Cover-Bild Das Leben nach Boo
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 08.02.2017
  • ISBN: 9783895614965
Neil Smith

Das Leben nach Boo

Brigitte Walitzek (Übersetzer)

Ein Buch - elf Cover!

Oliver »Boo« Dalrymple ist dreizehn Jahre alt, hochbegabt, wenig beliebt und vor allem tot. Gerade noch hat er an seinem Schulspind gestanden, in das Periodensystem vertieft, da findet er sich im Wiedergeburtsraum eines seltsamen Jenseits wieder. Dort begrüßt ihn Thelma, ein schwarzes Mädchen, das in den sechziger Jahren gelyncht wurde, und erklärt ihm, was es damit auf sich hat: In einer von Mauern umgebenen Stadt leben ausschließlich verstorbene amerikanische Jugendliche seines Alters. Quicklebendig verbringen sie ihre Zeit wie auf einem großen Schulhof, sausen auf Fahrrädern umher und werden von einem hippiehaften Gott namens Zig mit allem versorgt, was Dreizehnjährige zum Leben brauchen.
Boo hat gerade begonnen, sich an das Nachleben zu gewöhnen, als sein ehemaliger Klassenkamerad Johnny in der Stadt auftaucht und ein überraschendes neues Licht auf seine Vergangenheit wirft. Auf der Suche nach der brutalen Wahrheit wird ihre gerade erst geschlossene Freundschaft ernsthaft auf die Probe gestellt.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2017

Unbeschreiblich

0

zum Inhalt: In „Das Leben nach Boo“ geht es wie der Titel schon andeutet um Boo. Boo ist eine Schüler, 13 Jahre alt und Amerikaner. Eines Tages steht er vor seinem Spint und stirbt plötzlich. Nun fragt ...

zum Inhalt: In „Das Leben nach Boo“ geht es wie der Titel schon andeutet um Boo. Boo ist eine Schüler, 13 Jahre alt und Amerikaner. Eines Tages steht er vor seinem Spint und stirbt plötzlich. Nun fragt man sich natürlich: Der Tod des Protagonisten auf der ersten Seite? Was soll den da noch passieren? Aber der Schwerpunkt des Buches liegt nicht auf dem Leben von Boo sondern auf seinem Nachleben und dieses hält so manche Überraschung bereit. Denn nach seinem Tod kommt Boo in den Himmel, dort erkennt er sehr bald, dass es nicht einen großen Himmel gibt sonder viele kleinere. Er ist hierbei im Himmel für dreizehnjährige Amerikaner gelandet.

Story: Man kann die Story nicht weiter beschreiben und ich will auch wirklich nicht mehr erwarten. Man soll sich am besten einfach darauf einlassen und ich war einfach nur Begeistert.

Protagonist: Boo ist einfach nur sympathisch mehr kann man dazu sagen und auch die Freunde die er im Himmel kennen lernt sind auch alle toll.

Schreibstil: Die Geschichte hat mir nicht nur Aufgrund der tollen Grundidee überzeugt sondern auch aufgrund der Perspektive. Der Leser versetzt sich in die Lage von Boos Eltern, denen dieser ein Buch über das Leben im Himmel schreibt. Diese art des schreibst’s hat so eine wunderbar lockere Kindliche art und es ist einfach wunderbar zu lesen.

Aufmachung: Das Buch ist einfach nur wunderschön gestaltet. In diesem Fall liegt die Schönheit wirklich im Minimalismus. Aber nicht nur von außen macht dieses Buch etwas her, den auch innen ist es echt schön gestaltet. Jedes Kapitel ist der Reihenfolge nach mit einem Element überschrieben. Dies schaut natürlich toll aus aber es hat auch einen Sinn bzw. bezieht sich auf das Buch. Kurz vor seinem Tod zählt der Naturwissenschaftsbegeisterte Boo nämlich alle bis zum Element 106 auf … der Nummer seines Spints.

Fazit: Begeisterung… mehr kann ich dazu nicht sagen. Lest es selbst und lasst euch überraschen!

Veröffentlicht am 28.02.2017

Das Leben nach Boo

0


Inhalt:
Oliver ist 13 Jahre alt und wird aufgrund seiner hellen durchscheinenden Haut und seinem eigenbrötlerischen Verhaltens "Boo" als Anspielung auf einen Geist genannt und schwestens gemobbt. Boo ...


