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Veröffentlicht am 30.01.2021

Die Queen auf Mörderjagd

Das Windsor-Komplott
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Nach einer Einladung mit Übernachtung auf Schloss Windsor, findet man einen der Gäste, einen jungen russischen Pianisten, tot in seinem Zimmer. Autoerotischer Unfall oder Mord ? Der MI5 glaubt an ein Komplott ...

Nach einer Einladung mit Übernachtung auf Schloss Windsor, findet man einen der Gäste, einen jungen russischen Pianisten, tot in seinem Zimmer. Autoerotischer Unfall oder Mord ? Der MI5 glaubt an ein Komplott Putins und vermutet einen Schläfer in den Reihen des Schlosspersonals. Die Queen ist not amused und stellt mit Hilfe ihrer stellvertretenden Privatsekretärin Rozie eigene Ermittlungen an. Schließlich kann sie Zeugen nicht selbst befragen . Gleichzeitig sind alle anderen Bewohner des Schlosses bemüht, alles, was mit der unerfreulichen Geschichte zu tun hat, von der Queen fern zu halten.
So lange ich lebe, war immer Elisabeth die Königin von England. Und ich bewundere sie aufrichtig für ihre Stärke und Disziplin auch in unruhigem Fahrwasser. Aus diesem Grund wollte ich das Buch unbedingt lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht ! Im Gegenteil meine Erwartungen wurden übertroffen. Die Krimihandlung ist spannend mit einiger Tragik und wird überzeugend gelöst. Mit der stellvertretenden Privatsekretärin Rozie hat die Autorin eine sympathische Figur geschaffen, die als verlängerter Arm der Queen agiert. Rozie`s Familie stammt aus Nigeria. Sie ist jung, gut ausgebildet, intelligent und loyal . Loyal sind auch die anderen Mitarbeiter, nur glaubt jeder, er müsse die Queen vor unliebsamen Wahrheiten schützen und der eine oder andere hält sie auch für etwas tüdelig angesichts ihres Alters . Ganz souverän lässt die Queen alle in dem Glauben, während sie gut informiert und mit messerscharfen Verstand die Lage im Griff hat. Kein gutes Bild bietet der Leiter des MI5, der sich etwas verrennt und bei mir mehrfach für Heiterkeit gesorgt hat. Gut gefallen haben mir auch die Schilderungen einiger Abläufe im Schloss. Die Autorin erzählt die Geschichte mit einem heiteren Unterton, so dass ich oft schmunzeln musste. Aber die Handlung bietet auch ausreichend Spannungselemente, so dass nie Langeweile aufkommt. Und wer bisher kein Fan der Queen war, könnte es nach der Lektüre des Buches gut sein.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Kranke Liebe

Profiling Murder – Fall 11
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aurie fährt nach Baltimore, um eine Freundin zu besuchen, aber auch um Abstand von ihrem Stalker Keith Holden zu bekommen, der sich erneut in ihr Leben drängt. Holden ist von Laurie geradezu besessen und ...

aurie fährt nach Baltimore, um eine Freundin zu besuchen, aber auch um Abstand von ihrem Stalker Keith Holden zu bekommen, der sich erneut in ihr Leben drängt. Holden ist von Laurie geradezu besessen und versucht , Jake zu beseitigen, in dem Glauben, Laurie würde sich dann ihm zuwenden. Damit hat er für Laurie endgültig eine rote Linie überschritten und sie ist nach ihrer Rückkehr wild entschlossen, Holden ein für allemal Einhalt zu gebieten. Aber sie hat ihren Gegner unterschätzt.

Diese Folge hat mich sehr betroffen gemacht, weil die Autorin ein Verbrechen beschreibt, das so auch Frauen auf der ganzen Welt trifft und im Grunde jeder von uns widerfahren kann. Ich finde ,sie hat sehr gut heraus gearbeitet, wie hilflos eine Betroffene ihrem Stalker ausgeliefert ist. Das Leben kann keinen normalen Gang mehr gehen. Angst beherrscht den Alltag. Genau so deutlich wird, wie wenig Möglichkeiten die Polizei hat, das Opfer zu schützen. Im aktuellen Fall kommt als zusätzliches Spannungselement hinzu, dass sowohl Jake als auch Laurie, sich Sorgen um den Partner machen, ohne aktiv eingreifen zu können.

