Was ist nochmal der Unterschied zwischen Chia-Samen und Chai Latte? Kann man Granatäpfel pulen, ohne danach die Küche renovieren zu müssen? Gibt es Menschen, die Eisbergsalat am Geschmack erkennen? Und ist Drachenfrucht im Grunde nicht einfach
Kiwi im Fummel? Markus Barth knöpft sich mal die Trend-Lebensmittel vor, um die in letzter Zeit ein ungeheures Bohei gemacht wird: Ein köstliches Vergnügen für alle - vom Schnitzelfreund bis zur strengen Frutarierin.
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Markus Barth hat sich vorgenommen uns die Nahrungstrends der letzten Zeit näher zu bringen. Dies tut er auf sehr amüsante Weise auch mal mit kleinen Geschichten, wie z.B beim Vollkorncroissant. Ob Gemüse, ...
Markus Barth hat sich vorgenommen uns die Nahrungstrends der letzten Zeit näher zu bringen. Dies tut er auf sehr amüsante Weise auch mal mit kleinen Geschichten, wie z.B beim Vollkorncroissant. Ob Gemüse, Obst, Fertigprodukte, Wurst und Nichtwurst, nix wird vergessen. So manches wahres Wort findet sich auch in den Zeilen und regt zum Nachdenken an. Manches Lebensmittel (z.B. Physalis) kommt, aber auch schon mal zu kurz, so dass man sich einfach mehr Inhalt gewünscht hätte. Mich würde es freuen bald eine Fortsetzung zu lesen, denn mit Sicherheit gibt es in Zukunft noch mehr worüber es sich lohnt zu "lästern"!
Markus Barth war mir bereits durch seine beiden Vorgängerbücher „Das Genitiv ist dem Streber sein Sex“ und „Mettwurst ist kein Smoothie“, bekannt. Zudem konnten wir ihn auch schon live im Dortmunder Spiegelzelt ...
Markus Barth war mir bereits durch seine beiden Vorgängerbücher „Das Genitiv ist dem Streber sein Sex“ und „Mettwurst ist kein Smoothie“, bekannt. Zudem konnten wir ihn auch schon live im Dortmunder Spiegelzelt vor ein paar Jahren erleben. Und da ich den Comedian bereits kannte, wusste ich auch gleich, dass ich es bei „Soja- Steak an Vollmondwasser“, keinesfalls mit einem wissenschaftlichen Lebensmittelratgeber zu tun bekommen würde. Denn Markus Barth ist vor allem ein guter Beobachter der lieben Mitmenschen, der mit viel trockenem Humor ans Schreiben seiner Texte geht und sich gnadenlos über menschliche Marotten lustig macht. Diesmal halt über unseren Umgang mit sogenanntem Trendfood.
Herausgekommen ist eine witzige Anthologie, verschieden langer Texte; manchmal reicht es sogar nur für ein kurzes Gedicht oder eine knappe Anmerkung. Die verschiedenen Lebensmittel, die Markus Barth hier näher vorstellt, sind zum Teil bebildert; besonders wenn es um recht exotische oder einfach nur idiotisch anmutende Lebensmittel geht. Mein absoluter Favorit unter den abfotografierten Bildern war das farblose Vollkorn-Croissant, das aussah, wie ein archäologisches Artefakt, das wohl einst Obelix höchstpersönlich verlor, während er Hinkelsteine transportierte.
Aber auch der dazugehörige Text hat mir einige Grinser und Lacher beim Lesen beschert. Genauso wie übrigens meine Favoriten über „Grünkohl“, „Chia-Samen“, „Wasser“, „Matcha-Tee“, „Vegetarische Wurst“, „Schoko-Pudding“, „Schoko-Reiswaffeln“, “Surimi“, “Marsriegel“, „Schwarzwuzeln“, „Drachenfrucht“ und „Koriander“. Und dabei hatte das Büchlein sogar einen Härtest zu überstehen. Es war mein Begleiter im Wartezimmer beim Zahnarzt, wo einem sonst bekanntlich schnell das Lachen vergeht und somit die perfekte Wahl.
