwister und viel Erfolg im Job. Nun, nach dem Tod seiner Eltern muss er jedoch erkennen, dass sportlicher Erfolg nicht alles aufwiegt, und dass er seine Familie zu sehr vernachlässigt hat. Er ergeht sich im Laufe des Romans, für meinen Geschmack ein wenig zu sehr im ewig gleichen Gedankenkarussell bezüglich dieses genannten Punktes, was mich etwas genervt hat, doch wurde er ansonsten charakteristisch sehr perfekt gestrickt von der Autorin. Vielleicht sogar ein wenig zu perfekt. Ein paar Ecken und Kanten hätten ihm womöglich gut getan, doch fand ich die Geschichte ansonsten so unterhaltsam und anrührend geschrieben, dass ich besagte Kritikpunkte eher nebensächlich betrachtet habe und für diesen ersten Teil der Sunshine Creek Vineyard Reihe, trotzdem 4.5 von 5 Punkten vergebe, da er mir so gut gefallen hat.

Kurz gefasst: Anrührender Auftaktband der neuen Sunshine Creek Vineyard Reihe, in der die Winzerfamilie Kincade wieder lernen muss, sich zusammenzuraufen. Aber auch die romantische Liebesgeschichte zwischen Jordan und Lucy bezaubert. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Solider Auftaktband der neuen „From Manhattan With Love“ Reihe- Jedoch, trotz Romantik und Wohlfühlatmosphäre, etwas langatmig und ohne große Überraschungsmomente erzählt

Schlaflos in Manhattan
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Paige lebte einst auf der beschaulichen Insel Puffin Island. Doch eine schwere Herzkrankheit in ihrer Kind und Teenagerzeit, sorgte für viel Kummer. Fels in der Brandung waren für Paige in dieser schlimmen ...

Paige lebte einst auf der beschaulichen Insel Puffin Island. Doch eine schwere Herzkrankheit in ihrer Kind und Teenagerzeit, sorgte für viel Kummer. Fels in der Brandung waren für Paige in dieser schlimmen Zeit ihre Familie und Jake, der beste Freund ihres Bruders, der immer in der Lage war, Paige in schwierigen Situationen aufzuheitern. Paige verliebte sich in Jake und nachdem sie ihre Krankheit überstanden hatte, offenbarte sie Jake ihre Gefühle. Doch Jake wies sie zurück, was Paige sehr verletzte und verwirrte.

Nun, viele Jahre später, lebt Paige zusammen mit ihren besten Freundinnen Eva und Frankie in Manhattan. Alle drei arbeiten in einer Event Agentur und eigentlich rechnet Paige bereits damit befördert zu werden, als ihr, Eva und Frankie von einem auf den anderen Tag gekündigt wird. Paige ist am Boden zerstört und geht nicht mehr an ihr Handy, um erst einmal in Ruhe über diese neue Situation nachdenken zu können. Doch ihr Bruder Matt ist sogleich besorgt, als er Paige nicht erreichen kann und kontaktiert schließlich auch Jake, weil er hofft, dass Jake einen besseren Zugang zu Paige hat. Als Jake und Matt zu den drei Freundinnen stoßen, blasen diese bereits reichlich Trübsal, doch Jake gelingt es, Paige aufzumuntern, in dem er ihr den Vorschlag unterbreitet, sie solle selbst eine Eventagentur mit Frankie und Eva eröffnen. Die Mädels sind begeistert von dieser Idee und stürzen sich sogleich in die Arbeit. Doch es ist sehr schwer, neue Kunden zu gewinnen. Da kommt ihnen Jake erneut zur Hilfe. Er bietet ihnen neben einem Auftrag, auch ein Büro in seinem Gebäude an und so arbeiten Paige und er plötzlich Tür an Tür. Erneut flammen alte Gefühle in Paige auf, doch sie fürchtet, dass sie sich lächerlich machen könnte und möchte keine erneute Abfuhr kassieren. Als Jake sie eines Abends leidenschaftlich küsst, ist sie verwirrt, denn Jake ist kein Mann für eine Beziehung und wechselt die Frauen wie Unterwäsche. Und so etwas würde er ihr doch nie antun wollen, oder?

