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Veröffentlicht am 13.01.2021

Perfider Gedanke genial gesponnen

Sterbewohl
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Was ist, wenn der Staat nicht für seine Bürger arbeitet, sondern gegen sie?
Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie, nach einer Wirtschaftskrise mit nachfolgender Inflation wurde die DM wieder eingeführt.
Die ...

Was ist, wenn der Staat nicht für seine Bürger arbeitet, sondern gegen sie?
Deutschland ist nur noch eine Scheindemokratie, nach einer Wirtschaftskrise mit nachfolgender Inflation wurde die DM wieder eingeführt.
Die Kassen sind leer. Wenn man seinen Bürgern keine Rente mehr zahlen muss, lässt sich viel einsparen.
Da bietet sich doch ein Sterneseminar an. Den Rentnern wird in komfortabler Umgebung der selbstbestimmte Tod schmackhaft gemacht.
Es ist eine Pflichtveranstaltung zu der mehr oder wenig betagte Rentner eingeladen werden.
Alles ganz freiwillig. Wer sich gegen Sterbewohl entscheidet reist einfach wieder ab. Nur, es wird gemunkelt, dass bisher niemand von so einem Sterbeseminar zurückgekehrt ist.
Auch Nadja, Anna, Max und Fred haben eine Einladung zum Sterbeseminar bekommen.
Gerade mal Mitte bis Ende 60 haben sie noch einiges vor im Leben.
Die 4 wollen sich 2 schöne Wochen auf Kosten des Staates machen und wieder nach Hause zurückkehren.
„Sterbewohl“ von Olivia Monti ist ein Kriminalroman der anderen Art.
Die Autorin spinnt hier einen perfiden Gedanken und lässt ihrer Phantasie freien Lauf.
Dabei fesselt sie den Leser und lässt die zuerst lockere Atmosphäre immer beängstigender und bedrückender werden.
Das Buch ist in einem verständlichen und flüssigen Schreibstil verfasst.
Die 215 Seiten habe ich in einem Zug gelesen.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Wer manipuliert hier wen?

Seelen unter dem Eis
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Tom Döbbe, ein erfolgreicher Werbefachmann fühlt sich durch seine Arbeit in seiner Werbeagentur nicht mehr genügend ausgefüllt.
Seine Mutter ist gerade verstorben, seine Frau ist wegen eines unerfüllten ...

Tom Döbbe, ein erfolgreicher Werbefachmann fühlt sich durch seine Arbeit in seiner Werbeagentur nicht mehr genügend ausgefüllt.
Seine Mutter ist gerade verstorben, seine Frau ist wegen eines unerfüllten Kinderwunschs unzufrieden.
So füllt er die Leere mit einem Lehrauftrag an der Universität aus. Hier begegnet ihm Amal, eine wenig begabte Studentin.
Zwischen Tom und Amal kommt es zu Meinungsverschiedenheiten wegen Amals Leistungen.
Gegen seinen Willen fühlt Tom sich zu Amal hingezogen, er gerät in einen Sog aus Liebe, Hass und Sex.
Tom der sonst immer alle Fäden in der Hand hält verliert allmählig die Kontrolle.
Wie kann er diese Beziehung beenden ohne, dass seine Frau davon erfährt?
Jetzt sitzt Tom im Todestrakt und wartet auf den Termin seiner Hinrichtung.
Auch im Gefängnis ist er der Meinung alle Fäden in Händen zu haben.
Dank eines Gefängniswärters der ihm zugetan ist schreibt er seine Geschichte nieder.
Wie schon in einigen ihrer Bücher greift Astrid Korten in ihrem neuen Psychothriller „Seelen unter dem Eis“ ein brisantes Thema auf.
In diesem Buch ist es die Todesstrafe
Die Kapitel der Geschichte erzählen abwechselnd vom Alltag im Gefängnis, über das Miteinander und über die Rangordnung der Häftlinge und über die Ereignisse die zu der Tat und schließlich zur Todesstrafe geführt haben.
Astrid Korten braucht keine blutigen Szenen um Spannung aufzubauen. Alleine durch Worte und die Vorstellungskraft ihrer Leser wird diese Spannung erzeugt.
Am Anfang des Buchs passiert noch nicht sehr viel, erst im letzten Drittel durchblickt man was die Autorin eigentlich sagen will.
Als Leser fragt man sich was ist wirklich so wie es scheint? Wer manipuliert hier wen?
Das Ende ist dann aufschlussreich, man erfährt überraschendes.
„Seelen unter dem Eis“ ist ein Buch das die Bezeichnung Psychothriller verdient.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Mut zum Neuanfang

Marlenes Erbe
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Susa hat schon lange den Traum ihre eigenen Kleider zu entwerfen.
Der Mut den sicheren Job aufzugeben und auf eigen Beine zu stehen hatte sie allerdings bisher noch nicht gefunden.
Dann stirbt ihre Freundin ...