Inhalt:
Oliver ist 13 Jahre alt und wird aufgrund seiner hellen durchscheinenden Haut und seinem eigenbrötlerischen Verhaltens "Boo" als Anspielung auf einen Geist genannt und schwestens gemobbt. Boo ist zwar hochintelligent, aber menschlich sehr unbeholfen. Als diesen plötzlich in der Schule zusammenbricht und stirbt, findet er sich im amerikanischen Himmel für 13-Jährige wieder und findet dort nicht nur sich selbst, sondern auch die Wahrheit.


Schreibstil:
Die Geschichte wird von Boo in Form eines Briefes an seine zurückgelassenen Eltern erzählt. Diesen will er die Geschichte seines Nachlebens erzählen und lässt den Leser somit an seinen Erlebnissen und Gedanken teilhaben.


Das Buch ist in Kapitels aufgeteilt, die alle unter dem Zeichen eines Elements des Periodensystem stehen - dies als Anlehung an Olivers Hochbegabung! Weiter finden sich viele Anspielungen auch Kunst, Literatur, Musik und Zeitgeschichte, welche alle in einem umfangreichen Glossar nachzulesen sind.


Die Sprache ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Auch hat der Autor den Umgangston und die Überlegungen von Teenagern gut eingefangen. Die Art der Erzählung hat mich extrem gefesselt und es sind einige wohldurchdachte Wendungen und Irrungen verarbeitet.


Fazit:
Ich war mir anfangs nicht sicher, ob dies eine Geschichte ist, die mich packt! Nachdem ich aber die Skepsis hinsichtlich des amerikanischen 13-Jährigen-Himmel abgelegt habe, hat mich dieses Buch total verzaubert. Ich kann nur jedem raten sich nicht von der etwas eigenartig anmutenden Kurzzusammenfassung abschrecken zu lassen!


Der Roman ist exzellent durchdacht und komponiert. Die Personen sind ausgereift und ernst zu nehmen und die Handlung an sich ist einfach was ganz Neues und wahnsinnig fesselnd. Dieses Buch ist schon im jungen Jahr eines meiner absoluten Topbücher 2017!


PS: Überhaupt finde ich die Idee mit den verschiedenen Schutzumschlägen einfach nur cool und eine lustige Marketingidee - ich habe much für das gelbe Exemplar entschieden!

Veröffentlicht am 08.06.2017

Tolle Botschaft in einem interessanten Setting

0

Boo ist ein besonderer Junge, mit seinen 13 Jahren interessiert er sich mehr für die Wissenschaft als für soziale Beziehungen, er ist hochbegabt und tot. Mit 13 Jahren landet Boo im Jenseits, in einer ...

Boo ist ein besonderer Junge, mit seinen 13 Jahren interessiert er sich mehr für die Wissenschaft als für soziale Beziehungen, er ist hochbegabt und tot. Mit 13 Jahren landet Boo im Jenseits, in einer Stadt in der alle 13-jährigen Amerikaner landen die sterben, niemand sonst. Boo muss sich an ein neues leben gewöhnen, auch daran Freunde zu finden, denn Thelmas Job ist es, ihn beim eingewöhnen zu helfen und sie denkt gar nicht daran ihn in Ruhe zu lassen. Als dann noch ein Junge aus Boos Schule, ebenfalls in die Stadt kommt, kommt auf einmal Action ins Jenseits, denn Johnny behauptet, dass er und Boo umgebracht wurden sind und das ihr Mörder ebenfalls im Jenseits gelandet sein müsste - die Suche nach Gunboy beginnt...


Gestaltung:
Das Cover ist sehr schlicht, es fällt aufgrund der großen Lettern durchaus auf, aber das besondere ist eigentlich, dass dieses Buch in vielen verschiedenen Farben erhältlich ist, von pink, zu blau, zu weiß. Jeder kann sich sein liebstes Cover aussuchen, das finde ich schon ziemlich witzig und auch toll. :)


Meinung:
Auf das Leben nach Boo habe ich mich tierisch gefreut gehabt, allein die Idee klang in meinen Ohren so außergewöhnlich und besonders und ich hatte die Hoffnung, evtl auch mal wieder ein etwas tiefgründigeres Buch vor mir zu haben, in dem es um mehr geht als nur pure Unterhaltung. :)

Letztendlich waren meine Erwartungen in der Hinsicht etwas zu hoch gegriffen, was nicht heißt, dass es nicht durchaus Tiefgang besitzt, er hat sich mir nur etwas anders gezeigt als gewünscht, aber letztendlich war das vollkommen okay und für die Geschichte wahrscheinlich auch gut so.