Nach der, wie ich fand, wunderschönen „Puffin Island“ Reihe von Sarah Morgan, habe ich mich sehr auf den Start ihrer neuen Serie gefreut. Abermals bekommt man es hier mit Freundinnen zu tun, die an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen; sowohl was ihr Berufs, als auch ihr Liebesleben angeht. Die Dialoge zwischen den Freundinnen, Paiges Bruder Matt und Jake sind locker, leicht geschrieben und wirken dadurch sehr echt. Man spürt zwischen den Zeilen, wie sehr sich alle mögen, was für die typische Morgan’sche Wohlfühlatmosphäre sorgt, die in jedem ihrer Bücher vorherrscht. Es gibt diesmal aber auch kleine Kritikpunkte, die für einen Punkabzug bei mir sorgten. Ich fand, dass die Story diesmal nur hauchdünn gestrickt war und oftmals auf der Stelle trat. Man weiß ja sehr schnell, dass sich das Heldenpaar liebt, doch Jakes Bindungsangst reichte mir ehrlich gesagt nicht aus, um diese Liebesgeschichte so in die Länge ziehen zu müssen. Und auch die Beschreibungen rund um die neu gegründete Eventagentur, konnten mich nicht so wirklich ans Buch fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte.

Dazu störte es mich, dass man es, wie so oft in Romances, auch diesmal mit einem überfürsorglichen Bruder zu tun bekommt, der seinen besten Freund verbietet, sich mit seiner Schwester einzulassen. Ehrlich gesagt habe ich diese Plotidee mittlerweile so über, dass sie mich nur noch nervt. Selbst die wunderschönen, unter die Haut gehenden Liebeserklärungen, die sich Paige und Jake im Laufe des Buches machen, konnten mich nicht darüber hinwegtrösten, dass die Story diesmal so beliebig erschien und mit keinerlei Überraschungsmomenten aufwarten konnte. Es ist ein solider Auftakt zu einer neuen Reihe, sicherlich und selbst Sarah Morgans schwächere Romane sind immer noch besser geschrieben, als die anderer Autoren, doch gegen die herausragenden Teile der Puffin Island Reihe, fällt „Schlaflos in Manhattan“ leider ab und wirkt eher durchschnittlich.

Kurz gefasst: Solider Auftaktband der neuen „From Manhattan With Love“ Reihe- Jedoch, trotz Romantik und Wohlfühlatmosphäre, etwas langatmig und ohne große Überraschungsmomente erzählt.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Ein charmanter, humorvoller historischer Liebesroman für vergnügliche Lesestunden

Die List der stolzen Schottin
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Als Rory MacLean zusammen mit seinen Mannen, die Burg der Macdonalds einnimmt, die ihm zuvor vom König versprochen wurde, sucht er die Burgherrin vergebens, denn die gewitzte, schlagfertige, kleine Frau ...

Als Rory MacLean zusammen mit seinen Mannen, die Burg der Macdonalds einnimmt, die ihm zuvor vom König versprochen wurde, sucht er die Burgherrin vergebens, denn die gewitzte, schlagfertige, kleine Frau hat sich als Stallbursche verkleidet, um die vom König arrangierte Hochzeit mit Rory umgehen zu können. Bevor der König diese Verbindung mit einem seiner treusten Gefolgsmänner geplant hatte, war eigentlich eine Ehe zwischen Joannas Cousin Andrew und ihr vorgesehen, die die Verbindungen zwischen den MacDonalds stärken sollte. Außerdem ist Rory Joannas Feind, denn er hat einst ihren Joannas Meinung nach unschuldigen Großvater, gefangen nehmen lassen und hat sich somit in ihren Augen an der anschließenden Hinrichtung ihres geliebten Verwandten, schuldig gemacht.

