Eine neue Fantasywelt mit spannendem Magiekonzept!
Heute habe ich mal wieder einen umfangreicheren Roman für euch dabei. "Nocturna – Das Spiel des Fuchses" von Maya Motayne ist der Auftakt einer Fantasyreihe voller magischer Elemente mit lateinamerikanischem ...
Heute habe ich mal wieder einen umfangreicheren Roman für euch dabei. "Nocturna – Das Spiel des Fuchses" von Maya Motayne ist der Auftakt einer Fantasyreihe voller magischer Elemente mit lateinamerikanischem Setting und dennoch einer völlig neu geschaffenen Welt. Die Autorin nimmt und mit auf ein Abenteuer mit Prinz Alfehr und der Diebin Finn, in dem es den beiden gelingen muss eine bösartige Magie wieder einzufangen.
Die Autorin:
Maya Motayne studierte Englische Literatur und Kreatives Schreiben. Während ihrer Zeit als Lektoratsassistentin, widmete sie sich Diversitätsthemen in der Young-Adult Literatur und war Mitbegründerin des Random House Children’s Books Diversity Commitee. "Nocturna – Das Spiel des Fuchses" ist ihr erster eigener Roman.
Inhalt:
„Wenn Tag und Nacht aufeinandertreffen, beginnt das Spiel des Fuchses – und es ist tödlich.
Es ist Jahre her, dass Finn zuletzt ihr eigenes Gesicht erblickt hat. Denn die Gesichtsdiebin verfügt über Magie, die es ihr erlaubt, ihre Erscheinung beliebig zu verändern. Doch nicht nur sie weiß, wie nützlich dieses Talent ist: Ein finsterer Unterweltboss hat Finn in seiner Gewalt. Sollte die Gesichtsdiebin daran scheitern, einen Auftrag für ihn auszuführen, wird sie ihrer Kräfte für immer beraubt werden. Der gutmütige Prinz Alfehr, Thronfolger wider Willen, wendet ebenfalls zwielichtige Magie an: Er will seinen verschwundenen älteren Bruder, den Kronprinzen, finden, obwohl alle glauben, er sei tot. Als sich Finn und Alfehr gegenüberstehen, ist es, als würden Kräfte so unterschiedlich wie Tag und Nacht aufeinanderprallen. Und diese Wucht setzt eine ungeahnt böse Magie frei …“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover von "Nocturna" fand ich sehr interessant. Abgebildet sind drei Gestalten, die einander den Rücken zukehren und scheinbar aus Marmor bestehen. Eine Krone schwebt vor dem Bauch des Mannes, der Prinz Alfehr sein soll. Links dahinter sehen wir vermutlich die Diebin Finn, die sich mit Alfehr auf eine schwierige Mission begibt. Rechts hinter dem Prinzen steht ein Mann mit Kapuze über dem Kopf. Hier kann es sich um verschiedene Protagonisten handeln. Ganz klar bin ich mir bis jetzt immer noch nicht. Unter dem Titel ist eine goldene Fuchsmaske zu sehen und hinter allem sind Ranken und Schnörkeleien, welche dem Cover einen altmodischen Charakter verleihen. Das Cover wirkt edel, altmodisch und mystisch zugleich.
Maya Motayne hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil und so ist man sofort mitten im Geschehen und lernt auch gleich die beiden wichtigsten Protagonisten kennen: Prinz Alfehr, genannt Alfie, und Diebin Finn. Denn beide wollen sich durch ein gefährliches Spiel besondere Bücher aneignen. So treffen die beiden also zunächst als Konkurrenten aufeinander und müssen im Lauf der Geschichte lernen, zusammenzuarbeiten und einander zu vertrauen.
Der Untertitel "Das Spiel des Fuchses" passt meiner Meinung nach nicht wirklich zur Geschichte. Es geht eigentlich viel weniger um ein Spiel, als darum einen begangenen Fehler wiedergutzumachen. Mit dem Fuchs müsste Prinz Alfehr gemeint sein, denn er trug zu Beginn eine Fuchsmaske, jedoch spielt er nun wirklich am Wenigsten von allen ein Spiel. Der englische Untertitel gefällt mir da viel besser: A faceless thief, a desperate prince, a darkness unleashed.
Auch habe ich mich beim Lesen immer wieder an der Anrede des Prinzens gestört. Seine Freunde nennen ihn Alfie und das bewirkte bei mir eher, dass ich ständig einen unreifen Jungen vor Augen hatte, obwohl er sich so eigentlich nicht unbedingt verhaltet hat. Sicherlich ist er sehr behütet aufgewachsen und hat sehr impulsiv agiert, wodurch er einen großen Fehler beging. Aber dennoch ist er eigentlich ein recht vernünftiger junger Mann (ich schätze so etwa 20 Jahre alt), der ein gutes und reines Herz hat und während dem Verlauf der Handlung ganz sachte über sich hinaus wächst.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet und waren alle (bis auf die Bösewichte) auch wirklich sympathisch. Allerdings sind sie mir noch nicht in Gänze ans Herz gewachsen und so fieberte ich bei den ganzen abenteuerlichen Geschehnissen auch nicht so ganz mit vollem Herzen mit. Was vielleicht auch mit daran liegt, dass die Handlung einige Längen hatte und hin und wieder etwas langatmig war. Der ein oder andere Stolperstein hätte ausgelassen werden können, denn eigentlich passiert auf den gut 500 Seiten gar nicht so viel, aber es gibt eben immer wieder Umwege, die zu gehen sind, die mich hin und wieder etwas ermüdeten.
Total begeistert war ich bezüglich des Magiekonzeptes, welches hier dargestellt wird. Jeder Mensch hat magische Fähigkeiten und kann eines der vier Elemente beeinflussen. Ein paar einzelne Menschen besitzen zudem noch die sogenannte Propio-Magie, die sich bei jedem anders äußern kann und sowas wie ein magischer Fingerabdruck ist. Keine gleicht der anderen. Diese Idee ist wirklich spannend und sehr gut umgesetzt worden. Als Leser bekommt man hier eine sehr gute und umfassende Vorstellung davon, wie diese besonderen Magieformen dem einzelnen Protagonisten erscheinen und wie sie im Einzelnen ausgeführt werden.
"Nocturna – Das Spiel des Fuchses" ist ein interessanter Auftakt einer neuen Fantasyreihe, der mich leider nicht in Gänze überzeugen konnte. Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich den Folgeband lesen möchte. Fans von magischen Geschichten kann ich diesen Roman aber dennoch empfehlen, da ihm ein ganz tolles Magiekonzept zu Grunde liegt und es hier sicherlich noch großes Potential für weitere spannende Geschichten gibt.