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Veröffentlicht am 30.05.2021

Alle lieben Nora!

Underworld Chronicles - Verflucht
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Nora hat eine besondere Gabe, denn sie kann bei Berührung Gedanken lesen und auch Gegenständen kann sie ihre Geheimnisse entlocken. Von gefährlichen Unterweltlern hält sie sich aber fern - bis sie in einer ...

Nora hat eine besondere Gabe, denn sie kann bei Berührung Gedanken lesen und auch Gegenständen kann sie ihre Geheimnisse entlocken. Von gefährlichen Unterweltlern hält sie sich aber fern - bis sie in einer Reihe von Entführungsfällen verdächtigt wird und eine ganze Menge Unterweltler kennenlernt. Manche von ihnen sind so gefährlich, wie sie es sich immer ausgemalt hat, so wie Vampirmeister Henry, der große Pläne mit ihr hat. Manche jedoch sind sogar sehr sympathisch, wie der einsame Troll Terrance, den Nora eigentlich sofort ins Herz schließt. Vorurteile gegenüber Unterweltlern legt sie schon schnell ab.

Besonders am Anfang tat mir Nora eher leid, weil sie trotz ihrer magischen Gabe bisher kein besonders entspanntes Leben hatte. Furchtbare Pflegefamilien, aufdringliche Männer, Traumata und die darauffolgende PTBS. Jetzt will sie sich einfach von Ärger fernhalten, was ihr aber nicht wirklich gelingt. Zwar ist Angst ihr ständiger Begleiter, aber Nora hat auch eine ziemlich spitze Zunge, die sich durch ein bisschen Gefahr nicht aufhalten lässt. Sie steht für sich selbst ein und beschützt auch gerne ihre Freunde, von denen sie bisher nicht so viele hat.

In diesem Buch gibt es mehr männliche Charaktere als weibliche, was ich auch vor allem dadurch bemerkt habe, dass alle von Nora besessen sind. Es ist ja schon oft so, dass Protagonisten in Büchern besonders attraktiv und anziehend sind und viele Bewunderer haben, aber bei Nora geht das noch einen Schritt weiter. Ich war schon ein bisschen besänftigt durch die Tatsache, dass Nora selbst das als Fluch bezeichnet und merkt, dass das Ganze eine magische Ursache haben muss, aber auf Dauer hat es mich schon genervt. Dazu sind diese teils verliebten und teils besorgniserregend besessenen Männer ja auch alle so unglaublich attraktiv. Manche von ihnen möchten Nora bedingungslos helfen und für sie da sein, andere wollen sie für sich haben, was es auch kostet. So liest man schon immer wieder ähnliche Szenen, aber die gefährlichen männlichen Wesen bringen natürlich auch, zusätzlich zu den Ermittlungsarbeiten wegen der Entführungen, Spannung ein.

Ich kam in anderen Büchern von Kelly Oram, die unter dem Pseudonym Jackie May zusammen mit ihrem Ehemann Josh Oram schreibt, nicht immer so mit dem Schreibstil zurecht, aber hier hat er mich weniger gestört als sonst. Der Fokus liegt auf dem Fantasy-Abenteuer und all den Männern, die Nora zu Füßen liegen, sodass die Handlung vorangetrieben wird und es weniger Platz für dramatische Gefühlsausbrüche gibt, aber ein paar unangenehme und unrealistisch wirkende Gespräche und Situationen gab es trotzdem.

Fazit
"Underworld Chronicles - Verflucht" hat mir schon so gut gefallen wie erwartet. Durch die Entführungsfälle und die gefährlichen Unterweltler-Männer war Noras Abenteuer schon sehr spannend, aber mich hat auf Dauer genervt, wie verzaubert alle männlichen Wesen von Nora sind.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Sympathische Protagonisten und eine spannende, unterhaltsame und auch berührende Liebesgeschichte!

