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Veröffentlicht am 19.01.2021

Dramatische, fesselnde und bewegende Geschichte mit beeindruckender Erzählkraft

Wenn du mich heute wieder fragen würdest
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Brian Stanhope und Francis Gleeson sind Kollegen bei der New Yorker Polizei. Nachdem beide mit ihren Frauen nach Gillam, eine New Yorker Vorstadt, ziehen, sind sie auch Nachbarn. Während es Brians Frau ...

Brian Stanhope und Francis Gleeson sind Kollegen bei der New Yorker Polizei. Nachdem beide mit ihren Frauen nach Gillam, eine New Yorker Vorstadt, ziehen, sind sie auch Nachbarn. Während es Brians Frau Anne Lena Gleeson schwer macht, Kontakt zu ihr aufzubauen, freunden sich deren Kinder Peter Stanhope und Kate Gleeson an. Doch dann kommt es zu einer Tragödie, die alles für immer verändern wird. Peter und Kate werden getrennt, treffen sich Jahre später aber wieder. Die Vergangenheit lässt sich jedoch nicht abschütteln....

Autorin Mary Beth Keane schreibt klar und prägnant chronologisch aus der Sicht der verschiedenen Figuren. Abwechselnd erfahren die Leser Näheres über Francis, Lenas, Annes, Peters oder Kates Situation und ihre Sichtweise der Dinge.

Anfangs werden alle Personen recht sachlich vorgestellt und charakterisiert. Als Leserin beobachtete ich das Geschehen und die Entwicklungen zunächst ziemlich neutral, ohne dabei besondere Gefühle zu empfinden. Irgendwann im Laufe der Geschichte allerdings änderte sich das und ich entwickelte für die Figuren Sympathie und Mitleid, ging emotional mit: Mit Lena, die anfangs in Gillam so einsam wirkt und ihre Familie zusammenhält, mit Francis, der sich nach den tragischen Ereignissen neu finden muss, mit Kate, für die Peter schon immer mehr ist als nur ein Nachbar, mit Peter, der von Anfang an unfassbar schwere Last schultern muss und mit Anne, die völlig verloren wirkt und ihr neues Leben in Gillam als „Tragödie“ betrachtet. Peter und Anne sind zwei zentrale Personen, die so stark von ihrer Kindheit geprägt sind und von den Schatten ihrer Vergangenheit verfolgt werden, dass ihr Schicksal unabwendbar vorherbestimmt scheint. Da kann man als Leserin nur fassungslos und hilflos zusehen, wie alles seinen Lauf nimmt, möchte die Figuren anschreien und schütteln, doch all das ändert nichts an den unvermeidlichen Entwicklungen: Anne „hatte begriffen, dass der Anfang des Lebens das Wichtigste war, dass das Leben in dieser Hinsicht ungleich verteilt war.“

Die Geschichte „fließt“ zunächst recht ruhig dahin, entfaltet ab der Mitte aber eine starke Sogwirkung. Der Roman geht da weiter, wo andere aufhören: „Und wenn ihre Ehe der Abschluss von etwas war, was bedeutete das dann für jeden Tag, der danach kam?“.
Gleich Romeo und Julia steht Kates und Peters Liebe unter keinem guten Stern. Mary Beth Keanes bemerkenswertes Buch beweist eindrücklich: Es gibt sie immer noch, ergreifende, dramatische Geschichten mit besonderer Wucht und Erzählkraft und voller Leidenschaft. Aber so aussichtslos anfangs alles scheint, könnte am Ende manches besser werden, wenn Menschen zu mehr Verständnis und zum Verzeihen bereit sind. Und in dieser Hinsicht haben sich die Menschen seit Shakespeare vielleicht doch weiterentwickelt.
„Wenn Du mich heute wieder fragen würdest“ ist zu Recht ein erfolgreicher Bestseller. Der emotionale, mitreißende Roman über Schuld, die immer präsenten Schatten der Vergangenheit und die große Liebe, die manchmal nicht reicht, manchmal aber doch, hat mich nachhaltig und tief beeindruckt. Ein absolut lesens- und empfehlenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Pflichtlektüre für alle erwachsenen Fans des Autors und seiner Bücher

Wie alles kam
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Paul Maars Bücher zählten für mich als Kind zu meinen wichtigsten und liebsten Lektüren. Sie haben mich sicherlich auf die ein oder anderer Weise geprägt. Ich habe mit dem Sams gewünscht und gelacht und ...

