Konnte mich nicht so begeistern, wie Band 1
Die Handlung
"Das Herz eines Mannes,
dass nicht von der Liebe einer Frau
erfüllt wird,
ist keins.
Das Herz einer Frau,
dass nicht von der Liebe zu einem Mann
erfüllt wird,
ist keins.
Aber ein Herz ...
Die Handlung
"Das Herz eines Mannes,
dass nicht von der Liebe einer Frau
erfüllt wird,
ist keins.
Das Herz einer Frau,
dass nicht von der Liebe zu einem Mann
erfüllt wird,
ist keins.
Aber ein Herz zu haben,
das liebt und geliebt wird,
kann schmerzhafter sein,
als keines zu haben,
denn wo nichts ist,
kann auch nichts brechen."
~Colleen Hoover, "Weil ich Will liebe", S. 211
Will und Layken sind glücklich miteinander. So richtig glücklich. Es ist die ganz große Liebe. Das ist beiden nur allzu bewusst.
Doch auch zwei, die sich unendlich lieben können voneinander getrennt werden. Und dazu reicht es, wenn einer der Liebenden einen unendlich dummen Fehler begeht. Und plötzlich kommen Zeifel in Layken auf.
Die Rezension
Dieser Band wurde komplett aus Wills Sicht geschrieben, was mich zuerst mal ordentlich enthusiastisch werden ließ. Kurz hatte ich meine Bedenken, ob es nicht schrecklich traurig werden würde nach dem Tod von Lakes Mutter. Zumindest mal, wenn es aus ihrer Sicht geschrieben wäre. Doch glücklicherweise erzählt Will ja das Geschehen des neu angebrochenen Jahres. Zwar ist auch er traurig, doch Lake selbstverständlich umso mehr. Immerhin war es ihre Mutter, die ihnen ständig fünfzigtausend verschiedene Dinge hinterlässt. Da war das Päckchen zu Weihnachten ja bloß der Anfang.
Die große Freude ließ auch nicht nach, als ich die ersten Seiten las und Insider in Basagneform wieder entdeckte. Immerhin scheint es so, als hätten sie aufgehört, Kürbisse zu schnitzen. Doch der Schein der ersten Seiten trügt. Kaum essen sie wieder Basagne, kommt das nächste Unglück und das mit voller Härte. Von vorn herein denkt man sich als Leser "VERDAMMT NOCHMAL!!! ERZÄHL LAYKEN GEFÄLLIGST DAVON, DASS DEINE BLÖDE EX DEN SELBEN KURS BESUCHT, WIE DU!!" Doch natürlich hört er nicht und der Leser kann unmöglich die unglaublich allumfassende Dummheit Wills ändern. Nein, stattdessen muss Lake dabei zusehen, wie er sie auf die Stirn küsst. Dabei ist der Kuss auf die Stirn ihr ganz persönlicher Lieblingskuss, wie man noch aus Band 1 weiß. Klar zerreist das einen großen Fan innerlich vollkommen. Doch das war noch nicht genug. Dann kommen auch noch die Zweifel Laykens am Großen und Ganzen: an Wills Liebe zu ihr (Würdest du mich lieben, wenn mir nicht genau das selbe Schicksal widerfahren wäre, wie dir?). Meiner Meinung nach redet sie ab diesem Punkt nur noch vollkommenen Irrsinn. Ich meine... Was soll das? Ich war so unendlich berührt und begeistert von dem ersten Band und auch noch von dem ersten Viertel dieses Bandes (auch wenn ich mich über Wills Unverständnis aufgeregt habe), doch dann kommt DAS.
Nun folgt das vollkommene Chaos: Kaum vertragen sie sich, kommt das nächste Unheil über sie. Und plötzlich kam ich mir vor, wie in einer FanFiction. Dort ist es nämlich immer so, dass niemals Harmonie herrschen darf. Sonst könnte der Leser das nächste Kapitel ja nicht weiter lesen. Mir kam es fast so vor, als wüsste Colleen Hoover selbst nicht so recht, wie sie die nächsten Seiten hätte füllen sollen. Und dann lässt sie das Paar halt vom einen ins nächste Unheil stolpern. Sodass es mir irgendwann nur noch surreal vorkam, dass denen so viel Pech innerhalb von kürzester Zeit widerfuhr.
Da fand ich Band eins viel besser: Ein durchgängiges Problem, welches sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Buches zieht. Und NICHT abertausende Probleme, die nacheinander auf die Köpfe des Lesers eintrommeln.
Hinzu kommt, dass ich durch ihre Hinterfragerei Layken nicht mehr mag und auch Will hat mich angenervt: erst denkt er, es wäre besser, seiner Freundin wichtige Informationen vorzuenthalten und dann ist er irgendwann nichts weiter mehr als ein emotionales Wrack.
Uh, nicht zu vergessen, dass man kaum mehr den Poetry Slam mitbekommt. Ich hätte mir gewünscht, wieder so viel davon lesen zu können, wie in Band eins. Leider kamen die Gedichte hier etwas zu kurz.
Was ich allerdings gut fand: Eddie war noch immer mit ihrem Freund Gavin zusammen und heiterte die Beziehungsprobleme zwischen Will und Layken etwas auf. Zumindest bis sie selbst in einer kleineren Krise stecken: Eddie ist schwanger. Was ich allerdings auch unendlich süß fand.
Darüberhinaus sind natürlich die kleinen Brüder noch immer dabei. Und obwohl sie nun schon 10 sind, scheinen sie nicht sonderlich erwachsener zu sein. Immernoch ist ihr Verhalten kindlich und verspielt. Etwas, was einen auch sehr zum Lachen bringen kann und die Geschichte aufheitert.
Nicht zu vergessen: 2 neue Figuren sind auch dabei. Kiersten und ihre Mutter. Freigeist und Medizinerin/Hausfrau. Und vor allem Kiersten knüpft schnell beste-Freundschaften mit allen, bringt das Wort Schmetterling in gefährliche Schieflage und entflammt ein Interesse für Poetry Slams. Leider wird sie in ihrer Schule zu Unrecht gemobbt und Caulder und Kel unterstützen sie auf eine unheimlich süße Art und Weise.
Und schlussendlich wäre da noch Reece, dessen Name (glaube ich) mal in Band eins fiel im Hinblick auf seine Militärkarriere. Und jetzt ist er wieder back in town und wird Wills neuer Mitbewohner und Kaffeekocher. Doch auch er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich.
Und eine weitere gute Nachricht: Am Kapitelanfang befinden sich nun statt der Songtexte Tagebucheinträge Wills. Also seine ganz privaten Gedanken. Stellenweise ist das fast schon ein Ersatz zu dem Mangel an Poetry Slams. Denn auch hier findet man einige Gedichte.
Das Fazit
Das war jetzt eigentlich nicht wirklich schlecht. Doch im Hinblick auf Band 1 fand ich, dass "Weil ich Will liebe" eine Recht schwache Nummer war, die mich zu sehr an Fanfictions erinnerte und nicht an die anderen beiden unglaublich guten Romane Hoovers, die ich bereits gelesen habe.
Jedoch behält die Geschichte durch die Nebenfiguren nun doch noch ihren humorvollen Charme.
3/5 Sternen