Zusammen mit Oliver aka Boo landen wir in diesem "Jenseits" das erst einmal völlig anders ist als Religionen oder vielleicht auch man selbst einen glauben lassen wollen. Die Idee, dass nur alle toten im gleichen Alter und aus dem gleichen Land zusammen in einem Jenseits landen und dort 50 Jahre weiterleben "müssen" bevor sie (wahrscheinlich) für immer tot sind, fand ich eigentlich ganz witzig und vom Denkansatz auch interessant.
Während des Lesens hab ich das allerdings auch häufiger mal vergessen und die Charaktere nahmen in meinem Kopf eine wesentlich ältere Gestalt an, was einfach daran liegt, dass diejenige die schon länger tot sind, zwar immer noch 13 sind und so aussehen, aber vom Kopf her eben nicht mehr.
Es hat also durchaus einen erwachsenen Ton und auch Boo bringt da eher weniger kindliches hinein, weil er einfach ein sehr rationaler Mensch ist, der von Natur aus schon eher erwachsen daherkommt.

Dennoch mochte ich Boo sehr gerne, das Buch ist aus seiner Sicht geschrieben, denn er schreibt seinen Eltern seine Geschichte auf und genau die lesen wir, er wendet sich auch häufig an seine Eltern und manchmal merkt man dann doch, dass er eben noch ein Kind ist. Die Liebe zu seinen Eltern ist sehr groß und wenn er zu ihnen spricht wirkt er beinahe verletzlich, das waren für mich die Momente in denen sich bei mir die Verbindung zu Boo aufgebaut hat, die dann immer weiter gewachsen ist. Es hat mir Freude bereitet Boo zu begleiten und auch seinen eigensinnigen Charakter habe ich schnell lieb gewonnen. Tiefgang zeigt sich hier in mehreren Erlebnissen aus dem vergangenen Leben in denen man dann auch immer wieder vergleiche zwischen seinem Leben als lebender und als verstorbenen ziehen kann, was für mich sehr interessant war. Das sind halt die Momente in denen man merkt, dass er nicht nur verloren hat sondern auch gewonnen.

Aber nicht nur Boo hat Eindruck bei mir hinterlassen, auch seine Freunde dort konnten mich überzeugen. Sei es die fürsorgliche Thelma die einfach ein Gespür dafür zu haben scheint, wie sie mit Boo umgehen muss und an ihn rankommt und auch nicht allzu schnell locker lässt. Die kleinwüchsige Esther, Feministin und unglaublich charakterstark, sie sagt wenn ihr etwas missfällt und das mit ziemlich deutlichen Worten - ich glaube fast sie war mein Liebling. ;)

Und Johnny, Johnny war für mich nicht direkt ein Sympathieträger, dazu bringt er zu viel "wirres" mit sich, aber er ist interessant und die Story die sich um ihn und Boo bildet ist für mich auch wirklich noch spannend geworden. Die beiden teilen ein Schicksal gehen aber völlig unterschiedlich damit um, während Boo recht locker bleibt, merkt man, dass Johnny viel mehr unter seinem Tod leidet und sich schwer tut sich im Jenseits zu integrieren. Er ist auch der Charakter, der nach Gunboy sucht und nach Rache giert. Man kann ihn durchaus verstehen und es wirkt vor allem irgendwie auch authentisch, denn das ist durchaus ein Szenario in dem man ausflippen darf. Aber es wurde für mich dadurch dennoch schwer ihn direkt zu mögen.

Die Suche nach Gunboy erweist sich als nicht so einfach und hier kommt die wahre Besonderheit des Buches für mich zu Tage, ich will nicht allzu sehr darauf eingehen, denn ich möchte auf keinen Fall spoilern. Aber mit der Suche, zeigt dieses Buch worum es hier wirklich gehen soll und hier liegt dann auch die Tiefgründigkeit vergraben, die man Stück für Stück freimacht und sich auch immer mal wieder neu zeigt, denn das Buch führt einem nicht sofort auf die richtige Spur, es weiß durchaus mit Überraschungen zu triumphieren und man sollte sich davor hüten, zu schnell zu urteilen. ;)
Denn in diesem Buch geht es letztendlich nicht um die Schuld, sondern um Vergebung, Freundschaft, Liebe und den Mut zu Leben..