Als Joanna dem stolzen Schotten in ihrer Verkleidung das erste Mal gegenübertritt, ist sie jedoch erstaunt, wie freundlich er sich ihr und ihrem Clan gegenüber verhält. Als „Joey“, lernt Joanna, Rory immer besser kennen und stellt bestürzt fest, dass sie ihn nicht nur sehr nett, sondern auch überaus attraktiv findet. Was Joanna jedoch nicht ahnt, ist, dass Rory ihre Maskerade von Anfang an durchschaut hat und sich im Stillen köstlich über den in seinen Augen kleinen, schlagfertigen, weiblichen Kobold in Stallburschentracht amüsiert und sie nur weiterhin im Glauben lässt, er würde sie für einen Jungen halten, weil er so eine mögliche Flucht Joannas vor der Hochzeit verhindern möchte. Auch er würde Joannas Tarnung am liebsten so schnell wie möglich auffliegen lassen, denn er ist mehr als fasziniert von ihr und kann seine sexuellen Bedürfnisse kaum noch zügeln.
Wie wird Joanna am Tag ihrer Hochzeit reagieren wenn sie feststellen muss, dass sie sich in eine ausweglose Situation hineinmanövriert hat? Kann es trotzdem ein Happy-End für die Beiden geben?

Zunächst einmal war ich sehr gespannt auf diesen historischen Liebesroman, der im Schottland zur Zeit James I. spielt. In den USA bekam er sehr viele gute Kritiken; sowohl von der Leserschaft, als auch von diversen Romance-Webseiten. Meine Erwartungshaltung wurde eigentlich auch nicht enttäuscht. Dieser Roman sorgt für unterhaltsame Lesestunden und er ist gespickt mit vielen, sehr humorvollen Dialogen der beiden überaus sympathischen Hauptprotagonisten. Der Grund dafür, wieso ich dem Roman keine 5.0 als Bewertung gegeben habe, lag an diversen Kleinigkeiten, die ich hier kurz anreißen möchte.

Die Heldin des Romans war erst siebzehn und wirkte in manchen Situationen auf mich noch ein wenig kindisch. Sie erinnerte mich stark an die weiblichen Hauptprotagonistinnen aus Julie Garwood oder Kinley MacGregor Romanen. Aber nicht nur die Heldin, sondern auch das gesamte Buch hätte gut aus der „Garwoodschen Schreibwerkstatt“ stammen können. Fans dieser Autorin werden „Die List der stolzen Schottin“ bestimmt in ihr Herz schließen und viel Spaß damit haben. Aufmerksamen Leserinnen der Homepage wird bestimmt nicht entgangen sein, dass Garwood Bücher eher nicht mein Fall sind. Doch im Gegensatz zu Romanen der Autorin, hat dieses Buch von Kathleen Harrington eindeutig etwas, was ich bei Büchern von MacGregor und Garwood vermisse- Charme.

Außerdem merken Rory und Joanna schnell, dass sie sich sehr mögen- sehr schön fand ich in diesem Roman, dass zur Abwechslung einmal der Mann seiner Frau zuerst gesteht, dass er sie liebt und nicht umgekehrt. Die Rahmenhandlung war interessant beschrieben, doch sie nahm nicht zu viel Raum in dieser Liebesgeschichte zwischen den Beiden ein.
Fasziniert war ich vor allem von Rorys interessanten Brüdern Lachlan MacRath und Keir MacNeil, die ihren Bruder nicht nur im Kampf gegen die „Schurken“ in diesem Buch unterstützt haben, sondern auch einen schönen, feinsinnigen Humor besaßen. Im Gedächtnis geblieben ist mir da vor allem die Szene, als Lachlan für Rory ein Liebesgedicht verfasst hat, das Rory seiner romantisch veranlagten Ehefrau vortragen wollte.

Kurz gefasst: Ein charmanter, humorvoller historischer Liebesroman für vergnügliche Lesestunden. 4.5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Hocherotischer zweiter Teil der House of Trent Reihe; allerdings eher nichts, für Leser, die reichlich historisches Flair zwischen den Seiten schätzen. Dafür ist Jennifer Haymores Schreibstil leider zu modern

House of Trent - Der Schurke
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Lord Lukas „Luke“ Hawkins, gilt nicht nur im ton als ruchloser Schurke und Frauenheld. Auch seine Familie glaubt, er wäre unzuverlässig. Daher lässt ihn sein Bruder, der Herzog, auch heimlich allerdings ...

