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Veröffentlicht am 21.01.2021

Der Erste Weltkrieg verändert alles - packende Fortsetzung der Reihe

Die Krankenschwester von St. Pauli – Jahre des Aufbruchs
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„Der Krieg und die Zukunft. Vom einen gab es zu viel, vom anderen viel zu wenig.“

Svantje Falkenberg arbeitet 1914 weiterhin als Krankenschwester. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kümmert sie sich ...

„Der Krieg und die Zukunft. Vom einen gab es zu viel, vom anderen viel zu wenig.“

Svantje Falkenberg arbeitet 1914 weiterhin als Krankenschwester. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kümmert sie sich hauptsächlich um schwerverwundete Soldaten. Auch Tochter Karoline meldet sich freiwillig, um als Helferin im Krankenhaus die Kriegsverletzten zu versorgen. Doch dann verliebt sie sich in einen der Patienten, Jonathan. Als der zurück an die Front muss, fällt Karoline eine folgenschwere Entscheidung.

Autorin Rebecca Maly formuliert gut verständlich und klar. Sie wechselt immer wieder die Perspektive und beschreibt die Situation der verschiedenen Figuren Svantje, Raik, Hilde oder Karoline intensiver. Vor allem in Raiks wörtlicher Rede verwendet sie auch Ausdrücke aus dem Hamburger Dialekt. Das wirkt authentisch, schließlich spielt die Geschichte in Hamburg und Raik stammt aus recht einfachen Verhältnissen.

Die Figuren sind aus den ersten beiden Bänden der Reihe schon bekannt. Zur besseren Übersicht hätte ich mir allerdings vorne ein Personenregister als Erinnerungsstütze gewünscht. Hauptfigur ist Svantje, die ihren Traum verwirklichen konnte, als Krankenschwester zu arbeiten und das trotz ihrer Heirat mit Friedrich. Svantje ist eine bewundernswerte, sehr patente Frau, die wirklich alles für ihre Familie tut. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Raik Albers, Svantjes Jugendfreund, und Richard Harkenfeld, der heimlich ein Verhältnis mit einem Mann hat, zu jener Zeit noch ein Unding. Interessant, wie sich die bekannten Figuren unter dem Einfluss des Krieges weiterentwickeln. Richard wird beispielsweise als Soldat zum „Dieb“ und „Mörder“, worunter er sehr leidet.

Anfangs fiel es mir etwas schwer, mich ins Geschehen hineinzuversetzen, die Handlung zog sich ein wenig. Aber schon bald nahm die Geschichte Fahrt auf und ich wurde wieder mitgerissen. Die Figuren kommen nicht zur Ruhe, nichts ist berechenbar, der Krieg ändert alles, nimmt in jeder Hinsicht die Verlässlichkeit. Der grausame Erste Weltkrieg wird durch den ständigen Schauplatz- und Perspektivwechsel aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Sehr fesselnd und tragisch, was die Figuren erleiden müssen. Vor allem gegen Ende geht es sehr dramatisch zu. „Jahre des Aufbruchs“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um die Krankenschwester von Sankt Pauli: fesselnd, unterhaltsam, aufwühlend. Der erste Band „Tage des Schicksals“ hat mir dennoch ein kleines bisschen besser gefallen, vermutlich weil darin die einzelnen Personen noch mehr im Fokus stehen und die Protagonisten mehr agieren als reagieren.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Farbenprächtige Zeitreise mit pfiffiger Maus - ein packendes, phantasievolles (Vor-)Leseabenteuer

Mopsa – Eine Maus kommt ganz groß raus
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Die Maus Mopsa lebt mit ihrem Bruder Otto und anderen Mäusen auf dem Dachboden des Rathausturms. Mit ihren dramatischen Darbietungen unterhält die begnadete Schauspielerin gerne ihre Mitmäuse. So richtig ...

