Gutes, ernstes Thema verpackt in einer Geschichte mit kleinen Längen
War’s das jetzt?Gutes, ernstes Thema verpackt in einer Geschichte mit kleinen Längen
Klappentext
„Tori Bailey hat alles: Mit ihrem Selbsthilfebuch hat sie Millionen Frauen inspiriert, sie ist beliebt und führt eine ...
Gutes, ernstes Thema verpackt in einer Geschichte mit kleinen Längen
Klappentext
„Tori Bailey hat alles: Mit ihrem Selbsthilfebuch hat sie Millionen Frauen inspiriert, sie ist beliebt und führt eine perfekte Beziehung. Doch der Schein trügt.
Toris Beziehung ist schon länger eine Lüge, die sie sich nicht eingestehen will. Noch dazu heiraten alle um sie herum, bekommen Kinder und scheinen so viel glücklicher, als sie selbst es in Wahrheit ist. Als dann auch noch Dee – ihre beste Freundin und einzige Person, die sie und den ganzen Wahnsinn versteht – den Mann ihrer Träume trifft, scheint Tori endgültig auf der Strecke zu bleiben.
Ihre innere Stimme sagt, dass man auch mit über dreißig das Recht hat, nicht perfekt, aber glücklich zu sein. Aber ist Tori mutig genug, auf sie zu hören?“
Gestaltung
Das Cover finde ich ziemlich auffällig, was am gelb-blau gestreiften Hintergrund liegt, denn gerade das Gelb finde ich sehr knallig. Es sticht sofort ins Auge. Mir persönlich gefällt der Blauton nicht so gut, weil er so „schmutzig“ aussieht. Dafür finde ich das schwarz-weiß Bild der Frau mit dem Bob als feschem Haarschnitt ansprechend, den sie lächelt sanft in die Kamera. Ein wenig erinnert mich das Cover an das einer alten Zeitschrift.
Meine Meinung
Von Holly Bourne habe ich schon ihre „Spinster Girls“-Trilogie gelesen und da ich die Themen der Autorin immer sehr beeindruckend finde, habe ich mir „War’s das jetzt?“ genauer angeschaut. In dem Buch geht es um Tori, die eigentlich alles hat: Erfolg, Freunde, einen netten Freund…Doch schaut man genau hin, dann heiraten alle um Tori herum, während es mit ihrem Freund nicht so perfekt läuft. Als sich dann auch noch ihre beste Freundin verliebt, hat Tori das Gefühl hinterherzuhinken. Aber hat man nicht auch mit dreißig das Recht, so zu leben, wie man möchte, solange man glücklich ist? Und ist Tori so mutig, auf ihre Gefühle zu hören?
An „War’s das jetzt?“ hat mir sehr gut gefallen, dass Holly Bourne ein Thema aufgreift, das viele Frauen um die dreißig vermutlich einmal streift und/oder intensiver beschäftigt: alle um einen herum heiraten und bekommen Kinder und man beginnt unweigerlich, sich mit anderen zu vergleichen. Aber es gibt auch Frauen, die noch nicht so weit sind oder die vielleicht ganz andere Pläne haben. Trotzdem entwickelt sich in ihnen ein Gefühl von (Zeit-)Druck und Panik. Diese Gefühlsebene hat Holly Bourne für mich sehr authentisch und teilweise auch beklemmend beschrieben, sodass ich mich sehr gut in Protagonistin Tori einfühlen konnte.
Aber Holly Bourne wäre nicht Holly Bourne, wenn sie nicht auch aufzeigen würde, dass man sich nicht vom äußeren Druck verbiegen lassen sollte. Sie verpackt in ihrem Buch eine wie ich finde sehr wichtige Botschaft für ihre Leserinnen: lasst euch nicht von den Erwartungen sagen, wie ihr euch fühlen sollt. Wenn ihr ein anderes Leben führt, aber glücklich seid, dann steht dazu, da ihr keinen Grund habt, euch in eine Spirale aus negativen Gefühlen ziehen zu lassen. So empfand ich das Buch auch als hoffnungsvoll, da diese Message am Ende des Buches eindeutig überwiegt.
Gleichzeitig fand ich die Handlung manchmal aber auch als etwas mit Längen versehen. Gerade dann wenn Tori viel in ihren Gedanken „versinkt“ und der rote Faden dann gefühlt pausiert, sodass die Geschichte nicht so recht voranschreitet. Auch fand ich Toris Art, sich über andere zu äußern und über sie zu urteilen doch etwas irritierend, weil sie so gehässig und negativ war. Sie hat das was andere gut finden und gerne machen oft verurteilt, was ich schade fand, denn im Grunde wollte sie doch selber für das, was sie tut, auch akzeptiert werden und das was sie sich wünscht, sollte sie dann auch anderen entgegenbringen.
Fazit
An „War’s das jetzt?“ hat mir die Thematik echt gut gefallen, denn das Buch regt zum Nachdenken an und hat viele Stellen, an denen man der Protagonistin in ihren Erkenntnissen zustimmt. Gleichzeitig fand ich Tori manchmal aber auch zu negativ verurteilend anderen gegenüber und wenn sie sich in ihren Gedanken verloren hat, hatte das Buch auch ein paar Längen. Dennoch fand ich das Thema des sich selber Vergleichens mit anderen treffend und gerade der etwas hoffnungsvollere Ausklang gefiel mir gut.
Knappe 4 von 5 Sternen!
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