Paul Maars Bücher zählten für mich als Kind zu meinen wichtigsten und liebsten Lektüren. Sie haben mich sicherlich auf die ein oder anderer Weise geprägt. Ich habe mit dem Sams gewünscht und gelacht und mit Lippel immer wieder geträumt.
Daher war ich natürlich sehr neugierig, was der Autor Paul Maar aus seiner Kindheit zu erzählen hat. Und das ist wirklich einiges:
Der Schriftsteller schildert in „Wie alles kam“ in recht einfacher, aber authentischer Sprache entscheidende Ereignissen in seinem Leben. Er geht dabei nicht chronologisch vor, sondern eher thematisch. Beim Lesen fühlte ich mich, als befände ich mich mit Maar in einem ruhigen Gespräch über seine Schulzeit in Schweinfurt, über die frühe Kindheit bei den geliebten Großeltern, die auf dem Land ein Gasthaus führen, über die Alzheimererkrankung seiner Frau, über seine Stiefmutter und über die alles überschattende schwierige Beziehung zu seinem Vater.
Was Paul Maar über seinen Vater, der nach dem Krieg nicht mehr derselbe war, berichtet, lässt einen erstmal schlucken:
„Der böse Zwerg schien auch meinen Vater verzaubert zu haben. Bei ihm wartete ich aber vergeblich auf einen goldenen Schimmer.“
„Der einzige Weg für ihn, Nähe herzustellen, war mich zu schlagen. Da musste ich auf ihn reagieren, weinen, schreien, seine Nähe akzeptieren. Das verselbstständigte sich zur Gewohnheit.“
Immer wieder sucht Paul die Bestätigung seines Vaters, er kann nicht loslassen, verhält sich auch, wenn der Vater nicht in der Nähe ist angepasst, versucht den Schein zu wahren. So tut er beispielsweise als Erwachsener in einem russischen Hotel nur so, als ob er duscht, um kein schlechtes Licht auf sich zu werfen.
Doch es geht nicht nur traurig zu in Maars neuestem Werk . Über viele Erinnerungen Maars musste ich sehr lachen, so z.B. über sein typisch fränkisches Rechtschreibproblem mit hartem und weichem d und b oder die Szene, als er auf der Geburtsstation eine Uhr mit Sekundenzeiger für das eigentliche Wunder hält.

Einiges aus Maars Geschichten begegnet mir auch in seiner Autobiographie wieder. Wie seine Figur Lippel ist auch Paul Maar ein Träumer: „Träumen ist, wie wenn man ein ein Bonbon lutscht.“ Anstatt anzunehmen, dass sein Freund gestorben ist, besucht Paul das Grab seines Freundes nicht, um die Hoffnung und Illusionen aufrecht zu erhalten, dass er vielleicht doch noch lebt.
Und wenn ich die Beschreibung von Paul Maars Sportlehrer Fischer lese, kommt mir unweigerlich Herr Daume aus „Sams in Gefahr“ in den Sinn.

Paul Maar verarbeitet in „Wie alles kam“ einiges, vor allem die verkorkste Beziehung zum Vater. Auch wenn am Ende nicht alles rosarot ist, wirkt es, als habe er letztendlich auch mit seinem Vater seinen Frieden gemacht, zumindest ein wenig. Sein Verhältnis zum Vater ist sicher beispielhaft für so viele Vater-Sohn-Beziehungen nach dem Krieg zu sehen.

Mir als Fan des Autors hat dieses Buch noch gefehlt. Es hilft Sams und Co, aber auch den Autor selbst besser zu verstehen, ist wie eine Brücke zwischen dem Autor und seinem Werk. Für erwachsene Maar-Fans Pflichtlektüre.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Fesselndes Leseabenteuer mit Schloss, Fluch, Schatz, Gefahr, Gänsehaut und viel Witz

Malvina Moorwood (Bd. 1)
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Der 16. Juli, der letzte Tag vor den Sommerferien hätte so ein schöner Tag für die fast elfjährige Malvina Moorwood werden können, aber er entwickelt sich leider stattdessen zum schlimmsten Alptraum ihres ...

