Sprachlich klasse aber kein Highlight für mich
So wie du mich kennstBewertet mit 3.5 Sternen
Anika Landsteiner hat in ihrem Roman "So wie Du mich kennst" einen Roman geschrieben, bei dem es vorrangig um Trauerbewältigung geht, in dem aber auch Themen behandelt werden ...
Bewertet mit 3.5 Sternen
Anika Landsteiner hat in ihrem Roman "So wie Du mich kennst" einen Roman geschrieben, bei dem es vorrangig um Trauerbewältigung geht, in dem aber auch Themen behandelt werden wie Familie , Liebe, innige Geschwisterbeziehungen und häusliche Gewalt.
Der Roman hat zwei sehr unterschiedliche und gegensätzliche Schauplätze, ein kleines, beschauliches Dorf in Franken und die Metropole New York. Karla und Marie sind mehr als zwei Schwestern, sie sind Seelenverwandte. Während Karla auch als erwachsene Frau ihrem Heimatdorf die Treue hält, wo sie als Lokalreporterin arbeitet, hat es Marie immer fortgezogen, und als sie einen Amerikaner kennenlernt und sich verliebt folgt sie ihm gerne nach Boston und lebt nach der Scheidung als Fotografin in New York.
Karla telefoniert fast täglich mit ihrer Schwester. Umso härter trifft sie der plötzlicher Unfalltod, von Marie, der sie zwingt in die USA zu fliegen, um zunächst ihre Asche nach Hause zu holen und dann ihre Angelegenheiten zu regeln und ihre Wohnung aufzulösen.
Immer abwechselnd schreibt die Autorin mal aus Karla's Sicht,und dann im nächsten Kapitel nimmt sie wieder die Perspektive von Marie ein. So bekommt man gleich zu Beginn einen Eindruck, was für eine innige Beziehung die beiden Schwestern hatten und wie unendlich Karla's Trauer ist. Für Karla ist es schier unmöglich sich ihrer Pflicht der Wohnungsauflösung zu widmen, ohne zu verstehen, was genau passiert ist. Diese Trauer und auch Einsamkeit hat die Autorin sehr treffend und nachfühlbar beschrieben.Karla wird immer klarer, dass sie ganz offensichtlich doch nicht alles über ihre Schwester weiß. Marie's Geheimnisse bleiben für Karla aber unklar, für den Leser jedoch nicht, da er ja immer auch Marie's Sicht mitbekommt.
Nebenhandlungen sind zwar interessant zu lesen, wären aber für den Fortgang der Geschichte nicht unbedingt nötig gewesen. Ich bin ehrlich gesagt etwas zwigespalten was das Buch angeht. Der Schreibstil hat mir außerordentlich gut gefallen. Viele kluge Gedanken habe ich mir markiert. Die Themen fand ich wichtig und gut gewählt. Trotzdem fehlte mir etwas. Meinem Empfinden nach ist die Geschichte nicht konsequent zu Ende erzählt, und das Ende habe ich deshalb als unbefriedigend empfunden.
Trotzdem war das Buch eine lohnenswerte Lektüre, bei der man sicher auch zu einem anderen Schluß kommen kann.