Diese Folge hat besonders mit meinen eigenen Ängsten gespielt, weil der Fall so real ist und für jede Frau die Gefahr besteht, dass sie schuldlos zum Objekt einer kranken Liebe wird.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Fremdenfeindlichkeit oder religiöser Wahn ?

Profiling Murder – Fall 10
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Mittlerweile haben Laurie und ihr Freund und Partner Jake den Ruf, die Ermittler für besonders grausame Mordfälle zu sein. Als eine Leiche gefunden wird, deren Auffindesituation an einen wenige Tage zurückliegenden ...

Mittlerweile haben Laurie und ihr Freund und Partner Jake den Ruf, die Ermittler für besonders grausame Mordfälle zu sein. Als eine Leiche gefunden wird, deren Auffindesituation an einen wenige Tage zurückliegenden Fall erinnert, werden die beiden sofort informiert. Der Verdacht auf einen Serienmörder erhärtet sich. Die Tötungsart erinnert an rituelles Schächten. Mordet der Täter aus Hass auf alles Fremdes oder ist er ein religiöser Fanatiker ?

Dieses Mal stellt die Autorin die Person des Täters und seine Motivation in den Vordergrund. Da es keine persönliche Beziehung zwischen Opfer und Täter gibt, sind Laurie und Jake auf Vermutungen und Zeugen angewiesen. Die Hinweise verdichten sich. Am Ende stellt sich die Frage, ob die Taten nicht hätten verhindert werden können, wenn das Umfeld des Täters nicht früher auf Warnsignale reagiert hätte. So stellt sich die Frage nach Schuld nicht nur in Bezug auf den Täter.

Wieder eine spannende, lesenswerte und zum Nachdenken anregende Folge rund um Laurie und Jake.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Wetten gefährdet die Gesundheit

Mies gezockt
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Langeweile und Frust herrschen in der Polizeidienststelle Obernkrug, intern als Lippisch-Sibirien bezeichnet, weil unbequeme Kollegen dorthin abgeschoben wurden. Da bringt ein Beinahe-Mord direkt vor der ...

Langeweile und Frust herrschen in der Polizeidienststelle Obernkrug, intern als Lippisch-Sibirien bezeichnet, weil unbequeme Kollegen dorthin abgeschoben wurden. Da bringt ein Beinahe-Mord direkt vor der Tür der Dienststelle und die neue Staatsanwältin Zoe Stahl frischen Wind in die Truppe. Die Verbannten sollen sich um Wettbetrug im Profisport kümmern. Brisanz erhält der Ermittlungsauftrag, als sich herausstellt, dass das Opfer ebenfalls in illegale Wetten verstrickt ist. Das führt zu Konflikten mit der örtlichen Polizeidienststelle, die bisher im Fall des Mordversuchs ermittelt hat. Auch der neue Virus Corona hält Einzug in das Berufsleben. Homeoffice ist angesagt, wovon besonders Schulte, ein Kriminalbeamter vom alten Schlag, überhaupt nicht begeistert ist.

Gleich zu beginn des Krimis werden die Beamten von Lippisch-Sibirien vorgestellt und mein erster Gedanke war, was für ein schrecklicher Haufen. Ob das ein guter Krimi wird ? Zuerst war die Handlung noch etwas konfus, weil verschiedene Personen die Bühne betraten und ich nicht gleich einordnen konnte, wie das zusammenpasst. Aber ein paar Seiten weiter wurde der Zusammenhang klar und die Spannung stieg. Gut gefallen hat mir, dass aus den Verbannten eine richtig gutes Ermittlungsteam wurde, bei dem jeder seine besonderen Fähigkeiten einbrachte. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Schulte. Durch ihn konnte ich sogar zum ersten Mal Corona einige komische Seiten abgewinnen. Auch das ein ganz dicker Pluspunkt des Krimis, der Humor. Es gibt immer wieder Szenen, bei denen ich schmunzeln musste, obwohl der Spannungsbogen hoch war. Die Figuren sind jede für sich sehr gut charakterisiert. Jede hat ihre Stärken und Schwächen. Neben Schulte fand ich die Staatsanwältin gut getroffen, die trotz ihrer Jugend, die alten Herren gut im Griff hatte. Ein wenig ins Schwärmen geraten bin ich bei Bodo Bruschetta, ein eher zwielichtiger Zeitgenosse, dessen Sohn mit Schultes Enkel befreundet ist, aber ein hohes Sympathiepotenzial besitzt. zum Ende steigt die Spannung nochmals steil an, um sich mit einer gehörigen Portion Humor zu lösen.

