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Veröffentlicht am 04.03.2021

Familienleben einmal anders...

Das Familienleben der Tiere
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Kurzweilig und unterhaltsam, aber mit der entsprechenden Fachkenntnis beschreibt Mario Ludwig Das Familienleben der Tiere, oder das was einem Familienleben am nähesten kommt mit all seinen Komplikationen. ...

Kurzweilig und unterhaltsam, aber mit der entsprechenden Fachkenntnis beschreibt Mario Ludwig Das Familienleben der Tiere, oder das was einem Familienleben am nähesten kommt mit all seinen Komplikationen. Dabei erfährt man mehr oder weniger Neues über Wölfe und Nacktmulle, über Pinguine (die nicht unbedingt nur niedlich aussehen), Bonobos und andere: Schwule Tiere, Kindsraub (oder -missbrauch), wo Sex eine Rolle spielt, dass Bonobos nicht ganz so friedlich sind, wie man glauben mag.
Es ist ein informatives Buch, dass einen Überblick über die verschiedenen sozialen Beziehungen von Tieren gibt, ohne dass diese zu sehr vermenschlicht werden (sie werden es gar nicht und das ist gut so, denn das was der Mensch als Familienleben bezeichnen mag, würden vermutlich andere Tiere mit Kopfschütteln betrachten).
Der Leser wird Vergleiche zum Menschen anstellen (und vielleicht ein bisschen schockiert sein), aber wenn man genauer hinsieht wird man einiges auch im Sozialleben des Homo sapiens wiedererkennen und uns zeigen, dass wir auch nur Tiere sind (etwas, das manche gerne vergessen wollen und lieber das Tier als Mensch sehen wollen als umgekehrt).
Neben dem Familienleben beleuchtet Mario Ludwig auch allgemeine biologische Zusammenhänge, wie etwa warum Strauße ihre Köpfe nicht in den Sand stecken oder warum die Farbe der Löwenmähne wichtig ist.

Ein Buch für all jene, die mehr über ihre Mitbewohner wissen wollen.

Veröffentlicht am 04.03.2021

Natur vor der Haustür

Der Braune Bär fliegt erst nach Mitternacht
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Johanna Romberg ist Journalistin und Hobby-Ornithologin. Ihre Interessen gehen aber weit über Vögel hinaus, wie sie in diesem Buch beweist. Und sie ist mit ihrer Liebe zur Natur nicht allein. Und so begibt ...

Johanna Romberg ist Journalistin und Hobby-Ornithologin. Ihre Interessen gehen aber weit über Vögel hinaus, wie sie in diesem Buch beweist. Und sie ist mit ihrer Liebe zur Natur nicht allein. Und so begibt sich die Autorin vor die Haustür und zeigt, dass man nicht in ferne Länder reisen muss um interessante Tierbeobachtungen machen zu können.
Und wenn man es genauer hinterfragt scheint einem die Tierwelt Afrikas vertrauter zu sein als die Tierwelt im eigenen Land. Und wer hätte gedacht (ohne einen Blick auf das Cover zu werfen) dass der Braune Bär kein Bär ist, wie man es vermuten würde.
Zurück zu Johanna Romberg, die sich nicht nur mit der Tierwelt befasst sondern sich auch an einer Johanna Romberg ist Journalistin und Hobby-Ornithologin. beteiligt. Auch keine schlechte Idee um die heimische Flora zu entdecken.
Und auf ihrer Reise durch die Heimat besucht sie Muschelschützer (die natürlich auch etwas für den Gewässerschutz machen), zählt Nachtfalter und begeistert sich und den Leser für die Natur

Verständlich, nachvollziehend, ein bisschen mahnend, aber nicht aufdringlich und durchaus mit der passenden Prise Humor gewürzt.
Aber poetisch finde ich DER BRAUNE BÄR FLIEGT ERST NACH MITTERNACHT nicht, dazu ist das Thema zu ernst, und Johanna Romberg scheut auch nicht davor die Tatsachen beim Namen zu nennen.
Aber sie gibt auch Hoffnung.

Und nachdem man im Moment in der Reisefreiheit etwas eingeschränkt ist, kann man sich auch gleich in der Umgebung umsehen und nach Vögeln, Schmetterlingen und anderen Tieren umsehen. Oder man beteiligt sich an einer Pflanzenchallenge…

Veröffentlicht am 28.01.2021

Bienen retten ... und mehr

Bienen retten
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Wer die Bienen rettet rettet die Welt … soweit ist das gar nicht hergeholt. Und man muss nicht mit der Imkerei anfangen, denn das Bienensterben betrifft nicht die Honigbiene, sondern ihre wilden Verwandten, ...

