Pageturner durch und durch...
Der InsasseFairerweise muss ich erwähnen, dass es sich bei "Der Insasse" um meinen ersten Fitzek handelt. Aufgrund dessen habe ich keinen Vergleich zu den Vorgängern. Dies hat den Hintergrund, dass ich persönlich ...
Fairerweise muss ich erwähnen, dass es sich bei "Der Insasse" um meinen ersten Fitzek handelt. Aufgrund dessen habe ich keinen Vergleich zu den Vorgängern. Dies hat den Hintergrund, dass ich persönlich bei deutschsprachigen Autoren skeptisch bin, ob sie mich so mitreißen können, wie englischsprachige. Es mag ein Vorurteil sein, jedoch trifft dies bei mir auch auf ebensolche Filme zu. Fitzek konnte mein Vorurteil, zumindest was dieses Buch betrifft, fast zur Gänze aus dem Weg räumen.
"Der Insasse" hat mich überzeugt, mehr von diesem begabten Autor zu lesen und auch in die Vergangenheit zu reisen, um die etwas "in die Jahre gekommenen" Bücher mal aufzuschlagen.
In "Der Insasse" geht es um Max Berkhoff, einen kleinen Jungen, der verschwindet. Er wird bereits über ein Jahr vermisst, als sein Vater Till so stark verzweifelt ist, dass er alle Qualen, sowohl physisch als auch psychisch, auf sich nimmt, um dem Täter näher zu kommen und zu erfahren wo sich Max befindet. Auch wenn dies bedeutet, dass Till sich in die Steinklinik in Berlin einweisen lässt. Er wird zum Insassen, womit eine Achterbahnfahrt der Ängste und Paranoia beginnt. Lebt der kleine Max noch oder ist schon alles zu spät? Schafft es Till, dem Täter irgendwann gegenüberzustehen?
Fazit:
Erstmal muss man einfach das Cover erwähnen. Es ist unmöglich daran vorbei zu gehen, so simpel und doch ein Eyecatcher!
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, waren die kurzen Kapitel, für die Fitzek wohl bekannt ist. Vor allem aber auch der Schreibstil, welcher auf den Punkt genau das ausdrückt, was für den Leser relevant ist. Es sind einige Cliffhanger eingebaut und man verspürt den Drang weiterzulesen. Ich konnte mir die Protagonisten gut vorstellen, die Steinklinik und jedes andere Setting genauso. An manchen Stellen bekam ich das Gefühl "Oh nein, ich kann jetzt nicht weiterlesen! Was wenn jetzt das und das passiert..?".
Genau dieses Lesegefühl hat mich schlussendlich doch überzeugt.
Was mir nicht so gefallen hat (und das ist Meckern auf höchstem Niveau) war, dass für mich persönlich der Beginn des Buches etwas schleppend war. Es war durchwegs spannend, jedoch kam für mich die Story erst so ab dem ersten Drittel bzw. der Hälfte des Buches so richtig in Fahrt.
Kann auch daran liegen, dass ich persönlich mehr "Gemetzel" erwartet habe bzw. ich bei gewissen Handlungen auf den "worst-case" mental vorbereitet war. Ich denke, die ersten Kapitel waren jedoch auch notwendig, um die Story erstmal aufzubauen und die Protagonisten kennen zu lernen.
Was für mich trotz allem die 4,5 Sterne ausmacht, ist wie erwähnt, der tolle Schreibstil, die Prägnanz und Spannung mit der Fitzek den Leser fesselt.
Es ist ein Pageturner durch und durch. Ab der ersten Seite steigt der Autor schonungslos ins Gaspedal und fackelt nicht lange. Teilweise ist Schnappatmung gegenwärtig. ;) Es regt das eigene Kopfkino an und lässt einem keine andere Wahl, als weiterzulesen.
Wirklich empfehlenswert!