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Veröffentlicht am 09.01.2021

Und immer wieder waren Juden die Schuldigen

Aufbruch in die Dunkelheit
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Schon Jahre vor den beiden Weltkriegen begann das, was im Zweiten Weltkrieg sein unrühmliches Ende fand. Alle Meinungen und Repressalien gegen Juden fanden damals ihren Anfang. „Aufbruch in die Dunkelheit“ ...

Schon Jahre vor den beiden Weltkriegen begann das, was im Zweiten Weltkrieg sein unrühmliches Ende fand. Alle Meinungen und Repressalien gegen Juden fanden damals ihren Anfang. „Aufbruch in die Dunkelheit“ beginnt im Jahr 1890. Herr Jakob Mandelbaum ist Chef der Möbelmanufaktur und lebt mit seiner Familie im Südwesten Deutschlands. Mit Fleiß und Spürsinn für lukrative Geschäfte war er in der Lage, sich selbst und seinen Lieben ein sorgloses Leben zu ermöglichen. Leider gab es bereits zu dieser Zeit Stimmen, die auf die Pamphlete der „Weisen von Zion“ hinwiesen und Vereine ins Leben riefen, die sich gegen jüdische Mitbürger aussprachen. In dem Buch „Aufbruch in die Dunkelheit“ war es Bürgermeister Escher, der mit den Geschäften Mandelbaums nicht einverstanden war. Und dann gab es auch noch den mysteriösen Typen, der noch nicht lange in Waldbrügg lebte. Sein Name war Michael Maarsen und er verstand es sehr gut, die Bewohner des Ortes auf seine Seite zu ziehen. Das bedeutete, dass sich die meisten gegen den ach so erfolgreichen Mandelbaum stellten. Dazu hatten sie zwar keinen Grund aber sie schlossen sich ohne weitere Überlegung der Meinung einer Mehrheit an.

Wer sich bei der Wahl des Buches nur auf die Leseprobe verlässt, der wird es nicht kaufen. Die ersten Seiten strotzen vor Grammatik- und Rechtschreibfehler. Das störte mich zunächst aber ich las trotzdem weiter. Und siehe da, der Lesefluss besserte sich zusehends und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Zumal hier nur Ereignisse beschrieben wurden, die nicht auf Fakten beruhten. Die Bücher der „Weisen von Zion“ gibt es tatsächlich und sie sind bis heute Phantastereien, die leider von vielen Menschen geglaubt werden. Dass „die Juden“ für den Tod Jesus verantwortlich sind, das denken viele und immer wieder war die Behauptung Grundlage für die meisten Verbrechen an Mitgliedern diese Religionsgemeinschaft. Aber nicht nur darum geht es in dem Roman. Auch die Anfänge der Speicherung von Fingerabdrücken und der damit einhergehenden Überführung von Tätern, gehören dazu.

Mark Stichler war bisher ein mir unbekannter Autor. Sein Buch las ich sehr gerne und ich freue mich auf die Fortsetzung. Gerne gebe ich vier Sterne und zugleich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Ein Buch mit ernster Message

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Chloe Brown ist eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnt. Dass jeder ihrer Schritte mit Argusaugen verfolgt wird, hat einen verständlichen Grund. Sie leidet an einer Erkrankung, die nicht nur ihr ...

Chloe Brown ist eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnt. Dass jeder ihrer Schritte mit Argusaugen verfolgt wird, hat einen verständlichen Grund. Sie leidet an einer Erkrankung, die nicht nur ihr Leben einschränkt. Auch die heftigen Schmerzen zeigen ihr immer wieder Grenzen, die sie überhaupt nicht mag. Sie will einfach nicht, dass die Krankheit ihr Leben bestimmt. Sie möchte viel lieber auf eigenen Füßen stehen und der erste Schritt bedeutet, dass sie in eine eigene Wohnung zieht. Hier trifft sie den überaus attraktiven Hausmeister Red Morgan. Der entspricht so gar nicht ihrem Ideal eines Mannes und dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen.

