Zu ausschweifend und zu britisch
Der Autor unternimmt hier eine Reise um die Welt– von Cornwall Richtung Osten bis er schließlich im Westen wieder ankommt - mit15 Stationen, unter anderem Baku, Delhli, Singapur, Tasmanien Manhattan oder ...
Der Autor unternimmt hier eine Reise um die Welt– von Cornwall Richtung Osten bis er schließlich im Westen wieder ankommt - mit15 Stationen, unter anderem Baku, Delhli, Singapur, Tasmanien Manhattan oder Frankfurt. Er erzählt jeweils, was er selbst in der entsprechenden Region erlebt hat und gibt Einblicke in deren Geschichte.
Dabei wird jedoch ein zu großer Schwerpunkt auf Tätigkeiten und Einflüsse der jeweiligen Kolonialmächte, und hier insbesondere der Briten, gelegt. Bezüglich mancher Orte, deren Geschichte vor Eintreffen der Europäer weniger gründlich erforscht ist oder einfach nicht viel hergibt, wäre dies bis zu einem gewissen Grad noch verständlich. Aber auch beispielsweise bei Indien, wo es bereits eine Hochkultur gab als die Bewohner Englands noch „auf Bäumen lebten“ sieht es nicht wesentlich besser aus.
Vermutlich ist mir dies auch deshalb so negativ aufgefallen, weil diejenigen Dinge, über die berichtet wird, dafür in zu großer Detailliertheit geschildert und etwa regelmäßig die Lebensgeschichten irgendwelcher Politiker oder Kolonialbeamter zum Besten gegeben werden.
Selbst viele an sich interessante Bemerkungen gehen in dieser Flut unter.
Teilweise wird das alles zwar noch durch persönlich gefärbte Geschichten aufgelockert. Dennoch empfand ich die Lektüre zunehmend als anstrengend. Weniger wäre mehr gewesen und für Leute, die den einen oder anderen Punkt genauer betrachten wollen, gäbe es ja die Literaturhinweise. (Hierbei wäre vielleicht eine kurze Liste mit Überblicks-Werken pro Kapitel schön gewesen.)
Positiv hervorheben möchte ich jedoch noch die Tätigkeit der Übersetzer, die eine Reihe hilfreicher Anmerkungen eingefügt haben, welche zusätzliche Informationen enthalten oder Nicht-Briten dabei helfen, die eine oder andere Aussage in den richtigen Kontext zu setzen.