Profilbild von Hoernchen

Hoernchen

Lesejury Star
offline

Hoernchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hoernchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2017

Gemächlicher Start in ein tolles Abenteuer

Feuer und Feder
0

Inhalt:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati ...

Inhalt:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.

Meinung:
Raisa lebt seit einigen Jahren als Sklavin am Königshof von Qilara. Als die aktuelle Tutorin hingerichtet wird, bietet sich für Raisa plötzlich ein ganz neues Leben. Denn ausgerechnet sie soll den Platz der neuen Tutorin einnehmen. Raisa wird zusammen mit Kronprinz Mati in der Hohen Schrift unterrichtet, welche nur ganz wenige Menschen im Königreich erlernen dürfen. Für Raisa beginnt ein spannendes Abenteuer zwischen Göttern und Königen.

Die Autorin hat sich eine interessante und stimmungsvolle Welt erdacht. Das geschriebene Wort und die heiligen Schriften nehmen hier einen großen Part ein. Aber auch die Unterdrückung der Sklaven und eine daraus entstehende Rebellion stehen im Fokus.
Dabei hat Kathy MacMillan viel Wert auf die Gottheiten und deren Geschichte gelegt. Gleich zu Beginn eines jeden Kapitels erwartet den Leser eine Textpassage aus den Legenden über die Götter. Neben der eigentlichen Geschichte gibt es daher noch eine zweite Geschichte im Buch mitzuverfolgen. Dies fand ich gelungen und sehr interessant. Dabei spielt auch die Göttergeschichte für den späteren Verlauf eine Rolle.

Der Sklavin Raisa wird die große Ehre zuteil den freigewordenen Posten der Tutorin zu übernehmen. Diese neue Aufgabe erfüllt sie mit Stolz. Sie ist es gewohnt immer zu gehorchen und nichts in Frage zu stellen.
Ich konnte leider Raisas Entscheidungen nicht immer nachvollziehen. Sie war mir stellenweise zu wankelmütig und naiv. Dennoch wächst Raisa im Laufe der Geschichte an ihren Aufgaben.
Mati ist der Kronprinz des Landes und der love interest in dieser Geschichte. Ich mochte ihn wirklich gerne, auch wenn ich ihn ab und an etwas zu nett fand. Dennoch fand ich es gut, dass er etwas im Königreich verändern möchte.
Laiyonea ist Raisas Mentorin und für mich der interessanteste Charakter des Buches. Man merkt sofort, dass hinter ihrem Auftreten mehr steckt als sie zu sein vorgibt.

Was die Spannung angeht ist diese leider nicht wirklich spürbar. Im Verlauf des Buches gehen einige Jahre ins Land und daher ist das Erzähltempo auch eher langsam und gemächlich. Dies sorgte bei mir streckenweise für Langeweile. Gerade die erste Hälfte des Buches erzählt sehr viel über Raisas Alltag.
Zudem konnte mich die Liebesgeschichte nur teilweise überzeugen. Dies könnte aber auch daran gelegen haben, dass ich keinen richtigen Draht zu Raisa finden konnte.

Fazit:
Die Geschichte wird gemächlich aufgebaut. Man erfährt viel über Raisas Alltag und über die Götter. Klasse gefallen hat mir, dass wir quasi zwei Geschichten in einem Buch präsentiert bekommen. Nicht so gut gefallen hat mir, dass der Spannungsbogen nicht gerade ausgereizt wird.
Sehr knappe 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Tolle Dystopie

Breathe - Gefangen unter Glas
0

Klappentext:
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende. Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ...

Klappentext:
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende. Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ›Breathe‹ kämpfen, und wurde nie gefasst. Bis jetzt... Quinn, will als Sohn eines ranghohen ›Breathe‹-Direktors eigentlich nur einen harmlosen Ausflug ins Ödland machen. Bis er dort auf Alina trifft. Bea, Tochter eines Bürgers zweiter Klasse, wollte den Trip raus aus der Kuppel nutzen, um Quinn endlich für sich zu gewinnen. Doch dann taucht Alina auf... Die Begegnung mit Alina verändert für Bea und Quinn alles. Unversehens werden sie zu Gejagten...