Fibromyalgie ist nicht nur lästig. Sie schränkt alle Tätigkeiten des Alltags ein und kein junger Mensch sollte daran erkranken. Wie mag sich Chloe fühlen, wenn sie plötzlich nicht mehr Herr ihres Körpers ist und vor Schmerzen kaum noch atmen kann? Nein, nur der wird in der Lage sein, diese Situation nachzuempfinden, wenn er selbst an der Krankheit leidet. Dass sie häufig schlecht gelaunt und daher garstig auf ihre Umwelt reagiert, ist verständlich. Die Autorin hat sich meiner Meinung nach intensiv mit den Auswirkungen der Krankheit befasst und diese klar beschrieben. Dass Chloe ausgerechnet einem jungen Mann begegnet, der Verständnis zeigt und außergewöhnlich mitfühlend wirkt, das ist einzigartig.

Dieses Buch zu bewerten, das fällt mir schwer. Es gibt mit Sicherheit wesentlich bessere Werke aber was mir imponierte, das waren die Fakten. Und dass Chloe einen Spleen hat und von ihren Schwestern verwöhnt wird, das ist ja wohl normal, oder nicht? Für mein Verständnis von Familie auf jeden Fall. Vier Sterne gebe ich sehr gerne, aber den fünften Stern nicht. Dafür ist mir die Sprache zu schlicht und die Handlung dann doch zu vorhersehbar.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Für mich keineswegs nur eine Dystopie

Sterbewohl
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„Sterbewohl“ von Olivia Monti ist eine Mischung aus Dystopie und Kriminalroman. Wir als Leser erfahren, dass die Demokratie in Deutschland seit 10 Jahren abgeschafft ist. Eine Partei regiert, die unmenschlich ...

„Sterbewohl“ von Olivia Monti ist eine Mischung aus Dystopie und Kriminalroman. Wir als Leser erfahren, dass die Demokratie in Deutschland seit 10 Jahren abgeschafft ist. Eine Partei regiert, die unmenschlich handelt und selbst das Töten von unliebsamen Mitmenschen unterstützt. Dazu werden sogenannte „Sterbeseminare“ in Luxushotels durchgeführt, die zum großen Teil auf Fehmarn stattfinden.

Ältere Menschen, die gerade mal berentet sind, erhalten Post vom Gesundheitsminister. So auch vier Bewohner einer WG. Alles sollen zu einem bestimmten Termin abgeholt und per Shuttle nach Fehmarn transportiert werden. Sie sind sehr beunruhigt, da es in den Hotels leider nicht so zugeht, wie es den Leuten erzählt wird. Dunkle Wolken ziehen über ihren Horizont zusammen.

Das Buch „Sterbewohl“ wühlte mich auf. Weil ich fast so alt bin, wie die hier vorgestellten Hauptpersonen und viele Aussagen (leider) den Tatsachen entsprechen. Ja, auch heute noch. Wie ist es denn? Langzeitarbeitslose werden als „Harzer“ tituliert und behindert zu sein ist sogar ein geduldetes Schimpfwort. Und wie ist der Umgang mit Senioren? Sie werden in Heime abgeschoben und viele Angehörige warten auf deren Tod, weil dann keine Kosten mehr anfallen.

Wie sieht es denn aus mit Menschen, die der Allgemeinheit keinen Nutzen mehr bringen? Nein, es ist zum Glück (noch) nicht so, wie zur Zeit Hitlers. Aber es gibt leider Zeichen, die dorthin führen. Aber nun noch einmal zum Buch. Es ist in einfacher Sprache geschrieben und lässt sich gut lesen. Die Spannung hätte für meinen Geschmack ruhig ein wenig mehr sein können. Zuweilen kam es mir auch zu unwahrscheinlich vor, was die Autorin hier schilderte. Vom Grundgedanken her gebe ich ihr aber vollkommen recht und für mich ist das Buch keine Fiktion. Vier Sterne und eine Leseempfehlung für einen Winterabend gebe ich daher.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Mord im Weinbaugebiet, spannend und mit Humor geschrieben

Winzerschuld
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Es geht hoch her bei der Fassenacht. Es wird gesungen, geredet und noch mehr getrunken. Die Büttenreden kommen nicht alle gut an und auch sonst brodelt es unter der Oberfläche. Aber an Karneval lieben ...

