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Veröffentlicht am 28.09.2021

Guter Roman

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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Der historische Roman „Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ist bereits der 18. Band aus der wunderbaren Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, von Bettina Storcks, aus dem Aufbauverlag.

Es ...

Der historische Roman „Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ ist bereits der 18. Band aus der wunderbaren Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, von Bettina Storcks, aus dem Aufbauverlag.

Es stehen die Kunststudentin Dora Maar sowie ihre Beziehung zu Picasso im Mittelpunkt, die einen nachhaltigen Eindruck in der Pariser Kunstszene der 30er Jahre hinterließ.

Als die beiden sich kennenlernten, war Picasso ein Star, aber damals war Dora schon eine bekannte Fotografin. Sie war noch keine 30, hatte bereits Einzelausstellungen und wird mit Aufträgen überschüttet. Viele denken, sie wurde nur berühmt wegen der Porträts, die Picasso von ihr malte, aber der Roman offenbart, dass es umgekehrt begann: Er kam nämlich in ihr Studio und sie fotografierte ihn.

Die Charaktere wurden hervorragend herausgearbeitet und sprühen nur so vor Lebendigkeit. Dora ist eine beeindruckende Frau, die weiß, was sie will und ihre Ziele verfolgt. Sie ist geheimnisvoll, kreativ, temperamentvoll und vor allem sehr feinsinnig, was ihr aber leider auch viele schmerzvolle Erfahrungen einbringt. Es wird zudem wunderbar herausgearbeitet, dass sie so viel mehr als die „weinende Frau“ und Muse Picassos war. Picasso ist dagegen ein Egoist – selbstverliebt, anstrengend, unsympathisch, verletzend und unsensibel.

Es ist eine tolle Geschichte, die allerdings auch ein paar Längen hat und stellenweise etwas langatmig ist, da sich in Details verloren wird.
Neben viel Wissenswertes über die Zeit und die Kunstszene, wird man auch gut unterhalten und inspiriert. Alles im allen ein guter Roman, der empfehlenswert ist und einem eine großartige Frau näher bringt.



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Veröffentlicht am 08.01.2021

Skandale der 20-er Jahre

Die juten Sitten - Goldene Zwanziger. Dreckige Wahrheiten
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Sie wollen einen Skandal? Können Sie haben!«

Heute habe ich den perfekten Roman zu Silvester für euch: „Jutte Sitten“ von Anna Basener, Goldmann Verlag. Wenn wir schon nicht in echt feiern können und ...

Sie wollen einen Skandal? Können Sie haben!«

Heute habe ich den perfekten Roman zu Silvester für euch: „Jutte Sitten“ von Anna Basener, Goldmann Verlag. Wenn wir schon nicht in echt feiern können und sollten, machen wir das Ganze literarisch. Wir reisen in das Zeitalter des Nachtlebens, des Feierns und der Freude: in die roaring twenties.

Klappentext:

Berlin, 1927: Die achtjährige Hedi wächst im berüchtigten Bordell »Ritze« auf. Ihre Großmutter Minna, die das zwielichtige Etablissement betreibt, die strenge Domina Natalia und die bildschöne Hure Colette sind die einzige Familie, die Hedi je kannte. Von ihnen lernt sie alles, was sie fürs Leben braucht.
Drei Jahrzehnte später ist Hedi eine gefeierte Hollywood-Diva – und eine zum Tode verurteilte Mörderin. Kurz vor ihrer Hinrichtung erzählt sie einem Journalisten der New York Times die ganze ungeschminkte Wahrheit über ihr Leben. Eine Wahrheit, die sie unsterblich machen wird ...

Meinung:

Dieses Buch ist ein kompletter Gegensatz zu den 20-er Jahre Büchern, die ich sonst lese, es zeigt die dreckige, dunkle aber auch authentische Seite der Zeit, die wahrscheinlich kaum einer wahrhaben wollte, die des Rotlichtviertels. Endlich kommen auch die zu Wort, die es viel zu selten kamen: die Prostituierten.

Die Vielfalt der Charaktere ist wunderbar und bildet gut die verschiedenen Typen der damaligen Zeit ab. Meine Highlights sind die diversen Frauenfiguren – sie sind einfach klasse, man fiebert und leidet mit ihnen mit, wie sie versuchen, dass Beste aus ihrer Situation zu machen und zeitgleich von einem besseren Leben träumen – das fast unerreichbar ist. Sie strampeln sich ab und kämpfen und kämpfen, was begeistert und mitreist.

»Meine Damen sind jute, starke Frauen, und ick kann mir keine besseren Vorbilder für ‘n kleines Mädchen vorstellen als uns.«

Der Schreibstil ist sehr bildhaft, man sieht alles fast greifbar vor sich. Er ist direkt und realistisch. Ich muss zugeben, mir war die derbe, frivole Sprache oft etwas zu viel, aber das ist eben auch authentisch. Man kann eine Prostituierte nicht wie gebildetes Fräuleinwunder sprechen lassen.

Die Geschichte wird offen und ohne Tabus erzählt. Sie ist äußerst spannend und gewiss nicht null acht fünfzehn. Außerdem enthält sie einige unvorhersehbare Wendungen und Höhepunkte;)

Fazit:

Das perfekte Buch, um sich auf Silvester einzustimmen und sich mit der dunklen Seite der 20-er Jahre zu beschäftigen.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Mit glänzenden Schwingen, zur blutigen Rache

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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„Silver Wings“ von Camilla Läckberg, ist der 2. einer Thriller-Reihe rund um die schwedische Geschäftsfrau Faye und nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hat, war ich echt gespannt, wie es mit der ...

„Silver Wings“ von Camilla Läckberg, ist der 2. einer Thriller-Reihe rund um die schwedische Geschäftsfrau Faye und nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hat, war ich echt gespannt, wie es mit der Powerfrau weiter gehen würde.


