Eine Geschichte darüber, ob es sich lohnt, tief zu graben, um Wahrheiten ans Licht zu bringen, die niemand ertragen kann. Über drei Menschen, die sich selbst verloren haben oder nie zuvor wussten, wer ...
Eine Geschichte darüber, ob es sich lohnt, tief zu graben, um Wahrheiten ans Licht zu bringen, die niemand ertragen kann. Über drei Menschen, die sich selbst verloren haben oder nie zuvor wussten, wer sie wirklich sind.
Ich liebe es, wie Jodi Picoult Geschichten und Menschen zeichnet. Zugleich aufwühlend, spannend und tragisch, aber ohne ins Drama zu verfallen. Auch diesmal war ich sehr begeistert von ihrem Buch.
Den ein oder anderen mögen die verschiedenen Zeitwechsel stören. Vielleicht auch die eingeschobenen Informationen über das Verhalten von Elefanten, die sich mehr als schöner, aber wenig relevanter Zusatz neben die Handlung gesellten. Doch ich fand diesen kleinen Einblick in die Forschung sehr interessant. Ich habe so sehr viel darüber gelernt, wie Elefanten trauern und ihre Kinder großziehen.
Es gab ein überraschendes Ende, fast wie bei einem Krimi - obwohl ich das Buch nicht vorwiegend als solchen bezeichnen würde.
Nur der Charakter der Großmutter hat mich oft wütend gemacht. Sie wirkte auf mich empathielos, bevormundend und gleichzeitig feige. Sie nimmt Jenna zum Beispiel die einzigen Erinnerungen an ihre verlorene Mutter weg, obwohl sie weiß, wie viel diese ihr bedeuten. Es sei „zu ihrem Besten“
Ich hatte sehr hohe Erwartungen an dieses Buch, aber ich wurde nicht enttäuscht! Warum habe ich nicht eher meine Begeisterung für diese Reihe entdeckt?
Ophelia ist wirklich eine besondere Protagonistin, ...
Ich hatte sehr hohe Erwartungen an dieses Buch, aber ich wurde nicht enttäuscht! Warum habe ich nicht eher meine Begeisterung für diese Reihe entdeckt?
Ophelia ist wirklich eine besondere Protagonistin, die überspitzte Variante des typischen Jugendbuch-Klischees: tollpatschig, unscheinbar und zierlich. Und doch so erfrischend anders. Immer wieder war ich von ihr überrascht, denn im Grunde steckt in ihr so viel Stärke, die ich selbst vermutlich nie aufbringen würde. Nur manchmal hätte ich sie gerne an den Schultern gepackt und durchgeschüttelt.
Von allen Welten, die mir bisher in der Fantasy begegnet sind - und das sind schon einige - würde ich am liebsten gerne einmal in dieses Universum aus Luftinseln und Schneestürmen reisen, wo nichts so scheint wie es ist und Türen zugleich in einen Garten oder in die Wüste führen können. Ich habe schon lange nach einem guten Buch gesucht, das Magie und Technologie so geschickt miteinander kombiniert, ohne direkt Steampunk zu schreien.
Auch wenn mich der Mittelteil etwas frustriert hat, was vor allem an Ophelias Passivität lag, so hatte ich trotzdem nie das Gefühl von Langeweile. Insgesamt hat die Geschichte eher einen humoristischen Unterton, ohne dass es bewusst witzig sein möchte. Es sind einfach diese kleinen Details, die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben.
Ich kann mich den Empfehlungen nur anschließen und freue mich schon auf die weiteren Bände.
„Im Zeichen der Mohnblume“ ist kein Buch, das ich für einen gemütlichen Leseabend empfehlen kann. In diesem Buch geht es um Krieg, um Völkermord und eine blutige Geschichte, die auf den Opium‑Kriege ...
„Im Zeichen der Mohnblume“ ist kein Buch, das ich für einen gemütlichen Leseabend empfehlen kann. In diesem Buch geht es um Krieg, um Völkermord und eine blutige Geschichte, die auf den Opium‑Kriege beruht und mit fantastischen Elementen vermischt wurde. Das vorweg sollte jedem bewusst sein, bevor er sich vom langsamen, fast harmlosen Anfang der ersten Hälfte täuschen lässt.
Ich glaube, die Geschichte nahm mich so mit, weil zusätzlich intensiv mit moralischen Grauzonen gearbeitet wurde. Typische Erzählarten wurden einfach umgekehrt, bis ich nicht mehr wusste, wo gut und schlecht einzuordnen sind. Wer manipulierte wen? Auf die moralischen Fragen, die gestellt wurden, gab es nicht oft eine Antwort.
Rin zeichnet sich von Anfang an durch Zielstrebigkeit aus. Sie ist bereit, absolut alles zu geben, um sich nach oben zu kämpfen. Ein fast schon krankhafter Ehrgeiz, dem sie zwangsläufig ihre eigene Gesundheit opfern muss. Doch genau durch diese Gnadenlosigkeit kann sie sich gegen ihre Konkurrenten auf der Akademie behaupten und sich auch gegen rassistische Lehrer durchsetzen. Mit Jiang findet sie einen ungewöhnlichen Mentor, der ihr den Weg zu den Göttern zeigt und eine völlig neue magische Welt eröffnet. Doch mit diesem Bund tritt sie in eine Abwärtsspirale, die sie mit Beginn des Krieges immer tiefer ins eigene Dunkel stürzt. Ein faszinierender Charakter, gefährlich, schwierig, fragwürdig. Aber in jeder Hinsicht besonders. Rin ist nur einer von vielen lebendigen, großartigen Charakteren.
