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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2017

Spannend und erschreckend zugleich

Noah
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Wie viele Menschen kann die Erde aushalten? Wie kann man der Überbevölkerung, dem Hunger, den Kriegen und der Ausbeutung des Planeten entgegentreten? Alles Fragen, die den angeschossenen und unter Amnesie ...

Wie viele Menschen kann die Erde aushalten? Wie kann man der Überbevölkerung, dem Hunger, den Kriegen und der Ausbeutung des Planeten entgegentreten? Alles Fragen, die den angeschossenen und unter Amnesie leidenden Protagonisten mit der Tätowierung “Noah“ auf der Handfläche nicht interessieren. Er will herausfinden wer ist und auf der Suche nach dem Selbst wird er in eine Geschichte reingezogen, die schier unglaublich erscheint und Millionen von Menschen das Leben kosten kann… Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt!
Wettrennen trifft es schon ziemlich auf den Punkt, denn Fitzek legt ein ordentliches Tempo an den Tag. Das gefiel mir schon mal sehr gut, aber auch die verschiedenen Schauplätze, die Charaktere, die man zu Beginn so gar nicht richtig einordnen kann und erst nach und nach deren Absichten und Ziele entdecken kann. Die Geschichte hat auch eine gewisse Dosis Drama und die mögliche Pandemie (hier auch die Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft) machen das Buch rund.
Absolut spannend und unterhaltsam war das, für meine Begriffe, gar nicht so Fitzek-typische Buch, aber es hat auch einige Denkanstöße geliefert zu den Themenkomplexen Überbevölkerung, Ausbeutung (von Menschen und dem Planeten) und Naturschutz. Solche Anstöße hatte ich im Vorfeld nicht erwartet, aber das ist Fitzek toll und vor allem ohne den mahnenden Zeigefinger gelungen ist, finde ich toll. Der Schreibstil ist schön flüssig, wie man das kennt
Ich kann das Buch gerne weiterempfehlen, auch Lesern, die vielleicht bisher weniger mit Fitzek anfangen konnten, denn ich fand das Buch schon etwas anders, als seine anderen Kassenschlager.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Eines meiner Jahreshighlights!

Die letzten Tage der Nacht
1

Wer hat die Glühbirne erfunden? War es Edison oder etwa Westinghouse? Vielleicht jemand ganz anderes? Der junge und talentierte Anwalt Paul Cravath wird vom Erfinder Westinghouse im Rechtsstreit gegen ...

Wer hat die Glühbirne erfunden? War es Edison oder etwa Westinghouse? Vielleicht jemand ganz anderes? Der junge und talentierte Anwalt Paul Cravath wird vom Erfinder Westinghouse im Rechtsstreit gegen Edison engagiert und es beginnt eine Hetzjagd um Fragen beispielsweise, ob Edisons Patent gültig ist, ob Gleich- oder Wechselstrom den Fortschritt bringt usw... Paul gerät in ein Gewirr aus Lügen, Missgunst und Habgier und somit immer mehr in Schwierigkeiten, die er kaum lösen kann. Seiner zweiten Mandantin hingegen kann er schon eher behilflich sein…

Mit einem großen Knall wird der Leser in die Geschichte eingeführt und es ist nur ein guter Vorgeschmack auf manches, was da noch lauert. Die Mischung aus wahren Gegebenheiten und erzählerischen, fiktiven Aspekten ist wunderbar unterhaltsam gelungen. Der Schreibstil ist flüssig, gut verständlich und selbst technische Erklärungen sind leicht nachvollziehbar. Hier hatte ich im Vorfeld befürchtet, dass die physikalischen Grundlagen zu trocken werden könnten. Die Kapitel sind übersichtlich und vor allem die einleitenden Zitate haben es mir angetan. Sie sind nicht nur ein nettes Bei-/Füllwerk, sondern beziehen sich tatsächlich gekonnt auf die folgenden Handlungen. Die Charaktere haben sich nach und nach entfaltet, sodass es eine gewisse Zeit dauerte, bis die handelnden Personen wirklich greifbar geworden sind, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch. Gelungen fand ich die zahlreichen Wendungen und Überraschungen, die die Geschichte bereithält. Da tut sich mancher Abgrund auf…

Am Ende stellt der Autor nochmal klar, wo er sich genau an die historischen Vorgaben gehalten hat, wo keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen und wo es im Sinne der Geschichte rein fiktiv vorgeht.