Der 16. Juli, der letzte Tag vor den Sommerferien hätte so ein schöner Tag für die fast elfjährige Malvina Moorwood werden können, aber er entwickelt sich leider stattdessen zum schlimmsten Alptraum ihres Lebens. Denn Malvina erfährt, dass ihre Familie das alte Familienschloss Moorwood Castle verkaufen möchte, das immer weiter zu zerfallen droht und dessen Renovierung die finanziellen Verhältnisse der Moorwoods übersteigt. Das Schloss aufgeben, in dem Malvina ihr gesamtes Leben verbracht hat und das sie über alles liebt? Das darf auf gar keinen Fall passieren. Malvina und ihr Freund Tom suchen einen Weg, Moorwood Castle zu retten. Ihre Bemühungen führen sie in ein unglaubliches Abenteuer mit Geistern, einem Familienfluch, einem Schatz und ganz viel Gefahr...

Autor Christian Löffelbein schildert das Geschehen aus der Sicht der Hauptfigur Malvina Moorwood. Er schreibt in Ich-Form gut verständlich, kindgemäß und ziemlich humorvoll. Julia Christians hat die Illustration der Geschichte übernommen, ihre schwarz-weiß Bilder sind sehr charakteristisch und individuell. Die Gefühle der Figuren lassen sich auf den Illustrationen ganz klar erkennen, da mussten wir oft ziemlich schmunzeln über die treffenden Gesichtsausdrücke, die kleinen gezeichneten Totenköpfe hingegen sind wirklich zum Gruseln.
Absolut gelungen ist die gesamte äußere Aufmachung: Das hochwertig gestaltete Buch macht mit der goldenen herausstechenden Schrift auf dem Titel, den Abbildungen von Malvina und ihrem Hund Poldi im Zentrum und dem nebelverhangenem Moorwood Castle, eingerahmt von Totenkopf und Rabe, ganz schön was her. Ein Buch, das sicher alle Leser ab neun Jahren gerne in die Hand nehmen und erstmal ausgiebig bewundern werden. Da der Text recht umfangreich ist, erfordert er von den Lesern schon etwas Übung, Disziplin und Motivation. Zum Vorlesen ist die Geschichte auch schon für jüngere Kinder ab sechs, sieben Jahren mit guten Nerven und Ausdauer beim Zuhören geeignet.

Malvina ist eine wunderbare Hauptfigur. Sie ist mutig, abenteuerlustig, emotional, cleverer als sie denkt, sehr humorvoll, ziemlich willensstark und dickköpfig. Meinen Kindern und mir war das Mädchen auf Anhieb sympathisch. Ihr Freund Tom wirkt etwas „nerdig“, liebt Knobeleien und Computerspiele, besucht freiwillig einen Lateinclub und lehnt sportliche Betätigung grundsätzlich ab. Während Malvina eher spontan und intuitiv an Aufgaben herangeht, denkt Tom ganz genau nach. Insofern ergänzen sich Malvina und Tom ziemlich gut. Dass zwischen den beiden ungleichen Kinder auch mal die Fetzen fliegen ist selbstverständlich und macht die Freundschaft der beiden sehr glaubwürdig. Die anderen Figuren sorgen immer wieder für Komik und skurrile Momente: Malvinas ältere Zwillingsschwestern, die über weite Strecken Elfenkostüme tragen, Toms Polizistenvater mit seiner Vorliebe für Tomatenwitze oder Malvinas Tante Frieda und ihr Hang zum Spiritismus. Insgesamt eine wirklich sehr unterhaltsame Personenauswahl.