Klappentext: Vorsicht Spoiler

Faye hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat: Ihr verhasster Exmann Jack sitzt im Gefängnis und kann ihr nichts mehr anhaben. Mit ihrem Unternehmen Revenge ist sie sehr erfolgreich, und sie selbst hat sich ein neues Leben in Italien aufgebaut.
Doch plötzlich droht alles zusammenzubrechen: Ihrem Exmann ist die Flucht gelungen, und Faye weiß: Wenn er sie findet, ist nicht nur ihr Leben in Gefahr. Faye muss sich zur Wehr setzen. Mit der Hilfe ihrer engsten Vertrauten riskiert sie alles, um die zu beschützen, die sie liebt.

Meinung:
Die Geschichte ist wieder sehr spannend sowie raffiniert. Durch den flüssigen und packenden Schreibstil verschlingt man das Buch gerade zu.
Im 2. Teil steht noch mehr Feminismus und der Zusammenhalt von Frauen im Mittelpunkt als im ersten Teil. Super! Faye hat vielen Frauen, die ihr viel Schlimmes angetan haben, verziehen, obwohl man eigentlich hätte denken können, dass zu viel vorgefallen ist. Sie zeigt an vielen Stellen eine enorme Größe und enorme Empathiefähigkeit, trotz all der Tragödien in ihrem Leben.
Es gibt auch immer wieder Aspekte im Buch, die einen zum Nachdenken anregen und inspirieren, so etwas mag ich sehr!

Am heftigsten haben mich die erneuten Rückblenden mitgenommen. Sie zeigen, dass es Faye in ihrer Kindheit/Jugend noch viel schlimmer ergangen ist, als man es nach Band eins erwartet hatte. Puh, harter Tobak, Bäche von Abgründen tun sich auf. Das lässt niemanden kalt! Diese Erfahrungen offenbaren vieles über Fayes Charakter und Leben.
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Dieser Band ist etwas schwächer als Golden Cage, weil man einiges hat kommen sehen, wahrscheinlich, weil man durch Band 1 schon gewappnet war und ja, auf die expliziten Sex-Szenen hätte auch hier wieder gut verzichten können, aber Schwamm drüber. Das sind nur kleine Kritikpunkte.

Fazit:
Ein fulminanter, spannender Thriller mit viel Tempo und einer Powerfrau, die sich nicht so schnell unterkriegen lässt.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Schöne, melancholische und besondere Liebesgeschichte mit ein paar Längen

Mit dir für alle Zeit
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Im Zentrum des historischen Romans „Mit dir für alle Zeit“ von Lisa Grunwald, aus dem Harper Collins Verlag, steht die sehnsuchtsvolle, verzweifelte Liebesbeziehung zwischen Joe und Nora, die ungewöhnlichen ...

Im Zentrum des historischen Romans „Mit dir für alle Zeit“ von Lisa Grunwald, aus dem Harper Collins Verlag, steht die sehnsuchtsvolle, verzweifelte Liebesbeziehung zwischen Joe und Nora, die ungewöhnlichen Umstände dieser sowie die „Wiederauferstehung“ Noras.


Klappentext:

New York, Fünfter Dezember 1937: Weichenmechaniker Joe geht nach Feierabend durch die Grand Central Station – und verliebt sich auf den ersten Blick. In Nora, eine sehr hübsche, doch seltsam altmodisch gekleidete Frau, die verloren unter der berühmten goldenen Uhr steht. Nach einem wundervollen Abend verschwindet sie jedoch spurlos. Und als Joe am nächsten Tag ihre Nummer wählt, informiert ihn ein Mann mit kühler Stimme, dass er Nora nicht sprechen könne: Sie sei vor zwölf Jahren bei einem Zugunglück gestorben. Nora geht Joe jedoch nicht mehr aus dem Kopf. Und am fünften Dezember 1938 steht sie plötzlich wieder vor ihm, unter der goldenen Uhr der Grand Central Station. Hier ist sie gestorben. Und jedes Jahr kehrt sie für einen Tag zurück. Ihre Liebe hat keine Chance – und dennoch wartet Joe fortan Jahr für Jahr auf sie. Gemeinsam suchen sie einen Weg, das Unmögliche zu schaffen: dass Nora für immer bei ihm bleiben kann.

Meinung:
Es ist eine schöne, originelle und romantische Geschichte, in großartiger Kulisse.
Die Erzählung erstreckt sich über viele Jahre hinweg. Während dessen finden wichtige historische Ereignisse in der „echten“ Welt statt und streifen teilweise den Mikrokosmos von Noras. Diese sind umfangreich und korrekt recherchiert wurden. Es ist faszinierend, wie Nora damit umgeht.
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Besonders gut hat mir gefallen, dass viel Wert auf die Charakterentwicklung und ihre Vergangenheit gelegt wird. Hinzukommend sind diese sehr komplex, sympathisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Ich habe mit dem beiden richtig mitgefiebert.
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Was besonders ist, sind die räumlichen Grenzen, die Konzentration der Handlung auf fast nur einen Ort. So spielt sich fast die gesamte Handlung zwischen der Grand Central Station und Joes zu Hause in Queens ab. Das hat allerdings auch manchmal zur Folge, dass die Geschichte etwas langweilig und eintönig wirkt. Anderseits kann man sich dadurch gut in Noras Situation mit all ihren Schwierigkeiten hineinversetzen. Leider verliert sich die Geschichte auch etwas in Details, ein paar Seiten weniger hätten gutgetan.

Fazit:
Es ist eine schöne, melancholische, besondere Liebesgeschichte, die an einigen Stellen etwas zu ruhig und langatmig war, aber dennoch lesenswert ist.

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