Die Maus Mopsa lebt mit ihrem Bruder Otto und anderen Mäusen auf dem Dachboden des Rathausturms. Mit ihren dramatischen Darbietungen unterhält die begnadete Schauspielerin gerne ihre Mitmäuse. So richtig lustig ist das Leben dennoch nicht. Tartar, der selbsternannte Mäusekönig, unterdrückt „sein Volk“ und zwingt es dazu, den ganzen Tag nach Futter für ihn zu suchen, den anderen Mäusen lässt er dabei kaum Nahrung übrig. Als Mopsa sich das nicht mehr gefallen lassen möchte und sich bei Tartar beschwert, wirft er sie kurzerhand aus der Gruppe. Mopsa muss sich nun allein in der großen Stadt behaupten. Für Mopsa bedeutet das ein ganz großes Abenteuer. Ob sie dabei auch ihrem Traum von einem richtigen Bühnenauftritt näher kommt?

Die bekannte Autorin Charlotte Habersack schreibt anschaulich und lebendig. Der Text lässt sich recht flüssig (vor-)lesen. Einige Ausdrücke mögen dabei aber fremd erscheinen, so ist von „Paradeisern“ und „Erdäpfeln“ die Rede, Mäuse werden manchmal als „Myš“ bezeichnet. Auch wenn einleitend erklärt wird, dass nicht klar ist, wo und wann die Geschichte spielt, würde ich sie Anfang des 20. Jahrhunderts im böhmischen Raum verorten.
Laura Fuchs macht mit ihren Illustrationen zum Buch für mich alles richtig. Schon das Cover, auf dem Mopsa vor dem Hintergrund einer Stadt von einem Scheinwerfer angestrahlt wird, zeigt, dass das Buch mit ganz besonderen Bildern aufwartet. Mopsa mit ihrer Eicheltasche ist einfach hübsch anzusehen. Auf den anderen farbenprächtigen, detaillierten und sehr ausdrucksstarken Bildern gibt es viel zu entdecken. Es macht einfach nur Spaß, die Bilder näher zu betrachten und sich darin zu verlieren, zumal sie eine Zeit darstellen, die mit unserem vertrauten Alltag wenig gemein hat, wie man deutlich an den Kleidungen der Figuren erkennt.
Das Buch ist etwas kleiner und kompakter als DIN A 4, dadurch handlicher, trotzdem kommen die tollen Abbildungen gut zur Geltung.
Zum Vorlesen ist Mopsa für Kinder ab fünf Jahren geeignet, evtl. müssen dabei manche unbekannte Begriffe geklärt werden, die aber nicht notwendig zum Verständnis der Geschichte sind. Geübte Leser ab acht Jahren werden das Buch selbstständig lesen können.

Mopsa ist eine selbstbewusste, aufgeweckte Maus, die sich nicht unterkriegen lässt. Früher war der Rathausturm ihre Welt, nun erkundet sie die Stadt. Ihr Motto „Immer der Schnauze nach und nie den Mut verlieren!“ bringt sie gut durchs Leben und lässt sie zuversichtlich immer daran glauben, dass sich ihr Traum von der Bühne doch noch erfüllen könnte. Die liebenswerte Maus lernt auf ihrem Abenteuer ganz verschiedene Tiere und Menschen kennen. Sie und die anderen Tiere werden mit ihren Eigenarten sehr menschlich dargestellt, Tartar sitzt z.B. auf einem Thron, Mopsa schläft schon mal in einem winzigen Bett. So können sich die kleinen Zuhörer und Leser sicher problemlos mit der kleinen Heldin identifizieren. Tatar, den tyrannischen Mäusekönig, wird vermutlich kein Leser leiden können, die unangenehme Figur verleiht aber der Geschichte Würze und Spannung.

Wird Mopsa einmal auf einer großen Bühne stehen? Sieht sie ihre Freunde wieder? Und was geschieht mit dem bösen Tatar?
Wahnsinnig aufregend, was Mopsa alles in der großen Stadt erlebt. Die Stadt aus vergangenen Zeiten ist für für Mopsa ein riesiges Abenteuer. Es braucht manchmal eben gar keine besonders exotischen Schauplätze, für Kleine können Erlebnisse in einem überschaubaren Rahmen immens spannend sein, alles eben eine Frage der Perspektive. Nebenher wird ganz beiläufig, kindgerecht und keine Spur belehrend erklärt, was Demokratie und ein glückliches Miteinander ausmacht. Eine farbenprächtige, turbulente, phantasievolle Geschichte mit drolligen Figuren zum Mitfiebern, Staunen und Schmunzeln, die eindrucksvoll zeigt, dass es sich manchmal lohnt, bekannte Pfade zu verlassen, um sein Leben zu verbessern und dass es mehrere Arten gibt, seine Träume zu verwirklichen.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Very british und very amusing - nicht ganz ernstzunehmender, aber sehr unterhaltsamer cosy Krimi

