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Veröffentlicht am 18.01.2021

Leider eine eher unausgegorene Mischung, die den Leser hier erwartet. Für einen klassischen Regency zu modern und unkonventionell geraten und als Historical Romance zu nüchtern

Arden Hall – Vermächtnis der Liebe
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England, Anfang des 19.Jahrhunderts:

Der kleine Rob, Sohn einer Näherin, der leider das Pech hatte unehelich geboren zu werden, wird mit knapp sechs Jahren, an einen adligen Gutsbesitzer weitergereicht, ...

England, Anfang des 19.Jahrhunderts:

Der kleine Rob, Sohn einer Näherin, der leider das Pech hatte unehelich geboren zu werden, wird mit knapp sechs Jahren, an einen adligen Gutsbesitzer weitergereicht, der dem Jungen die Stellung eines Stallburschen anbietet. Nur zwei Jahre später, ist Rob ganz allein auf der Welt. Doch sein Arbeitgeber hält an ihm fest und da der Junge nicht auf den Kopf gefallen ist, macht er sich im Laufe der Jahre und wird zu einer geschätzten Arbeitskraft. Er wächst zu einem attraktiven Burschen heran, der schließlich der Tochter des Gutsbesitzers ins Auge fällt. Lady Sarah und Rob fühlen gleich eine starke Verbindung und beginnen eine heimliche Affäre miteinander. Für beide ist es jedoch mehr als das, doch ihnen ist ganz klar, dass sie niemals heiraten können.

Als Sarahs Vater von der geheimen Liebesbeziehung erfährt, ist er außer sich. Er bestraft Rob hart, doch auch danach treffen sich die Liebenden weiter. Als eines Tages ein Bekannter von Lady Sarahs Bruder, George, der Earl of Arden, die Familie besucht, ist dieser sehr angetan von der schönen Schwester seines Freundes. Und obwohl er von Sarahs und Robs Verhältnis weiß, macht er Sarah dennoch einen Heiratsantrag. Denn auch George hat ein Geheimnis und er glaubt ganz fest daran, dass Sarah der einzige mögliche Ausweg für sein Dilemma sein könnte…

„Arden Hall- Vermächtnis der Liebe“, ist der erste Roman einer momentan dreibändigen Familiensaga, der Autorin Julia Schreiber. Bislang hatte ich noch nichts von ihr gelesen, doch als Fan von historischen Liebesromanen und Regencyromances, war mir diese Neuerscheinung schon einige Zeit vorher ins Auge gestochen und als ich im vergangenen Dezember das Glück hatte, besagten ersten Teil bei einer Adventsverlosung zu gewinnen, freute ich mich daher sehr.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, drückt sich der Zeitepoche gemäß aus und auch die Story liest sich flüssig. Dazu fand ich die Dialoge zwischen dem Earl of Arden und seinem Lebensgefährten Billy sehr amüsant, trocken und spitzfindig geraten, so dass ich beim Lesen besagter Romanpassagen sehr viel Spaß hatte.
Leider gibt es aber auch einige Schwächen, die dieser Roman meiner Meinung nach aufweist, die eine bessere Bewertung verhindert haben.
Zum einen wäre da die Ausgangssituation an sich. Würde dieser Roman später spielen, wären manche Handlungsstränge glaubwürdiger geraten. Ich bin ehrlich, einerseits finde ich es wunderbar, dass die Autorin in ihrem Roman eine Möglichkeit gefunden hat, ein unstandesgemäßes Paar ihre Liebe ausleben lassen zu können, weil es eben da auch noch ein anderes, homosexuelles Paar gibt, das seine Liebe ebenfalls geheim halten muss.
Aber dieses brisante Geheimnis; also diese unkonventionelle Wohngemeinschaft vor Dienern und Bekannten geheim halten zu können, wäre einfach in damaligen Zeiten nicht möglich gewesen. Und dass Lady Sarah das Geheimnis ihres Gemahls so freimütig mit anderen Personen teilt, mutete für mich- bedenkt man die schlimme Strafe die Homosexuelle leider damals zu erwarten hatten, völlig unglaubwürdig an.
Dass Lady Sarahs Eltern ebenfalls alles so freimütig „schlucken“, weil sie ihre Tochter so sehr lieben, passte ebenfalls so gar nicht. Es scheint so, als hätte es sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, ein modernes, politisch korrektes Märchen in historischem Anstrich schreiben zu wollen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden- im Gegenteil! Doch ich finde einfach, dass man hinsichtlich historischer Fakten einfach ein wenig mehr bei der Wahrheit hätte bleiben müssen.