Park Avenue Player
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Elodie möchte ihren aktuellen Job nicht mehr machen müssen, sie will endlich nach vorne blicken. Da sie gut mit Kindern umgehen kann, bewirbt sie sich für einen Job als Nanny, doch noch vor dem Vorstellungsgespräch ...

Elodie möchte ihren aktuellen Job nicht mehr machen müssen, sie will endlich nach vorne blicken. Da sie gut mit Kindern umgehen kann, bewirbt sie sich für einen Job als Nanny, doch noch vor dem Vorstellungsgespräch geht einiges schief: Sie hat einen kleinen Autounfall mit ihrem zukünftigen Chef.

Elodie ist zwar oft etwas frech, aber das kommt von ihrem starken Selbstbewusstsein und daher, dass sie an den schlechten Erfahrungen in ihrer Vergangenheit gewachsen ist. Ich mochte an ihr auch besonders, dass sie so vielschichtig ist. Ihr Umgang mit Hailey ist einfach fantastisch, sie ist liebevoll und findet da so oft die richtigen Worte. Auch Hollis gegenüber ist sie warm, aber bei ihm geizt sie dann auch nicht mit sexuellen Anspielungen. Hollis hingegen ist ein Workaholic, der nun die Verantwortung für seine Nichte trägt und sich dabei viel Mühe gibt, auch wenn er komplett überfordert ist.

Sowohl Hollis als auch Elodie wurden in der Vergangenheit schon verletzt und haben daher Angst, sich wieder auf jemanden einzulassen. Sie sind so gegensätzlich und das macht sie wirklich unglaublich unterhaltsam. Da Hollis eher steif ist, liebt Elodie es, ihn zu necken, trotzdem sind beide sehr vorsichtig. Das hat die Liebesgeschichte schon etwas in die Länge gezogen, aber es hat auch zu den Charakteren und ihrer Situation gepasst.

Hollis' elfjährige Nichte Hailey mochte ich auch sehr gerne. Sie ist schon etwas frühreif und sagt auch alles, was sie gerade denkt. Daher ist sie Elodie ähnlich und Hollis weiß oft nicht, wie er mit ihr umgehen soll. Manchmal fand ich sie schon etwas anstrengend, aber man muss sie auch einfach gern haben, auch weil sie so viel mehr Farbe in die sowieso schon bunte Beziehung von Hollis und Elodie.

Die Geschichte hatte noch ein paar unerwartete Wendungen, die mir gefallen haben, aber ich fand es auch ein klein bisschen zu dramatisch. Ansonsten mag ich den Schreibstil sehr, es ist eine fantastische Mischung aus Humor, Gefühl und Erotik. Nur bei letzterem war ich nicht immer begeistert, an einer Stelle ging es mir schon etwas zu weit, dafür war es danach aber wieder sehr witzig ...

Fazit
In "Park Avenue Player" konnte mich besonders Elodie überzeugen, aber ich mochte auch ihre Liebesgeschichte mit Hollis und auch Hailey habe ich ins Herz geschlossen. Ich habe viel gelacht, mitgefiebert und auch oft feuchte Augen bekommen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Spannende Romantasy mit einem ungleichen Paar

Game of Gold
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Die Hexenjäger, die "Chasseure", jagen Hexen und verbrennen sie auf dem Scheiterhaufen. Natürlich möchte Lou nicht so enden und verhält sich unauffällig - so gut ihr das als Diebin möglich ist. Ihre selbstbewusste, ...

Die Hexenjäger, die "Chasseure", jagen Hexen und verbrennen sie auf dem Scheiterhaufen. Natürlich möchte Lou nicht so enden und verhält sich unauffällig - so gut ihr das als Diebin möglich ist. Ihre selbstbewusste, freche Art hilft ihr auch nicht wirklich dabei. Dann wird sie beim Raub eines magisches Rings entdeckt und in die Ehe gezwungen - ausgerechnet mit einem Hexenjäger.

