Blasse Charaktere in einer an der Oberfläche kratzenden Geschichte
Die Bücherfrauen"Die Bücherfrauen" von Tomalyn Tilghman handelt von drei Frauen, die aus unterschiedlichen Beweggründen in einer Kleinstadt in Kansas leben. Mittelpunkt der Erzählung ist ein Kulturzentrum, das einst eine ...
"Die Bücherfrauen" von Tomalyn Tilghman handelt von drei Frauen, die aus unterschiedlichen Beweggründen in einer Kleinstadt in Kansas leben. Mittelpunkt der Erzählung ist ein Kulturzentrum, das einst eine Bibliothek gewesen ist.
Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven von drei Frauen erzählt, die allesamt in New Hope und Umgebung leben.
Angelina kehrt in ihr einstiges Heimatdorf zurück, um ihre Doktorarbeit über die sogenannten Carnegie-Bibliotheken zu schreiben. Da ihre Großmutter eine Rolle bei der Errichtung der Bibliotheken spielte, erhofft sich Angie vor Ort weitere Erkenntnisse.
Tracie ist eine mittellose Künstlerin, die sich in New Hope einen Neuanfang erhoffte. Doch ihre Einstellung im Kulturzentrum basiert auf einem Lügenkonstrukt.
Gayles steht vor dem Scherbenhaufen ihrer Existenz, denn der Tornardo hat ihr ihr komplettes Hab und Gut genommen.
Die Charaktere blieben den kompletten Roman hindurch leider allesamt sehr blass. Man erfährt kaum Hintergrundinformationen, die dazu beitragen, eine Bindung zwischen dem Leser und dem Charakter entstehen zu lassen.
Allgemein ist es mir nicht möglich gewesen, irgendeine Art von Emotionen zu empfinden, weil die Geschichte auch diese komplett außer Acht lässt.
Der Einstieg war vielversprechend, aber nach meiner anfänglichen Euphorie baute das Buch aus meiner Sicht leider stark ab. An sich lässt sich das Buch leicht lesen und plätschert nur so dahin, aber die Erzählweise ist mir zu abgehakt. Den einzelnen Geschehnissen und Charakteren wird auf diese Art kein Raum gelassen, weswegen die Geschichte durchweg nur an der Oberfläche kratzt, nicht aber tiefer erzählt wird.
Ebenso wirkt die Geschichte für mich sehr konstruiert und damit wenig authentisch. Man bekommt das Gefühl, als wollte die Autorin möglich viele Checkpunkte abhaken, die sie in sich überhäufenden Zufällen und Klisches abhandelt.
Einzig die Tagebucheinträge von Angelinas Großmutter haben eine gewisse Atmosphäre entstehen lassen.
Ich hatte mir aufgrund des Titels und des Klappentextes mehr erwartet. Die Grundidee hat mir wirklich gut gefallen und der Ansatz, drei Frauen aus unterschiedlichen Leben zusammenzuführen, klang vielversprechend. Leider konnte die Geschichte meinen Erwartungen nicht entsprechen und mich auch sonst emotional nicht abholen. Schade.