Auch andere Probleme, mit denen die Familie und deren Freunde konfrontiert werden, lösen sich fast unproblematisch in Wohlgefallen auf und so baut sich eigentlich zu keinem Zeitpunkt ein Spannungsmoment auf. Dazu wirken sämtliche Akteure, abgesehen vom Earl und seinem Billy, recht blass. Ihnen fehlt die nötige Tiefe, damit man mit ihnen mitleiden kann und so plätschert dieser Roman leider völlig belanglos vor sich hin. Ich fand das so schade, denn die Autorin kann durchaus gut schreiben, bedenkt man die spritzigen Dialoge oder den flüssigen Erzählstil. Ich glaube es wäre besser gewesen, hätte die Autorin sich vorher bewusst gemacht, was sie eigentlich schreiben möchte. Entweder einen klassisch anmutenden Regencyroman, der ein leichtes Sittengemälde darstellen soll oder aber einen historischen Liebesroman, der aber dann auch mit überzeugenden Liebesgeschichten hätte punkten müssen. Das Sprichwort „Nicht Fisch, noch Fleisch“, trifft es eigentlich ganz gut.
Dass die Autorin dazu so vieles gestrafft erzählt, gerade wenn es um die Liebesgeschichten geht, ist ein weiteres Manko.

Kurz gefasst: Leider eine eher unausgegorene Mischung, die den Leser hier erwartet. Für einen klassischen Regency zu modern und unkonventionell geraten und als Historical Romance zu nüchtern.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Weihnachtlicher Selbstfindungsroman, der Inspiration bieten will. Leider ist er zum Teil, zu gefällig und oberflächlich geraten

Das Weihnachtswunder von Hope Street
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Ein Jahr zuvor:

Die attraktive Ruth Ryans lebt in Irland und hat nach außen hin alles, wovon andere nur träumen. Einen aufregenden, spannenden Job, wegen dem sie viel in der Öffentlichkeit steht und beliebt ...

Ein Jahr zuvor:

Die attraktive Ruth Ryans lebt in Irland und hat nach außen hin alles, wovon andere nur träumen. Einen aufregenden, spannenden Job, wegen dem sie viel in der Öffentlichkeit steht und beliebt ist und eine sympathische Familie. Doch die äußere Fassade trügt. Ruths Dad befindet sich in einer Art Dämmerzustand, bekommt nur noch sehr selten mit, wenn sie ihn im Pflegeheim besucht und zudem fühlt sie sich in dem wunderschönen aber großen Elternhaus sehr einsam. Ruths Mutter verließ die vierköpfige Familie schon, als Ruth und ihre Schwester noch im Teenageralter waren und kehrte nie zurück und Ruth, die keinen Lebensgefährten hat, fällt, als ihr Dad plötzlich stirbt, in ein tiefes, seelisches Loch.

Gegenwart:

Noch immer hat sich Ruth nicht vom Tod ihres Vaters erholt. Sie weiß nichts mit sich anzufangen und ergeht sich in ihrer Traurigkeit. Erst dem Keller Michael, der in dem Cafe arbeitet das Ruth oft besucht weil sie mit der Besitzerin befreundet ist, gelingt es, sie aus ihrer lähmenden Lethargie zu reißen. Allerdings machen seine Worte Ruth auch sehr wütend. Erst als sie erfährt, dass es sich bei ihm um den Stadtstreicher handelt, dem sie ein Jahr zuvor Geld zusteckte, bevor sie von der Todesnachricht ihres Dads erfuhr, wird sie nachdenklich.
Da sie eine Kolumne für Lebensfragen betreibt, schreiben ihr tagtäglich viele verzweifelte Menschen. Ein paar davon wählt sie nun sorgfältig aus, denn sie plant, diesen unbekannten, einsamen Menschen ein unvergessliches Weihnachtsfest in ihrem Hause zu bereiten. Und Michael, bei dem ihr Herz schneller klopft, soll ihr bei der Zubereitung des Festessens helfen. Aber auch Michael hat eine traurige Vorgeschichte und schleppt seelische Altlasten mit sich herum…

