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Veröffentlicht am 21.01.2021

Glück ist ...

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Glück ist, wenn man das Buch beendet hat, ohne dauernd eingeschlafen zu sein.

Cara ist neu am College, dafür hat ihre ganze Familie Geld aufgenommen, um ihr das zu ermöglichen. Deshalb lebt sie auch ...

Glück ist, wenn man das Buch beendet hat, ohne dauernd eingeschlafen zu sein.

Cara ist neu am College, dafür hat ihre ganze Familie Geld aufgenommen, um ihr das zu ermöglichen. Deshalb lebt sie auch weit vom College entfernt in einer Bruchbude und arbeitet in einem Café. Doch plötzlich bekommt sie die Möglichkeit, in der Studentenverbindung der Ravens aufgenommen zu werden. Wenn sie das schafft, bekommt sie freie Kost und Logis und das Studium wird bezahlt, außerdem sind die Absolventen meistens Leute in hohen Positionen. Dafür muss sie aber mit einem Fremden ein Paar spielen, Bälle besuchen und muss die Regeln des Fight Clubs einhalten.

Alles ist ein Test und wer versagt, fliegt raus. Doch dann bekommt Cara Informationen, die alles ändern könnten.

So eine coole Idee plus Klappentext. Und dann versinkt die Geschichte in Langeweile. Vielleicht ist das spannend für Leute, die gerne Prinzessinnen wären, voluminöse Kleider tragen, im Luxus schwelgen würden und Bälle besuchen möchten. Natürlich müssen sich auch zwei heiße Typen für die Personen interessieren, die dieses Buch spannend finden. Alle, die sich zum Geburtstag kein Barbiehaus plus Plastikschimmel wünschen, könnten sich wohl langweilen. Zumal man sich ständig fragt, warum Cara - wenn sie denn so unbedingt in die Verbindung möchte - nicht einmal für zwei Wochen lang ihren Hintern zusammenkneifen kann und nichts tut, um das zu riskieren. Aber das wäre ja vielleicht noch ereignisloser, also muss sie genau das tun, was in der Zeit das Unlogischste ist. Außerdem finde ich die Protagonistin zickig und wenig sympathisch, selbiges gilt für ihren heißen Präsisohn. Mit Abstrichen am angenehmsten kommt Tyler rüber, da nützt auch der schwachbrüstige Cliffhanger nichts mehr.

Was soll ich abschließend sagen? Die Geschichte ist für mich abgeschlossen.

Veröffentlicht am 04.01.2021

Chemie des Klischees

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Emilia ist siebzehn, steht kurz vorm Schulabschluss und macht bei einem letzten Schulausflug eine seltsame Entdeckung. Sie kann im Museum ein paar Seiten des mysteriösen Voynich-Manuskripts lesen. Damit ...

Emilia ist siebzehn, steht kurz vorm Schulabschluss und macht bei einem letzten Schulausflug eine seltsame Entdeckung. Sie kann im Museum ein paar Seiten des mysteriösen Voynich-Manuskripts lesen. Damit zieht sie die Aufmerksamkeit einer geheimnisvollen Organisation auf sich: der Alchemisten. Einer von ihnen ist Ben, der zum Goldorden der Alchemisten gehört. Er erklärt Emilia, dass sie zum Silberorden gehört; es gibt noch einen dritten, den Quecksilberorden, das sind quasi die Todesser unter den Alchemisten. Mit Emilias Hilfe versucht der Goldorden, dem Wasser des Lebens auf die Spur zu kommen, das im Voynich-Manuskript beschrieben wird, denn sie ist die Einzige, die es dechiffrieren kann. Doch auch andere sind hinter diesem Geheimnis her und damit auch hinter Emilia.

Mir fällt immer wieder auf, was für coole Ideen die Autorin hat und jedes Mal denke ich: Aber jetzt! Jetzt traut sie sich und knallt uns mal ein Buch vor die Brust, das uns weghaut. Doch nein. Stattdessen präsentiert sie uns immer wieder ihren selben aufgewärmten Brei, der schon beim ersten Mal nicht geschmeckt hat. Ein Mädchen, das unverhofft über irgendein Geheimnis stolpert, dazu ein männliches Alphamännchen, das sich tarzanlike gegen die Brust trommelt und besagtes Mädchen wie Dreck behandelt. Aber wie üblich in dieser Art von Büchern ist das völlig okay, denn das Alphamännchen ist heiß wie die Hölle, kann kämpfen wie ein Teufel, sieht außerdem heiß aus, studiert Geschichte, sieht heiß aus, ist arrogant, sieht heiß aus, kommuniziert grundsätzlich im Befehlston, sieht heiß aus ... Wow! Emilia ist nicht die Einzige, die Rätsel lösen und Muster erkennen kann! Ich schaffe das auch!