Nach dem ersten Teil wird der Schauplatz der Handlung gewechselt. Akademie wird gegen Schlachtfeld eingetauscht. Kinder werden zu Erwachsenen. Harmlose Zankereien erscheinen belanglos angesichts der drohenden Vernichtung von Städten und Dörfern.
Hier fiel es mir schwer, ins Geschehen zu finden. Liebgewonnene Charaktere wie Kitay und Nezha verlieren ihre Bedeutung, während gleichzeitig völlig neue Personen an ihre Stelle treten. Ich habe mich einfach geweigert, nach vielen hundert Seiten plötzlich mit ganz neuen Charakteren in Kontakt treten zu müssen, die ich nicht ansatzweise so interessant fand wie die vorherigen. Rin entwickelt zudem eine ungesunde Beziehung zu ihrem Kommandanten Altan, der von Rache und Hass bereits gebrochen ist. Keine Liebe (aber irgendwie doch). Nichts Romantisches, doch eine gewisse Abhängigkeit und Anbetung, die mir nicht ganz schlüssig erschien.
Die Autorin erschafft eine komplexe Welt, in der verschiedene Kulturen aufeinander treffen. Sie hat mich sowohl an AVATAR, als auch an viele andere epische Fantasywelten erinnert, ohne dass ich das Gefühl hatte, je etwas Vergleichbares gelesen zu haben. Dabei ist alles sehr düster, die Städte verdreckt, die Götter grausam und die Menschen selbstsüchtig. Zum Ende hin hätte ich mir mehr Lichtblicke und Unbeschwertheit gewünscht. Etwas mehr Freundschaft, Hoffnung oder Liebe. Es gibt diese Bindungen, doch sie erscheinen so unsagbar fragil. Schlussendlich war es mir zu viel Dunkelheit, zu heftig, zu brutal.
600‑Seiten asiatische Fantasy: erschreckend, erzählerisch gewaltig und einzigartig. Auch wenn ich ein wenig Angst davor habe, was mich im nächsten Teil erwarten wird ‑ gemessen an dem, was die Charaktere bereits im ersten Teil erleiden mussten ‑ ich werde ihn lesen.
Ich habe sehr lange keinen Roman mehr gelesen, der im Mittelalter spielt. „Westwind“ ist definitiv anders als die vielen anderen historischen Romane, die ich diesem Genre zuordnen würde. Das liegt zum ...
Ich habe sehr lange keinen Roman mehr gelesen, der im Mittelalter spielt. „Westwind“ ist definitiv anders als die vielen anderen historischen Romane, die ich diesem Genre zuordnen würde. Das liegt zum einen an dem besonderen, eleganten Schreibstil der Autorin. Zum anderen an der ungewöhnlichen Erzählstruktur. Die Geschehnisse werden nämlich rückwärts erzählt; von Tag 4 bis Tag 1.
Auf diese Weise erfährt man Stück für Stück, was sich am Tag des eigentlichen Unglücks ereignet hat. Es ist ein langer, erschreckender und düsterer Weg dorthin. Er verläuft über Fragen des Gewissens, verhängnisvolle Entscheidungen, menschliche Fehler und verborgene Geheimnisse.
Obwohl es natürlich um die Aufklärung des Falls geht, ist es nicht die typische Krimi-Spannung, die mich hier begeistert hat. Vielmehr war es die außergewöhnliche Atmosphäre, die lyrische Schreibweise, die mit so vielen größeren und kleineren Metaphern arbeitet und der tiefe Einblick in die Psyche des Menschen. Die Handlung spiegelt sehr deutlich das damalige Leben wieder, wenn auch einige historische Ungenauigkeiten bestehen. Dies und die im vierten Abschnitt schwächelnde Spannung sind jedoch die einzigen Kritikpunkte meinerseits.
Auch nachdem tragischen Ende hat mich das Buch nicht ganz losgelassen, sodass ich im Nachhinein einige Szenen noch einmal gelesen habe.
Ein ernstes Thema, denn es geht um den Umgang mit Opfern von Gewalt und die mutige Geschichte einer jungen Frau.
Aber das Schöne an Büchern ist ja immer wieder auch, dass sie uns nicht nur gut unterhalten ...
Ein ernstes Thema, denn es geht um den Umgang mit Opfern von Gewalt und die mutige Geschichte einer jungen Frau.
Aber das Schöne an Büchern ist ja immer wieder auch, dass sie uns nicht nur gut unterhalten können, sondern auch besondere, mit unter erschreckende Einsichten gewähren. Sie können uns inspirieren und uns eine Stimme zu geben.
Dieses Buch hat mich fertig gemacht. Es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich von einem Buch Bauchschmerzen bekommen habe. Am liebsten hätte ich mich neben die Protagonistin gestellt und gesagt: Ich sehe dich. Ich höre dich. Ich verstehe dich. Und gleichzeitig bin ich froh, erwachsen zu sein. Nie wieder in die Schule gehen zu müssen. Nie wieder 13,15,16 zu sein. Mich selbst gefunden zu haben. Dieses Buch war wie eine Zeitreise, mit so vielen kleinen Details, so eindringlich geschrieben, dass es unter die Haut geht. Und über alldem dieser Zynismus, als wäre alles nur ein schlechter Film. Eine Parodie.
Ein halber Punkt Abzug, weil es sich im zweiten Drittel ein wenig zieht und hier hätte mehr passieren können.