Auf der Suche nach passender, stimmungsvoller Weihnachtslektüre, die ganz ohne Kitschfaktor auskommt, stieß ich irgendwann auch auf „Das Weihnachtswunder von Hope Street“. Zugegeben, ein wenig verliebte ich mich vorab in das wunderschöne, glitzernde Romancover und erhoffte mir eine schöne weihnachtliche Geschichte mit viel Herz und Romantik.
Nun, nach dem Lesen, bin ich zwiegespalten bei meiner Bewertung. Sicherlich, die Ausgangssituation, überhaupt die Story an sich, ist gut durchdacht. Ebenfalls gut hat mir an dem Roman gefallen, dass er, vor allem, menschliche Werte in den Fokus stellt. Der Roman erinnert stark an christliche Romances, was an sich ja zunächst einmal nichts Schlechtes ist, im Gegenteil! Doch ich fand einfach, dass die Autorin zuviel wollte und sich teilweise ein wenig verzettelt hat. Zunächst einmal stellt sie alle Akteure und ihren familiären/persönlichen Hintergrund vor. Zwar beschreibt sie deren Situationen verständlich, doch waren mir die, jeweils, knapp zwei, drei Seiten viel zu kurz geraten um sich richtig in die Akteure hineindenken zu können.
Kommen wir zu Ruth.
Ruths leidet, nach wie vor, sehr unter dem frühen Fortgang ihrer Mutter und dem Tod ihres Vaters. Sie fühlt sich einsam und allein, weigert sich jedoch, der Bitten um Aussprache seitens der Mutter, nachzugeben. Und ich fand, dass passte so gar nicht zur weiblichen Hauptfigur. Denn die, die anderen so lebenskluge Ratschläge gibt, weigert sich einfach rundherum, ihre Mutter zumindest einmal anzuhören? Ruth lernt, durch andere Menschen, auch Michael, schließlich dazu, doch fand ich ihr Verhalten und ihre Vorverurteilungen Michael gegenüber schwierig.
Ruth wirkte leider alles andere als sympathisch auf mich. Auch Michael konnte mich auf gefühlsmäßiger Ebene so gar nicht erreichen. Dass er Ruth den Kopf zurechtrückt, okay, aber im Laufe des Romans betet er dann entweder nur noch sinnige Lebensweisheiten herunter oder aber, er singt Loblieder auf Ruth, die ja so wahnsinnig verständnisvoll ist, viel Herz besitzt, anderen so gut zuhören kann, etc. Lediglich als beide sich über Michaels Problem austauschen, gewinnt die Story ein wenig an Farbe, doch löst sich alles dann wieder dermaßen schnell in Wohlgefallen auf, dass ich enttäuscht zurück blieb. Die Liebesgeschichte zwischen beiden konnte mich ebenfalls nicht berühren, denn auch diese wird kurz und knapp behandelt, so dass nicht viel Zeit für Romantik bleibt.

Dabei fand ich die Idee des Romans, wunderbar und inspirierend. Und zugegebenermaßen gelingt es Emma Heatherington durchaus, Stimmungen und die Verzweiflung und Einsamkeit ihrer Figuren greifbar zu machen. Und in Ansätzen, regt der Roman auch zum Nachdenken an. Doch ich fand einfach, dass es, zu wenig, leise Untertöne in dieser Geschichte gab. Stattdessen wird die gute Botschaft, buchstäblich, vor die Stirn der Leserschaft gemeißelt. Die Story größtenteils, plätschert dazu belanglos vor sich hin. Es ist kein schlechter Roman, aber auch keiner, der die Seele des Lesers, ganz und gar, gefangen nehmen kann.

Kurz gefasst: Weihnachtlicher Selbstfindungsroman, der Inspiration bieten will. Leider ist er zum Teil, zu gefällig und oberflächlich geraten.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Viel Licht, aber auch viel Schatten- Leider nur ein mäßiger, erster Teil der neuen New Adult Reihe

An Ocean Between Us
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Ausgerechnet an dem Tag als Avery Cole unterwegs ist zu ihrem neuen College hat sie einen schweren Autounfall, als sie einem entgegenkommenden Wagen ausweichen will. Averys Wagen kracht frontal gegen einen ...