Wer die Bienen rettet rettet die Welt … soweit ist das gar nicht hergeholt. Und man muss nicht mit der Imkerei anfangen, denn das Bienensterben betrifft nicht die Honigbiene, sondern ihre wilden Verwandten, diejenigen, um die sich kein Imker kümmert. Und diesen ist nicht damit geholfen, wenn man ein Insektenhotel auf dem Balkon aufstellt. Es gibt tatsächlich vieles, das man falsch machen kann. Den Bienen hilft man damit nicht, man schadet ihnen damit aber auch nicht (unbedingt). An dieser Stelle kommt BIENEN RETTEN ins Spiel.
Es beginnt am Anfang und stellt die Biene als solche vor (bereits am Anfang werden dabei auch einige häufige Wildbienenarten vorgestellt, im hinteren Teil des Buches folgen noch mehr), vom Aufbau bis zur Lebensweise (die so anders sein kann als man es von der Honigbiene kennt).
Auf die Bedürfnisse der Bienen wird eingegangen, so dass man auch auf Garten und Balkon den nützlichen Tieren bereits kleine Hilfestellungen geben kann.
Und dann werden natürlich Tipps für Insektenhotels gegeben (wobei man sich dabei auch als Bastler betätigen kann, denn dann kann man tatsächlich den Bienen und anderen Insekten Nist- und Versteckmöglichkeiten bieten (was kommerziell erwerbliche Insektenhotels nur bedingt machen). Und manche Bienen haben andere Bedürfnisse als ein Hotel.
BIENEN RETTEN ist kurz und knapp, bietet aber doch eine Vielfalt an bisher kaum bekanntem Wissen und regt zum Nachdenken an.
Leicht verständlich geschrieben und mit vielen Anregungen. Wer den Bienen helfen will kommt an diesem Buch nicht vorbei.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 09.01.2021

Spannend bis zum Ende

Wisting und der Atem der Angst
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Wisting und der Atem der Angst ist der dritte Teil von Wistings Cold Cases, aber so kalt ist der Fall nicht, da er durch die Flucht des Täters an Aktualität gewinnt. Wisting muss den Täter und seinen Komplizen ...

Wisting und der Atem der Angst ist der dritte Teil von Wistings Cold Cases, aber so kalt ist der Fall nicht, da er durch die Flucht des Täters an Aktualität gewinnt. Wisting muss den Täter und seinen Komplizen finden und muss dabei auch mit Schwierigkeiten aus seinem Umfeld kämpfen. An seiner Seite: Tochter Line mit Kamera.
Spannend bis zur letzten Seite, überraschend, manchmal (leider) auch vorhersehbar. Der Leser wird auf falsche Spuren gebracht. Manchmal (aber vielleicht notwendig) sind die Beschreibungen gewöhnungsbedürftig (und sehr unverblümt, nicht unbedingt für zarte Gemüter geeignet), aber die Charaktere sind authentisch und die Story gut durchdacht.
Ich kenne den ersten Teil der Serie noch nicht, aber der Atem der Angst ist besser als Wisting und der fensterlose Raum was die Spannung anbelangt, gibt aber weniger Einblicke in die Ermittlungsarbeit was gut ist, weil man nicht ständig ähnliche Fälle lesen möchte).
Der Atem der Angst kann auch bedenkenlos gelesen werden ohne dass man die anderen Bände mit William Wisting kennen muss.

Spannende skandinavische Krimikost ... mit Lust auf mehr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2020

Ein muss für jeden Molluskenfreund

Die Meeresschnecken und -muscheln Deutschlands
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Als Kind/Jugendlicher bin ich in den Sommerferien an den Stränden des Mittelmeers entlanggeschlendert und im Meer geschnorchelt, immer auf der Suche nach Tieren. Und Schnecken und Muscheln gehören zu den ...

Als Kind/Jugendlicher bin ich in den Sommerferien an den Stränden des Mittelmeers entlanggeschlendert und im Meer geschnorchelt, immer auf der Suche nach Tieren. Und Schnecken und Muscheln gehören zu den häufigsten Tieren, die man findet, wobei Muscheln meistens nur in Form ihrer Schalen gefunden wurden. Natürlich hatte ich auch die entsprechenden Bestimmungsbücher, aber keines davon war so umfangreich wie Die Meeresschnecken und -muscheln Deutschlands. Deutschland grenzt nicht ans Mittelmeer und Nord- und Ostsee habe ich damals nie besucht. Und ob es damals ein entsprechendes Buch gegeben hätte…
Aber ich schweife ab.
Die Meereschnecken und -muscheln Deutschlands ist nicht unbedingt ein Bestimmungsbuch, es ist mehr aber auch weniger. Aber es ist umfangreich (und lässt sich wohl auch als Waffe benutzen, aber das ist eine Bemerkung, die absolut unangebracht ist)
Die einleitenden Kapitel befassen sich mit der Nomenklatur, mit den Lebensräumen der Meeresmollusken, dem Suchen, Finden und Anlegen einer Sammlung, Bestimmungsmethodik und entsprechender Literatur, sowie mit den Merkmalen von Gehäusen und Tierkörpern.
Den größten Teil nehmen die Artenbeschreibungen ein: Eine fast vollständige Sammlung von Schnecken, Muscheln und Kopffüßern wird dem Leser geboten, jeder umfangreich mit Wort und Bild vorgestellt. Neben sehr kleinen Vertretern findet man auch sehr große Tiere (so dass das Buch sowohl für den Laien als auch dem Wissenschaftler auf Feldforschung nützliche Dienste leistet).
Das Buch ist übersichtlich gegliedert und auch für den Laien verständlich geschrieben. Als reines Bestimmungsbuch mag es versagen, da nicht alle Arten allein mit diesem Buch zweifelsfrei bestimmt werden. Aber mir ist auf der anderen Seite kein Bestimmungsbuch diesen Umfangs bekannt.

Der Molluskenfreund wird jedoch seine Freude haben auch wenn er nicht an Ost- und Nordsee nach Exemplaren sucht.