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Veröffentlicht am 13.02.2021

Tod an der Seebrücke

Ankermord
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Bei Arbeiten an der Binzer Seebrücke wird ein Leichnam entdeckt, der mit einer schweren Ankerkette am Pfeiler befestigt wurde. Die Identität ist nach den Wochen im Wasser nicht leicht zu klären. Erst als ...

Bei Arbeiten an der Binzer Seebrücke wird ein Leichnam entdeckt, der mit einer schweren Ankerkette am Pfeiler befestigt wurde. Die Identität ist nach den Wochen im Wasser nicht leicht zu klären. Erst als Kommissarin Romy Beccare den Namen gefunden hat, können die Ermittlungen beginnen. Der Tote arbeitete bis zu seiner Entlassung bei einem Bootsbauer. Eine gutgehende Werft, die für luxuriöse Einbauten in teuren Yachten bekannt war. Im Besitz des Toten findet Romy eine Bauzeichnung, die zeigt, dass dabei Hohlräume eingeplant wurden.
Doch sowohl auf der Werft, wie auch bei der Besitzerin der Yacht, kommen Romy und ihr Team keinen Schritt weiter. Marion Scharf ist schon länger im Visier der Kriminalpolizei, aber man konnte ihr nie Drogenschmuggel nachweisen.

Die Ermittlungen werden schwierig, als Romy ganz offiziell zurückgepfiffen wird, sie ist einer verdeckten Mission des LKA zu nahe gekommen.

Katharina Peters schreibt immer überaus spannende Krimis, die sich mit einem sehr intelligent ausgedachten Plot auszeichnen. Ihre Geschichten sind realitätsnah, immer schlüssig und halten für den Leser trotzdem jede Menge Überraschungen bereit.
Ich mag Romy Beccare, die den Spagat zwischen Beruf und Privatleben meistern muss, was nicht einfach ist, wenn der Ehemann ein ranghöherer Beamter der übergeordneten Dienststelle ist. Die pensionierte Beamtin Ruth, die bei schwierigen Fällen einspringt ist für mich ein außerordentlich interessanter Charakter. Stets ruhig ist sie dabei auch ein Gegengewicht zur temperamentvollen Romy.

So treibt dieser spannende Krimi auf ein sehr überraschendes Finale hin und ich mochte ihn dabei kaum aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Brandstiftung

Steirertanz
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Steirertanz ist schon der 11. Band der Steirer-Reihe von Claudia Rossbacher und ich kenne die meisten. Ich bin der Entwicklung von Sandra Mohr und ihrem Chef Sascha Bergmann gefolgt und beide kommen mir ...

Steirertanz ist schon der 11. Band der Steirer-Reihe von Claudia Rossbacher und ich kenne die meisten. Ich bin der Entwicklung von Sandra Mohr und ihrem Chef Sascha Bergmann gefolgt und beide kommen mir inzwischen so eingespielt wie ein altes Ehepaar vor. Bergmann muffelig wie eh und je und gern gibt er den Chauvi, aber an Sandra perlt das ab. Sie steht über diesen Eigenheiten und gibt gekonnt Contra.
Dieses Mal führt ein Fall die Ermittler ins Ausseer Land. Eine Industriellenvilla ist abgebrannt, eindeutig Brandstiftung und im Haus wird die Leiche der Luise Lex gefunden. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester leiten sie die erfolgreiche Trachtenmanufaktur „Lilly & Luise“, die mit modernen Interpretationen sehr erfolgreich sind, was natürlich bei traditionellen Konkurrenten misstrauisch verfolgt wird.
Aber nicht nur das scheint ein Motiv zu sein, die Schwestern sind engagiert gegen ein Ferienzentrum am Grundlsee. Teure Chalets sollen für betuchte Touristen entstehen, was nicht nur die exklusive Lage der Villa schmälern würde, auch für das Dorf hätte es Auswirkungen. Zwar gäbe es Arbeitsplätze, aber fast nur im Niedriglohnbereich, dafür würde das traditionelle Dorfleben verloren gehen und wie das aussieht, kann man im nahen Hallstatt beobachten.
Vorneweg – ich bin schon ein Fan der Steirerkrimis. Trotzdem hatte ich dieses Mal einige Eingewöhnungsschwierigkeiten. Claudia Rossbacher wählt für ihre Handlung eine nahe Zukunft. Die Geschichte spielt Anfang des Jahres 2022, Österreich hat genau wie das übrige Europa gerade die Corona Pandemie gemeistert, aber überall sind die Folgen noch spürbar. Immer wieder denkt Sandra Mohr daran, wenn sie bemerkt, dass der Brauch des Händeschüttelns völlig verschwunden ist, oder wenn ihr auffällt, dass noch wenige Monate zuvor niemand ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs sein konnte. Also absolut realistisch und doch irgendwie irritierend und meinen Lesefluss etwas hemmend. Aber wie gesagt, das hat sich schnell gelegt.
Mehr hat mich eigentlich die Vorhersehbarkeit des Plots gestört, schon ziemlich früh wusste ich, wohin sie die Auflösung bewegt und das hat mir viel von der Spannung genommen.
Ansonsten ist das Buch gewohnt unterhaltsam geschrieben und wenn mir Sandra Mohr und Sascha Bergmann wie ein altes Ehepaar vorkommen, so fühle ich mich bei den Krimis auch schon heimisch wie eine langjährige Freundin zu Besuch.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Witzig und kindgerecht

