Rätselraten an der Nordsee
Nordwesttod 4.5 Sterne
Zwei Brüder fahren nachts auf der Landstraße nach Hause-werden angefahren und liegen gelassen, der Täter begeht Fahrerflucht. Dann wird die junge Nina Brechtmann vermisst. Die Umweltaktivistin ...
4.5 Sterne
Zwei Brüder fahren nachts auf der Landstraße nach Hause-werden angefahren und liegen gelassen, der Täter begeht Fahrerflucht. Dann wird die junge Nina Brechtmann vermisst. Die Umweltaktivistin stammt aus einer einflussreichen Hoteliersfamilie, hat aber kaum noch Kontakt zu ihnen, seit die Familie aggressive Expansionspläne mit ihren Hotels vorhat. Wo ist Nina?
Mit diesen beiden Fällen hat die Polizei in St. Peter Ording genug zu tun, deshalb unterstützt Komissarin Anna Wagner das Team, die von Bayern nach Kiel gezogen ist und jetzt in St. Peter ihren ersten Einsatz hat. Und es gibt noch jemand neuen im Team-den örtlichen Dienststellenleiter Hendrik Norberg, der nach dem Tod seiner Frau diese neue Stelle angenommen hat...
Dieser Krimi hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin besticht mit einem einfachen, verständlichen Schreibstil, Küstenflair und sehr sympatischen Ermittlern! Der Spannungsbogen ist gelungen und die Autorin versteht es, die ein oder andere falsche Fährte zu legen, sodass ein miträtseln während des lesens gegeben ist.
Die Lokation ist natürlich traumhaft schön, man merkt der Autorin an, dass sie schon oft an diesem bekannten Küstenort war. Die Beschreibungen sind bildhaft und lebendig, überlagern dabei aber nicht die Kriminalgeschichte! Ausserdem finde ich es interessant und gut, dass auch die negativen Aspekte des Tourismus und der vielen neuen Hotels aufgezeigt werden.
Hendrik Norberg lebt im Augenblick in einer schwierigen Situation, er hat seine Frau verloren, ist nun alleinerziehender Vater eines 7jährigen Sohnes und eines Teenagers, muss das Spagat zwischen Privatleben und Leitung der Polizeidiesntstelle unter einen Hut bekommen. Er ist ein interessanter Charakter, der das Herz am rechten Fleck hat, mit dem ich aber erst warm werden musste, da er eher der ruhige, introvertierte Typ ist. Ganz anders ging es mir mit der Bayrin Anna. Sie war mir sofort sympatisch mit ihren kleinen süddeutschen Eigenheiten an der Nordsee. Es hat viel Spass gemacht mit ihr zu ermitteln und den Fall nach und nach zu entwirren.
Der Anfang des Buches kann etwas verwirren, da erst mal ziemlich viele unterschiedliche Erzähstränge zum tragen kommen, das ändert sich aber schnell und man kann ganz in die Geschichte abtauchen. Der Fall ist spannend und nachvollziehbar gemacht, die Charaktere handeln authentisch. Ich habe dann etwas schneller als die Komissare heraus gefunden was wohl passiert sein muss, aber trotzdem blieb es interessant bis zum Schluss, durch ein paar kleine unerwartete Wendungen.
Fazit: Ein paar tolle Lesestunden an der Nordseeküste zum miträtseln, sympatischen Ermittler und ein interessanter Fall, was braucht ein Krimifan mehr? Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.