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Veröffentlicht am 15.01.2021

"Ohne Brot und Weck hat das Leben keinen Zweck"

Der Mörder ist immer der BÄCKER!
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Ein Bäcker der schriftstellert? Oder ein Schriftsteller der backt? Kann man so oder so sehen! Humor hat Thorsten Braun jedenfalls und Ahnung vom Backen ebenfalls. Er selbst kann das wohl mit diesen Worten ...

Ein Bäcker der schriftstellert? Oder ein Schriftsteller der backt? Kann man so oder so sehen! Humor hat Thorsten Braun jedenfalls und Ahnung vom Backen ebenfalls. Er selbst kann das wohl mit diesen Worten am besten sagen:

„Zu meiner Verteidigung … Liebe Freunde leckeren, knusprigen Brotes, Anhänger feinster, süßer Stückchen und Liebhaber erlesener Kuchen! Kurz, hochverehrte Genießer, die für ein wirklich leckeres Gebäck töten könnten! Dieses Werk habe ich für Sie verfasst! Erlauben Sie mir einige Worte zu meiner Person. Seit über dreißig Jahren bin ich Bäcker aus Leidenschaft. In dieser peinlich langen Zeit habe ich einige Rezepte zusammengetragen, die ich Ihnen nun gerne offerieren möchte. Aber, da ein Brot ohne eine wirklich gute Geschichte eben nur eine Mischung aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz ist, liefere ich Ihnen die gerne dazu. Moritaten von finsteren Mordbuben, gebrochenen Ermittlern, gierigen Protagonisten und sinisteren Gesellen. Ich hoffe, keinen vergessen zu haben, auf meinem Weg durch die Weltliteratur. Doch genug der Vorrede. Lassen Sie uns den Vorhang beiseiteschieben und die Scheinwerfer auf die Bühne richten! Und bei Allem, was Ihnen auf den nächsten Seiten begegnet: Lassen Sie sich nicht erwischen! Herzlich Ihr Thorsten Braun Bäckermeister & Autor“ (Quelle: Amazon)

Gleich die erste Story „Eine Frage des Brötchens“ ist umwerfend witzig und humorvoll, wenn auch politisch völlig unkorrekt. Oder gerade deshalb? Eine Wilde Vendetta zerstört halb Bochum – und alles nur wegen eines leckeren Brötchens! Das anschließende passende Rezept ist für 20 Panini (Brötchen) und dürfte damit eine Partygesellschaft verköstigen. Ansonsten muss man eben herunterrechnen, damit es passt.

Ich mag die kurzen, knackigen Geschichten dieses Bäckers über mordende Bäcker sehr! Vielleicht sind nicht alle Meisterwerke, doch sehr gelungen sind sie auf alle Fälle. Sie sind alle komplett unterschiedlich, keine ähnelt auch nur ansatzweise der anderen. Der Aufbau jeder Geschichte ist erfrischend gestaltet, es gibt die unterschiedlichsten Protagonisten und mit ihnen ebenso unterschiedliche Kriminalfälle, wobei es kurze und längere Geschichten gibt. Die Wendungen sind überraschend und sehr gut erdacht. Quer durch alle Ethnien und die Zeitgeschichte ist Thorsten Braun zu jedem Backwerk eine Story eingefallen. Die Idee, ein Backbuch mit Kurzgeschichten zu „würzen“, ist außergewöhnlich und macht das Buch zu einem echten Highlight in jeder Rezeptsammlung. Die Rezepte sind gut beschrieben und auch toll bebildert. In den Texten sind schwarz-weiß Bilder der fertigen Backwaren verteilt, sodass man beim Lesen schon Appetit bekommt. Von Brötchen über Brot, vorbei an Kuchen und Törtchen, bis zu Pizza und Kleingebäck, es ist einfach alles querbeet vertreten. Wunderbar! Sogar eine Anleitung für Sauerteig ist im Buch. Dieser ist anders, als ich ihn kenne und wird nach einiger Zeit neu angesetzt, statt ewig weitergepflegt. Das kommt mir dann doch echt sehr entgegen! Bei einigen Rezepten (gerade jenen mit Hefeteigen) ist Geduld und viel Zeit erforderlich. Hier darf man es nicht eilig haben, wird aber für den Aufwand auch mit einem wunderbaren Ergebnis entschädigt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass dieses Buch Krimifans zum Backen und Backfans zum Krimilesen bringen kann. Wer sowieso schon immer gerne beides mochte, wird sich so darüber freuen, wie ich es tue. Und ich gebe die vollen fünf Sterne, denn dieser Bäcker kann echt gut schreiben (und die Rezepte sind der Hit)! Dass dem Buch ein Durchgang bei einem Korrektorat fehlt, kann ich verzeihen, da sich die Fehler in Grenzen halten.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt

Miss Bensons Reise
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Margery Benson entscheidet sich von jetzt auf gleich, dass sie lange genug ein Leben geführt hat, das gar nicht zu ihr passt. Seit ihrer Kindheit, als ihr Vater sich das Leben nahm und ihre Brüder „im ...

