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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2017

blass, unrund und vom Verlag falsch beworben

Die Tür
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Eigentlich habe ich die Bücher von Richard Laymon immer gerne gelesen und habe mich von dem Autor entweder schocken oder gruseln lassen. Bei "Die Tür" hat mich allerdings nur eine Sache gegruselt und das ...

Eigentlich habe ich die Bücher von Richard Laymon immer gerne gelesen und habe mich von dem Autor entweder schocken oder gruseln lassen. Bei "Die Tür" hat mich allerdings nur eine Sache gegruselt und das ist die Gestaltung des Buches.

"Die Tür" wird hierbei mit 256 Seiten beworben, allerdings ist die Geschichte gerade einmal 128 Seiten lang und endet meiner Meinung nach viel zu abrupt mit viel zu vielen offenen Fragen. Man muss zwar sagen, dass die Geschichte im Todesjahr des Autors geschrieben und somit vielleicht nicht final bearbeitet wurde, allerdings muss man sich die große Frage stellen, wieso "Die Tür" überhaupt veröffentlicht wurde.

Die Figuren wirken so, als wären sie nicht vollständig ausgearbeitet und bleiben somit blass, die Handlung selbst strotzt nur so vor Logikfehlern und wirkt ebenfalls so, als hätte der Autor nicht mehr die Zeit gefunden, um das Werk vollständig zu bearbeiten. Da kann man dem Mann absolut keinen Vorwurf machen, sondern vielmehr den Menschen, die sich um eine Veröffentlichung bemüht haben, denn so werden andere, die Laymon bislang noch nicht, bzw. zum erstem Mal gelesen haben, möglicherweise abgeschreckt sein.

Auf den restlichen knapp 125 Seiten befindet sich die Kurzgeschichte "Die Wildnis", wieso die allerdings im Vorfeld nirgendwo erwähnt wurde, ist mehr als fraglich. Man kann zwar sagen "Hey, freu dich doch, so hast du zwei Geschichten auf einmal.", aber was bringt mir das, wenn ich im Vorfeld etwas ganz anderes erwartet habe, nämlich "Die Tür", die eigentlich die Fortsetzung von "Der Keller" sein sollte? Hier hat Heyne Hardcore ganz klar versagt, denn es wurde einfach etwas vollkommen anderes versprochen.

Gut, man muss sagen, dass zwischen "Der Keller" und "Die Tür" inhaltlich knapp zwanzig Jahre dazwischenliegen, dennoch frage ich mich, wieso absolut rein gar nicht auf die Geschichte von "Der Keller" eingegangen wird und auch die Figuren wissen zum Großteil angeblich gar nicht, was damals geschehen ist, was "Die Tür" somit für mich sehr unglaubwürdig macht. Wäre die Geschichte logischer gewesen und hätte sie insgesamt runder gewirkt, hätte ich möglicherweise über die Kürze hinwegsehen können. So frage ich mich allerdings, wieso das Buch überhaupt veröffentlicht wurde.

So gerne ich den Heyne Verlag und Richard Laymon auch mag, aber das war leider überhaupt nichts und ich hätte mir gewünscht, wenn man wenigstens im Vorfeld angemerkt hätte, um was es sich bei diesem Buch wirklich handelt.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Belanglos und unrund

Kiss Online
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Ich muss gestehen, dass ich bei "Kiss Online" von Anfang an etwas skeptisch war, da ich nicht unbedingt ein großer Fan von Vlogs bin, da ich mich bei der Art von Selbstdarstellung oftmals fremdschäme. ...

Ich muss gestehen, dass ich bei "Kiss Online" von Anfang an etwas skeptisch war, da ich nicht unbedingt ein großer Fan von Vlogs bin, da ich mich bei der Art von Selbstdarstellung oftmals fremdschäme. Dementsprechend niedrig waren hierbei auch meine Erwartungen und das war auch gut so, denn leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen.