Die Botschaft des Büchleins ist es, nicht immer alles in Bezug auf angeblich gesunde oder hippe Lebensmittel so bierernst zu sehen und gleich eine Wissenschaft daraus zu machen. Aber angesichts einiger negativer Bewertungen scheint meine Vermutung, dass der Verzehr von Trendfood, das manch einer sich lediglich hineinzwängt, um mitreden zu können, vielen aufs Gemüt und die Laune schlägt und humorlos macht. Eine gruselige Vorstellung! Aber müsste ich solch einen Mini-Hinkelstein, der sich vollmundig Croissant nennt, essen, wäre es mit meiner guten Laune wohl auch schnell vorbei…
Einen Miniabzug gibt es aber trotzdem. Und zwar, weil ich fand, dass Markus Barth sich bei manchen Kapiteln ruhig ein wenig länger hätte fassen können.
Kurz gefasst: Witzige, leider auch stellenweise recht kurz geratene Abrechung mit dem Trendfood und unserem Umgang damit. Trotzdem, Leseempfehlung für alle, die ihren Humor noch nicht verloren haben, wenn es ums Essen geht. 4.5 von 5 Punkten.
Das Buch „Soja-Steak an Vollmondwasser: Das Handbuch der überschätzten Lebensmittel“ des Autors Markus Barth erschien im September 2016 über den Lappan Verlag. Es handelt sich um ein Hardcoverbuch mit ...
Das Buch „Soja-Steak an Vollmondwasser: Das Handbuch der überschätzten Lebensmittel“ des Autors Markus Barth erschien im September 2016 über den Lappan Verlag. Es handelt sich um ein Hardcoverbuch mit 128 Seiten.
Inhalt:
Was ist nochmal der Unterschied zwischen Chia-Samen und Chai Latte? Kann man Granatäpfel pulen, ohne danach die Küche renovieren zu müssen? Gibt es Menschen, die Eisbergsalat am Geschmack erkennen? Und ist Drachenfrucht im Grunde nicht einfach
Kiwi im Fummel? Markus Barth knöpft sich mal die Trend-Lebensmittel vor, um die in letzter Zeit ein ungeheures Bohei gemacht wird: Ein köstliches Vergnügen für alle - vom Schnitzelfreund bis zur strengen Frutarierin.
Cover und Gestaltung:
Das Cover zeigt den Autor der an einem Tisch sitzt. In der Hand hält er eine Reiswaffel. Auf dem Tisch vor ihm finden sich ein Glas mit Wasser (vermutlich ein Vitaminwasser) und ein Teller mit Tofu. Im oberen Bereich findet sich der Titel des Buches. Das Buch ist im Hintergrund in grün gehalten. Der Klappentext ist auf der Rückseite in weißer Schrift gehalten. Im Buch finden zu einigen der vorgestellten Gerichte noch Schwarz-Weiß-Fotografien.
Stil und Texte:
Das Buch ist in 4 Teile gegliedert, die sich mit verschiedenen Bereichen der Lebensmittelindustrie befassen. Folgende Oberthemen gibt es:
Teil 1: Gesund! Vegan! Geschmacksneutral! Trendfood
Teil 2: Besonders schlechte Ideen der Lebensmittelindustrie
Teil 3: Auch Mutter Natur hat mal `nen schlechten Tag
Teil 4: Leck mich am Arsch, sind wir Kultiviert!
Insgesamt nimmt der Autor 55 Lebensmittel aus den verschiedensten Bereichen aufs Korn. Dies macht er mit jeder Menge teils trockenem Humor. Hierbei geht er auf die einzelnen Lebensmittel mal länger und mal kürzer ein. Bei einigen der Lebensmittel hat sich der Autor etwas Besonderes ausgedacht und ein Gedicht hierzu verfasst hat. Natürlich gibt es zwischendrin auch etwas Leerlauf, weil einige der Speisen eben nicht für jeden Leser überschätzt sind. Insgesamt ist der Stil des Autors aber sehr angenehm zu lesen und es macht wirklich Spaß.
Fazit:
Nettes Büchlein für Zwischendurch. Die „Star“-Lebensmittel bekommen ihr Fett weg.
In diesem "Handbuch der überschätzten Lebensmittel" holt der Autor zum großen Rundumschlag aus und rechnet durch "knallharte Lebensmittelbeschimpfung" mit den Unsitten unserer Ernährung ab.
Ob neumodisches ...
In diesem "Handbuch der überschätzten Lebensmittel" holt der Autor zum großen Rundumschlag aus und rechnet durch "knallharte Lebensmittelbeschimpfung" mit den Unsitten unserer Ernährung ab.