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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Wie gern hätte ich das Buch gemeinsam mit den Kindern aus meiner Lesepaten-Gruppe gelesen. Das Alter hätte gepasst und ich bin sicher, die Tagebuchseiten von Luis hätten selbst die Lesemuffel angespornt. ...

Wie gern hätte ich das Buch gemeinsam mit den Kindern aus meiner Lesepaten-Gruppe gelesen. Das Alter hätte gepasst und ich bin sicher, die Tagebuchseiten von Luis hätten selbst die Lesemuffel angespornt. Aber leider liegt meine ehrenamtliche Tätigkeit seit Monaten coronabedingt auf Eis, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

In kurzen und einfachen Sätzen, dabei mit Witz, der dem Alter angepasst ist, versucht Luis in seinem Tagebuch seinen Frust mit seinen Eltern zu verdauen. Seit sein Dad den tollen Job hat, sie umgezogen und er auf eine andere Schule gehen muss, passt es einfach nicht mehr. Die Schule ist für Kinder, deren Eltern das Leistungsprinzip auf ihre Fahne geschrieben hat und für Luis der reinste Horror. Vor allem als seine Mom und sein Dad – wohl weil sie sich von den anderen Eltern nicht unterscheiden wollen – plötzlich ganz verändert sind.

Das wird in schöner und altersgemäßer Weise erzählt und es gibt jede Menge witzige Situationen, die Kinder total gut nachvollziehen können. Wer kennt nicht die Wut auf jüngere Geschwister, auf blöde Lehrer und den überhaupt den ganzen Alltag, wenn es mal nicht so läuft. Dabei gibt es jede Menge Identifikationsmöglichkeiten für Kinder und finde ich bei Kinderbüchern sehr wichtig.

Die Geschichte funktioniert auch auf zwei Ebenen, denn auch die erwachsenen Vorleser haben ihren Spaß an den Aktionen der Eltern, die Luis erziehen möchte. Nicht umsonst hat das Buch schon seit seinem ersten Erscheinen vor 15 Jahren eine Menge Leser erreicht. Allerdings merkt man das Alter der Geschichte auch an einigen Passagen. Luis würde heute wohl eher seine Witze und seine kleinen Auftritte auf Insta oder Tiktok hochladen und damit schon eine Menge erreichen.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Alles über den Fettstoffwechsel

Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels
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Ohne dass ich meine Ernährungsgewohnheiten oder mein Sportprogramm geändert hatte, begann ich während der Wechseljahre Gewicht zuzulegen. Meine Ärztin meinte lapidar, das läge am Fettstoffwechsel.

Genau ...

Ohne dass ich meine Ernährungsgewohnheiten oder mein Sportprogramm geändert hatte, begann ich während der Wechseljahre Gewicht zuzulegen. Meine Ärztin meinte lapidar, das läge am Fettstoffwechsel.

Genau deshalb hat mich das Buch „Die geheime Kraft des Fettstoffwechsel“ angesprochen. Ich möchte nicht irgendeine weitere Diät ausprobieren, die doch nur zum Jojo-Effekt führt, ich möchte auf einfache Weise meine Ernährung so anpassen, dass der Fettstoffwechsel ideal zu meinem Alter passt.