Ausgerechnet an dem Tag als Avery Cole unterwegs ist zu ihrem neuen College hat sie einen schweren Autounfall, als sie einem entgegenkommenden Wagen ausweichen will. Averys Wagen kracht frontal gegen einen Baum, der eigentliche Unfallverursacher flieht vom Tatort. Nur weil Avery während der Fahrt mit ihrer Freundin Lizzy telefoniert hatte, konnte diese schnelle Hilfe anfordern. Dennoch trägt Avery schwere Rückenverletzungen davon, die ihre großen Träume von einer Ballettkarriere zerplatzen lassen.
Avery fällt nach dem Unfall in ein tiefes Loch. Zwar kann sie laufen, doch plagen sie starke Rückenschmerzen.
Sie beschließt schließlich, auf die gleiche Uni wie Lizzy zu gehen, damit sie zumindest Gesellschaft hat. Außerdem will sie ihre Rückenmuskulatur stärken und von nun an regelmäßig Schwimmen gehen.

Als sich Averys neuer Trainer ausgerechnet als derjenige entpuppt, der ihr zuvor im Unterricht eine unbedachte Äußerung an den Kopf geworfen hat, die sie nicht nur verärgert sondern auch verletzt hat, ist ihr erster Impuls, die Schwimmhalle gleich wieder zu verlassen. Doch der arrogante wirkende Starschwimmer des LaGuardia Community College, Theo Jamison, scheint seine unbedachte Äußerung zu bereuen. Er hält Avery zurück und ermöglicht ihr es sogar, vor dem Unterricht regelmäßig Schwimmstunden nehmen zu können, da Theo ebenfalls jeden Morgen vor Ort ist um für Olympia zu trainieren.
Beide stellen schließlich fest, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind. Doch soll Avery sich tatsächlich mit Theo einlassen, der einen ziemlich schlechten Ruf genießt, was Frauen angeht?

Ich mag bei Büchern ein tolles, fetziges Coverlayout, schließlich isst das Auge auch mit. Und aus diesem Grunde, fiel mir Nina Bilinszkis erster Teil ihrer neuen „Between us“ New Adult Reihe im Buchladen ins Auge. Neugierig geworden auf die Story entschied ich mich schließlich für den Roman der Autorin, die, laut eigener Angabe im Klappentext, ebenfalls aus dem Ruhrgebiet stammt. Und zunächst ließ sich „An Ocean between us“ auch gut an. Nina Bilinszki hat einen eingängigen Schreibstil und die Fähigkeit, ihren Romanfiguren lebhafte Dialoge auf den Leib zu schreiben. Außerdem fand ich die Ausgangssituation sehr spannend. Doch schon nach dem ersten Zusammentreffen zwischen Romanheldin und Romanheld, entwickelte ich, zu meinem Bedauern, eine ziemlich Abneigung Theo gegenüber. Und obwohl er im Laufe des Romans durchaus auch mal gute Momente hat, entpuppt er sich, wenn es darauf ankommt, jedes Mal wieder als egoistische Person, die man leider nicht wirklich mögen kann. Dass er, was eine gewisse Sache angeht, zögert sich Avery anzuvertrauen mag man vielleicht noch okay finden, doch dass er, spätestens nachdem sie sich mehrfach getroffen haben immer noch schweigt, ist nicht akzeptabel. Besonders, wenn man seine Beweggründe erfährt, die durchweg egoistisch motiviert sind. Und sämtliche Bemühungen seinerseits, das Problem zwischen ihm und Avery auszuräumen, muten schal an, da er es noch nicht einmal am Ende gebacken bekommt, über seinen Schatten zu springen, (den einzig richtigen Schritt zu tun).
Ich fand das so schade und ärgerlich zugleich. Aber auch sonst fehlte mir das gewisse Etwas zwischen dem Heldenpaar. Das was zwischen ihnen steht, macht eigentlich eine Beziehung zwischen ihnen unmöglich. Leider kann ich hier nicht mehr ins Detail gehen, sonst müsste ich spoilern.

Klasse fand ich dagegen die Nebenfiguren die hier eingeführt werden, wie etwa Averys beste Freundin oder Theos Freund, welche im zweiten Teil „A Fire Between Us“, eine eigene Geschichte bekommen. Und obwohl ich Averys und Theos Liebesgeschichte so enttäuschend und vorhersehbar erzählt fand (was das Problem des Heldenpaars angeht) würde ich der Autorin und ihrer New Adult Reihe gerne noch eine zweite Chance geben, denn ich mochte Lizzy und Kayson sehr in diesem ersten Teil und bin gespannt auf ihre Story. Und die Idee Lizzy in den Fokus einer frisch gegründeten Frauenband zu stellen, gefällt mir ebenfalls.