Das Windsor-Komplott
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Nach einer vergnüglichen Abendgesellschaft auf Schloss Windsor, kommt es am nächsten Morgen zum bösen Erwachen. Der junge russische Pianist Maksim Brodsky wird tot in seinem Zimmer aufgefunden. Die Recherchen ...

Nach einer vergnüglichen Abendgesellschaft auf Schloss Windsor, kommt es am nächsten Morgen zum bösen Erwachen. Der junge russische Pianist Maksim Brodsky wird tot in seinem Zimmer aufgefunden. Die Recherchen des MI 5 ergeben, dass der Mann einem Mord zum Opfer fiel. Gavin Humphreys, der Generaldirektor des britischen Inlandsgeheimdienstes, ist sich sicher, dass ein Komplott Putins hinter dem Verbrechen steckt. Ihre Majestät die Queen hat schon früher ganz unbemerkt Erfahrung im Lösen verzwickter Kriminalfälle gesammelt und sie spürt, dass sich der MI 5 auf dem Holzweg befindet. Gemeinsam mit ihrer neuen nigerianischen Privatsekretärin Rozie nimmt sie also die Sache selbst in die Hand, klammheimlich versteht sich....

S J Bennett schreibt abwechselnd aus der Perspektive der Queen und der ihrer Sekretärin Rozie. Bennetts Sprachstil empfand ich nach kurzer Eingewöhnungszeit als angenehm und flüssig lesbar. Die britische Autorin würzt ihren Text mit einer ordentlichen Portion trockenem Humor. So denkt Elizabeth nach einem sehr dringlichem Toilettenbesuch: „Alte Frauen. Keine Feuchtigkeit, wenn und wo man sie bräuchte. Dann wieder literweise und ohne Vorwarnung, wenn keinerlei Bedarf bestand.“ Derart amüsante Passagen tummeln sich zu Hauf im Roman.

Die Queen präsentiert sich hier ganz unerwartet als „Queen of Crime“. Und wie sympathisch wird sie dabei dargestellt! Während Königin Elizabeth versucht „Das Windsor Komplott“ aufzudecken, erweist sie sich nicht nur als überaus scharfsinnig, engagiert und neugierig, sondern auch als recht bescheiden, liebevoll und sehr mitfühlend. Ihr Mann Philip erinnert sie „Du bist nicht für die ganze Welt verantwortlich, weißt Du.“
Auch Philip kommt im Roman sehr gut weg. Seine doch sehr direkten Aussprüche sorgen immer wieder für Schmunzler, so begrüßt er die Königin mit den Worten „Morgen, mein Kohlkopf.“ Und die Verdächtigungen des Geheimdiensts tut er ganz lapidar und unverblümt mit einem „Putin! Pah!“ ab. Elizabeth und Philip passen einfach perfekt zusammen und das Geheimnis der Langlebigkeit der Beziehung der beiden Romanfiguren mag viel mehr sein als „reine Übung“, wie es Lilibeth nennt.
Mit Rozie ihrer neuen Privatsekretärin hat die Queen eine erstklassige Mitarbeiterin, die sich sofort in den Ermittlungen festbeißt. „Für Rozie war alles ein Wettkampf.“ Sie ist der Queen trotz ihrer gänzlich unterschiedlichen Herkunft sehr ähnlich. Die zwei scheinen aus „dem gleichen Holz geschnitzt.“

