Ruhrpott-Trulla meets Spreewald-Gürkchen
Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochteRuhrpott-Trulla meets Spreewald-Gürkchen
Als allererstes ist mir natürlich das Cover ins Auge gesprungen. Die Zigarettenschachtel Eve, hat natürlich auch was mit der Geschichte zu tun. Ich finde das absolut ...
Ruhrpott-Trulla meets Spreewald-Gürkchen
Als allererstes ist mir natürlich das Cover ins Auge gesprungen. Die Zigarettenschachtel Eve, hat natürlich auch was mit der Geschichte zu tun. Ich finde das absolut gelungen. Der Titel ist so ausgefallen, dass man letztendlich dann auch neugierig wird und wissen möchte, was drinnen steckt, außer Zigaretten.
Ich musste da nicht lange überlegen, denn wer mit „Rotzig, respektlos, sexy, sentimental, spannend und politisch unkorrekt“ wirbt, hat mich voll auf seiner Seite.
Meine Verbindung zum Ruhrpott selbst liegt übrigens bei meiner Omma und so konnte ich es kaum erwarten, dieses Buch anzufangen.
Die Omma aus der Geschichte ist eine Ruhrpott Ikone und ehemalige Prostituierte. Sie selbst bezeichnet sich als Wirtschafterin…
…Wirtschafterin in einem Puff, seit sie dem Zuhälter Herbert, eins mit 'ner Flasche Korn übergebraten hat. Von da an, hatte sie das Sagen und war für alle immer Anlaufstelle, wenn es Sorgen gab.
Als die Mitzi, ebenfalls ehemalige Prostituierte und enge Vertraute, der Omma, allerdings stirbt, bricht sie alle Zelte ab und reist zu ihrer Enkelin Bianca, nach Berlin-Kreuzberg. Die wiederum gar nicht von dem Besuch angetan ist, zumal ihre WG Mitbewohnerin gerade rumzickt und ihre Karriere in Sachen Schlübber-Kollektion in vollem Gange ist.
Der Schreibstil ist, wegen dem Dialekt, etwas gewöhnungsbedürftig. Man kommt aber nach kurzer Zeit schnell damit klar, auch wenn man, wie ich, aus dem hohen Norden kommt.
Zu Anfang hatte ich keine Ahnung, wohin mich diese Geschichte führen wird. Hab‘ dann einfach mal weiter gelesen und mich treiben lassen, von der Geschichte. Wobei ich zeitweise dachte, jetzt könnte aber mal etwas passieren. Leider, erst ab ca. der Hälfte, hatte ich dann eine vage Vermutung, was noch kommen wird und ab da hatte ich dann auch richtig Spaß, denn meine Vorahnung hatte sich bestätigt. Es wird lustig, soviel kann ich versprechen, wenn man nicht immer alles so bierernst nimmt und dranbleibt.
Diese Geschichte ist übrigens zudem also auch noch skurril, einzigartig, anders und urkomisch. Und da die Autorin sich auch über die Bezeichnung „geschmacklos“ so sehr freut (hab‘ ich gelesen), nehme ich das auch noch mit rein. Geschmacklos kann man Spreewaldgurken zwar nicht gerade nennen, um auf meinen Titel zurückzukommen, sind ja eher sauer, aber wir alle wissen ja, sauer macht lustig
Für mich ist dieses Buch jedenfalls so und irgendwie auch wie …
…Sex, Drugs & Trallafitti
Cover: 5 Sterne
Titel: 4 Sterne
Idee: 4 Sterne
Umsetzung: 3,5 Sterne
Schreibstil: 3,5 Sterne
Gesamt: 4,0 Sterne
Ich möchte mich für die „etwas“ andere Geschichte bei Anna Basener bedanken und beim Bastei-Lübbe Verlag, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.