Meine Meinung:
Nach und nach führt uns Sarah Crossan in die Welt unter der Kuppel ein. Wir lernen Quinn und Bea kennen. Der eine ein privilegierter Bürger, dessen Vater für Breathe arbeitet, die andere eine Second, deren Leben nicht viel wert ist und die gemeinsam mit ihrer Familie ums Überleben kämpfen muss. Beide leben in unterschiedlichen Schichten, sind allerdings beste Freunde. Seit einiger Zeit empfindet Bea jedoch mehr für Quinn. Als dieser ihr vorschlägt eine Rucksacktour außerhalb der Kuppel zu unternehmen ist sie hellauf begeistert.

Der Klappentext zu Breathe machte mich sehr neugierig auf dieses Buch. Eine Welt ohne Sauerstoff? Wie können die Menschen unter der Kuppel leben? Stirbt jeder der die Kuppel verlässt? Wie ist der Entwicklungsstand der Menschen innerhalb der Kuppel? All diese Fragen und noch viele mehr beantwortet uns die Autorin in diesem Buch. Ich finde es furchtbar spannend und beängstigend sich eine Welt ohne Sauerstoff vorzustellen. Ich denke so abwegig ist die Idee nicht und während des Lesens machte ich mir so meine Gedanken zu unserer aktuellen Lebensweise.

Das Buch ist aus der Sicht von Bea, Quinn und Alina geschrieben. Mir persönlich gefällt es immer sehr gut, wenn man in die Gedankengänge von mehr als einer Person eintauchen kann. Da nicht alle drei Personen immer zur selben Zeit am gleichen Ort sind, ist der Leser dennoch immer überall mit dabei. Diese Handlungs- und Ortswechsel haben mir sehr gut gefallen! So kommt keine Langeweile auf, es bleibt abwechslungsreich und interessant. Es gibt jedoch auch Stellen im Buch die herzergreifend und bewegend sind.
Das herumstreifen von Bea und Quinn durch die zerstörte Welt und Maudes Leben innerhalb dieser zerstörten Welt, wurden zudem sehr gut dargestellt.

Sowohl Alina als auch Bea waren mir sehr sympathisch. Dadurch das Quinn auf Alina steht und Bea etwas von Quinn will, hätte ganz leicht ein kleiner Zickenkrieg zwischen den beiden Frauen entstehen können. Dies wird jedoch zum Glück total umschifft. Obwohl es mein Wunsch war, dass Bea und Quinn ein Paar werden, mochte ich Alina aufgrund ihrer unkomplizierten und lockeren Art furchtbar gerne.
Leider hat der männliche Protagonist, Quinn, in der Mitte des Buches ganz schön geschwächelt. Er mutiert ein wenig zum Milchbubi und ich fragte mich, was Bea eigentlich in ihm sieht. Zum Glück fängt er sich gegen Ende des Buches wieder und entwickelt sich weiter.
Mein absoluter Lieblingscharakter ist allerdings kein junger Hüpfer sondern eher ein altes Eisen - Maude Blue. Maude hat schon die besten Jahre ihres Lebens hinter sich. Daher hat sie einiges mitgemacht. Aufgrund ihres zynischen Humors, ihren Wortgefechten mit Alina und ihrem weichen Kern war sie für mich das absolute Highlight des Buches! Die Idee der Autorin, eine ältere Person mehr in den Mittelpunkt zu stellen, ist bei mir sehr gut angekommen!

Fazit:
Sarah Crossan vermischt die Idee von einem Leben ohne Sauerstoff gekonnt mit einer langsam beginnenden Revolution, individuellen Charakteren und jeder Menge Spannung. Eine Dystopie die es in sich hat und mich überzeugen konnte. Ich bin sehr gespannt wie die Geschichte in „Flucht nach Sequoia“ fortgeführt wird. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Ich will mehr von Emily Bold

In den Armen des Piraten
0

Inhalt:
Adam Reed, der berüchtigte Captain Blacksoul, sinnt nur auf eines: Rache an dem Mann zu nehmen, der ihn einst an Leib und Seele gezeichnet hat. Getrieben davon durchkreuzt er auf der Suche nach ...

