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Veröffentlicht am 01.08.2021

Eine unharmonische Liebesgeschichte

Zuckerfee 2.0
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Eve erbt ein Café samt Grundstück. Als sie gerade am Einrichten ist, taucht Mac plötzlich auf und meldet Ansprüche an der Immobilie an. Es entsteht ein Konflikt, der zunächst unlösbar erscheint. Doch beide ...

Eve erbt ein Café samt Grundstück. Als sie gerade am Einrichten ist, taucht Mac plötzlich auf und meldet Ansprüche an der Immobilie an. Es entsteht ein Konflikt, der zunächst unlösbar erscheint. Doch beide spüren auch eine unwiderstehliche Anziehungskraft.
Die beiden feinden sich an, konkurrieren um die Gunst der Gäste, verfolgen unterschiedliche Ziele, haben jede Menge Geheimnisse, die nach und nach zum Vorschein kommen und jedes Mal in einer Katastrophe ausarten.
Sie bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen Begierde, Mißtrauen und Unsicherheit ob der Beweggründe und Zukunftsabsichten des anderen. Und dann duellieren sie sich auch noch mit Kuchen und Cocktails und mein Leserherz schreit: Tut Euch zusammen, es passt perfekt, sehr Ihr das denn nicht? Leider sehen es die beiden Protagonisten erst sehr spät. Dennoch finden sich hier ein paar witzige Szenen, etwa in der Fantasie, mit der sie Bilder bei Instagram hochladen.
Es handelt sich um eine Liebesgeschichte mit Ecken und Kanten, Höhen und Tiefen. Sie ist weder geradlinig noch harmonisch. Eigentlich passen die beiden überhaupt nicht zusammen, außer auf der sexuellen Ebene. Aber was nicht passt, das wird passend gemacht. Und schließlich raufen sie sich doch zusammen. Als Leser steht man ständig vor dem Scherbenhaufen der Beziehung und fragt sich, wann sie denn endlich offen miteinander reden. Selbst wenn sie es getan hätten: die Geschichte hat genug Drama für mehrere Bände. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen.
Mir hat das Buch trotz der Unharmonie und Überfülle gut gefallen, weil mir die Charaktere imponiert haben. Sie wirken echt. Und sie sind gut ausgearbeitet. Dadurch konnte ich sie mir sehr gut bildlich vorstellen. Auch das Café und Macs Wohnung kenne ich jetzt gut. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen. Außerdem liest es sich so flüssig, daß ich es vor allem am Ende nicht mehr weglegen konnte.
Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Was man aus Liebe tut

Lavendeltage in der Auberge de Lilly
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Helen und Leo machen eine spontane Tour in die Provence, zurück zu den Wurzeln ihrer Beziehung, denn in Aix-en-Provence haben sie sich kennengelernt. Leider verläuft die Fahrt nicht reibungslos, so daß ...

Helen und Leo machen eine spontane Tour in die Provence, zurück zu den Wurzeln ihrer Beziehung, denn in Aix-en-Provence haben sie sich kennengelernt. Leider verläuft die Fahrt nicht reibungslos, so daß sie in der Auberge de Lilly stranden. Hier geht das Abenteuer erst richtig los. Leserinnen von „Das kleine Hotel in der Provence“ treffen hier ein paar bekannte Figuren wieder.
Vor dem Szenario einer Beziehungskrise lernen Helen und Leo neue Bekannte kennen, die sie mehr oder weniger stark beeinflussen. Hier gibt es einige sehr reizend gelungene Charaktere, aber auch Nervbacken und mit Vorsicht zu genießende Personen.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Liebesgeschichte und der Suche nach beruflicher Verwirklichung, garniert mit einer Prise guter Laune, duftenden Lavendelprodukten und einem Hauch Action.
Die Autorin hat einige nette Ideen und Wendungen in ihr Buch eingearbeitet, die aber nicht verraten werden.
Ein Happy End ist wichtig und kann auch bei solch einem schönen Cover gar nicht anders sein.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ava und Sam

Winterzauberküsse
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Im Prinzip erzählt das Buch die Geschichte der Modistin/Hutmacherin Ava und dem PR-Agenten Sam.
Ein sehr vielfältiges Buch. Es hat mich mit seiner Ernsthaftig- und Tiefgründigkeit überrascht. Es bietet ...

Im Prinzip erzählt das Buch die Geschichte der Modistin/Hutmacherin Ava und dem PR-Agenten Sam.
Ein sehr vielfältiges Buch. Es hat mich mit seiner Ernsthaftig- und Tiefgründigkeit überrascht. Es bietet unvorhergesehene Wendungen und ist so viel mehr als ein einfacher typischer Liebesroman.
Das Cover täuscht eigentlich ein Buch vor, das so locker-leicht nicht ist. Und die Wunderküsse sind auch eher Mangelware im Buch.
Dennoch hat es mir sehr gut gefallen, weil es so viele Facetten hat. Freundschaft und Vertrauen spielen eine wichtige Rolle, Stalking und Mobbing, der Einfluß der sozialen Medien auf unser Leben, Krankheit und der Umgang damit, die Prägung durch Familie und Erziehung. Es beschäftigt sich sehr intensiv mit den Gefühlen der Protagonisten, und zwar nicht nur mit denen von Ava und Sam. Das habe ich als sehr abwechslungsreich und realistisch empfunden.
Ein toller Roman, in den man gut eintauchen kann und bei dem man auf den letzten Seiten bereits die lieb gewonnenen Figuren vermisst.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Jede Frau sollte einen Leo haben

Eine unperfekte Liebe
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vor 3 Minuten
Katie Greenwood ist erfolgreiche Innenarchitektin, Hunter Reed ein ebenso erfolgreicher Schriftsteller. Sie wünscht sich eine Familie, mit allem, was dazugehört, doch leider hat es bisher ...

vor 3 Minuten
Katie Greenwood ist erfolgreiche Innenarchitektin, Hunter Reed ein ebenso erfolgreicher Schriftsteller. Sie wünscht sich eine Familie, mit allem, was dazugehört, doch leider hat es bisher mit keinem Partner gepasst. Er ist kurz vor der Hochzeit von seiner langjährigen Verlobten verlassen worden und hadert noch damit.