Nach einem spannenden Einstieg in die Geschichte hätte ich eigentlich etwas mehr fantastische Handlung erwartet, aber die Geschichte konzentriert sich mehr auf die Liebesgeschichte zwischen Lou und Reid. Sie werden verheiratet und haben aus ganz unterschiedlichen Gründen etwas gegen diese Ehe. Lou muss selbstverständlich verbergen, dass sie eine Hexe ist und gleichzeitig ist sie ihrem Feind so nah und erfährt mehr über deren Welt und Ansichten. Reid wollte überhaupt nicht heiraten, zum einen ist er seinem Job als "Chasseur" verschrieben, außerdem gibt es bereits eine andere Frau in seinem Leben. Dazu ist Lou auch so vorlaut und hat ganz andere Vorstellungen von Geschlechterrollen und Gerechtigkeit, sodass sie wirklich gar nicht in sein Leben passt und nicht nur sich selbst, sondern auch ihn ständig in Schwierigkeiten bringt.

Lou und Reid sind wirklich sehr unterschiedliche Charaktere, die fast nie einer Meinung sind und daher ständig streiten, aber gerade das macht beim Lesen so viel Spaß! Ihre Beziehung und ihr Gezanke macht einen großen Teil des Buches aus, was ich zwar ein bisschen schade fand, aber da die beiden so ein unterhaltsames Paar sind und sowohl einzeln als auch zusammen überzeugen können, hat mich das auch nicht so sehr gestört. Lous Erfahrungen bei den Chasseuren sowie Reids Schwierigkeiten mit seiner rebellischen Ehefrau sind schon spannend genug, aber es kommt noch einiges an Magie, Gefahr, Intrigen und Geheimnissen dazu. Die Art der Magie fand ich wirklich interessant und ich freue mich auch darauf, mehr von dieser Welt zu sehen.

Fazit
Bei "Game of Gold" hat mir besonders die Beziehung der ungleichen Protagonisten Lou und Reid gefallen. Die beiden sind unterhaltsam und schon ihre Unterschiede bringen viel Spannung in die Geschichte. Auch die magische Welt hat mir gut gefallen und ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer!

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Ein Multiversum mit viel Potenzial - spannend und unterhaltsam!

MAGIC: The Gathering - Die Kinder des Namenlosen
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Tacenda ist tagsüber blind, doch dafür kann sie mit einem Lied die Ungeheuer vertreiben, die ihr Dorf terrorisieren. Aber ihre Gabe versagt plötzlich und sie verliert alles - und der Herr des Herrenhauses, ...

Tacenda ist tagsüber blind, doch dafür kann sie mit einem Lied die Ungeheuer vertreiben, die ihr Dorf terrorisieren. Aber ihre Gabe versagt plötzlich und sie verliert alles - und der Herr des Herrenhauses, Davriel Cane, scheint dafür verantwortlich. Als sie ihre Familie rächen will, muss sie feststellen, dass die Sache viel komplizierter ist, als es scheint.

Obwohl Tacenda ein unfassbar traumatisches Erlebnis hatte, bleibt sie ziemlich gefasst, auch wenn sie verwirrt ist. Sie lebt zwar in dieser magischen Welt, aber auch für sie ist das meiste unbekannt, also begleitet sie mit ihrer Unwissenheit den Leser dadurch.

Am besten gefiel mir wohl Davriel Cane, der faule und mächtige Fürst, der dieser Sache auf den Grund gehen will, um seinen Namen wieder reinzuwaschen. Er nimmt seine Pflichten nicht ernst, macht gerne Nickerchen und trickst Dämonen aus. Seine desinteressierte, beiläufige Art ist einfach zu amüsant, um ihn nicht zu mögen.

Mit dem Kartenspiel "Magic: The Gathering" habe ich eigentlich nichts zu tun, ich hatte bis zu diesem Buch nicht einmal davon gehört, aber bei Brandon Sanderson kann ich nicht widerstehen, also war ich doch neugierig auf diese Geschichte. Ich habe dann doch fünf Minuten recherchiert, um mehr über dieses Multiversum zu erfahren und fühlte mich dann bereit.