Susa hat schon lange den Traum ihre eigenen Kleider zu entwerfen.
Der Mut den sicheren Job aufzugeben und auf eigen Beine zu stehen hatte sie allerdings bisher noch nicht gefunden.
Dann stirbt ihre Freundin Marlene durch einen Unfall und hinterlässt Susa ihr Haus mit Änderungsschneiderein in Seelhausen, einem kleinen Ort in der Eifel.
Nach kurzer Überlegung ergreift Susa diese Chance und zieht von der Großstadt München in das kleine Ort in der Eifel.
Hier führt Susa erste einmal die Änderungsschneiderei von Marlene weiter. Beim Durchstöbern des Hauses entdeckt Susa, dass auch Marlene ihre Geheimnisse hatte und versucht ihnen auf die Spur zu kommen.

„Marlenes Erbe“ ist ein erfrischender und lockerer Roman von Ina Raki.
Susa ist eine junge Frau die mir schnell ans Herz gewachsen ist.
Sie hat einen Traum aber es fehlt ihr der Mut ihn zu verwirklichen.
Ihre Ängste, ihre Zweifel und auch ihre Euphorie werden in dieser Geschichte sehr lebensnah beschrieben.
Ich konnte mich richtig in Susa hineinfühlen.
Der Brief, den die verstorbene Marlene Susa überlassen hat gibt ihr Mut für einen Neuanfang.

Das Buch lebt durch seinen Charaktere die Ina Raki mit sehr viel Liebe zum Leben erweckt hat.
Susa findet schnell Kontakt zu den Bewohnern, findet neue Freunde.
Ich kann nicht sagen, wen ich von den Charakteren am liebsten mag. Sie haben alle ihre liebenswerten Seiten.
Es macht Spaß Susa auf ihrem Weg zu begleiten, mit ihr neue Menschen kennenzulernen, das eine oder andere Glas Wein mit ihr zutrinken ja, und auch mit ihr zu leiden, wenn das Leben eine andere Richtung nimmt als gewollt.
Es macht Spaß zu erleben wie neue Kleider entstehen, wie Susa ihre Gedanken auf ein Blatt Papier bringt.
Und für alle Katzenliebhaber gibt es Eddi, ein wirklich süßer Kater den ich sofort adoptieren würde.
„Marlenes Erbe“ ist ein Buch über einen Neuanfang, über Mut dem Leben eine neue Richtung zu geben. Es macht einfach nur Freude es zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Ermittlungen zwischen Frankfurt und Koblenz

Apfelwein auf Rezept
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Jenny Becker, die sympathische Ermittlerin aus Frankfurt verwindet die plötzliche und unerwartete Trennung von ihrem Freund Staatsanwalt Biederkopf nicht.
Jenny fühlt sich nicht mehr in der Lage im Polizeipräsidium ...

Jenny Becker, die sympathische Ermittlerin aus Frankfurt verwindet die plötzliche und unerwartete Trennung von ihrem Freund Staatsanwalt Biederkopf nicht.
Jenny fühlt sich nicht mehr in der Lage im Polizeipräsidium in Frankfurt zu arbeiten und dabei Biederkopf täglich über den Weg zu laufen.
Als sich ein Tausch mit einem Kollegen in Koblenz anbietet ergreift sie die Chance und lässt sich dorthin versetzten.
In der Zwischenzeit wird in Frankfurt in den Trümmern des abgebrannten Goetheturms eine Leiche gefunden.
Bei dem Toten handelt es sich um einen unheilbarkranken Krebspatienten.
Auch in Koblenz gibt es einen Toten. Ein berühmter Onkologe, der sich der Krebsforschung verschrieben hat wird tot und ohne Kopf aufgefunden.
Den Kopf wiederrum finden die Kollegen in Frankfurt.
Die Ermittlungen führen das Frankfurter und das Koblenzer Team in die Welt der Gesundheitsindustrie.
„Apfelwein auf Rezept“ heißt der neue Krimi von Andrea Habeney.
Für mich als Frankfurter Mädchen und Krimifan ist das Buch natürlich ein MUSS.
Ich war am Beginn ganz entsetzt das Jenny Becker Frankfurt verlässt. Die Ermittlungen waren dann aber übergreifend, so dass Jenny in Koblenz wie auch in Frankfurt ermittelt hat.
Der Fall führt in die Welt der Krebsforschung. Als Veterinärin kennt die Autorin sich im Bereich der Medizin natürlich hervorragend aus. So vermittelt sie dem Leser glaubhaft und verständlich was für viele Menschen die Diagnose Krebs bedeutet und die Therapie die durchgeführt werden kann mit Erfolg und Misserfolg.
Wie gewohnt finden auch wieder Frankfurter Originale ihren Weg in das Buch. Diesmal sind es der Goetheturm und das Gemalte Haus.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich, der Fall spannend und die Ermittlerteams sympathisch.
Der Krimi hat mich gut unterhalten und ich freue mich schon darauf, wenn Jenny Becker und ihr Team wieder ermitteln.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Toller Auftakt einer neuen Familiensage