In diesem Buch finde ich Grundlagen, einfach erklärt und mit vielen Grafiken und Zeichnungen anschaulich dargestellt. Die Funktion der unterschiedlichen Fettzellen, weißes und braunes Fett, gesundes und ungesundes Fett fand ich einleuchtend. Was der Fettstoffwechsel für meinen Körper bedeutet und wie ich ihn mit einfachen Mitteln ankurbeln kann, habe ich so noch nicht kurz und bündig zusammengefasst gefunden. Es werden krankhafte Fettstoffwechsel angesprochen, Auswirkungen von Zucker und tierischen Fetten usw. Gesunder Schlaf, gesunde Psyche – alles hängt mit dem Fettstoffwechsel zusammen.

Sogar die Auswirkungen von Fettabsaugen und medizinischen Eingriffen wird angesprochen.

Der Rezeptteil war mir gar nicht so wichtig. Dass Quarkaufstriche gesünder als Butter sind, ebenso dass pflanzliche Öle den tierischen Fette vorzuziehen sind, ist ja nicht neu. Ich glaube eigentlich nicht, dass es da bei interessierten Lesern noch Wissenslücken gibt. Auch werde ich jetzt nicht zum Tofu oder Seitan-Fan. Aber ich wie ich grundsätzlich die Ernährung anpassen kann, wird mir wieder in Erinnerung gerufen und auf den Punkt gebracht. Ich finde die Zusammenfassung sehr einleuchtend und schlüssig und werde sicher immer wieder das eine oder andere Kapitel vornehmen, wenn sich alte Gewohnheiten einschleichen.

Wenn ich dann als Nebeneffekt auch noch einige Kilos verliere, werde ich das gern mitnehmen.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Wurzeln bleiben

Die Zeit der Birken
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Christine Kabus bleibt dem Norden auch in ihrem neuen Roman treu. Nur, dass sie nun Estland und Norddeutschland als Hintergrund wählte. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, der historische Teil ist in ...

Christine Kabus bleibt dem Norden auch in ihrem neuen Roman treu. Nur, dass sie nun Estland und Norddeutschland als Hintergrund wählte. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, der historische Teil ist in Estland der Jahre 1939/40 angesiedelt, der zweite Handlungsstrang auf einem Gestüt in Schleswig-Holstein ab 1977. So hat auch der „neue“ Teil schon eine zeitgeschichtliche Bedeutung.

Es beginnt mit einem traurigen und bitteren Prolog, der mir die ganze Zeit im Kopf blieb, weil er schon auf das Schicksal ihrer Protagonistin Charlotte verwies.

Charlotte wächst behütet und wohlhabend in einer deutschbaltischen Familie auf. Es sind die Jahre unmittelbar vor Ausbruch des Weltkriegs, aber der wirft noch keine Schatten in das gesellschaftliche Leben. Auf Wunsch ihrer sehr strengen und dominanten Mutter springt Charlotte als Haushälterin bei ihrem frisch verwitweten Onkel ein. Dort fühlt sie sich ausgesprochen wohl, was sicher auch an Lennart, dem estnischen jungen Mitarbeiter des Onkels liegt. Doch das Schicksal meint es nicht gut. Als Deutschbaltin muss Charlotte mit ihrer Familie Estland verlassen und ihre Liebe zurücklassen.

Im Gestüt der Familie leidet Gesine unter dem strengen und uneinsichtigen Regiment ihrer unnahbaren Mutter. Bis Grigori auftaucht, ein Flüchtling aus Russland, der ein einfühlsames Gespür für die Pferde des Gestüts hat und in den sich Gesine verliebt. Von Grigori erfährt sie nicht nur von seinen estnischen Wurzeln, auch ihre Familie stammte von dort. Ihr Gefühl wird erwidert, doch dann verschwindet Grigori plötzlich. Das Familiendrama von damals reicht bis in die Gegenwart und insgesamt ist die Geschichte sehr spannend aufgebaut, wobei mich im zweiten Handlungsstrang die Aktionen von Gesindes Mutter mich zunehmend nervten. Da war einiges an Wiederholungen und allein die Nennung von damaligen Ereignissen oder Produkten bringt noch keine richtige Atmosphäre.

Mir gefiel besonders der estnische Teil der Geschichte. Wunderbare Landschaftsschilderungen, die mir die Erinnerung an eine Estland-Reise wachriefen und geschichtliche Hintergründe machten den Reiz aus.

Ein flüssig geschriebener Familienroman mit gut recherchierten historischen Details, der sich auf alle Fälle lohnt.

Das Titelbild hat mir richtig Lust auf das Buch gemacht und das Versprechen auf schöne Unterhaltung auch gehalten.

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