Mich hat das kurzweilige Buch wirklich sehr gut unterhalten, jedoch sollte man schon ein gewisses Interesse historische Romane und für die Themen Elektrizität, Entwicklung dieser und den ganzen Patentstreit mitbringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 26.02.2017

Was kann ein Mensch aushalten?

Der letzte Überlebende
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Sam Pivnik ist Holocaust Überlebender und erinnert sich an die Gräueltaten aus verschiedenen Lagern, den Todesmarsch, aber auch das Nachkriegsgeschehen in dieser Autobiografie. Er berichtet, wie er vom ...

Sam Pivnik ist Holocaust Überlebender und erinnert sich an die Gräueltaten aus verschiedenen Lagern, den Todesmarsch, aber auch das Nachkriegsgeschehen in dieser Autobiografie. Er berichtet, wie er vom Garten Eden über verschiedene Stationen in die Hölle auf Erden kam.

Da die Geschichte sehr gut erzählt ist, musste ich das Buch immer wieder zur Seite legen. Die Schilderungen der furchtbaren Taten und Geschehnisse schreckten mich zutiefst, besonders weil Pivnik aus der Ich-Perspektive und schonungslos offen berichtet. Natürlich hatte ich eine Vorstellung davon, was kommen wird, denn gerade Auschwitz ist in Dokumentationen immer wieder Thema. Trotzdem war das hier anders. Das Buch kommt ohne die extrem schockierenden Bilder aus, dafür sind die Beschreibungen deutlich schlimmer oder zumindest kamen sie näher an mich heran, als ich die Erinnerungen von Sam Pivnik gelesen habe. Obwohl man die Geschichte kennt, von der Grausamkeit der Nazis schon sehr oft hörte und las, war ich an vielen Stellen fassungslos und an anderen geschockt, ob der perfiden Spielchen von Mengele und Co. Immer wieder stellte sich mir die Frage, wie man das überleben konnte. Wo kam dieser Lebenswille her? Warum wählte man nicht den „einfachen“ Weg? Was kann ein Mensch aushalten?

Durch die zahlreich eingestreuten Fakten hat das Buch auch noch einen geschichtlichen Mehrwert für den Leser, der die Geschehnisse dann zeitlich nochmal in die richtige Reihenfolge bringen kann etc.

Die Bilder in der Mitte des Buches machen die Familie Sams nochmal greifbarer und es verschlimmert das zuvor Gelesene nochmal, wenn man sich die Kinder oder die alte Großmutter ansieht und ihr Schicksal bereits kennt.

Es ist ein interessantes und wie ich finde durchaus wichtiges Buch. Eigentlich wollte ich es meinem Sohn zum Lesen geben, aber für einen 13-Jährigen ist es meines Erachtens noch nicht oder eben gerade nicht die richtige Lektüre, denn Sam war gerade 13 als der Horror anfing…

Veröffentlicht am 10.02.2017

Vom herzhaftem Lachen bis zum kräftigen Schlucken war alles dabei!

Überleben ist ein guter Anfang
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Anja hat Krebs und ihre Familie möchte, dass sie eine Selbsthilfegruppe besucht. Das erscheint Anja wenig sinnvoll, denn sie befürchtet, dass dort schlechte Stimmung allgegenwärtig ist – doch weit gefehlt. ...

Anja hat Krebs und ihre Familie möchte, dass sie eine Selbsthilfegruppe besucht. Das erscheint Anja wenig sinnvoll, denn sie befürchtet, dass dort schlechte Stimmung allgegenwärtig ist – doch weit gefehlt. Sie lernt fünf Frauen mit ähnlichem Schicksal kennen und durch den Tod der einen, werden die anderen gemeinsam deren Lebenstraum erfüllen. Die Weltreise kann beginnen…