Der Schreibstil ist an sich ganz nett und sorgt dafür, dass sich die Geschichte leicht und flüssig lesen lässt. Die Dialoge sind mir zwar grundsätzlich zu aufgesetzt und auch die Figuren konnte mich nicht gänzlich überzeugen, allerdings kann man der Autorin nicht vorwerfen, sich keine Mühe gegeben zu haben. Vielmehr führt sie den Leser sehr gut an das Thema Vlogging heran, erklärt genau, was es damit auf sich hat und auch welche Möglichkeiten man dadurch erhalten kann. Problem ist jedoch, dass mir das alles viel zu gewollt und aufgesetzt war und ich somit mit dem Thema nicht warm wurde.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Juniper, Lenny und Jasper betreiben seit einiger Zeit einen gut laufenden Vlog, bei denen sie sich gegenseitig und ihren Mitschülern Streiche spielen, dazu gibt es einmal pro Woche ein Video, bei dem ihre Fans ihnen live Fragen und Aufgaben stellen dürfen. Da viele ihrer Fans Juniper gerne mit einem der Jungs zusammen sehen möchten, fordern sie Juniper und Jasper auf, sich zu küssen. Für Juniper ist dies zunächst nicht die beste Idee, allerdings lässt sie sich letztendlich doch darauf ein und schon ist die sogenannte "Kiss Cam" auf ihrem Vlog geboren. Dass dabei auch Gefühle in den Vordergrund rücken können, wurde vorher nicht bedacht...

Ich hätte die Geschichte trotz Skepsis wirklich gern gemocht, da mir hier viele Ideen an sich gut gefallen haben. Problem ist jedoch die Umsetzung, denn diese war mir oftmals viel zu oberflächlich, sodass ich mich weder großartig in die Figuren hineinversetzen, noch den großen Hype um ihren Vlog verstehen konnte. Vielleicht bin ich auch einfach schon zu alt für die Geschichte.

Das Cover ist dagegen hübsch anzusehen und passt hervorragend zur Geschichte, sodass es da nichts zu bemängeln gibt. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die sich interessant liest, sodass ich "Kiss Online" trotz einiger Skepsis eine Chance geben wollte.

Kurz gesagt: Wer auf Vlogs steht und dabei auch kein Problem mit überdimensionaler Selbstdarstellung hat, der wird mit "Kiss Online" sicherlich seinen Spaß haben. Wer jedoch allgemein skeptisch bei der Thematik ist, der sollte eher nicht zu den Buch greifen. Ich bin für meinen Teil enttäuscht und kann von daher keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Zwiegespalten

Aus, Amen, Ende?
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Ein Priester, der sein Amt nach fast dreißig Jahren niederlegt und in ein Kloster zieht? Dies fand ich interessant und wollte unbedingt mehr über die Hintergründe und Beweggründe von Thomas Frings erfahren. ...

Ein Priester, der sein Amt nach fast dreißig Jahren niederlegt und in ein Kloster zieht? Dies fand ich interessant und wollte unbedingt mehr über die Hintergründe und Beweggründe von Thomas Frings erfahren. Hier habe ich mir eine selbstkritische, aber auch authentische Biographie gewünscht, allerdings wurde ich dann doch eher enttäuscht.

Einerseits sind seine Ansichten relativ interessant und teilweise auch gar nicht so verkehrt, Problem ist jedoch, dass diese oftmals auf eine sehr selbstgefällige Art übermittelt werden, sodass es mir mehr als schwer fiel, den Autor sympathisch zu finden. Gleichzeitig trieft das Buch nur so vor Hilflosigkeit und Selbstmitleid, sodass ich mich bei dem doch sehr dünnen Buch oftmals gefragt habe, was mir der Autor überhaupt sagen möchte, da er sich mit seinen Aussagen auch häufig im Kreis dreht.

Ich bin von daher mehr als zwiegespalten und würde das Buch eher nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Leider sehr anspruchslos

Hallo Leben, hörst du mich?
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Auf "Hallo Leben, hörst du mich?" bin ich gestoßen, weil das Buch laut Verlag besonders Leser von John Green ansprechen soll. Da ich ein großer Fan von John Green bin, hatte ich deshalb enorm hohe Erwartungen ...

Auf "Hallo Leben, hörst du mich?" bin ich gestoßen, weil das Buch laut Verlag besonders Leser von John Green ansprechen soll. Da ich ein großer Fan von John Green bin, hatte ich deshalb enorm hohe Erwartungen an die Geschichte und muss sagen, dass ich letztendlich doch enttäuscht wurde.

