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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2022

Roman mit Spannungselementen

Beschütze sie
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Was passiert, wenn dein Ehemann plötzlich verschwindet und du feststellen musst, dass du eigentlich gar nichts über ihn weißt? So ergeht es Hannah Hall. Ein zwölfjähriges Mädchen steht vor ihrer Tür und ...

Was passiert, wenn dein Ehemann plötzlich verschwindet und du feststellen musst, dass du eigentlich gar nichts über ihn weißt? So ergeht es Hannah Hall. Ein zwölfjähriges Mädchen steht vor ihrer Tür und drückt ihr einen Zettel in die Hand. Nur „Beschütze sie“ steht darauf, geschrieben von ihrem Ehemann Owen, der seit dem Morgen verschwunden ist. Beschützt werden soll Bailey, Owens 16jährige Tochter mit der sich Hannah eigentlich gar nicht gut versteht. Hannah muss erkennen, wie wenig sie ihren Ehemann kannte und begibt sich gemeinsam mit Bailey auf die Suche nach Owen – und seiner Vergangenheit.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Buch ist definitiv kein Thriller! Die Bezeichnung Roman mit Spannungselementen ist weitaus zutreffender. Der Schreibstil selbst gefiel mir gut, das Buch lässt sich flüssig lesen. Die Figuren konnten mich auch nicht sonderlich überzeugen. Die Charaktere waren mir einfach zu blass und ich bekam kein richtiges Bild in den Kopf. Erzählt wird das Ganze aus Hannahs Perspektive. Anfänglich wirkt Hannah noch etwas schwach, entwickelt sich dann aber immer mehr zu einer starken Frau und wächst mit ihren Aufgaben. Bei der Spurensuche nach Owens Vergangenheit kommen dabei Stück für Stück immer mehr neue Seiten ans Licht. Als Leser ist man auf dieser Entdeckungsreise dabei, aber so richtig Spannung kommt dabei nicht auf. Dazu fehlte einfach die Atmosphäre, man erlebt das ganze ziemlich emotionslos. Zum Ende hin wird dann alles noch passend konstruiert, sodass wenigstens ein einigermaßen zufriedenstellender Schluss entsteht.
Da ich liebend gerne spannende Thriller lese, war dieses Buch leider kein Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Schwächeres Frühwerk

EAST. Welt ohne Seele
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Nach dem gewaltsamen Verlust seiner Familie leidet CIA-Agent Jan Jordi Kazanski an Alkoholsucht und ist damit auch vom Dienst freigestellt. Doch nun wird er erneut aktiviert. Er soll nach Krakau reisen ...

Nach dem gewaltsamen Verlust seiner Familie leidet CIA-Agent Jan Jordi Kazanski an Alkoholsucht und ist damit auch vom Dienst freigestellt. Doch nun wird er erneut aktiviert. Er soll nach Krakau reisen und „Die Witwe“ ausfindig machen. Dahinter verbirgt sich eine Person, die im Verborgenen agiert und die größte Verbrecherorganisation Krakaus leitet. Kaum dort angekommen, wird auch schon ein Mordanschlag auf Kazanski verübt. Doch wer hat Interesse an seinem Tod?

„EAST – Welt ohne Seele“ ist der Auftakt zur EAST-Trilogie. Mich konnte der Autor mit der OXEN-Reihe begeistern und ich war sehr gespannt auf diesen ersten Band der neuen Reihe. Doch schon der Einstieg in das Buch wird einem nicht leicht gemacht. Häufige Perspektiv- und Ortswechsel sorgen für Verwirrung, es fiel mir schwer den Überblick über die ganzen Figuren zu behalten. Obwohl Jan Jordi hier einiges mitmachen muss, richtig sympathisch wurde mir der Protagonist nicht. Auch die Thematik hat leider nicht so ganz meinen Geschmack getroffen. Es ist eher ein klassischer Agenten-Thriller, bei dem Russen, CIA-Agenten und Kriminelle mitmischen und sich im Clinch liegen. Angesiedelt ist die Handlung im Übrigen Ende der 90er Jahre. Hier wird dann auch klar, dass es sich bei der „EAST“-Reihe um ein Frühwerk des Autors handelt, das jetzt wieder neu aufgelegt wurde.