Bennetts Queen hat mit der echten vermutlich sowenig gemein wie Meghan mit Kate, aber ich finde die Vorstellung, dass Fiktion und Realität auch nur ein bisschen übereinstimmen könnten, sehr schön und angenehm. Meinen Geschmack hat „Das Windsor Komplott- Die Queen ermittelt“ jedenfalls getroffen: sympathische Figuren mit herrlichen mehr oder wenig britischen Eigenheiten, ein solider, stimmiger Kriminalfall mit wirklich spezieller Auflösung und immer wieder sehr viel Augenzwinkern. Ich hätte gerne mehr davon und freue mich schon auf den nächsten Fall mit der Königin als „Wasserträgerin“

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Appetitanregendes Kochbuch mit überzeugenden, einfach nachzumachenden Rezepten und tollen Fotos

Kochen wie in Thailand
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In jeder größeren Stadt finden sich hierzulande Thai-Restaurants, die die typischen würzigen und exotischen Gerichte anbieten. Ich wohne ländlich und habe in unmittelbarer Nähe kein Thai-Restaurant, bin ...

In jeder größeren Stadt finden sich hierzulande Thai-Restaurants, die die typischen würzigen und exotischen Gerichte anbieten. Ich wohne ländlich und habe in unmittelbarer Nähe kein Thai-Restaurant, bin aber großer Fan der Thaiküche. Da kam mir dieses Kochbuch gerade recht. Warum nicht einfach mal selbst ein leckeres Gericht aus der Thai-Küche zaubern?
Autorin Meo Kross ist Thailänderin und lebt seit über zwanzig Jahren in Deutschland. Sie führt in Berlin das „Dao“ ihr eigenes Restaurant. Mit ihrem Buch „Kochen wie in Thailand“ möchte sie zeigen, „wie einfach sich auch bei uns wunderbar aromatische und ungewöhnliche Thai-Gerichte zubereiten lassen.“
Zunächst erzählt sie kurz von sich und ihrer Kochleidenschaft, ehe sie wichtige Sitten und Gebräuche zum Essen in Thailand und schließlich die klassischen Top-5-Zutaten aus der Thai-Küche vorstellt. Sie präsentiert danach Rezepte zu folgenden Kategorien: Salate und Snacks, Suppen und Currys, Hauptspeisen und Süßes. Zu jedem der knapp siebzig Rezepte ist ein sehr professionelles, appetitanregendes Foto abgebildet. Außerdem finden sich im Buch weitere farbenprächtige, perfekt in Szene gesetzte Bilder aus Thailand -von Märkten, Restaurantküchen, Landschaften oder regionalen Lebensmitteln.
Die Rezepte im Buch sind klar verständlich und ausführlich beschrieben. Sie sind mit etwas Kocherfahrung ohne Probleme nachzumachen. Am Ende jedes Rezepts ist noch ein spezieller Tipp oder eine besondere Information zum Gericht angehängt. In der Regel enthalten die Rezepte Zutaten wie Thai-Basilikum oder Tamarindensaft, die man nur im Asialaden bekommt. Diese speziellen Zutaten sorgen natürlich für Originalität. Ich hätte mir allerdings öfter noch Alternativen zu diesen nicht überall erhältlichen Produkten gewünscht. So könnte man spontaner kochen, ohne einen längeren Weg in den Asialaden einplanen zu müssen.
Insgesamt aber ein wunderbar gestaltetes Buch mit klar formulierten, gut nachzukochenden Rezepten und tollen Bildern, das große Lust macht, einmal über den Tellerrand zu gucken und etwas abwechslungsreicher und exotischer zu kochen. Eine sinnvolle und lohnenswerte Erweiterung meines Kochbuchbestands.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Atemberaubend spannende, sehr phantasievolle Geschichte mit originellen, magischen Hauptfiguren

Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 1)
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Weil sein Vater eine Anstellung als Lehrer in der dortigen Schule gefunden hat, zieht Lukas mit seiner Familie in die kleine Stadt Winterstein. Ihr neues Zuhause ist eine alte Villa, die einst einem Professor ...