Ich musste auch regelmäßig am Verstand des Mädchens zweifeln. Ihr kommt ein Typ beim ersten Treffen völlig dumm und anstatt dass sie ihn mal ordentlich tritt oder wegen Belästigung die Polizei ruft, lässt sie sich das neueste Handy von ihm schenken? Er latscht ständig in ihre Wohnung, ohne dass sie das genehmigt hat, und sie freut sich, dass er mal lächeln kann? Sie sieht eine Art Zombie, rennt dem hinterher und wundert sich, dass sie angegriffen wird? Sie nimmt alles hin, was ihr diese Alchemisten vor die Füße spucken und sie so: na gut.

Auch das Lektorat war jetzt nicht mega inspirierend. Zu Anfang taucht beim Kampf des Loveinterests noch ein Junge und noch ein Mädchen auf und Emilia, als Erzählerin, sagt, dass Oliver das und das macht. Woher weiß sie denn, wie der Typ heißt? Oder wo bitte kommen byzantinische Armbrustfallen in einem Mayatempel vor? Hatten die Maya das damals bei Amazoncoatl und somit beim Versandhändler ihres Vertrauens bestellt? Zwischendrin fielen auch mal der ein oder andere Schreibfehler auf, ohne dass ich gesucht hatte.

Egal und schade. Ich muss langsam einsehen, dass diese Autorin und ich einfach nicht kompatibel sind, es sei denn, sie fängt irgendwann mal an, ihre coolen Ideen auch mal cool umzusetzen.

Veröffentlicht am 21.11.2020

Spontane Selbstentzündung

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 29
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Als auf einem Markt in London plötzlich ein Mann ohne äußeres Zutun in Flammen aufgeht, scheint das erst mal nicht so, als wäre das ein Fall für Wilde & Holmes. Doch schnell stellt sich heraus, dass es ...

Als auf einem Markt in London plötzlich ein Mann ohne äußeres Zutun in Flammen aufgeht, scheint das erst mal nicht so, als wäre das ein Fall für Wilde & Holmes. Doch schnell stellt sich heraus, dass es nicht bei dieser einen Person bleibt und dass die Spur zu einer religiös fanatischen Sekte russischer Auswanderer führt. Wie es aussieht, sollen medizinisch veränderte Menschen als Terrorwaffen dienen und dann haben plötzlich Wilde, Holmes und ihr amerikanischer Kollege alle Hände voll zu tun, um ein gewaltiges Attentat nicht nur auf die Queen zu verhindern.

Es ist nur noch traurig, wenn die Schurken des viktorianischen Zeitalters zu solch ineffektiven Waffen greifen. Dagegen war ja alles, was der Zirkel präsentierte, geradezu ausgefeilt und bedrohlich. Natürlich muss wie der weiße Hase bei einem einem Zauberer auch noch Ra-ra-rasputin aus dem Hut gezaubert werden, einschließlich böser, verrückter Lache und Weil-ich-es-kann. Wenig kompetent zeigen sich hier die Sonderermittler der Krone, die es nicht mal schaffen, eine Person von einer anderen Person herunterzustoßen und von der unfähigen Polizei, die die Queen retten soll, schweigen wir lieber gleich. Ist ja nur die Queen, ist eine weg, gibt's bestimmt gleich eine neue irgendwo in der 99-Cent-Kramkiste.

Veröffentlicht am 16.11.2020

Blair Valkyren Project

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Blair wusste schon immer, dass ihre Mutter eine Valkyre ist, eine der mythischen nordischen Kriegerinnen. Genauso wie sie wusste, dass ihre Schwester einmal diese Kräfte erben und den Job ihrer Mutter ...

Blair wusste schon immer, dass ihre Mutter eine Valkyre ist, eine der mythischen nordischen Kriegerinnen. Genauso wie sie wusste, dass ihre Schwester einmal diese Kräfte erben und den Job ihrer Mutter übernehmen würde. Doch dann passiert ein schrecklicher Unfall, bei dem beide ums Leben kommen und plötzlich sieht sich Blair selbst Kräften ausgesetzt, die sie nicht versteht und kaum kontrollieren kann. Und dann ist da ja auch noch Ryan, ihr Kindheitsfreund, in den sie schon lange verliebt ist. Doch auch Ryan ist nicht, was er scheint und alles beginnt und endet mit Blair und ihm.