Ob neumodisches Superfood, wie Chia-Samen, Goji-Beeren und Matcha-Tee, Klassiker wie Grünkohl und rote Beete oder den Launen von Mutter Natur wie Schwarzwurzeln und Eisbergsalat, hier bekommt jeder sein Fett weg. Auch die wenig appetitlichen Erzeugnisse aus den Laboren der Lebensmittelindustrie dürfen in dieser Riege natürlich nicht fehlen.
Dabei erhebt das Buch keineswegs den Anspruch eines Sachbuches, sondern setzt sich in kurzen Texten humorvoll und äußerst unterhaltsam mit dem Thema auseinander. So kann man prima das eine oder andere Kapitel lesen, während man auf den Pizza-Dienst oder die Mikrowelle wartet.
In seinem neuen Buch „Soja-Steak an Vollmondwasser – Das Handbuch der überschätzten Lebensmittel“ zeigt Markus Barth, welche gehypten Trendfoods so alles ihren Weg in unsere Küchen finden. Dabei rechnet ...
In seinem neuen Buch „Soja-Steak an Vollmondwasser – Das Handbuch der überschätzten Lebensmittel“ zeigt Markus Barth, welche gehypten Trendfoods so alles ihren Weg in unsere Küchen finden. Dabei rechnet er mit all den überschätzten Lebensmitteln ab, welche nur konsumiert werden, weil sie gesund aussehen, einen tollen Namen haben, Urlaubsfeeling versprechen, sie trotz allerlei Unverträglichkeiten so wunderbar genießbar sind,… Jedenfalls nicht weil sie durch Geschmack punkten können.
Aber natürlich haben auch solche Lebensmittel ihre Daseinsberechtigung: Während Barth Grüntee beispielsweise an Wiese erinnert, schmeckt Matcha-Tee, natürlich mit dem feinen Holzbesenchen luftig gerührt (und nicht geschüttelt…), ganz klar nach… pürierter Wiese. Viel besser – und so anders.
So wird der in solch hohen Tönen gelobte Geschmack einiger Lebensmittel, deren Hauptbestandteil Wasser ist, unter die Lupe genommen, es wird dem Prinzip „frittiert-schmeckt-es-aber-besser“ auf den Grund gegangen, Rucola wird als Rauke und Surimi als Non-Food-Produkt enttarnt.
Dabei ist Markus Barths Qualifikation für ein solches Buch ganz einfach zu erklären: Weder ist er durch den Konsum bestimmter Lebensmittel seiner Traumfigur erstaunlich nahe gekommen, noch hat er eine Profi-Kochausbildung und arbeitet auf Luxusdampfern der ganzen Welt, er hat auch noch nie in einer Kochsendung ein Gericht auf einem Löffel angerichtet, er ist nicht mal Ernährungsberater oder Arzt, nein, er isst einfach nur gerne – und das im Prinzip schon sein ganzes Leben lang und er hat Geschmacksknospen. Qualifikation genug möchte man meinen.
Auf 128 Seiten wird von geschmacksneutralen aber ganz kultivierten Lebensmitteln berichtet. Mal ein Gedicht, eine Fotografie mit Beschreibung oder einfach eine kurze Einschätzung zeigen, wie absurd ist, was so alles auf Tellern landet. Dabei geht es dann schon immer wieder in die Richtung „knallharte Lebensmittelbeschimpfung“, wie im übrigen auch auf dem Cover angekündigt, dennoch hat man bald ständig Grund zum Auflachen und Nicken. Auch wenn ich einige der vorgestellten Lebensmittel durchaus schätze – Bärlauch und Ingwer beispielsweise – ist es schon sehr befremdlich, was diesen Wundermittelchen alles nachgesagt wird.
Zu Pfannkuchenteig aus der Flasche: „Wer zu doof ist, Milch, Eier und Mehl zu mischen – sollte der wirklich einen Herd bedienen dürfen?“ (S.53)
Besonders haben es mir die Schwingungen des Himalayasalzes oder das Vollmondwasser aus Bad Leonhardspfunzen (S.25) angetan – ich bin noch immer überrascht, dass es dazu wirklich Interneteinträge gibt…
Dieses Büchlein ist sehr locker geschrieben, sodass es sich ganz schnell durchlesen lässt. Unterhaltsam ist es auf jeden Fall, wenn es einen auch etwas traurig stimmt, wie schnell Menschen auf einen Hype anspringen und wie viel schon simples Marketing ausmacht.
Von mir gibt es für dieses Handbuch der überschätzten Lebensmittel 4,5 von 5 Sternen