Margery Benson entscheidet sich von jetzt auf gleich, dass sie lange genug ein Leben geführt hat, das gar nicht zu ihr passt. Seit ihrer Kindheit, als ihr Vater sich das Leben nahm und ihre Brüder „im Krieg blieben“, ist nichts so gelaufen, wie es sich ein Mädchen, eine junge Frau wünschen würde. Nun ist sie in ihren 40ern und wieder droht eine Katastrophe zu kommen. Kurzerhand beschließt sie, jetzt endlich auf die Suche nach dem goldenen Käfer zu gehen, den ihr Vater ihr einst zeigte. Ihre Begleiterin scheint zunächst eher Belastung denn Hilfe zu sein, doch in Enid Pretty steckt mehr, als es den Anschein hat. Eine abenteuerliche Reise beginnt, deren Verlauf nicht nur komplett unvorhergesehen ist, sondern einfach alles verändert …

Rachel Joyce erzählt erneut von einer Reise und wie bisher auf ihre unverwechselbare und einzigartige Weise. Oft sehr trocken, aber mit dem typischen britischen Humor, schildert sie Situationen, die mal abstrus, mal völlig unerträglich, mal herrlich witzig, mal alltäglich, mal schockierend und mal versöhnlich sind. Ihre Sprache ist bildhaft und wunderbar, aber immer mit einem bisschen Abstand zum Geschehen. Dennoch leidet der Leser tief mit, empfindet Sympathien und Freude genauso wie Ängste und Ablehnung, als sei er selbst betroffen.

Die Entwicklung der Figuren ist nachvollziehbar und geschieht nicht per Zauberhand. Jeder Schritt ist hart erkämpft und gleicht einer anstrengenden Metamorphose. Die Freundschaft zwischen den beiden Protagonistinnen wächst langsam, Erkenntnisse ebenso. Die Zeit nach zwei Kriegen, das harte Leben, der Verzicht, die Einschränkungen, das Bild der Frau, die ohne Mann nichts wert ist, kommen sehr deutlich heraus. Es wird nichts romantisiert, eher knallhart vor Augen geführt. Das liest sich dann natürlich ein wenig anstrengend. So ist das Buch weniger als unterhaltende Lektüre zur Entspannung geeignet, denn es fordert den Leser schon heftig heraus. Aber es bereichert ihn dafür auch und die Idee der Autorin, am Ende ein Interview mit den beiden Damen zu führen, ist einfach zauberhaft.

Ganz besonders Enid Pretty ist mir ans Herz gewachsen. Ähnlich wie Marge werde auch ich die Erinnerung an sie nie verlieren. Sie gibt mir aus dem Buch heraus Hoffnung und die Kraft und den Mut, diese niemals zu verlieren, und wenn es noch so finster ist. Rachel Joyce zeichnet hier ein wunderbares Bild von Freundschaft, Entwicklung, Liebe, dem Frauenbild (und wie es sich verändert hat), (unerfüllten) Träumen, Glaube und Kraft.

Ein zauberhaftes Buch, das man genießen muss, nicht schnell weglesen. Es braucht Zeit und Raum. Ich habe ihm beides sehr gern gegeben. Und ich gebe ihm fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Sati(e)risch und doch mit Herz

Peter Gaymanns Katzen
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Wer verrückt nach Katzen ist, wird früher oder später auf die Bücher von Peter Gaymann treffen und schnell feststellen, dass er perfekt in Bildern ausdrückt, wie sehr man diese Tiere liebt, obwohl sie ...

Wer verrückt nach Katzen ist, wird früher oder später auf die Bücher von Peter Gaymann treffen und schnell feststellen, dass er perfekt in Bildern ausdrückt, wie sehr man diese Tiere liebt, obwohl sie ganz schön fiese Seiten haben können. Und verrückte Eigenarten haben. Und nerven können. Und uns bei unseren Partnern auf Rang zwei verweisen. Und uns ganz schön tyrannisieren. Ja, und so weiter, und so fort!

Aber immer kommt eben die große Liebe, die man selbst auch für sie in Sekundenschnelle entwickelt, rüber. Gaymann lacht quasi über sich selbst und das ist sehr sympathisch. Denn: sehr oft stehen die Katzen gar nicht für Katzen, sondern die Eigenheiten unserer Zeitgenossen.

Sehr tricky, sehr witzig, sehr gelungen! Ich mag’s unheimlich gern und deshalb bekommt das Buch auch fünf Sterne.

Nicht umsonst ist dies eine Neuauflage eines Buches, das bereits 2006 veröffentlicht wurde. Nun mit neuem Titelbild und zu einem unschlagbar günstigen Preis, sodass man es prima als Mitbringsel verschenken kann.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Super spannender Kinder-Krimi!

