Spannend, magisch mit einem ziemlich komplexen Einstieg
Die Geschichte beginnt mit Amy, die mit ihrer Tochter und ihrem Mann Silvester in England verbringen möchte. Doch dann erhält sie die traurige Nachricht, dass ihr Mann mit dem Auto verunglückt wäre. Ein ...
Die Geschichte beginnt mit Amy, die mit ihrer Tochter und ihrem Mann Silvester in England verbringen möchte. Doch dann erhält sie die traurige Nachricht, dass ihr Mann mit dem Auto verunglückt wäre. Ein Jahr später beschließt sie, Weihnachten mit ihrer Tochter in Island zu verbringen, doch je mehr sie in den Zauber dieses Landes eintaucht, desto komplizierter wird die ganze Geschichte ...
Das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben und springt immer wieder in der Zeit umher. So lesen Amys Nachkommen ihre Geschichte, die jedoch erzählt wird, als würde sie im Jetzt geschehen und je mehr die Geschichte fortschreitet, desto mehr überlagern sich die Geschehnisse der Vergangenheit und der Gegenwart.
Was mich anfangs beim Lesen sehr verwirrt hat, habe ich im Laufe des Buches sehr zu schätzen begonnen. Der Einstieg mag aufgrund der vielen Zeitsprünge und somit der verschiedenen Perspektivenwechsel sehr komplex und anspruchsvoll sein, doch je weiter man liest, desto klarer werden die Zusammenhänge und die Verbindungen zwischen den einzelnen Personen. Somit lässt das Buch viel Raum für Überlegungen, was möglicherweise zwischen der einen und der anderen Zeit passiert ist, was mir sehr gefallen hat. Auch die einzelnen Geschehnisse mit den jeweiligen Personen direkt miterleben zu können, fand ich total spannend - besser als nur zu lesen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Somit finde ich die vielen Zeitsprünge im Nachhinein betrachtet wirklich total genial gemacht, auch, wenn sie anfangs dazu geführt haben, dass ich mich sehr verloren beim Lesen gefühlt und teilweise die Protagonisten miteinander vertauscht habe.
Die Charaktere fand ich sehr gut gemacht, auch wenn mir als Leser oftmals ein wenig die "emotionale Bindung" zu ihnen gefehlt hat. Gerade auf Gefühlsebene wäre da meiner Meinung nach manchmal noch Raum für die persönlichen Empfindungen der Protagonisten gewesen. Trotzdem habe ich sehr mit ihnen mitgefiebert und mitgefühlt, wenn auch mehr auf rationaler Ebene, da der Schreibstil wirklich unglaublich spannend und mitreißend war. Vor allem gegen Ende hin hat die Spannung nochmal sehr zugenommen, da ich endlich ein klares Bild von den Konflikten hatte, die zwischen den Personen bestehen und sie somit besser nachvollziehen konnte.
Auch das Setting hat mir sehr gut gefallen - es hat mich regelrecht verzaubert. Alleine die Vorstellung von Island im Winter finde ich total magisch. Die ganzen Geheimnisse rund ums Verborgene Volk, die Stück für Stück gelüftet werden, haben mich wirklich stark beeindruckt, vor allem, da sie anfangs mehr wie eine Legende erscheinen und im Verlauf des Buches immer mehr in den Vordergrund rücken.
Alles in allem, war es ein sehr spannendes und magisches Buch für mich, das ich jedem weiterempfehlen kann, der gerne in Fantasiewelten eintaucht und kein Problem damit hat, sich auch in komplexen Welten (bzw. Zeiten) zurechtzufinden.