Ausbruch aus den Käfigen
Der Roman ,,Die Schwestern Chanel" von Judith Little erschien im Dezember 2020 im HarperCollins Verlag.
Chanel.....Eine der Modermarken schlechthin. Auch jemand der mit Mode nichts am Hut hat ,hat zumindestens ...
Der Roman ,,Die Schwestern Chanel" von Judith Little erschien im Dezember 2020 im HarperCollins Verlag.
Chanel.....Eine der Modermarken schlechthin. Auch jemand der mit Mode nichts am Hut hat ,hat zumindestens schon mal davon gehört. Man denkt an das kleine Schwarze, an teure Handtaschen,Schmuck und Duft. Aber nicht an alleine gelassen , in einem Waisenhaus abgegeben worden und Armut.
Nichts desto trotz haben Gabrielle und ihre Schwestern, jede auf ihre Weise , aber doch auch zusammen , es geschafft aus der Armut zu entfliehen und ,,etwas besseres" aus ich zu machen.
Die ältere Schwester , etwas schlichter veranlagt , gebar einen Sohn und wurde schließlich von der Familie aufgenommen die sie aber gezwungen haben ihr Kind einem Pastor zu geben.
Zu dieser Zeit waren Gabrielle und ihre jüngere Schwester Antoinette gerade dabei was eigenes aufzubauen. Gabrielle mit dem Versuch sängerin zu werden und Ninette wurde in der Kunst des Hutmachens unterrichtet. Das sollte sich als Goldwert herausstellen. Denn Gabrielles Traum platze schließlich und sie flüchtete sich in die berüchtigte Villa eines Freundes wo sie zum einen einen ganz anderen blick auf das Leben bekam und zum anderen eine Reihe für sie wertvoller Kontakte knüpfen, konnte. Als Gabrielle hgenug von diesem Leben hat kommt sie zurück nach Paris und so finden die beiden Schwetsren wieder zusammen und bekommen durch eine finanzielle hilfestellung der großen liebe Gabrielles die Chance selber Hüte zu machen.Durch immer wieder glückliche Fügungen gelangen sie zu bekanntheit und Ruhm.
Ich habe was anderes erwartet als ich dieses Buch gesehen habe. Bin aber trotzdem posituv überrascht. Am Anfang tat ich mich schwer damit das alles aus der Sicht von Antoinette zu lesen, aber das hat sich relativ schnell gelegt. Dafür das relativ wenig über die Vergangenheit bekannt zu sein scheint und Coco wohl sehr viel verschleiert hat was ihre Jugend angeht, hat die Autorin eine wirklich spannende Geschichte um die belegbaren Fakten gesponnen. Sie hat einen lockeren Schreibstil der sich gut lesen lässt . Einzig diese konstruiert französischen Wörter die ständig eingeflochten werden, fand ich Verlauf doch eher nervig und anstrengend, als das es der Geschichte wirklich zuträglich gewesen wäre.Die Charaktere jedoch fand ich wunderbar ,, gezeichnet".und es liest sich wirklich authentisch und könnte so gewesen sein. Sowohl bei Coco als auch bei Ninette. Ich würde mir worklich wünschen das Ninette die liebe ihres Lebens auch gefunden hat, so wie im Buch dar gestellt.
Ich finde die unterschiede zwischen den Schwestern faszinierend. Coco Chanel stelle ich mir genau so zerissen vor wie sie in diesem Buch dargestellt wird. Zum einen sehb´nt sie sich nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, zum anderen sprintet sie aber in den hinteren Raum ihres ersten Appartments wenn eine Kundin kommt um sich die Hüte anzugucken. Das passt wiederum nicht zu ihrem Ursprünglichem Wunsch Sängerin zu werden. Fest steht auf jedén Fall das sie ein Modegenie gewesen ist, die ihrer Zeit vorraus war.
Ninette war mir von Anfang an Symphatisch. Sie ist das Verkausgenie die genau weiß was die Damen welcher Gesellschaft auch immer hören wollen. Sie scheint auch keine Probleme damit gehabt zu haben im Schatten ihrer Schwester zu stehen. Der zusammenhalt der Chanels ist fantastisch. Das sie ihren Neffen ,,zu sich geholt" haben als sie die finanziellen möglichkeiten hatten zeugt von einer tiefen verbundenheit ihrer Schwester Julia gegenüber.
Das einzige was ich nicht so gelungen fand war der Schluß, als Ninette geheiratet hat und nach Amerika gegangen ist.Dort sieht sie ihre im Krieg gefallen geglaubte liebe ihres lebens wieder und verlässt für ihn ihren Mann. Das wirkt alles sehr komprimiert zusammen gefasst mit wenig tiefgang. Das fand ich sehr schade, weil es mir das Gefühl gegeben hat das es ,als es nicht mehr um Coco ging , nicht mehr so wichtig gewesen ist. Da hätte ich mir etwas mehr ausführlichkeit und tiefgang gewünscht, denn so habe ich das Bild eines kaputten Drogenjunkys vor Augen und ich glaube nicht das das die Intention der Autorin gewesen ist.
Wenn man keine Biographie erwartet duchaus lesenswert