Lord Lukas „Luke“ Hawkins, gilt nicht nur im ton als ruchloser Schurke und Frauenheld. Auch seine Familie glaubt, er wäre unzuverlässig. Daher lässt ihn sein Bruder, der Herzog, auch heimlich allerdings aus Sorge, überwachen. Doch Lukas ist das Verhalten seines Bruders zuwider. Schon von Kindesbeinen an wurde ihm eingebläut, dass er es nicht wert sei, diesen Namen zu tragen, denn Lukas ist der Spross, das weiß er jedoch erst seit ein paar Wochen, einer kurzzeitigen Liaison zwischen seiner Mutter und einem adligen Nachbarn. Da seine Mutter jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem Herzog von Trent verheiratet war, der ebenfalls Kinder, die von anderen Frauen waren, mit in die Ehe brachte, wurde Lukas vom Herzog of Trent als dessen leiblicher Sohn anerkannt. Doch der Herzog hasste Lucas und ließ ihn das bis zu dessen Tod spüren. Noch heute leidet Lukas unter Albträumen, die er versucht mit Alkohol und Frauengeschichten kurzfristig zu betäuben. Was er für eine Hölle er erleiden musste, ahnt jedoch keiner seiner Geschwister, denn er möchte sich ihnen nicht anvertrauen.

Auf der Suche nach seiner verschollenen Mutter, trifft er eines Tages in einer Schenke die junge, attraktive Emma. Emma und ihn verbindet ein gemeinsames Ziel. Beide wollen den gleichen Mann ausfindig machen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Während Emma glaubt, dass Roger Morton ihren Gatten ermordet hat, bevor er sie und ihre Familie in Schulden und Unglück stürzte, weiß Lukas bereits, dass Roger Morton seine Mutter aus deren Haus entführte. Emma und Lucas tun sich zusammen, doch ihre Reise ist lang. Wird Emma den Avancen von Lukas widerstehen können?

Nachdem die Geschichte über die Familie des Herzogs von Trent im ersten Teil „Der Herzog“, den Anfang nahm, in dem dann auch gleich Simon und die Hausangestellte Sarah zusammenfanden, erzählt Jennifer Haymore in ihrem zweiten Teil nun die Story über Lukas, dem wohl vielschichtigsten und zornigsten der Trent- Brüder. Zugegeben, ich mochte ihn nicht wirklich im ersten Teil; konnte seine Aggression gegenüber Simon nicht so wirklich nachvollziehen, doch in seiner Geschichte, begreift man nun, wieso die beiden Brüder ein solch schwieriges Verhältnis miteinander haben, obwohl sie sich doch eigentlich lieben. Diesmal jedoch steht die Liebesgeschichte mehr im Fokus. Zwar sind Lukas und Emma auf der Suche nach dem Bösewicht, der sowohl Lukas als auch Emmas Familie ins Unglück gestützt hat, doch ist diese leider nur schmückendes Beiwerk.

„Der Schurke“ ist in erster Linie ein hocherotischer Liebesroman. Waren die Liebesszenen im ersten Band schon recht prickelnd geraten, legt die Autorin diesbezüglich, im Teil über Lukas, noch eine ordentliche „Schüppe“ drauf. Wer Soft SM Spielchen und überhaupt sehr explizit ausformulierte Liebesszenen mag, wird hier sicherlich ganz auf seine Kosten kommen, denn besonders in der zweiten Hälfte des Romans vergeht kaum eine Seite, ohne dass sich die beiden einander voller Leidenschaft hingeben, daher würde ich diesen Roman wohl eher Lesern empfehlen, die ein Faible für reine Erotiklektüre besitzen.

Mir hat Lukas Geschichte dennoch ein Tickchen besser gefallen, als der Vorgängerband, wenn ich auch immer noch nicht ganz glücklich bin mit Jessica Haymores sehr modern geratener Schreibweise. Die „House of Trent“ Reihe ist eher nichts für Leser, die Historical Romances mit historischem Flair schätzen. Der historische Hintergrund ist hier leider nur verzichtbare Staffage, denn die Akteure in dieser Serie verhalten sich eher wie Menschen unserer Zeit. Wer sich damit arrangieren kann und Erotiklektüre mag, sollte jedoch ruhig einen Blick ins Buch riskieren…