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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Nina sucht ihr Glück in Stuttgart

Kein Navi für die Liebe – Nina in Love
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Der zweite Band handelt von Londons bester Freundin Nina Kleefeld. Sie hat im ersten Band bereits einige furiose Auftritte und ist das Gegenteil von London: laut, frech, witzig. Dachte ich. Ihre eigene ...

Der zweite Band handelt von Londons bester Freundin Nina Kleefeld. Sie hat im ersten Band bereits einige furiose Auftritte und ist das Gegenteil von London: laut, frech, witzig. Dachte ich. Ihre eigene Geschichte ist allerdings um einiges ruhiger als ich erwartet hatte. Nina ist nachdenklich, ruhelos und wirkt haltlos auf mich.
Auch in diesem Band unterhält mich die Autorin mit lustigem Wortwitz und einem charmanten Haustier. Auch allerlei andere kurios-witzige Kreaturen finden ihren Weg in Ninas Geschichte. Und dennoch wirkt ihr Leben viel trister, melancholischer auf mich. Diese gedrückte Stimmung nimmt einen sehr großen Raum im Buch ein. Ninas Suche nach sich selbst ist wohl das Hauptthema. Es geht um Selbstfindung, Selbstzweifel und allgemein den Sinn des Lebens und der Liebe.
Die Liebesgeschichte kommt nur am Rande vor, was ich sehr schade finde. Ich habe mich auf eine laute, fröhliche, wortgewandte und freche Protagonistin gefreut, die endlich ihr Gegenstück findet. Das Buch ist daher für Leser, die einen lustig-leichten Liebesroman erwarten, eher nicht geeignet.
Ninas quirlige Familie nimmt dem Buch aber ein bißchen die Schwere. Auch hier gibt es zwar eine traurige Vergangenheit, es finden jedoch gute Gespräche statt, und die Stimmung, wenn sich alle treffen, ist ausgelassen und erfrischend.
Ein toller Roman für alle, die sich Tiefgang in Büchern wünschen und sich gerne ausführlicher mit dem Seelenleben der Protagonisten beschäftigen.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Die eine kocht, die andere quasselt

Groß & Fett
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Jetzt mal ehrlich: das Cover lädt doch schon zum Lachen ein, oder? Und dann der Titel! Ich kannte keine der beiden, aber schon nach den ersten Seiten war mir klar: Das Buch kann gar nicht anders heißen ...

Jetzt mal ehrlich: das Cover lädt doch schon zum Lachen ein, oder? Und dann der Titel! Ich kannte keine der beiden, aber schon nach den ersten Seiten war mir klar: Das Buch kann gar nicht anders heißen als Groß&Fett! Fett ist nun mal ein Geschmacksträger und sollte nicht allzu sparsam eingesetzt werden. Genauso wie der Humor im Buch nicht sparsam eingesetzt wird.
Ich würde das vorliegende Buch nicht als reines, also klassisches Kochbuch bezeichnen. Es ist vielmehr eine witzige und lehrreiche Lektüre mit Kochrezepten.
Elena Uhlig sei Dank kann man sich beim Lesen kringeln vor Lachen. Und Maria Groß bringt uns so ganz nebenbei tolle und leckere Rezepte bei. Ich habe einige für die Rezension nachgekocht. Dabei ist mir aufgefallen, daß zum Teil Angaben zur Garzeit und genaue Mengenangaben fehlen. Mit ein bißchen Kocherfahrung ist das nicht weiter schlimm. Die weniger Erfahrenen können den Podcast nebenbei hören. Der Vorteil bei den Podcast-Rezepten ist, daß sie in 30 min fertig sind.
Ich finde, die Auswahl der Gerichte hätte noch etwas breiter gestreut sein können. Von insgesamt 6 Fischgerichten kommt die Lachsforelle allein viermal vor, dann noch einmal Fjordforelle und einmal Matjes. Scheint, als wäre die Lachsforelle der Lieblingsfisch der sympathischen Köchin.
Das Buch macht richtig gute Laune. Man muss sich nur mal die Fotos anschauen, und schon grinst man übers ganze Gesicht. Die Fotos der Gerichte sind ebenfalls sehr gelungen und wirken professionell.
Danke für dieses witzige Kochbuch, das Spaß in die Küche bringt und Lust aufs Kochen macht.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Überwinde Deine Komplexe und gewinne