Lotta, Opa Heinrich und die beklauten Diebe
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Lottas Opa Heinrich war mal Hauptkommissar und ist jetzt im Ruhestand. Oder auch Unruhestand, denn er jagt zusammen mit seinem Freund Otto noch immer Verbrecher. Doch vermutlich wäre er nicht halb so erfolgreich, ...

Lottas Opa Heinrich war mal Hauptkommissar und ist jetzt im Ruhestand. Oder auch Unruhestand, denn er jagt zusammen mit seinem Freund Otto noch immer Verbrecher. Doch vermutlich wäre er nicht halb so erfolgreich, wenn Lotta nicht fleißig mitermitteln würde. Und natürlich Oma Berta! Ohne die geht gar nichts, die hat die beste Spürnase überhaupt! Da wundert es nicht, dass die Ganoven Graf und Zinke es echt schwer haben …

Herrlich! Dieses Hörspiel für Kinder macht auch den Großen riesig Spaß! Und nicht nur dem Zuhörer – man hört dem Hörspiel an, dass die Sprecher allesamt einen Heidenspaß beim Aufnehmen hatten. Sie harmonieren unglaublich gut, jede/r einzelne füllt dem ihr/ihm zugedachten Part geradezu perfekt aus. Die Hintergrundgeräusche sind nicht zu viel, sodass man nicht abgelenkt wird, aber genug, um die eigentliche Geschichte ideal zu unterstreichen.

Das Hörbuch ist mit 49 Minuten Lauflänge recht kurz, aber zugleich hat es die perfekte Länge, um am Stück gehört zu werden. Es überfordert nicht und macht Lust, noch mehr von Lotta zu hören. Das kleine Booklet macht ebenfalls sehr viel Spaß und hat mich zum Lachen gebracht. Die Figuren sind super sympathisch, die Ganoven ganz im Stile der Slapstick-Filme nicht die Hellsten, unsere Helden trickreich und gewitzt und Lotta sticht aus allen besonders hervor: Sie ist die eigentliche Heldin und steckt sowieso alle in die Tasche! Die Entwicklung der Geschichte ist in sich stimmig. Sie ist lustig, aber nicht lächerlich oder albern.

Die Spannung ist quasi vom ersten Moment an da und ein paar kleine Überraschungseffekte gibt es auch. Ich wurde super gut unterhalten – spannender Humor, sozusagen. Dafür gebe ich gern die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 31.12.2020

So schöne Blumen – und jetzt weiß ich auch, wie sie heißen!

Welche Blume ist das?
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Hach, so wunderbar – in diesem Buch sind all die Blumen versammelt, die ich bei anderen in den Gärten sehe und nach Möglichkeit ganz gern bei mir kultivieren möchte. Aber sehr oft weiß ich deren Namen ...

Hach, so wunderbar – in diesem Buch sind all die Blumen versammelt, die ich bei anderen in den Gärten sehe und nach Möglichkeit ganz gern bei mir kultivieren möchte. Aber sehr oft weiß ich deren Namen nicht. Das erschwert es dann ungemein, sie zu kaufen. Nun hab ich ein Bestimmungsbuch, mit dem ich super klarkomme und bisher tatsächlich noch jede Blume identifizieren konnte! Auch Wildblumen sind aufgeführt, wie z.B. die „Gewöhnliche Schachblume“, die leider äußerst gefährdet ist, da es kaum noch geeignete Standorte für sie gibt. Sie sieht wunderschön aus! Schön finde ich übrigens, dass es alles „Blumen“ sind und niemand von „Unkraut“ spricht. Denn es finden sich auch Pflanzen wie die „Weiße Taubnessel“ – gemeinhin als Brennnessel und damit Unkraut verschrien – im Buch.

Das System ist recht simpel – man beginnt mit der Farbe der Blume, die man identifizieren möchte. Danach orientiert man sich an der Blütenform. Genauere Infos finden sich am Anfang des Buches. Bei jeder einzelnen Blume gibt es dann viel Wissenswertes über Lebensräume, aber auch Verwendung oder Geschichte und Biologie der Blumen. Das Ganze funktioniert aber auch in umgekehrter Reihenfolge – im hinteren Teil ist ein Register mit den Blumennamen. Man kann sie also auch per Name suchen und sich dann ansehen.

Als Extra findet sich auf der Umschlagklappe eine Auswahl Blumen für den Insektengarten. Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass mein winziger Garten insektenfreundlich ist und mir dennoch optisch gefällt. Dabei hilft mir die Umschlagklappe enorm.

Für alle App-Fans gibt es „KOSMOS plus“. Damit kann man „Erklärfilme“ ansehen.

Für mich ist dieses Bestimmungsbuch ein Volltreffer. Das findet wohl auch der NABU, denn er empfiehlt es. Dem schließe ich mich sehr gern an: Fünf Sterne!

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