Weil sein Vater eine Anstellung als Lehrer in der dortigen Schule gefunden hat, zieht Lukas mit seiner Familie in die kleine Stadt Winterstein. Ihr neues Zuhause ist eine alte Villa, die einst einem Professor gehörte, der spurlos verschwand. Ganz seltsame Dinge gehen in dem Haus vor. Lukas entdeckt in seinem Zimmer einen Geheimgang, der zu einem mysteriösen Dachboden führt, außerdem leuchten nachts draußen merkwürdige Lichter. Und als eines Nachts ein zwielichtiges Wesen in Lukas Zimmer steht, verfolgt Lukas es und landet an einem Ort, von dem er sich niemals hätte vorstellen können, dass es ihn wirklich gibt: den Flüsterwald. Ehe er sich versieht, steckt Lukas mitten in einem atemberaubend gefährlichen Abenteuer. Zum Glück findet er im Menok Rani und der Elfe Felicitas zwei verlässliche Gefährten, die ihm zur Seite stehen.

„Flüsterwald- Das Abenteuer beginnt“ liest sich gut verständlich und klar. Der Sprachstil des Autors Andreas Suchanek, der in der dritten Person Singular Lukas Sicht der Dinge schildert, ist altersgerecht. Kinder ab neun Jahre können die Geschichte sicher problemlos selbstständig lesen. Timo Grubings Illustrationen runden den Text stimmig ab. Jedes Kapitel wird mit einem Bild eingeleitet, das Motive zeigt, die im Kapitel eine Rolle spielen. Das motiviert die Leser natürlich und macht neugierig. Man fragt sich im Vorfeld, was es mit dem prägnant gezeichneten Bild wohl auf sich hat.

Lukas werden die Leser sicherlich schnell sympathisch finden. Laut seiner Mutter, die als Psychologin arbeitet, befindet er sich in einer frühpubertären Phase. Eigentlich ist er aber ein ganz normaler Junge mit Eltern und einer kleinen Schwester, die manchmal ziemlich nerven können. Für ihn ist es nicht ganz einfach, in Winterstein neu anzufangen. Er vermisst seinen Freund Micha. Nicht im Traum hätte er daran gedacht, magische neue Freunde zu finden. Tut er aber. Da ist zunächst der Menok Rani, der ziemlich direkt und sehr unsensibel sein kann, Schokolade liebt, aber davon leider ins Koma fällt und Menschen erforschen möchte, um über sie ein Buch zu schreiben. Seine bisherigen Vorstellungen von Menschen haben nicht so viel mit der Realität gemein, sind aber urkomisch. Und dann trifft Lukas noch die Elfe Felicitas, die zwar sehr gerne, aber nicht immer sehr erfolgreich zaubert, was für einiges Durcheinander und viel Chaos sorgt. Felicitas Begleitung Pedora Ulinde Naftet von Chibalka, genannt Punchy, ist eine besondere Katze. Die Dynamik zwischen den Figuren, wie z.B. das permanente Gekappel von Rani und Felicitas hat mir großen Spaß gemacht. Die drolligen magischen Charaktere, Elfe und Menok, habe ich sofort liebgewonnen. Die magischen Wesen sorgen immer wieder für absurde, skurrile Situationen. Da treffen ganz unterschiedliche Kulturen, ja Welten, aufeinander.
Andere Ungeheuer wie der Wark sind einfach nur zum Fürchten und Gruseln. Solche Bösewichte gehören zu einer guten Fantasygeschichte für mich einfach dazu.

Was für ein unglaubliches Abenteuer, das Lukas und seine neuen Freunde bestehen müssen! Sehr aufregend und spannend zu lesen, was sie dabei im Flüsterwald alles erleben. Aber nicht nur fesselnd, sondern auch sehr phantasievoll und ziemlich originell die Handlung. Ob Bücher wirklich von den Emotionen ihrer Leser nachhaltig verändert werden und dann einer intensiven Reinigung bedürfen und wir Menschen nur so wenig feinfühlig sind, dass wir das gar nicht bemerken? Meinen Sohn und mich hat das Szenario überzeugt. Für uns eine packende, magische, turbulente Geschichte voller Phantasie, die wir gerne weiterempfehlen. Wir freuen uns schon jetzt auf Teil zwei. Das Ende ist nämlich offen und kann für uns auf keinen Fall so stehen bleiben.

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