Ich hab die Charaktere gehasst
Wie das Feuer zwischen unsBisher konnte mich jedes Buch von Brittainy C. Cherry begeistern. Dieses leider nicht. Der Schreibstil war wie immer wunderschön, die Autorin kann so gut mit Worten umgehen. Gefühlvoll und humorvoll, da ...
Bisher konnte mich jedes Buch von Brittainy C. Cherry begeistern. Dieses leider nicht. Der Schreibstil war wie immer wunderschön, die Autorin kann so gut mit Worten umgehen. Gefühlvoll und humorvoll, da konnte sie mich total abholen. Die Lovestory hat mich aber nicht gekriegt.
Alyssa und Logan werden zufällig sehr unwahrscheinliche Freunde. Sie ist eine Vorzeigeschülerin, schön und beliebt, kommt aus „gutem Hause“. Logans Mutter konsumiert Drogen und sein Vater ist Drogendealer und ihr und ihm gegenüber gewalttätig. Sie haben nicht viel Geld und sind von diesem Mann abhängig. Auch Logan nimmt Drogen, um seiner schlimmen Realität zu entfliehen.
Sie sind unterschiedlich und haben doch so viel gemeinsam. Denn auch Alyssa hat eine problematische Familie. Die beiden holen sich regelmäßig aus ihren Tiefs und sind füreinander da. Dass sie sich ineinander verlieben, das war klar und es hat perfekt gepasst. Sie sind ein tolles Paar, bis alles den Bach runtergeht.
Normalerweise kann ich mich gut in die Figuren der Autorin einfühlen, sie immer irgendwo noch verstehen und noch so absurde Handlungen nachvollziehen und verzeihen. Aber dieses Mal nicht. Logan ist ein Mistkerl. Alles bezieht er auf sich, egal wer ein Problem hatte, ihm ging es schlechter. Er machte fremde Probleme zu seinen. Er handelte fast ausschließlich egozentrisch und egoistisch. Am schlimmsten war es, wenn er seine Entscheidungen als selbstlos darstellte. Logan hatte ein schlimmes Leben und musste viel ertragen. Bei den Szenen seiner Kindheit dachte ich immer, warum unternimmt das Jugendamt nichts?! Das erklärt zwar sein späteres Verhalten, es ist aber noch lange keine Entschuldigung... Die Autorin hat sich alle Mühe gegeben, mir als Leserin Verständnis für Logan einzutrichtern. Aber es hat nicht geklappt. Ich mochte ihn nicht. Er tat mir Leid, aber sehr weit reichte mein Mitgefühl nicht.
Und Alyssa ist so... aargghh! Ich hätte sie am liebsten geschüttelt und sie angeschrien, dass sie aufhören soll, diesem Penner nachzulaufen. Hast du keine Selbstachtung, liebe Alissa? Sie blieb fest entschlossen, auch noch Jahre später, alles auszuhalten, alles zu entschuldigen und ihn in Schutz zu nehmen. Er meint es ja alles nicht so, er ist eben verletzt und hatte eine schlimme Kindheit… ähm... ja und?! Alyssa idealisiert ihn, sie ist besessen von ihm. Sie lässt sich wie Dreck behandeln und das wird von der Autorin als heroisch oder stark dargestellt. Eine toxische Beziehung sollte man nicht beschönigen...
Es wurde sowohl aus Alyssas als auch aus Logans Perspektive erzählt. Wir kriegen die ganze Zeit Einblicke in Logans komplexe Gefühlswelt. Das war spannend und interessant! Aber was ist mit Alyssas Emotionen? Sie hat auch Traumatisches erlebt, sie hat so viel durchmachen müssen. Logan behandelt sie so schlecht und trotzdem drehen sich ihre Gedanken nur um ihn. Er beherrscht ihre Gedanken. Wenn er da ist, geht es nur darum, dass sie sich so angezogen von ihm fühlt und wenn er weg ist, nur darum, wie sehr sie ihn vermisst. Das war so eindimensional. Das bin ich von der Autorin nicht gewohnt.
Dieses Mal habe ich nicht mitgefiebert, dass die Protas wieder zusammenkommen. Ich hab für Alyssa gehofft, dass sie jemand Besseren findet.
Der erste Teil des Buches hat mir gut gefallen, aber es wurde richtig schlecht. Ich bewerte das mal als Ausrutscher. Das nächste Buch von B. C. Cherry werde ich wieder lieben!