Was für eine superspannende Handlung! Alles dreht sich um die Frage, ob es Malvina und Tom gelingen wird, das Schloss im Familienbesitz zu belassen. Aber dass ihre Anstrengungen in einem sehr gefährlichen, hochspannenden Gruselabenteuer enden werden, hätten die beiden vermutlich selbst nicht erwartet. Die Geschichte ist definitiv nichts für schwache Nerven und zart Besaitete, immer wieder enden Kapitel mit einem Cliffhanger, häufig werden die Leser von den neuen Entwicklungen überrascht. Das Ende ist in sich abgeschlossen und stimmig. Die Geschichte hat uns so gut gefallen, dass wir gerne wissen wollen, wie es mit Malvina und Co weitergeht, die sich etwas Ruhe bis zum nächsten Band aber durchaus verdient haben. Unterm Strich: Eine absolut fesselndes, nervenaufreibendes Buch mit viel Grusel und Witz für Jungen und Mädchen, die lange Texte nicht scheuen. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Eine Expedition ans andere Ende der Welt, zwei ungleiche Frauen und eine einzigartige Freundschaft

Miss Bensons Reise
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„Und was bedeutete das schon, Heimat? Angenommen, Heimat war nicht der Ort, wo man herkam, sondern etwas, das man bei sich trug wie einen Koffer? Margery wusste inzwischen auch, dass man Koffer sogar verlieren ...

„Und was bedeutete das schon, Heimat? Angenommen, Heimat war nicht der Ort, wo man herkam, sondern etwas, das man bei sich trug wie einen Koffer? Margery wusste inzwischen auch, dass man Koffer sogar verlieren konnte. Man konnte das Gepäck eines anderen Menschen öffnen und in seine Kleider schlüpfen, und auch wenn man sich darin anfangs fremd und verloren fühlte, blieb doch etwas in einem gleich und wurde sogar ein bisschen wahrhaftiger, ein bisschen freier.“

Seit dem Tod ihres Vaters hat Margery Benson nur einen Traum: Sie möchte den goldenen Käfer aus dem Naturkundebuch ihres Vaters finden. Dieser lebt in Neukaledonien, weit weg von Margerys Heimat London. Im Jahr 1950 setzt sie ihren Plan von der Käferexkursion in die Tat um, aber nicht allein. Über eine Zeitungsannonce sucht sie eine Expeditionsbegleitung. Die junge, ziemlich überdrehte Enid Pretty meldet sich daraufhin bei ihr. Obwohl Margery sie zunächst für völlig ungeeignet hält, treten die beiden ungleichen Frauen die Dampferreise nach Australien gemeinsam an. Eine Reise, die in ein Abenteuer führt, das alles verändert...

„Miss Bensons Reise“ liest sich angenehm und flüssig. Erfolgsautorin Rachel Joyce bringt mit ihrem klaren Schreibstil die Dinge auf den Punkt und formuliert wunderbare Sätze zum Innehalten und Genießen wie: „Da kann man um die halbe Welt reisen, so viel man will: Was immer an vernichtender Traurigkeit in einem steckte, reist mit.“

Was Rachel Joyces neuer Roman „Miss Bensons Reise“ ausmacht, sind ihre beiden hinreißenden Hauptfiguren. Zwei tragische, sehr ungleiche Gestalten, die das Schicksal zusammengeführt hat. Margery arbeitet in London als Hauswirtschaftslehrerin. Das Wort „solide“ umschreibt sie ziemlich prägnant, so heißt es auch im Nachwort. Miss Benson lebt ein Leben, in dem sie unglücklich ist. Auf Fotos schneidet sie sich beispielsweise immer ihren Kopf ab, sowenig kann sie sich selbst leiden. Mit anderen Menschen kann sie aber auch nichts anfangen: „Käfer, ja, die verstand sie. Es waren die Menschen, die ihr fremd geworden waren“.
Enid verhält sich im Gegensatz zu Margery immer etwas zu schrill, zu laut, zu grell, wirkt mitunter etwas skurril. Hinter der bunten, überdrehten, ständig plappernden Fassade steckt ein unvergleichlicher, ganz und gar einzigartiger, liebenswerter Mensch: „Enid war Enid-artiger als jede andere Person, der Margery jemals begegnet war“.