Der Schreibstil passte meiner Meinung nach ziemlich gut zu Boo, er bleibt meistens recht emotionslos, er wird nicht wütend wenn er die grausamen Szenarien beschreibt o.Ä. es ist aber keinesfalls trocken oder langatmig, er legt nur keinen Wert auf schnörkeligen Worten etc. nur manchmal, wenn er direkt zu seinen Eltern spricht, ändert sich auch der Ton seiner gewählten Worte und man spürt etwas. Das fand ich insgesamt wirklich schön, weil man dadurch einfach merkt, wie viel ihm seine Eltern bedeuten und wie wichtig es ihm auch insgeheim ist, dass sie all das was er erzählt auch lesen könnten.


Fazit:
Es ist eine besondere Geschichte, für die man seinen eigenen Glauben evtl. mal über Bord werfen muss. Mir hat es wirklich gut gefallen, die Ideen und Aufbau sind toll, die Charakteren gehen einem nahe und wachsen ans Herz und die Botschaft des Buches ist klar und bietet Stoff zum nachdenken - insgesamt also eine ganz tolle Mischung. :)

Veröffentlicht am 05.01.2018

Ich male mir die (Nach)Welt, wie sie mir gefällt

0



TochterAlice

vor 6 Monaten
(10)

Ja, Boo hat auch etwas Pippi-Langstrumpf-artiges. Boo ist dreizehn, er ist anders als alle anderen Kindern, er hat seinen eigenen Willen, er muss ohne seine Eltern auskommen ...



TochterAlice

vor 6 Monaten
(10)

Ja, Boo hat auch etwas Pippi-Langstrumpf-artiges. Boo ist dreizehn, er ist anders als alle anderen Kindern, er hat seinen eigenen Willen, er muss ohne seine Eltern auskommen - vor allem jedoch (und das unterscheidet ihn definitiv von Pippi): er ist tot. Und als Verstorbener landet er in einer Welt, die von Dreizehnjährigen beherrscht wird und nicht nur das: sie sind die einzigen Bewohner. In diesem speziellen Universum landen nämlich nur Amerikaner, die in genau diesem Alter gestorben sind und bleiben dort fünfzig Jahre bis zu ihrem Wiedertod.

Für Boo eine ganz neue Form des Zusammenlebens, hatte er doch bisher kaum was mit Gleichaltrigen zu tun, galt er doch in seinem irdischen Leben als Sonderling. Umso mehr genießt er das Dasein als Teil einer Viererclique, zu der vor allem ein alter Bekannter gehört: Johnny, den er nämlich schon zu Lebzeiten kannte und der kurz nach ihm gestorben ist. Und zwar mit derselben Todesursache wie er selbst. Boo wird erst jetzt klar, was das für eine ist und die ist ziemlich schockierend.

Und nicht nur die, sondern auch die entsprechenden Zusammenhänge. Ganz schön heftig, denn er sieht sowohl Johnny als auch sich selbst in einem neuen Licht und mehr noch: die ganze Stadt der Dreizehnjährigen muss sich umorientieren.

Es geht um Freundschaft, um Werte, um Wandel und um vieles mehr. Eine interessante Idee, die mich jedoch verwirrt hat und mich auch nicht bis ins Mark traf. Es ist eine interessante Geschichte für Jugendliche, aber eine von vielen und mich hat sie nicht sonderlich berührt, dazu empfand ich sie als viel zu konstruiert.

Ja, der Autor Neil Smith hat tatsächlich eine Nachwelt nach eigenem Gusto geschaffen, die mir aber viel zu weit hergeholt ist! Ein Buch, das zwar sehr originell ist, das ich persönlich eher nicht weiterempfehle. Zu verwirrend und irritierend ist es aus meiner Sicht.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Das Periodensystem des Jenseits

0

„Wären wir beide schon dort Freunde gewesen, hätte Johnny sich vielleicht nicht die Pulsadern aufgeschnitten, und ich hätte vielleicht nicht Onkel Seymours Revolver gestohlen. Wir hätten uns in Amerika ...