Das Unrecht der Väter
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Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind am Höhepunkt
ihrer Kariere angekommen.
Einstmals Kammeraden im ersten Weltkrieg verbindet sie jetzt eine tiefe Freundschaft.
Nach ...

Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind am Höhepunkt
ihrer Kariere angekommen.
Einstmals Kammeraden im ersten Weltkrieg verbindet sie jetzt eine tiefe Freundschaft.
Nach dem Krieg haben die Brüder Lehmann beschlossen ihre Fabriken, die sie von ihrem Vater übernommen haben auf Gut Falkenbach neu zu errichten. Heinrich führ die Porzellanfabrik und Wilhelm die Topf- und Pfannengießerei.
Jetzt feiern sie ihr 15jähriges Geschäftsjubiläum und die nächste Generation steht auch schon in den Startlöchern.
Doch der unerwartete Besuch von Erna Behrend, die Tochter eines Kriegskameraden verheißt nichts Gutes. Stellt Erna Behrend doch Fragen zum rätselhaften Tod ihres Vaters und es droht ein Geheimnis, dass all die Jahre im Verborgenen geruht hat gelüftet zu werden.
„Das Unrecht der Väter“ ist der Auftakt einer neuen Familiensage der Autorin Ellin Carsta die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat.
Auch die Falkenbach Saga scheint mir für viele Bände angelegt zu sein und mindestens genauso interessant zu werden.
Der Leser muss sich zu Beginn mit einigen Personen vertraut machen. Man lernt nach und nach die 3 Familien mit ihren Kindern und Schwiegerkindern kennen.
Die Charaktere sind sehr interessant und ich bin gespannt wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln.
Die Väter sind alle recht dominant und lassen ihre Söhne, die ja schließlich einmal die Fabriken oder das Gut übernehmen sollen wenig Handlungsspielraum.
Die Lehmann Söhne arbeiten bereits in den Fabriken mit. Gustav von Falkenbach studiert noch in Berlin Medizin. Er hadert auch noch damit, nach seinem Abschluss auf das Gut zurückzukommen.
Bei den von Falkenbach gibt es noch eine Tochter, Wilhelmine.
Sie gefällt mir besonders gut. Sie hat einen großen Gerechtigkeitssinn und kann sich mit dem Antisemitismus der zu dieser Zeit, (wir schreiben das Jahr 1936) überall herrscht nicht identifizieren was sie auch in der Familie offen kundtut.
Dafür bewundere ich sie, befürchte aber, dass sie in einem der Folgebände dadurch Schwierigkeiten bekommen wird.
Überhaupt denke ich, dass die Frauen in den Folgebänden noch einen größeren Platz einnehmen werden, worauf ich mich schon sehr freue.
Die Geschichte ist in einem flüssigen Schreibstil verfasst und vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut.
Wir Leser wissen ja welchen Weg das Land einschlägt. Die Charaktere glauben zu dieser Zeit nicht an einen Krieg.
Es gibt einige Handlungsstränge, jede Familie hat ihre Probleme, ihre Sorgen und da ist ja auch noch das Geheimnis der 3 Freunde und das ist nicht das einzige Geheimnis.
Doch am Ende des Buches gibt es keinerlei Auflösung, die Enden bleiben alle offen und so schlage ich das Buch zu und habe viele Fragezeichen über meinem Kopf schwirren.
Jetzt heißt es warten bis am 23. März 2021 „Die Stärke der Töchter“, der zweite Teil der Falkenbach-Saga erscheint. Ich kann es kaum erwarten.

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