Inhalt:
Adam Reed, der berüchtigte Captain Blacksoul, sinnt nur auf eines: Rache an dem Mann zu nehmen, der ihn einst an Leib und Seele gezeichnet hat. Getrieben davon durchkreuzt er auf der Suche nach Vergeltung die Meere. Als Josephine Legrand in Blacksouls Hände fällt, verspürt sie nichts als Angst. Doch der unnahbare Pirat stürzt seine Gefangene schon bald in ein Meer der Gefühle, denn trotz ihrer Furcht weckt er eine Sehnsucht in ihr, die sie den Kampf um sein Herz aufnehmen lässt. Wird es der Französin im Sog aus Leidenschaft und Verlangen gelingen, die Ketten um Blacksouls Herz zu sprengen und ihn die Schrecken der Vergangenheit vergessen zu lassen? Wird sie die Liebe finden – in den Armen des Piraten?

Meinung:
Vor einigen Jahren wurde Adam Reed die Nichte seines guten Freundes anvertraut, um sie unbeschadet mit seinem Schiff nach England zu bringen. Durch einen Angriff des furchtbaren Piratens Hawkins ging dies jedoch gründlich schief. Hawkins tötete die gesamte Besatzung. Nur Adam wurde über Bord gespült und konnte daher dem Tod entkommen. Nun hat Adam Rache an dem Mann geschworen der sein Leben ruiniert hat.

Ich habe schon seit langer Zeit keine historische Liebesgeschichte mehr gelesen. Von daher war ich sehr gespannt darauf, wie mir dieses Buch gefallen würde.
Was ich noch im Hinterkopf hatte war, dass oftmals die Hintergrundgeschichte in solchen Büchern nicht ganz so interessant oder gar spannend ist.
Dies war hier zum Glück nicht der Fall. Die Geschichte hinter der Liebesgeschichte hat mich sehr gut unterhalten. Langeweile kam nur ganz selten auf. Das Gute war zudem, dass die Story nicht die ganze Zeit auf dem Schiff stattfindet. So gibt es auch verschiedene Orte zu bestaunen, was der Geschichte ihre Abwechslung gibt.

Zwar hat das Buch nur wenige Charaktere mit einer wirklichen Tiefe zu bieten, dies hat für mich jedoch vollkommen ausgereicht. Adam und Josie konnten mich mit ihrer jeweiligen Art gut unterhalten und in den Bann ziehen. Auch der ein oder andere Nebencharakter hatte es mir angetan.

Der Schreibstil ist locker und leicht und man kommt schnell durch die Seiten.
Dies war mein erstes Buch von Emily Bold und ich bin mir nach dem zuklappen des Buches sicher, dass es definitiv nicht mein letztes von ihr gewesen sein wird. Zudem Emily Bolds andere Bücher sogar noch eher in mein eigentliches Lesegenre fallen.

Fazit:
Ich habe ein Buch erwartet was mir ein paar nette Lesestunden beschert. Bekommen habe ich sogar mehr als ich erwartet habe. Dies wird definitiv nicht mein letztes Buch von Emily Bold gewesen sein.
Ich gebe dem Buch 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Actionreiches Jugendbuch

Big Game - Die Jagd beginnt
0

Inhalt:
In der Nacht vor seinem dreizehnten Geburtstag muss Oskari allein in die Wildnis, so verlangt es die Tradition. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen soll er ein Tier erlegen, um seine Männlichkeit zu ...

Inhalt:
In der Nacht vor seinem dreizehnten Geburtstag muss Oskari allein in die Wildnis, so verlangt es die Tradition. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen soll er ein Tier erlegen, um seine Männlichkeit zu beweisen. Dass Oskari den Bogen kaum spannen kann, erleichtert die Sache nicht gerade. Doch dann fällt ihm der amerikanische Präsident quasi direkt vor die Füße. Er ist nur knapp einem Attentat entkommen und sieht trotz seines schicken Anzugs nicht so aus, als hätte er die Lage im Griff. Jetzt kann Oskari zeigen, was in ihm steckt.