„Wären wir beide schon dort Freunde gewesen, hätte Johnny sich vielleicht nicht die Pulsadern aufgeschnitten, und ich hätte vielleicht nicht Onkel Seymours Revolver gestohlen. Wir hätten uns in Amerika so helfen können, wie wir uns im herrlichen Jenseits halfen.“

Inhalt

Oliver Dalrymple, der wegen seiner Blässe und seines geisterhaften Wesens von allen nur „Boo“ gerufen wird, ist in seiner Schule ein absoluter Außenseiter. Seine Mitschüler hänseln und drangsalieren ihn, wo sie nur können und der Junge mit dem Loch im Herzen, zieht sich immer mehr in sein Schneckenhaus zurück. Hochintelligent aber einsam verbringt er seine Schultage mit wissenschaftlichen Projekten und dem Auswendiglernen des Periodensystems der Elemente. Eines Tages jedoch erwacht er im Himmel der 13-Jährigen Amerikaner und erfährt, dass er dort nun für weitere 50 Jahre sein Alter halten wird, bevor er wirklich stirbt. Als kurz nach seiner Ankunft ein ehemaliger Mitschüler im Himmel aufkreuzt, erfährt er, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist, sondern ermordet wurde, von einem Täter, den die beiden Jungen fortan „Gunboy“ nennen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ihrem Mörder und hoffen ihn, in ihrem Jenseits anzutreffen. Doch bald schon stellt sich heraus, dass es nur zwei Opfer gab und einer davon war der Mörder. Für Boo jedoch wird es nebensächlich Rache zu üben und Gerechtigkeit zu erlangen. Er möchte einzig die Freundschaft mit Johnny bewahren, eine Kameradschaft, die er sich zu Lebzeiten immer wünschte und nie bekam. Doch sein neuer Freund wird zum „Wiedertod“ verurteilt und kann nicht mehr lange im Himmel bleiben, es sei denn sie finden ein Portal zur Diesseitigen Welt …

Meinung

Auf diesen innovativen, andersartigen Roman war ich sehr gespannt, weil er ausgesprochen gute Kritiken bekommen hat und als ein gelungener Debütroman ins Auge fiel. Die Geschichte selbst klingt auch wirklich toll und interessant, denn der Mix aus Jugendroman und phantastischer Geschichte, die im Jenseits spielt, weckte mein Interesse ungemein. Tatsächlich hat mir der Beginn des Buches auch sehr gut gefallen, weil allein die Idee einer Welt nach unserem Tod, selbst so wie sie der Autor beschreibt einen großen Reiz auf mich hat. Zu schön wäre doch die Vorstellung, dass es so etwas tatsächlich geben könnte …

Trotzdem ist es Neil Smith nicht gelungen, mich so richtig in den Bann der Geschichte zu ziehen. Einige Textstellen haben ungewöhnliche Längen, während andere mir viel zu kurz erschienen. Auch die Suche nach dem potenziellen Mörder konnte mich nicht überzeugen und mich hat die Erzählung teilweise sogar gelangweilt. Der Autor setzt den Fokus ganz zielstrebig auf die persönliche Entwicklung des Hauptprotagonisten, dem es im Jenseits tatsächlich gelingt, sein Leben in den Griff zu bekommen, der endlich all das erreicht, was er sich im Diesseits bereits wünschte. Eine gewisse Trauer schleicht sich aber auch dazwischen. Trauer darüber, die Chancen verpasst zu haben, Trauer darüber sich nicht verabschieden zu können und nun für weitere 50 Jahre in einer Welt zu leben, in der es normalerweise nur begrenztes Entwicklungspotential gibt.

Der Schreibstil ist jugendlich frisch und gut zu lesen, die gewählte Erzählperspektive in der Ich-Form bringt dem Leser einen gewissen Mehrwert, denn so kann man die Empfindungen von Boo besser teilen und seine Ansichten verstehen. Boo wird mit fortschreitender Lektüre zu einem immer liebenswerteren Menschen, den man von Herzen endlich mal etwas Glück und Erfolg wünscht.

Fazit

Ich vergebe 3 Lesesterne für diesen warmherzigen Roman mit sehr alternativer, erfrischender Handlung, der mich zwar nicht ganz begeistern konnte, aber sicherlich eine lesenswerte Geschichte erzählt. Meine Erwartungshaltung war wohl schlicht eine andere, die sich hier nicht ganz erfüllen ließ, weil mir der emotionale Bezug gefehlt hat. Ich habe mich weder köstlich amüsiert, was für eine humorvolle Variante gesprochen hätte, noch konnte ich Tränen vergießen, was ich mir vielleicht sogar gewünscht hätte. Das Buch und ich sprechen wohl einfach nicht die gleiche Sprache. Die Variante, einen Roman im Jenseits spielen zu lassen fand ich trotzdem top und sehr ansprechend – gern würde ich die Thematik weiterverfolgen und auch der Autor wäre noch ein zweites Buch wert.