Überraschende Fortsetzung
I am ElektraEs ist ein Schock: Elektra ist doch nicht tot. Doch als sie erwacht, steckt sie nicht in ihrem eigenen Körper. Aber sie ist am Leben und sie will ihr altes Leben zurück. Doch sie leidet unter starken Kopfschmerzen ...
Es ist ein Schock: Elektra ist doch nicht tot. Doch als sie erwacht, steckt sie nicht in ihrem eigenen Körper. Aber sie ist am Leben und sie will ihr altes Leben zurück. Doch sie leidet unter starken Kopfschmerzen und irgendwie ist nichts mehr, so wie sie es kennt. Und was hat es mit ihren neuerlichen Erinnerungslücken auf sich…?
Gestartet hab ich erstmal mit der Zusammenfassung des ersten Teils, die sich hinten im Buch des zweiten Teils versteckt. Das war sehr hilfreich, ich hatte doch einiges vergessen. Als letztes Mal die Geschichte noch aus Isabels Sicht erzählt wurde, steht dieses Mal die Perspektive von Elektra im Vordergrund. Das fand ich einerseits sehr spannend, andererseits hätte ich doch auch gerne nochmal erlebt und gewusst, was in Isabel vorgeht. Ich konnte sie im ersten Buch sehr gut leiden.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven im Wechseln erzählt. Ich verrate lieber nicht, um welche zweite Perspektive es sich handelt, um die Überraschung nicht kaputt zu machen. Man konnte aber quasi beobachten, wie die ganze Geschichte auf ein heilloses Durcheinander zurast und man einfach nichts tun kann, außer weiterlesen und das Beste hoffen.
Es hat mir gut gefallen, wie sich die Perspektiven miteinander ergänzen und sich nach und nach alle Puzzleteile zusammensetzen und ein rundes Gesamtbild ergaben. Die Story wurde echt abgefahren und hatte einige Plottwists auf Lager. Wenn die Spannungskurve auch eher flach war, blieb die Geschichte immer interessant und unterhaltsam.
Die Thematik des Klonens und ihre Rechtmäßigkeit, die Moral und Ethik dahinter nimmt wieder sehr viel Platz in dieser Geschichte ein. Das hat mir gut gefallen. Darf man Klone herstellen, um sie als Ersatzteillager zu benutzen. Die Frage ist natürlich sehr leicht zu beantworten, nicht aber für Elektra, die zum ersten Mal feststellen muss, dass es sich hierbei um fühlende Menschen handelt. Ihren Zwiespalt und ihre Entwicklung zu beobachten, fand ich spannend.
Bis zum Schluss bin ich allerdings nicht mit Elektra warm geworden. Ich mochte sie einfach nicht. Auch wenn ihre Ansichten und ihr Handeln nachvollziehbar waren, konnte sie bei mit keine Sympathiepunkte sammeln. Auch zu den anderen Charakteren konnte ich keine Beziehung aufbauen, auch wenn ich sie – allen voran Hektor – sehr gut leiden konnte. Sie blieben leider etwas blass. Die Entwicklung einiger Beziehungen und Charaktere kam mir in diesem Teil ein bisschen zu kurz. Dafür war Elektras Entwicklung umso beeindruckender.
Mit Figuren, die nur kurz auftauchen, einen Erzählstrang öffnen, aber dann nicht weiter relevant sind und der Strang auch nicht weiter verfolgt wird, kann ich nichts anfangen. Dann lieber keine neuen Figuren einführen und lieber auf die zurückgreifen, die schon da sind. Das war hier nur bei einer kurzen Szene der Fall, aber irgendwie hat mich das gestört.
Es wurde zum Ende hin nochmal rasant und ich war gespannt, wie das Chaos gelöst werden kann. Ich muss sagen, dass mich der zweite Teil noch mehr begeistern konnte als der erste. Hier war von Anfang an eine gewisse Grundspannung da und die gesamte Situation wirkte von Beginn so ausweglos. Alles war schon mit dem Einstieg ein einfaches Chaos und im Verlauf der Geschichte nahm das immer weiter zu. Unentwirrbar, aber trotzdem hat am Ende alles zusammengepasst. Die Auflösung hat mir gut gefallen. Ich habe das Buch mit einem zufriedenen Gefühl zugeklappt :)