Zwar ist die Geschichte an sich nicht schlecht, mir allerdings viel zu einfach gehalten. Laut Verlag ist das Buch für Leser ab 12 Jahren geeignet, hier hatte ich jedoch vermehrt das Gefühl, als wäre es eher ein Kinder- statt ein Jugendbuch, denn der Autor besitzt einen sehr einfach gehaltenen Schreibstil, der doch insgesamt sehr anspruchslos ist. Die Geschichte liest sich zwar an sich leicht und flüssig, aber dennoch habe ich mir hier auch aufgrund der Thematik mehr Anspruch gewünscht.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Der 11-jährige Alex ist oftmals sehr allein, da seine Mutter krank ist und sich nicht um ihn kümmern kann. Dabei kommt ihm die Idee, dass er seinen iPod ins Weltall schießen möchte, um Aliens die Erde zu erklären. Zusammen mit seinem Hund Carl begibt er sich auf eine Reise, um an einer Convention teilzunehmen, bei denen Menschen zusammentreffen, die ebenfalls großes Interesse an dem Weltall haben. Dass er dabei auf die verschiedensten Menschen trifft und die ein oder andere Freundschaft schließt, bleibt dabei auch nicht aus.

An sich ist die Grundidee des Autors nicht schlecht, allerdings konnte mich die Umsetzung nur wenig begeistern, da mir oftmals der Anspruch und die Tiefe gefehlt hat, die das Buch bitter nötig gehabt hätte. Alex wirkt mit seinen elf Jahren oftmals sehr unreif und ich hatte stellenweise das Gefühl, als wäre er deutlich jünger, was die Geschichte für mich unglaubwürdig machte. Selbiges gilt leider auch für alle anderen Figuren, die für mich bis zum Schluss unnahbar blieben.

Das Cover ist dagegen wunderschön und hat mich direkt angesprochen, sodass ich neugierig wurde und mehr erfahren wollte. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die sehr gelungen ist und aus der man das Beste herausgeholt hat. Sehr schade, dass das Buch letztendlich nicht mithalten konnte.

Kurz gesagt: "Hallo Leben, hörst du mich?" hätte so gut sein können, allerdings hat mir der oftmals viel zu anspruchslose Schreibstil und die unnahbar, stellenweise unreifen Figuren, die Geschichte kaputt gemacht, sodass ich leider nicht begeistert bin und somit auch keine Leseempfehlung aussprechen kann.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Nicht mein Fall

The Cage - Entführt
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Auf "Entführt" den ersten Band der "The Cage"-Trilogie, war ich schon sehr gespannt, weil das Buch bereits sehr viele positive Bewertungen bekommen hat. Leider wurde ich dann doch ein wenig enttäuscht, ...

Auf "Entführt" den ersten Band der "The Cage"-Trilogie, war ich schon sehr gespannt, weil das Buch bereits sehr viele positive Bewertungen bekommen hat. Leider wurde ich dann doch ein wenig enttäuscht, denn leider konnte mich das Buch nie so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte.

Dies liegt zum Teil an dem Schreibstil, mit dem ich leider meine Probleme hatte, denn es hat für meinen Geschmack viel zu lange gedauert, bis ich überhaupt in die Geschichte hinein gekommen bin, sodass ich eigentlich schon aufgeben wollte, es dann aber doch durchgezogen habe. Man kann der Autorin zwar nicht vorwerfen, dass sie hier nicht ein interessantes Setting geschaffen hat, allerdings empfand ich die Figuren oftmals als sehr anstrengend und unsympathisch, sodass mir immer wieder der Lesespaß genommen wurde.

Hier ist mir besonders Cora negativ aufgefallen. Diese erwacht urplötzlich in der Wüste, ohne zu wissen, wie sie dorthin gekommen ist. Gleiches gilt auch für Luky, Nok, Leon und Rolf, die ebenfalls vollkommen auf sich gestellt sind. Obwohl sie vollkommen unterschiedlich sind und nur sehr wenig miteinander gemeinsam haben, müssen sie nun irgendwie miteinander klar kommen, um zu überleben. Obwohl dies auf den ersten Blick doch sehr spannend klingt, bietet die Geschichte jedoch nur sehr wenig Spannung, da bereits viel zu schnell aufgeklärt wird, wieso sie an diesem Ort gelangen und was dort von ihnen erwartet wird. Hätte man dies nicht bereits so früh aufgeklärt, hätte ich möglicherweise deutlich mehr Spaß und Interesse an der Geschichte gehabt.

Das Cover ist dagegen hübsch anzusehen und hat mich direkt angesprochen. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die sich spannend und interessant liest. Schade, dass der Inhalt letztendlich nicht überzeugen konnte.

Kurz gesagt: Obwohl "Entführt" an sich ein vielversprechender Auftakt der "The Cage"-Trilogie ist, habe ich hier deutlich mehr erwartet, sodass ich aufgrund von anstrengenden Figuren und einem doch eher gewöhnungsbedürftigen Schreibstil doch recht enttäuscht bin. Somit ist es auch mehr als fraglich, ob ich die Folgebände lesen werde.