Die Autorin kann durchaus schreiben, doch leider sticht der erste Teil ihrer Reihe nicht wirklich aus der breiten Masse an New Adults auf dem Buchmarkt heraus und der schwierige Romanheld ist dann auch noch eine Sache für sich. Apropos Liebesszenen! An sich, sind diese ansprechend geschrieben, doch über lieblose Bezeichnungen wie „Knubbel“, möchte ich beim Lesen nicht stoßen.
Dennoch möchte ich, aufgrund des guten Schreibstils nicht weniger als drei von fünf Punkten für diesen Roman vergeben.

Kurz gefasst: Viel Licht, aber auch viel Schatten- Leider nur ein mäßiger, erster Teil der neuen New Adult Reihe von Nina Bilinszki.

Between Us Reihe:

1. Teil: An Ocean between us
2. Teil: A Fire Between us

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren. ;-)

Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)
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Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ...

Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ihr die lieben Verwandten, wegen „Conora“, wie sie das neuartige Virus nennt, Hausquarantäne verordnen. Denn eine Renate Bergmann, hat nicht nur die schweren Nachkriegsjahre mitgemacht, sie wusste schon vor akuter Hefe- und Toilettenpapierknappheit, wie wichtig es ist, immer ausreichend Vorräte im Haus zu haben. Und an ihrem Wissen lässt sie auch uns Leser teilhaben, in diesem, knapp 80 Seiten kurzen Büchlein. Seien es schnelle Rezepte, mit Lebensmitteln, die man immer im Hause hat oder gute Ratschläge, hinsichtlich des Verhaltens in Corona-Zeiten. Renate hat stets den Durchblick.

Die Anthologie liest sich flüssig und ist humorvoll geschrieben, doch es gibt einige „aber“. Zum einen werden halt sehr viele Dinge im Umgang mit Corona erwähnt, wie Maskentragen etc., die zwar wichtig sind, aber die man bereits rückwärts herunterbeten kann. Witzige Anekdoten aus Renates Familien und Bekanntenkreis geraten deswegen leider zu sehr ins Hintertreffen und dem Leser für diese achtzig Seiten kurze Anthologie eine gebundene Ausgabe aufs Auge zu drücken, damit man geschlagene 8 Euro für das Buch verlangen kann, fand ich schon leicht unverschämt. Sicher, die Vorgängerbände dieser Reihe, die übrigens im Rowohlt Verlag erschienen, während dieser Band nun bei Ullstein herausgegeben wurde, sind nicht gerade dicke Schmöker, doch diesmal war ich auf ganzer Linie enttäuscht von diesem schlechten Preis/Leistungsverhältnis, denn man muss ja, streng genommen, auch noch die aufgeführten Rezepte und Listen seitenzahlenmäßig abziehen. Die Idee, schnelles Geld zu machen, mit der Thematik Corona Pandemie, mag ja nachvollziehbar sein. Doch bitte nicht auf Kosten der gewohnten Schreibqualität, finde ich. Was würde Renate sagen, wenn sie einem solchen überteuerten Büchlein aufgesessen wäre? Nicht aufregen, einen Korn trinken; aber den gleichen Fehler niemals wieder machen, schätze ich.

Kurz gefasst: Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.

Beat it up
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Summer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf ...

Summer Price hat das Talent fürs Musizieren bereits in die Wiege gelegt bekommen. Auch ihre Eltern sind berühmte Musiker im klassischen Bereich, während Summers Zwillingsbruder Xander, das schwarze Schaf der Familie, sich als DJ einen Namen gemacht hat. Summers Talent bringt neben einem absoluten Gehör leider auch eine Hypersensibilität mit, die sich auf laute Geräusche erstreckt und der jungen Frau ein normales Leben mit Parties und lauter Musik beinahe unmöglich macht.

Summers bester Freund seit Kindestagen, Ethan, unterstützt sie in allen Belangen, doch als er durchblicken lässt, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie empfindet, begreift sie, dass es Zeit für sie beide wird, etwas Abstand zu gewinnen. Xanders Bitte, ihm beim Schreiben eines neuen Songs zu helfen, den er seinem Publikum beim „Beat It Up“ Festival vorstellen will, kommt also gerade zur rechten Zeit. Einem Event, das landesweit bekannt ist und an dem zahlreiche Star-DJ’s teilnehmen und das an mehreren Orten stattfinden soll. Xander lädt Summer dazu ein, mit auf Tour zu gehen. Doch Summer zögert, denn laute Musik fürchtet sie sehr.