Eigentlich bin ich eine Traumfrau
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Juli Sommer ist freie Journalistin und lebt eigentlich ein schönes Leben in der Traumstadt Hamburg. Sie geht regelmäßig mit ihren Freunden in das gemeinsame Lieblingsrestaurant Weinstein. Dort analysieren ...

Juli Sommer ist freie Journalistin und lebt eigentlich ein schönes Leben in der Traumstadt Hamburg. Sie geht regelmäßig mit ihren Freunden in das gemeinsame Lieblingsrestaurant Weinstein. Dort analysieren sie gemeinsam ihre Alltage, wie das Freunde eben so machen.
Juli ist allerdings nicht ganz zufrieden mit ihrem Leben, denn zum einen ist das Geld knapp und zum anderen fehlt ihr ein Mann.
Als sie in einer Buchhandlung die Ankündigung einer Lesung mit dem Thriller-Autor Rafael Bleibtreu entdeckt, beschließt sie, daß eben genau dieser Autor ihr Zukünftiger wird. Sie fantasiert sich die gemeinsame Zukunft haargenau zusammen. Leider ist es für eine 30-jährige gar nicht angemessen, so einen Plan durchziehen zu wollen und sich dabei auch noch jede Menge Tips aus Frauenzeitschriften zu holen. Und das ist auch schon mein Kritikpunkt am Buch. Juli agiert oft so naiv und präpubertär, so gar nicht ihrem Alter entsprechend, daß es mich manches Mal genervt hat. Letztendlich hat sie aber die Kurve gekriegt und mich dann wieder befriedet.
Ich mag ihre Freunde sehr gerne. Unterschiedliche, nette, normale Leute. Auch Noah, der Weinstein-Wirt hat mir gut gefallen. Ich hätte mir gewünscht, daß die Atmosphäre im Restaurant deshalb mehr Raum bekommt, nicht zuletzt weil der Titel darauf schließen lässt, daß das Restaurant einen wichtigeren Part in der Geschichte spielt.
Der Schreibstil der Autorin ist komplex: intelligent mit jeder Menge literarischer Stilmittel, wie sie in dem Genre eher unüblich sind: verschachtelte Sätze, Neologismen, Wortspiele, Ironie, Paradoxa und voller Philosophie. „erstaunliche Sanftmut einer Hysterikerin“, „gelassenes und auratisches Wesen von entwaffnender Aufrichtigkeit“, „serviler Schleimer“.
Aber die Figuren und der Verlauf der Geschichte sind nicht so komplex ausgearbeitet, wie man dabei annehmen könnte. So schafft sie den Spagat zwischen anspruchsvollem Schreibstil und leichter Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Snowbell ermittelt...

Pfote fürs Leben.
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Dieses herzallerliebste Buch ist aus der Sicht des ebenso süßen wie treuen und gewieften Katers Snowbell geschrieben. Sein Frauchen Nelly schenkt ihm ein schönes Zuhause mit gepflegtem Garten, reichlich ...