Irgendwie hatte ich ein doch etwas schwierigeres Buch erwartet. Das Thema ist an sich traurig und sehr ernst, aber ich wurde positiv überrascht. Statt eines „Krebsbuches“ ist der Autorin ein lebensbejahendes Buch gelungen, welches an sich das Thema Freundschaft in den Fokus stellt, wenn auch der (Brust-)Krebs der Grund für ihre Zusammenkunft und ihr gemeinsames Bindeglied ist. Dass die fünf so unterschiedlichen Frauen ohne ihre Erkrankung zusammen gefunden hätten, ist nahezu ausgeschlossen. Da ist einerseits die etwas hochnäsige Firmenbesitzerin, andererseits die bäuerliche mit rauer Schale und weichem Kern, die Lehrerin usw. Trotzdem ist es ein Gewinn, dass die Frauen einander gefunden haben, sich verstehen, sich stützen und das trotz, oder wegen(?) all ihrer Unterschiede. Nicht alles ist immer Friede, Freude, Eierkuchen und das verleiht der Geschichte weitere Authentizität. Auch der verschiedene Umgang der Angehörigen mit der Erkrankung ist lesenswert und hat mich an mancher Stelle – gelinde gesagt- überrascht.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Die Charaktere sind wunderbar gestaltet, sehr individuell und vor allem Gret ist mir als Pfälzerin natürlich direkt ans Herz gewachsen. Ihr Dialekt ist gelungen, aber auch für jeden Nicht-Pfälzer gut verständlich. Man könnte nun einwerfen, dass alle ein wenig stereotyp angelegt sind, aber mich hat das beim Lesen überhaupt nicht gestört eine typische Lehrerin/Pfälzerin/Unternehmerin dabei zuhaben. Denn seien wir mal ehrlich – auch im echten Leben bedienen viele diese Klischees und daher ist das auch hier in Ordnung. Emotional hat mich das Buch mitgenommen, einige Mal musste ich herzlich lachen, andere mal kräftig schlucken… Die Unternehmungen in den verschiedenen Ländern haben mir sehr gut gefallen und ihre anschaulichen Beschreibungen haben mich überzeugt.

Die Nachricht des Buches hat mich überzeugt. Krebs ist ein Schlag – ja, aber man ist noch nicht tot, kann noch was erleben, solange man noch fit genug ist, sich nicht aufgibt.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Spannend und interessant!

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
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Plötzlich brechen in Europa nach und nach die Stromnetze zusammen. Es ist bitterkalt, die Menschen frieren, können sich nicht mehr waschen, die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln wird immer schwieriger ...

Plötzlich brechen in Europa nach und nach die Stromnetze zusammen. Es ist bitterkalt, die Menschen frieren, können sich nicht mehr waschen, die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln wird immer schwieriger bis unmöglich und dann droht ein GAU nach dem anderen. Was oder wer steckt dahinter und kann man den Strom bald wieder anschalten?

Der Schreibstil ist sehr flüssig, leicht zu lesen und vor allem verzettelt sich der Autor nicht, obwohl die Geschichte an vielen verschiedenen Schauplätzen spielt und recht viele Personen auftauchen. Gerade am Anfang hatte ich etwas Sorge, dass die verschiedenen Charaktere durcheinandergeraten könnten und den Leser extrem fordern. Doch Elsberg macht es dem Leser, durch das spannende Geschehen, wirklich sehr leicht und die 800 Seiten fliegen quasi nur so hinfort. Für meine Begriffe sind die Folgen eines solchen Ausfalls sehr gut geschildert mit allem was dazugehört. Das betrifft sowohl die Entscheidungsträger, die Ermittlungen, aber auch Einzelschicksale, die mich zum Teil sehr bewegten oder auch die Langzeitfolgen. Elsberg hat wohl extrem viel recherchiert und das merkt man auch – Hut ab! Das ist auch mit ein Grund, warum ich das Buch quasi nicht mehr aus den Händen legen wollte.

Mancher Charakter war mir persönlich ein wenig zu blass geblieben, aber die meisten sind sehr gut gelungen, sodass das nicht weiter ins Gewicht fällt.

Unter dem Strich war es ein absolut spannendes, interessantes und extremes Szenario, welches hoffentlich nie eintreten wird, aber sehr nachdenklich macht!

Ich spreche sehr gerne eine Leseempfehlung für dieses schockierende Buch aus!