Ich bin vom Krimi restlos überzeugt. Lebensnah gezeichnete Figuren, eine spannende Handlung, die mit erstaunlich wenig Blut auskommt und eine ordentliche Dosis Humor machen den Krimi lesenswert und garantieren jede Menge gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Schicksalhafte Begegnung

Die Jüdin von Magdeburg
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Magdeburg 1261. Wie überall sind die Juden nur geduldet und leben in einer eigenen Siedlung. Immer wieder kommt es zu Übergriffen. So auch in diesem Jahr und es wird der Grundstein gelegt für eine Fehde, ...

Magdeburg 1261. Wie überall sind die Juden nur geduldet und leben in einer eigenen Siedlung. Immer wieder kommt es zu Übergriffen. So auch in diesem Jahr und es wird der Grundstein gelegt für eine Fehde, die erst viele Jahre später enden wird.
14 Jahre später dient der junge Wolfram von Hildesheim dem Ritter Adalbert von Stendal als Knappe. Beide haben sich in die schöne Heilweg verliebt und gelangen auf ihren Spuren nach Magdeburg. Dort begegnet Wolfram der jungen Jüdin Esther, die damals ihren Bruder und Onkel verloren hat. Sie ist eine Schönheit und hat das Begehren von Gero von Greifenstein auf sich gezogen, dem Mörder ihrer Verwandten. Durch Zufall kann Wolfram Esther das Leben retten und sie seitdem nicht mehr vergessen. Ihre Wege trennen sich und Wolfram kämpft auf Seiten Ottos von Brandenburg gegen Magdeburg. Esther und ihre Familie sehen sich weiterhin der Verfolgung durch Gero von Greifenstein ausgesetzt. Die Ereignisse eskalieren.
Wenn ich an Judenverfolgung denke, fallen mir unweigerlich die Gräueltaten im Dritten Reich ein. Doch die Geschichte der Judenverfolgung ist viel älter. Der Autor schildert an Hand Esthers Familie, welchen Bedrohungen Juden schon immer ausgesetzt waren. Gut gefallen haben mir die Einblicke in das Leben von damals. Aus meiner heutigen Sicht ist es fast unglaublich, wie die Religion das tägliche Leben und Denken der Menschen beeinflusst hat und welche Macht die Kirchenvertreter hatten. Dabei waren die Geistlichen und ihre Anhänger nicht die besseren Menschen, im Gegenteil. Besonders deutlich wird dies im vom Autor anschaulich dargestellten Konflikt um die Nachfolge des Erzbischofs von Magdeburg, der zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Otto von Brandenburg und den Domherren von Magdeburg geführt hat. Mord, Verleumdung und Bestechung erscheinen dagegen als die kleineren Übel. Stellvertretend für viele ist hier die hassenswerte Figur des Gero von Greifenstein, den ich von Herzen verabscheut habe. Und inmitten all dieser Gewalt erblüht die Liebe zwischen dem Christen Wolfram und der Jüdin Esther, die gegen alle Regeln verstößt und im Grunde keine Chance hat. Trotzdem habe ich den beiden liebenswerten Figuren die Daumen gedrückt.
Der Autor gestaltet mit den zwei gegensätzlichen Elementen Krieg und Liebe einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen historischen Roman, den ich mit Begeisterung und Freude gelesen habe.

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