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Veröffentlicht am 29.04.2021

Magisch und vielfältig

Amari und die Nachtbrüder
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Harry Potter trifft Men in Black trifft Black lives matter- und ergibt eine gelungene Mischung unterhaltsame Kinderfantasy.

Die junge Amari kommt aus einem Problem-Viertel und sticht als schwarzes Mädchen ...

Harry Potter trifft Men in Black trifft Black lives matter- und ergibt eine gelungene Mischung unterhaltsame Kinderfantasy.

Die junge Amari kommt aus einem Problem-Viertel und sticht als schwarzes Mädchen mit Stipendium an ihrer Privatschule immer wieder ungewollt hervor. Als sie von ihrem vermissten Bruder eine Einladung zu einer mysteriösen Sommerakademie bekommt, nimmt sie natürlich an- nicht zuletzt, um sich auf die Suche nach Quinton machen zu können. und so taucht sie ein in die geheime Welt der Oberbehörde, die die Interaktionen der magischen Wesen mit der Menschenwelt kontrolliert, und steckt schnell im größten Abenteuer ihres Lebens.

B.B. Alston schafft es, aus bereits bekannten Elementen eine komplexe, aufregende Welt zu erschaffen, in der man auf jeder Seite etwas neues entdecken kann. Dabei stellt er die magischen Elemente genauso überzeugend dar wie Amaris Gefühlswelt, die sich als armes, schwarzes Mädchen nirgendwo wirklich aufgenommen und ebenbürtig sieht. Die gesellschaftskritischen Passagen sind so unauffällig in die Geschichte eingewoben, dass sie vollkommen natürlich wirken und einen doch zum Nachdenken anregen.

Die Figuren wirken überzeugend, dreidimensional, auch wenn Amari natürlich am meisten heraussticht.

Die Geschichte wird sehr detailliert beschrieben, der Autor nimmt sich viel Zeit um die Rahmenhandlung nachvollziehbar zu erklären und zu beschreiben. Und trotzdem bleibt die Spannung dabei nicht auf der Strecke und überrascht mit einigen unerwarteten Wendungen. Lediglich der finale Showdown hätte für meinen Geschmack ein klein wenig ausführlicher ausfallen dürfen.

Insgesamt eine absolut runde Geschichte, die dennoch genug Raum für Spekulationen über eine mögliche Fortsetzung lässt.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Was wäre, wenn...

Die Mitternachtsbibliothek
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Erfolglose Tage, die einen runter ziehen und an denen nichts so klappt, wie man sich das vorgestellt hat, kennt mit Sicherheit jeder. Momente, in denen man beginnt zu überlegen, was wäre, wenn man sich ...

Erfolglose Tage, die einen runter ziehen und an denen nichts so klappt, wie man sich das vorgestellt hat, kennt mit Sicherheit jeder. Momente, in denen man beginnt zu überlegen, was wäre, wenn man sich an einem gewissen Punkt in seinem Leben anders entschieden hätte.

Nora ist an einem solchen Punkt. In kurzer Folge verliert sie ihren Job, ihre Katze und jegliche andere Anker, die sie in ihrem Leben stabilisieren. Von Depressionen geplagt entscheidet sie sich, ihr Leben zu beenden und landet in der Mitternachtsbibliothek. Ein Ort, an dem sie in jedes mögliche Leben schlüpfen kann, das sie hätte leben können, und an dem sie Entscheidungen negieren kann, die sie bereut.

Gemeinsam mit ihr bereist der Leser die welt und testet die verschiedensten Möglichkeiten aus- und beginnt dabei unweigerlich auch, über das eigene Leben und die eigenen Entscheidungen nachzudenken.

Matt Haig hat ein sehr interessantes Thema aufgegriffen und wahrscheinlich mit eigenen Erfahrungen über Depressionen verstrickt. Zu gerne begleitet man die Hauptfigur auf ihrer Gedankenreise und folgt dabei dem locker-leichten Schreibstil des Autors. Die oftmals recht kurzen Kapitel erleichtern den Lesefluss natürlich ungemein. Die Mischung aus teilweise fast philosphischen, tiefgründigen Gedankengängen, wissenschaftlichen Überlegungen und emotionalen Interaktionen mit Noras Wegbegleitern ergibt einen angenehmen Roman mit Mehrwert für einen selbst.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Fantastisches Lexikon

Wonderlands
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Ich lese seit Jahren mit Vorliebe Science Fiction und Fantasy- nicht zuletzt, weil ich dieses Interesse bereits mit der elterlichen Buchauswahl eingeimpft bekommen habe. Schon in jungen Jahren konnten ...

Ich lese seit Jahren mit Vorliebe Science Fiction und Fantasy- nicht zuletzt, weil ich dieses Interesse bereits mit der elterlichen Buchauswahl eingeimpft bekommen habe. Schon in jungen Jahren konnten mich "Der Zauberer von Oz" oder auch "Die Chroniken von Narnia" fesseln,mit den Jahren kamen dann "Der Herr der Ringe" oder auch "Solaris" hinzu.

Laura Miller hat es nun geschafft, mit ihrem Buch "Wonderlands" einen vielfältigen Katalog der großen Fantasy- und Science Fiction-Epen zusammenzustellen und diesen in einen zeitlichen Kontext einzuordnen. Denn die Geschichten allein sind nicht nur durch die Einbildungskraft ihrer Autoren enstanden, sie stellen auch ein Spiegelbild ihrer Zeit mit all ihren Einflüssen dar.