Ich bin ein Fan nordischer Mythologien, deshalb habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Doch statt einer runden, dichten, spannenden Geschichte wurde ich mit einer oberflächigen Handlung abgespeist, in der wenig wirklich Mythisches vorkam. Und wenn, dann eher zum Haareraufen. Ich meine, Handynetz in Valhalla? Kann sich jemand zwischen all den Helden Sendemasten vorstellen? Erklärungen kamen spärlich und nicht oft nachvollziehbar, und es wurden ständig dieselben Sachen wiederholt, sodass ich zumindest oft ermüdete. Auch sprang kein Funke über, weder bei der Liebesgeschichte zwischen Blair und Ryan noch bei den Valkyren oder den plötzlichen übermenschlichen Fähigkeiten, die Blair mal eben spielend einsetzen kann. Und ganz ehrlich: Ich habe selten wenn überhaupt so einen schlechten Kampf gelesen wie am Schluss des Buches. Es ließ sich wenigstens gut und schnell lesen, aber genauso schnell werde ich es auch vergessen haben.

Veröffentlicht am 11.09.2020

Mary Sue meets Gary Stu

Celestial City - Akademie der Engel
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Seit Luzifer Stress gemacht hat und es zum Kampf der Mächte zwischen Himmel und Hölle gekommen ist, ist auf der Erde nichts mehr so wie früher. Irgendwie hat sich der Krieg auf die Erde verlagert und die ...

Seit Luzifer Stress gemacht hat und es zum Kampf der Mächte zwischen Himmel und Hölle gekommen ist, ist auf der Erde nichts mehr so wie früher. Irgendwie hat sich der Krieg auf die Erde verlagert und die Menschen von den himmlischen bzw. dämonischen Mächten berührt und erhielten verschiedene Fähigkeiten ihrer jeweiligen Gabenpaten. Mittlerweile ist Los Angeles in eine himmlische und einen dämonische Hälfte unterteilt und die beiden Parteien rekrutieren fleißig Menschen, um ihren Krieg mit ihnen zu führen. Brielle lebt im dämonischen Teil und gehört auch einem Dämonen, weil ihre Familie versucht hat, den Vater vor Krebs zu retten. Doch bei der Erweckungszeremonie stellt sich heraus, dass sie Flügel hat wie ein Celestial - so eine Art Halbengelelite. Sie muss also lernen, ihre Fähigkeiten zu beherrschen und in den Krieg zu ziehen.

Es fing eigentlich wirklich gut an. Das Mädchen, das auf der falschen Seite der Stadt wohnt und schon weiß, wie ihr trauriges Schicksal aussehen wird, durch die Mächteübertragung jedoch plötzlich zu den Guten gehört. Ab da ging es nur bergab und mit rasantem Tempo gegen die Wand, denn es tritt auf: das Love-Interest. Der megaheiß aussehende Celestial Lincoln, der alles kann, alles weiß, einen tränendrüsendrückenden Hintergrund besitzt, der ihn dazu veranlasst, sich anfangs wie ein Idiot aufzuführen, der aber sofort seine Meinung ändert, als er Brielle besser kennenlernt. Aber da ging es eigentlich nur noch wenig um den Kampf Gut gegen Böse, sondern es entwickelte sich zu einem Kampf gegen die horny Hormone von Bri, die am liebsten bei jedem Anblick des Helden ihre Höschen samt Verstand verloren hätte. Nicht genug damit geriet die Geschichte auch dadurch in den Gähnbereich, weil Bri sich zur perfekten Mary Sue entwickelte. Während andere hergelaufene Celestials vielleicht von einer oder zwei Mächten berührt worden waren, kriegt Bri das volle Programm sämtlicher Erzengel und was sonst noch so ab und zu auf der Erde herumläuft plus einer außergewöhnlichen Waffe, mit der sie auch noch Small Talk halten kann und die ihr im Kampf Anweisungen gibt, was zu tun ist.

Klingt nicht spannend? Ist es auch nicht. Der Schreibstil bewegte sich irgendwo im Bereich vorpubertärer Anfänge und Möchtegerncoolness. Eigentlich hätte die Geschichte schon Potenzial gehabt, aber das wurde zugunsten von endlosem hormonellen Kitsch direkt vom Himmel in die Hölle befördert, wo das arme Potenzial schreiend in Flammen aufging.

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