Das Buch hat weniger als dreihundert Seiten, also haben wir eine riesige Welt, aber nur eine kleine Bühne. Man merkt da schon häufiger, dass es viel tiefer geht und man nur an der Oberfläche kratzt. Viele Zusammenhänge sind nicht sofort offensichtlich, aber ich konnte den Beschreibungen trotzdem sehr gut folgen. Es ist eine Menge los, daher bleibt es eigentlich durchgehend spannend. Das Multiversum würde ich schon gerne weiter erkunden, auch wenn andere Bücher dann leider nicht mehr von Brandon Sanderson sind.

Fazit
Die Geschichte um Tacenda, Davriel, Dämonen und Engel war spannend und unterhaltsam. Darum hat mir "Die Kinder des Namenlosen" gut gefallen, auch wenn es eine ziemlich große Welt für ein ziemlich kleines Buch war.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Anstrengende Charaktere mit widersprüchlichen Handlungen

All Saints High - Die Prinzessin
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Mit Daria beginnt die neue Reihe um die Kinder der "Sinners of Saint"-Protagonisten. Obwohl es um die nächste Generation geht, muss man die Vorgänger nicht unbedingt kennen. In einer Leserunde kamen auch ...

Mit Daria beginnt die neue Reihe um die Kinder der "Sinners of Saint"-Protagonisten. Obwohl es um die nächste Generation geht, muss man die Vorgänger nicht unbedingt kennen. In einer Leserunde kamen auch die Leser ohne Vorkenntnisse sehr gut zurecht.

Daria ist die Tochter von Melody und Jamie Followhill, die man schon aus "Rough Love" kennen könnte. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter ist alles andere als gut und da ich Melody schon kannte, hat mir das schon das Herz zerrissen. Daria will Anerkennung und Liebe, aber sie ist nie gut genug und wird auch furchtbar eifersüchtig, als Melody anderen Mädchen - vor allem Sylvia Scully - mehr Aufmerksamkeit schenkt. Deswegen zerstört sie auch Sylvias Leben, weil sie es nicht erträgt, dass diese alles bekommt, was Daria sich eigentlich wünscht.

Daria ist ganz gut im Austeilen von Gemeinheiten, was hauptsächlich dem Selbstschutz dient. Bevor es wehtun kann, dass ihre Mutter sie vernachlässigt, distanziert sie sich lieber. Sie sehnt sich nach Penn, aber auch in dieser Hinsicht ist sie so unfassbar verletzlich, dass sie wieder um sich schlägt, um bloß nicht verletzt zu werden. Sie ist sich selbst bewusst, dass sie anders fühlt, als sie letztendlich handelt und das macht sie auch wieder so anstrengend, weil ihre Handlungen dadurch nicht weniger widersprüchlich sind.

Die Geschichte der beiden ist kompliziert, weil Daria Schuld an Sylvias Verschwinden ist und Penn sie deswegen hassen möchte. Und darum tut Daria auch so, als würde sie ihn hassen, denn so ist Daria. Aber eigentlich sind sie total besessen von einander. Daria sehnt sich nach ihm und will ihm nah sein, doch da die beiden meistens eher rumzicken und wegen der ganzen Umstände und Missverständnisse fühlt man eigentlich nie so richtig die Leidenschaft zwischen ihnen.

Mein Problem war zum Schluss, dass manche Szenen viel zu konstruiert wirkten. Auch die Charaktere sind in ihren Handlungen zu überspitzt dargestellt. Es gibt nur Extreme und auch das fand ich manchmal anstrengend und auch unrealistisch.

Fazit
Für "All Saints High - Die Prinzessin" gibt es wegen der anstrengenden Charaktere und ihrer widersprüchlichen Handlungen 3.5/5 Sterne, mit der Tendenz nach unten.

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