In fünf großen Abschnitten werden hier nun die wichtigsten Geschichten ihrer Zeit aufgeführt und besprochen (über die Auswahl kann ich hier wenig urteilen, hat mir dieses Buch doch erst gezeigt, wie wenig ich bisher überhaupt gelesen habe).

Gerne hätte ich mir ein paar mehr Bilder oder auch Karten gewünscht, die Texte finde ich allerdinsg sehr informativ und bilden auch gut die Einbindung und Bedeutung des jweiligen Buches in/ für seine Zeit ab.

Insgesamt ein unheimlich informatives Buch, das zum Blättern und Weiterbilden einlädt. Auch wenn man teilweise das Gefühl hat, von der Fülle an Informationen förmlich erschlagen zu werden.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Frauenpower hoch zehn

Dark
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Wenn Candice Fox ein großes Talent hat, dann ist das, überraschend unangepasste Charaktere und tragische Helden zu schaffen.

Blair, ehemalige Top-Chirurgin und entlassener Häftling, wird von ihrer ehemaligen ...

Wenn Candice Fox ein großes Talent hat, dann ist das, überraschend unangepasste Charaktere und tragische Helden zu schaffen.

Blair, ehemalige Top-Chirurgin und entlassener Häftling, wird von ihrer ehemaligen Zellengenossin Sneak, verurteilt als drogenabhängige Prostituierte, darum gebeten ihr bei der Suche nach ihrer verschwundenen Tochter zu helfen. Dieser Suche schließen sich bald eine knallharte Gangsterbossin und eine suspendierte Polizistin, die von ihren männlichen Kollegen aufgrund von Neid und Misgunst gemobbt wird, an.

Die Beschreibung der Handlung lässt schon erahnen, wo die Schwierigkeiten des Buches liegen. Die Autorin will einfach zu viel. Frauenpower finde ich klasse; die moralischen Untiefen, die sie in Bezug auf Frauen in "Männerjobs" auslotet, finde ich überzeugend, wenn auch etwas over the top dargestellt.

Aber es wirkt im Ganzen betrachtet immer etwas too much: zu viele starke Frauen, die sich trotz fehlender Gemeinsamkeiten zusammentun (so mehr oder weniger), zu viele Probleme, die sich ihnen in den Weg stellen und vor allem, als größtes Manko überhaupt, zu viele Zufälle und überraschend passende Wendungen.

Und doch ergibt sich zum Schluss ein seltsam stimmiges Buch, das süchtig macht, zu unterhalten weiß und wie Popcorn-Actionkino auf die Synapsen einprasselt. Wer Candice Fox kennt, weiß wie gerne sie übertreibt, überspitzt darstellt und ihre Figuren sich austoben lässt. Und genau diese Stärken findet man garantiert in ihrem neuesten Buch wieder!

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Etwas schwächer als der Vorgänger

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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Marc-Uwe Kling ist für seinen beißenden Humor und seine (ziemlich schlecht) versteckte Sozialkritik bekannt. Beides beweist er auch in der Fortsetzung seines Überraschungserfolgs des letzten Jahres.

Peter ...

Marc-Uwe Kling ist für seinen beißenden Humor und seine (ziemlich schlecht) versteckte Sozialkritik bekannt. Beides beweist er auch in der Fortsetzung seines Überraschungserfolgs des letzten Jahres.

Peter Arbeitsloser darf mittlerweile als Maschinentherapeut arbeiten, wird aber sowohl durch Henryk Ingenieur als auch Kiki Unbekannt immer wieder von seiner Arbeit abgehalten. Es geht aber auch drunter und drüber im besten aller möglichen Länder. Da kann man schonmal den dritten WK verpassen (der ja auch nur 8h dauerte).

Die Ereignisse werden mal wieder aufs Ironischste von Kalliope 7.3 zusammengefaast, nur ab und zu durch die unbedingt nötigen Podcasts und Diskussionssendungen unterbrochen.

Allein die Aufmachung des Buches ist ja immer wieder ein Hingucker und lässt einen den ernsten Unterton immer wieder fast überlesen.

Der Autor überzeugt immer wieder mit seinen Figuren, vor allen den Maschinen, die mehr Empathie zeigen als manch einer der menschlichen Protagonisten.

Allerdings kann mich die Geschichte nciht mehr so vollkommen überzeugen wie ihr Vorgänger. Vielleicht liegt es daran, dass das Buch sich zu sehr auf den Grundlagen des ersten Bandes gründet und man ohne Vorkenntnisse vollkommen aufgeschmissen wäre. Bei mir war das erste Buch einfach schon zu lange her, meine Erinnerung hat mich ab und zu im Stich gelassen und so dauerte es etwas, bis ich in der Geschichte drin steckte.

Zudem versteckt sich der rote Faden an manchen Stellen zu sehr vor dem Leser, lange ist nicht wirklich ersichtlich, worauf die Geschichte überhaupt hinarbeitet.

Insgesamt wirkte das Ganze etwas zu bemüht, liefert aber trotz allem gute Unterhaltung (was mich dann wohl in den Schlag Menschen einstuft, den dieses Buch karikieren will).

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