Es handelt sich um einen Liebesroman und ist daher absehbar, daß Katie und Hunter irgendwie und irgendwann Gefühle für einander entwickeln. Mehr kann ich nicht verraten, weil ich sonst spoilern würde. Ich kann aber verraten, daß der Weg dahin nicht alltäglich ist. Er ist komisch, unkonventionell, romantisch, herzerwärmend, ein wenig dramatisch und auch ein bißchen traurig, aber trotzdem unheimlich schön.

Alle Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Katies Schwester ist gleichzeitig eine tolle Freundin und Ratgeberin. Ihre Mutter ist unkonventionell und ein wenig schräg, an der Grenze zur Peinlichkeit, aber durchaus positiv gemeint. Hunter ist ein toller feinfühliger Mann, ein richtiger Herzensmann. Katie ist eine moderne erfolgreiche und nicht minder sympathische Frau. Allerdings nehme ich es ihr sehr übel, daß sie ein bestimmtes klärendes Gespräch viel zu lange hinauszögert und dabei in Kauf nimmt, anderen wehzutun.

Die Autorin hat sich hier eine besondere Art ausgedacht, es den Protagonisten etwas schwerer zu machen. Schicksalsschläge, Mißverständnisse oder andere Hürden gibt es ja zu Hauf in Liebesromanen. Hier wird es ganz anders gelöst. Sehr modern, wenn auch ziemlich gewagt.

Ein herzerwärmendes Buch mit einem tolles Ende, und deshalb gibt es auch die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Macht ändert Charakter

Adolescentia Aeterna
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Eva stolpert während Recherchen zu ihrer Dissertation über eine uralte Bruderschaft namens „Adolescentia Aeterna“, die Ewige Jugend. Zeitgleich macht sie die Bekanntschaft mit Julian, eines dunklen Vertreters ...

Eva stolpert während Recherchen zu ihrer Dissertation über eine uralte Bruderschaft namens „Adolescentia Aeterna“, die Ewige Jugend. Zeitgleich macht sie die Bekanntschaft mit Julian, eines dunklen Vertreters der männlichen Species, mit einer Aura der Erotik und Unsterblichkeit. Ihre engsten Freundinnen finden sofort den Spitznamen „Dunkler Lord“, welcher äußerst passend ist. Sehr bald merkt Eva, daß Julian eine tragende Rolle in eben dieser Bruderschaft spielt.
Das Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen Eva und Julian. Die Bruderschaft spielt dabei eine wichtige Rolle.
Eva sichtet Original-Aufzeichnungen zu deren Anfängen und Ritualen. Anfangs noch ziemlich ungläubig, schockiert und prüde, macht die vernunftorientierte Studentin eine erstaunliche Wandlung durch.
Der geheimnisvolle Julian weiht sie in immer mehr Geheimnisse und Riten ein. Ein fester Bestandteil davon sind sexuelle Handlungen. Sie nehmen in dem Buch einen großen Raum ein. Das Cover deutet bereits an, daß hier Erotik nicht zu kurz kommt. Die expliziten Szenen sind eher im BDSM-Bereich anzusiedeln und gut geschrieben. Sex nimmt einen dermaßen großen Raum für die Bruderschaft ein, daß ich ihnen manches Mal zurufen wollte: hey, es gibt noch andere Freuden/Höhepunkte im Leben als Kopulation. Der Zwang zum Sex ist schon richtiggehend bemitleidenswert.
Die Geschichte um die Ewige Jugend kommt aber nicht zu kurz. Regelmäßige Rückblicke in die Geschichte klären nach und nach offene Fragen. Manches Mal habe ich mich gefragt: Wer denkt sich sowas aus? Es ist abstrus, mystisch, mysteriös, magisch, skurril, aber Julian kann es Eva und somit auch mir immer schlüssig erklären. Wenn man sich drauf einlassen kann, dann findet man hier eine spannende, fantastische und herrlich entrückte Geschichte. Liebhaber von Vampir-Geschichten dürften auf ihre Kosten kommen. Ich möchte weder die Regeln noch die Bräuche und Hintergründe erwähnen, weil ich sonst spoilern würde. Außerdem könnte es außerhalb des Buch-Kontextes allzu abstrus und abschreckend klingen.
Wenn mir auch nicht gefallen hat wie sich die Protagonistin in der Geschichte verändert, so ist es doch eine nachvollziehbare Änderung aufgrund der Umstände. So viel Wahrheit, verpackt in eine erotische Geschichte, erstaunt.
Ein Buch, das einen ganz schön beschäftigen kann, wenn man sich drauf einlässt.
Was mir nicht gefällt ist, daß die Bruderschaft Jahrtausendelang ziemlich einseitig lebt. Ich hätte mir einen breiteren Zugang gewünscht, breiter aufgestellte Interessen. Die Mitglieder des Ordens wirken eher eindimensional und geklont und auf ihr Aussehen reduziert. Vielleicht spielen sie ja aber in den Folgebänden noch ausgefeiltere Rollen.
So abstrus die Geschichte klingt: wenn sie in sich stimmig und rund ist, dann passt es für mich, auch wenn sie der Fantasie entspringt.
Ein gelungener Auftakt zu einer Serie, die großartiges verspricht und die wahnsinnig viel Potenzial birgt!

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