Insgesamt kommen hier Agenten-Thriller-Fans auf ihre Kosten, mich persönlich hat das Buch nicht gepackt. Da fand ich die „OXEN“-Serie um Längen besser. Teil zwei und drei erscheinen im August und November 23, ich kann darauf verzichten.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Zukunftsthriller mit Spannungsminus

Witness X – Deine Seele ist der Tatort
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„Witness X“ ist ein Thriller, der in der nahen Zukunft angesiedelt ist. Eine Zukunft, die zwar einiges an Neuem bereithält, aber als Sci-Fi-Thriller ist das Buch nicht zu betrachten.
Die Neuropsychologin ...

„Witness X“ ist ein Thriller, der in der nahen Zukunft angesiedelt ist. Eine Zukunft, die zwar einiges an Neuem bereithält, aber als Sci-Fi-Thriller ist das Buch nicht zu betrachten.
Die Neuropsychologin Kyra Sullivan hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, sich in die Gedankenwelt eines anderen Menschen zu versetzen. Eine Technologie, die jedoch noch nicht ganz ausgereift ist und starke Nebenwirkungen erzeugt.
Wir schreiben das Jahr 2035 und es ist Februar. Der Monat, in dem der „Februar-Killer“ immer zugeschlagen hat. Das letzte Mal vor 14 Jahren, als Kyras Schwester Opfer des Täters wurde, eines Serienkillers, der immer zwei Opfer binnen 6 Tagen ermordete. Seitdem sitzt er im Gefängnis. Und wieder taucht eine Leiche auf, die die Handschrift des Serienkillers trägt. Wie ist das möglich? Wurde etwa der falsche Täter verhaftet? Kyra will ihre entwickelte Technologie nutzen um die Verbrechen von damals endlich aufzuklären.
Die Idee zu dem Buch ist nicht schlecht, nur die Umsetzung hat mir nicht so ganz gefallen. Das Szenario, in das die Autorin uns in der Zukunft versetzt ist durchaus als realistisch zu betrachten. Alles ist vernetzter, individuelle Werbung an der Tagesordnung. Doch diese Dinge stehen mehr im Hintergrund, bilden eher das Drumherum für die entwickelte Technologie. Der Spannungsbogen liegt eher auf mittlerem Niveau, so richtig fesselnd fand ich das Buch nicht unbedingt. Doch es gibt einige gute Szenen, die richtig gruselig waren. Dazu gehören vor allen Dingen die Nebenwirklungen, deren Beschreibungen teilweise beängstigend sind. Es gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Zeit vor 14 Jahren, unserem aktuellen „Jetzt“ und erfährt dabei so manches über die Verbrechen von damals. Ebenso erhält man Einblicke in das Seelenleben des Täters, der sein nächstes Opfer bereits in seiner Gewalt hält.
Kyra als Protagonistin ist eine sympathische Figur, die weiß was sie will. Auch wenn sie manchmal Alleingänge unternimmt. Zumindest wirkte sie auf mich authentisch, ebenso wie die restlichen Charaktere des Buches. Was mich auch störte war die Vorhersehbarkeit mancher Dinge, da fehlte einfach die Raffinesse beim Erzählen.
Insgesamt ein Thriller, der spannender hätte sein können. Unterhaltsam auf jeden Fall und zum Nachdenken über die nahe Zukunft wird man auch angeregt. Es gibt leider kein Zwischending, daher nur drei Sterne mit einem „Plus“.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Ziemlich enttäuschend

Geiger
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Das Telefon klingelt. Der Anrufer sagt nur ein Wort und die Angerufene, in diesem Fall die über 70jährige Agneta Broman, greift ohne zu zögern zu einer Waffe und erschießt ihren Ehemann. Dabei war die ...

Das Telefon klingelt. Der Anrufer sagt nur ein Wort und die Angerufene, in diesem Fall die über 70jährige Agneta Broman, greift ohne zu zögern zu einer Waffe und erschießt ihren Ehemann. Dabei war die Familie Broman allgemein sehr beliebt, handelt es sich doch bei dem Toten um den ehemals berühmten Fernsehmoderator „Onkel“ Stellan, bei dem in seinen Glanzzeiten rauschende Partys gefeiert wurden und Schwedens Prominenz ein- und ausging. Doch nun dieser unerklärliche Mord. Warum nur?