Meinung:
Gemeinsam mit Oskari befinden wir uns irgendwo in den finnischen Wäldern. Er ist auf der Jagd. Denn schon am nächsten Tag wird das Ritual stattfinden, dem sich jeder dreizehnjährige Junge des Dorfes unterziehen muss. Aufgabe während des Rituals ist es, das größtmögliche Tier zu erlegen. Bereits vor dem Ritual, beim Spannen des Bogens, versagt Oskari vor den versammelten Männern des Dorfes. Oskari lässt sich davon jedoch nicht entmutigen und macht sich auf den Weg in den Wald. Dort trifft er auf den amerikanischen Präsidenten und nicht nur auf ihn...

Die Idee von einem dreizehnjährigen Jungen und dem amerikanischen Präsidenten, irgendwo in den Wäldern Finnlands, fand ich faszinierend. Daher war ich sehr gespannt auf die Umsetzung. Nach dem lesen des Buches kann ich sagen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde. Denn die Geschichte ist ein wahrer Pageturner für Jugendliche. Das Buch hat immer einen konstant hohen Spannungslevel. Zudem erfährt man als Leser so viel über die Natur und das Überleben in ihr. Gespannt lauschte ich Oskaris Berichten über den Wald und das Leben in ihm. Für mich fühlte es sich während des Lesens so an, als wäre ich wirklich live mit dabei. Ich konnte den Wald förmlich um mich herum spüren, so toll beschreibt Dan Smith diesen.

Die Beziehung zwischen Oskari und dem amerikanischen Präsidenten baut sich nach und nach auf. Beide verstehen den anderen auf eine besondere Weise. Zudem hat der amerikanische Präsident selbst ein Kind, wodurch er sich Oskari noch mehr verbunden fühlt.

Die Botschaft des Buches finde ich für die jugendlichen Leser gut verpackt. Ihnen wird deutlich gemacht, dass jeder (egal ob groß oder klein, dick oder dünn) zu etwas außergewöhnlichem in der Lage ist. Oskari mag zwar körperlich unterlegen sein, dennoch macht er dies mit seinem Mut, seiner Hilfsbereitschaft und seinem großen Herzen wieder wett.

Manche Stellen im Buch sind vielleicht ein wenig unrealistisch. Hierfür möchte ich aber keine Minuspunkte verteilen, da es sich schließlich um eine frei erfundene Geschichte handelt.
Toll hingegen finde ich, dass es sich bei diesem Buch um einen Einzelband handelt.

Fazit:
Jede Menge Spannung, Action und das Überleben in der Natur werden das Herz eines jeden Jungen höher schlagen lassen. Auch mich konnte die Idee sowie die Umsetzung überzeugen. Allerdings merkte ich an manchen Stellen doch, dass es sich hierbei um ein Jugend- und nicht um ein Erwachsenenbuch handelt. Von mir gibt es gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Vorhersehbare Story

Bannwald
0

Inhalt:
Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen ...

Inhalt:
Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen Tauren. Als die 17-jährige Robin auf den jungen Tauren Emilian trifft, ist sie sich sicher, dass er sie töten wird. Doch Robin gelingt es zu fliehen – scheinbar. Erst später wird ihr bewusst: er hat sie laufen lassen. Warum? Als Robin dann ein Reh mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken tötet, ist sie zutiefst erschüttert. Was ist mit ihr? Robin trägt ein Geheimnis in sich, und es gibt nur einen, der davon weiß – ihr größter Feind.

Meinung:
Die 17-jährige Robin gehört zum Stamm der Leonen, der seit Generationen im Wald lebt und vom Stamm der Tauren unterdrückt wird. Die Leonen sind ein friedfertiges Volk, das im Einklang mit dem Wald und der Natur lebt. Für Robin stellt der Wald jedoch ein Gefängnis dar. Eines Tages übertritt sie ungewollt die Grenze zu den Tauren und stößt auf den jungen Tauren Emilian. Robin gelingt jedoch die Flucht vor ihm, nur um später festzustellen, dass Emilian sie hat laufen lassen. Und dann muss Robin auch noch herausfinden, dass in ihr Kräfte schlummern die so gar nicht zu den friedvollen Leonen passen.