Zumindest macht sie sich auf den Weg zu ihrem Bruder um ihm bei dem Song zu helfen. Im Flieger lernt sie einen mürrischen Kerl kennen, der neben ihr sitzt und der sich wenig später, bei der Ankunft als Xanders Erzfeind und Musikerkollege Gabriel Blazon entpuppt. Auch Gabriel ist, wie Xander, ein berühmter DJ, der bereits einige Charterfolge feiern konnte, aber vor allem beliebt bei den Mädels, die ihn schon liebten, als er noch Mitglied einer Boyband war. Gabriel und Xander sind sich spinnefeind und selbst wenn Summer nicht weiß, wieso sich Xander und Gabriel nicht mögen, fühlt sie sich dennoch von Gabriels Attraktivität und seiner Stimme angezogen. Doch sein Frauenverschleiß stößt sie ab und so fliegen schon bald auch die sprichwörtlichen Fetzen zwischen Summer und Gabriel…

Zwar bin ich mittlerweile etwas zu alt für Young oder New Adult Romances, doch kann der ein oder andere Roman aus diesem Genre dennoch mein Interesse wecken. Etwa, wenn die Story im Musikbusiness spielt, das ich spannend finde, wenn es nicht nur als oberflächliche Staffage dient.
Das ist im ersten Teil von Stella Tacks „Beat It Up“ Reihe keineswegs der Fall. Ich mochte es, dass die Autorin Songtexte eingebaut hat aber vor allem, wie intensiv sie beschreiben konnte, was in ihrer Romanheldin Summer vor sich geht, wenn sie musiziert oder komponiert.
Und auch Summers Versuche, sich ihrer Hypersensibilität zu entledigen, waren nachvollziehbar, wenn ich auch fand, dass ihr einmal zu oft die schützenden Ohrstöpsel aus den Ohren fielen und einen Zusammenbruch zur Folge hatten. Jemand der so stark unter lauten Geräuschen leidet, wird sicherlich zweimal überlegen, ob sein Ohrenschutz perfekt sitzt, bevor er sich in die Menge stellt.
Stella Tacks Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und die Dialoge ihrer Protagonisten wirken lebensecht. So weit zum Positiven.
Leider hatte ich ein großes Problem mit den Haupt- und Nebenfiguren. Ich weiß, wir haben es hier mit sehr, sehr jungen Menschen zu tun, doch deren Unreife war so manches Mal kaum für mich zu ertragen. Etwa die Jungs, die scheinbar nur Parties, Alkohol und Sex im Kopf haben und deren pubertär wirkendes Gehabe mich schnell ermüdet hat, da es ihnen ansonsten an charakterlichem Tiefgang zu mangeln schien, Gabriels „Grabschigkeit“, immer wenn er sich in Summers Nähe befand und ein „Nein“ nicht akzeptieren wollte, hat mich dagegen abgestoßen (von seinen ewigen, nervigen sexuellen Anspielungen mal abgesehen), genauso fand ich es furchtbar, wie Xander seine Schwester ausnutzt. Und ihr stets gutgelaunte Freund mit asiatischen Wurzeln, der homosexuelle „Tokyo“, scheint auch nur in die Geschichte geschrieben zu sein, um sich munter durch die Gegend zu schlafen.

Selbst die Mädels kommen nicht wirklich besser weg, bzw. wirken auch nicht sympathischer, so leid es mir für die Autorin auch tun mag. Während Summers Unentschlossenheit und ihr Hang sich immer wieder in dumme Situationen hineinzumanövrieren, mich unglaublich genervt haben, genauso wie ihre Streitgespräche mit Gabriel, fand ich den Vorschlag von Payton, wie man Summers Problem (ihre Hypersensibilität) lösen konnte- nämlich mit Alkohol und Ohrenstöpseln, einfach nur dumm.
Ich wollte den Roman, mit dem wunderschönen Cover, so sehr mögen, doch mich konnte er leider nicht packen. Aber womöglich werden das jüngere Leser als ich, völlig anders sehen. „Beat It Up“, ist eindeutig ein Roman, der lediglich die Alterszielgruppe zwischen 15-25 Jahren ansprechen dürfte.

Kurz gefasst: Eine New Adult Romance, die im Musikbusiness angesiedelt wurde, aber nur die altersmäßige Zielgruppe ansprechen dürfte.

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