Dieses herzallerliebste Buch ist aus der Sicht des ebenso süßen wie treuen und gewieften Katers Snowbell geschrieben. Sein Frauchen Nelly schenkt ihm ein schönes Zuhause mit gepflegtem Garten, reichlich Futter und jeder Menge Streicheleinheiten. Als eines Tages der geheimnisvolle Biker Ben in das Nachbarhaus einzieht, gerät nicht nur Snowbells Alltag durcheinander.
Zusammen mit Ben und Nelly, aber auch einer hochnäsigen Katze aus der Nachbarschaft wird es nie langweilig.
Snowbell muss man einfach lieben. Er ist ein so kluger und sympathischer Kater! Seine Gedankengänge sind so herrlich erfrischend, daß ich das ganze Buch mit einem Schmunzeln gelesen habe. Man merkt richtiggehend, daß hier die Katzenerfahrung der Autorin hineinspielt.
Der Schreibstil hat mir teils gefallen, weil er witzig war, teils haben mich aber holprige Konversationen und alberne Aktionen gestört. Hier könnte man noch an einigen Sätzen feilen.
Auch das Ende kam mir zu plötzlich und war entschieden zu kurz.
Dafür ziehe ich einen Punkt ab.
Abgesehen davon hat mich das Buch prächtig unterhalten. Ich werde Snowbell und seine Freunde in angenehmer Erinnerung behalten.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Kein Reiseführer, aber eine Möglichkeit, einen umfangreichen Einblick in die kanadische Landschaft, das Klima, die Kulinarik und die Menschen zu erlangen.

Toronto
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In „Toronto“ hat der Autor Marc Degens seine Aufzeichnungen aus Toronto und Kanada verarbeitet. Anfangs irritierte mich der stichwortartige Schreibstil, weil ich mich an ein Notizbuch erinnert fühlte, ...

In „Toronto“ hat der Autor Marc Degens seine Aufzeichnungen aus Toronto und Kanada verarbeitet. Anfangs irritierte mich der stichwortartige Schreibstil, weil ich mich an ein Notizbuch erinnert fühlte, ich konnte mich im Verlauf aber gut einlesen.
Marc Degens nimmt den Leser nicht einfach nur mit nach Kanada, sondern in seine neue Wohnung, in Buchhandlungen, auf Konzerte, auf zahlreiche Lesungen, zum Essen, sprich, der Leser ist stets dabei. Seine Interessen liegen auf Verlagsprodukten und kulturellen Veranstaltungen.
Mehrmals unternimmt er mit seiner Ehefrau Kurzreisen durch Kanada, einmal auch eine mehrwöchige. Diese hat mir am besten gefallen. Ich konnte sie gut in Gedanken mitverfolgen. Er berichtet eindrücklich von faszinierenden Tierbegegnungen wie Stinktieren, Bibern, Waschbären, Walen und Rehen, aber auch von Marihuana-Plantagen bewachenden Schwarzbären. Er erwähnt mit einem Augenzwinkern einen Buchhändler, der seinen Laden wegen eines Paul Simon-Konzerts geschlossen hat und lustige koreanische Touristen mit Selfiesticks bei einer Bootstour. Er bezieht teils außergewöhnlichen Unterkünfte und entdeckt tolle Restaurants, Cafes und Kneipen.
Die Besonderheit der kanadischen Landschaft wird gut transportiert. Ich habe ein Gefühl für das Land, das Klima und die Menschen bekommen.
Der Autor webt immer wieder interessante Beobachtungen und bildliche Vergleiche in den Text ein und erzählt nette Anekdoten. Die eingeflochtenen Nachrichten zu aktuellen, meist politischen Themen, lassen das Buch lebendig wirken.
Allerdings habe ich mich bei der Lektüre nicht immer mitgenommen gefühlt. Oft erwähnt der Autor Personen, auf die er dann nicht näher eingeht. Immer wieder haben mir eingehendere Beschreibungen und Hintergrundinformationen gefehlt. Dabei wäre ich mit „Vic, ein Freund“ oder „Monika, eine befreundete Lyrikerin“ vollkommen zufrieden gewesen. So bleibt für mich offen, wer u.a. Patrick, Christine, Peter und Bridget sind. Dies ist aber mein einziger Kritikpunkt, weshalb ich bei der Bewertung einen Punkt abziehe.
„Toronto“ ist ein sehr buntes Buch, das dem Leser einen umfangreichen Einblick in die kanadische Landschaft, das Klima, die Kulinarik und die Menschen ermöglicht, ohne sich Reiseführer zu nennen. Es ist sehr persönlich geschrieben und ermöglicht auch Einblicke in das Privatleben des Autors.

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