Die geschaffene Idee rund um die Sternenvölker hat mir sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht ein wenig herumzurätseln welches Volk sich hinter welchem Sternzeichen verbirgt. Und ich hoffe sehr, dass wir im zweiten Teil mehr über die verschiedenen Völker erfahren. Neben der faszinierenden Grundidee konnte mich auch die detaillierte Beschreibung der Umgebung überzeugen. Es fühlt sich fast so an, als würde man gemeinsam mit Robin durch den Wald streifen.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Robin in der ich-Perspektive erzählt. Und Robin ist wirklich kein 0815-Charakter. Sie ist dickköpfig und impulsiv, womit sie des Öfteren ihre Clanleute vor den Kopf stößt. Aber sie ist auch eine wahre Kämpfernatur und kann das Schicksal der Leonen nicht einfach hinnehmen. Robin möchte Frieden und Freiheit für ihr Volk und ist bereit dafür zu kämpfen. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch.
Als Gegenpart zu Robin gibt es den Tauren Emilian, der erst wie eine Art Bad Boy wirkt. Im Verlauf der Geschichte lernt man ihn jedoch immer besser kennen. Gerade gegenüber Robin taut er mehr und mehr auf. Der Schlagabtausch zwischen den beiden ist zudem sehr unterhaltsam. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Robin und Emilian darf eigentlich nicht sein und tut ihr Übriges dazu die Luft zum Knistern zu bringen.
Und dann hätten wir da noch Robins besten Freund Laurin, der hoffnungslos in Robin verliebt ist. Laurin ist sehr anhänglich gegenüber Robin und ab und an ging er mir ein wenig auf die Nerven. Dennoch fand ich, dass Robin ihn nicht immer fair behandelt. Gerade weil die beiden seit Jahren beste Freunde sind, fand ich ihr Verhalten manchmal sehr unpassend.
Aber auch Almaras, der Anführer der Leonen und seine Familie hatten es mir angetan.

Kommen wir nun zu meinen Kritikpunkten. Zwar ist die Spannung immer konstant hoch, jedoch fand ich den Verlauf der Geschichte einfach viel zu durchsichtig und zu schnell erzählt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich an manchen Stellen mehr Zeit für die Geschichte genommen hätte, anstatt durch diese zu rasen. Zudem kommt es kurz vor dem Showdown zu ein paar Geschehnissen die ich ein wenig unglaubwürdig fand.
Spoiler Beginn
Zum Beispiel kann ich es einfach nicht glauben, dass niemand bei den Tauren Emilians häufige Abwesenheit bemerkt oder interessiert. Er muss doch eine Aufgabe in seinem Stamm haben und bei tagelangem Fortbleiben kann dies für mich nicht unbemerkt bleiben. Zudem ist es ein wenig blauäugig von den Leonen zu glauben, dass sie innerhalb von nur ein paar Tagen dazu in der Lage sein könnten etwas gegen die Tauren zu bewirken. Die gesamte Vorbereitung lief in meinen Augen einfach viel zu glatt und schnell über die Bühne.
Spoiler Ende

Fazit:
Die Idee rund um die Sternenvölker konnte mich überzeugen. Genauso wie die taffe Protagonistin Robin, die eindeutig keine 0815-Hauptprotagonistin ist. Die Spannung ist immer auf einem konstant hohen Niveau, auch wenn ich fand, dass die Geschichte ziemlich vorhersehbar abläuft. Aufgrund dessen und meinen im Spoiler-Teil enthaltenen Kritikpunkten gibt es von mir 4 von 5 Hörnchen. Hier ist eindeutig noch Luft nach oben und ich hoffe sehr, dass die Autorin mich in Band 2 mehr überzeugen kann.