Es geht hoch her bei der Fassenacht. Es wird gesungen, geredet und noch mehr getrunken. Die Büttenreden kommen nicht alle gut an und auch sonst brodelt es unter der Oberfläche. Aber an Karneval lieben sich ja alle. Doch, was ist das? Till verschwindet plötzlich und spurlos. Noch schlimmer, dass eine Bedienung, jung, hübsch und nett, am nächsten Morgen tot aufgefunden wird. Kurt-Otto Hattemer ist Hobbypolizist und ermittelt gerne. Ob er den Spezialisten mit Rat und Tat zur Seite stehen kann?
Schon rasch ist klar, dass der Autor Winzer ist. So präzise, wie er die Arbeit dieses Berufszweiges erklärt, das kann kein Laie. Der Krimi ist locker und angenehm geschrieben. Es gibt viele Verdächtige, die aber dann doch nicht als Täter infrage kommen. Bis zum Schluss rätselte ich und lag dann doch daneben.
Für meinen Geschmack gab es aber zu viele Handlungsstränge, wobei mir aber jene, die zu den Verbrechen im Zweiten Weltkrieg führten, gut gefielen. Die hat der Autor nämlich vor Ort recherchiert und sogar Originale zitiert. Das fand ich beeindruckend. Daher gebe ich auch gute vier Sterne und eine Leseempfehlung. Ja, auffallend ist auch das geschmackvoll gestaltete Cover. Auch das kann sich sehen lassen.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Nicht ihr bestes Buch

Das Schmetterlingszimmer
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Schockierende Geheimnisse und ungeklärte Todesfälle sind ein Spezialgebiet von Lucinda Riley. Auch in ihren neuesten Roman weicht sie nicht davon ab. Posy Montague lebt in einem großen Herrenhaus. Sie ...

Schockierende Geheimnisse und ungeklärte Todesfälle sind ein Spezialgebiet von Lucinda Riley. Auch in ihren neuesten Roman weicht sie nicht davon ab. Posy Montague lebt in einem großen Herrenhaus. Sie ist selbstbewusst und fühlt sich wohl in ihren eigenen vier Wänden. Im „Admiral House“ lebt sie mit ihren Erinnerungen, die nicht so sind, wie sie scheinen. Dunkle Geheimnisse lasten auf der Vergangenheit und es stellt sich die Frage, wie Posy damit umgehen kann.

Auch dieses Hörbuch konnte mich in seinen Bann ziehen. Es gehört meiner Meinung nach zwar nicht zu den besten Werken der Autorin, aber es unterhielt mich gut. Der Grund dafür lag mit Sicherheit auch an Simone Kabst. Sie überzeugte mich mal wieder mit ihrer einzigartigen Stimme, die sowohl Personen als auch spannende Ereignisse perfekt präsentierte. „Das Schmetterlingszimmer“ beschreibt ein luxuriöses Anwesen in England. Hier verlebte Posy ihre Kindheit und Jugend. Dass solch imposante Gebäude allerdings mit hohen Nebenkosten verbunden sind, das merkt Posy sehr schnell.

Nicht nur die Kosten ihres Erbes bringen Posy zum Nachdenken. Sie trifft ihre Jugendliebe Freddie erneut und stellt fest, dass in ihrem Haus ein Verbrechen geschah, das sie in ihren Grundfesten erschüttert. Findet sie dennoch Abstand dazu und kann sich völlig ihrer großen Liebe öffnen? Dieses Buch zählt nicht zu ihren besten Werken. Das Ende ist meiner Meinung nach zu offensichtlich und auch die handelnden Personen wurden nicht optimal präsentiert.

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