Wird Margery den goldenen Käfer finden?
Diese Frage zieht sich durch die gesamte Handlung. Aber Rachel Joyces Geschichte ist nicht nur eine Abenteuergeschichte, sondern vor allem eine Geschichte über eine ganz besondere Beziehung, eine außergewöhnliche Freundschaft, und über Träume. Der Figuren - und die Leser auch- lernen einiges über und für das Leben. So lernt Margery durchaus auch von Enid, die so viel jünger und ungebildeter ist: „Enid hatte Recht gehabt, die ganze Zeit. Margerys Abenteuer bestand nicht darin, dass sie der Welt ihren Stempel aufdrückte. Es bestand vielmehr darin, dass die Welt ihr ihren Stempel aufdrückte.“ Enid ermuntert sie: „Merk Dir das, Marge. Du darfst nie wieder aufgeben. (...) „Was uns zugestoßen ist, macht nicht das aus, was wir sind. Wir können sein, was wir sein möchten.“ Das sind Sätze, die die Leser sicher auch gerne glauben möchten. Nach der Lektüre dieses wundervollen Romans fühlte ich mich trotz des nicht ganz harmonischen Endes jedenfalls um einiges reicher.
Eine umwerfende, bemerkenswerte Geschichte, die mich beeindruckt hat, man sollte mehr solcher Romane lesen.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Ein kleines Geheimnis, das Kindern und Mäusen große Freude macht

Das Geheimnis der Weihnachtsmaus
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Die Weihnachtsmaus war mir nur aus dem gleichnamigen Gedicht von James Krüss bekannt. Aber eigentlich ist sie ganz anders als in dem Gedicht: Während sich nämlich am Nordpol der Weihnachtsmann und seine ...

Die Weihnachtsmaus war mir nur aus dem gleichnamigen Gedicht von James Krüss bekannt. Aber eigentlich ist sie ganz anders als in dem Gedicht: Während sich nämlich am Nordpol der Weihnachtsmann und seine Elfen um die Geschenke für die Menschen kümmern, achtet die Weihnachtsmaus ganz aufmerksam und genau auf alle Dinge, die beim Herstellen der Geschenke oder beim Verpacken auf den Boden fallen. Diese sammelt sie ein und fertigt daraus ihrerseits Geschenke für die Mäuse. Sie schleicht sich am Heiligabend auf den Schlitten des Weihnachtsmanns und sorgt dafür, dass alle Mäuse an Weihnachten ebenso beschenkt werden wie die Menschen.

Norbert Landa schreibt angenehm kindgemäß. Er spricht die Zuhörer des Vorlesebuchs für Kinder ab drei Jahren direkt mit „Du“ an, dies gestaltet die Geschichte und den Vorlesevortrag sehr lebendig. Der Text ist recht knapp und übersichtlich gehalten, Zweitklässler und fortgeschrittene Erstleser können die Geschichte daher schon selber lesen. Annabel Spenceleys ansprechende, liebevolle Bilder passen perfekt zum Inhalt, sie sind farbenfroh, detailliert und zweifelsohne sehr hübsch anzusehen. Dieses Bilderbuch regt bestimmt viele Kinder dazu an, sich näher und intensiver mit ihm zu befassen.

Gerade an Weihnachten mögen wir in der Familie besonders gerne Helden, die an andere denken und die keine Anstrengung und Mühe scheuen, ihren Mitmenschen oder -mäusen eine Freude zu machen. Die Weihnachtsmaus ist so ein Held und ein besonders niedlicher dazu. Eine hinreißende, bezaubernde weihnachtliche Hauptfigur, die man einfach gernhaben muss.

Wir hatten ja vorher keine Ahnung, welches Geheimnis diese kleine Weihnachtsmaus vor dem Weihnachtsmann zu verbergen hat. Es hat aber große Freude gemacht, die Maus und ihr Geheimnis näher zu ergründen. Besonders gut hat meinen Kindern und mir das Ende gefallen, aber davon sei hier noch nichts verraten. Wer eine einfache, nette Weihnachtsgeschichte mit zauberhaft schönen Bildern für kleinere Zuhörer sucht, liegt mit diesem Buch genau richtig.

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