Klingt spannend? Tut es auch. Wenn, ja wenn man sich vom Klappentext blenden lässt. Was anfänglich nach einem spannenden skandinavischen Thriller anhört, ist in Wirklichkeit eher ein politischer Thriller. Dabei geht es hauptsächlich um die Folgen des Kaltes Kalten Krieges und die deutsch-deutsche Geschichte. Es laufen der KGB, die Stasi und auch der schwedische Geheimdienst auf. Das Verbrechen selbst steht kaum im Vordergrund, sondern eher die Ermittlerin Sara Nowak. Sara ist zwar Polizistin, ist aber eigentlich gar nicht zuständig, denn sie gehört jedoch eigentlich der Sitte an. Doch Sara kennt die Familie bereits seit ihrer Kindheit und engagiert sich dementsprechend in dem Fall. Und so wird Sara auch zur Protagonistin des Buches. Ihr Job ist hart und sie kämpft einen schier aussichtslosen Kampf gegen die in Schweden verbotene Prostitution. Dazu hat sie noch jede Menge Probleme mit ihrer Familie, in erster Linie mit ihren Kindern, die auf der Schwelle des Erwachsenwerdens stehen. Genau diese ganze Problematik hat Sara für mich zur Sympathieträgerin gemacht.

Vieles in dem Buch war für mich nicht ganz durchdacht und realitätsfremd. Insbesondere die Flucht Agnetas. Eine über 70jährige, die mit veralteten Autos und Fahrrädern auf der Flucht ist. Ich weiß ja nicht…
Ich war ziemlich enttäuscht von dem Buch. Ausgelegt ist „Geiger“ als Trilogie. Falls es weiter um den Kalten Krieg geht, kann ich darauf verzichten, das Thema ist einfach nichts meins. Eine Fortsetzung rund um die Protagonistin Sara hingegen würde ich begrüßen.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Brutal, aber leider nicht fesselnd

River of Violence
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Harley McKenna ist die Tochter eines Drogenbarons und aufgewachsen in einem Umfeld, das geprägt ist von Gewalt, Waffenhandel und Machtmissbrauch. Bereits als 8jährige muss Harley mitansehen, wie ihr Vater ...

Harley McKenna ist die Tochter eines Drogenbarons und aufgewachsen in einem Umfeld, das geprägt ist von Gewalt, Waffenhandel und Machtmissbrauch. Bereits als 8jährige muss Harley mitansehen, wie ihr Vater einen Mann tötet. Doch mittlerweile ist Harley erwachsen und führt das Ruby, eine Art Frauenhaus. Ihr Vater, Duke McKenna hat sie zu einer knallharten Frau herangezogen, in der Hoffnung dass Harley eines Tages die Führung des Clans übernimmt. Denn der Clan muss sich ständig neu behaupten gegenüber dem Erzfeind und der größten Konkurrenz im Drogenhandel, derSpringfield-Familie. Zwischen ihnen und den McKenna kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen Harley selbst jedoch hat noch andere Pläne und muss sich entscheiden, welchen Weg sie gehen will…

Das Buch besteht aus zwei Erzählsträngen. Der eine ist in der Gegenwart angesiedelt und verläuft chronologisch geordnet über einen Zeitraum von drei Tagen. Der andere führt immer wieder zurück in die Vergangenheit und beschreibt Erlebnisse, die Harley in verschiedensten Episoden in ihrem Leben hatte. Diese sind meist von Gewalt geprägt und sollen wohl erklären, wie Harley zu der jungen Frau wurde, die sie heute ist. Als positiv will hier noch die Protagonistin Harley anmerken. Ihre Figur war gut ausgearbeitet und man empfindet tatsächlich so etwas wie Sympathie für sie. Eine starke Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten kann.
Alles in allem ist das Buch sehr brutal. Leider konnte nicht so richtig Spannung aufkommen. Der ständige Wechsel zwischen dem Jetzt und dem damals, der mich normalerweise an ein Buch fesseln kann, hatte hier eher eine negative Wirkung und ich empfand das Buch eher als langweilig. Gerade auch die vielen Seiten waren meiner Meinung nach einfach zu viel und weniger wäre mehr gewesen.